21.7.2023 – Ich würde keinem Club angehören wollen, der mich als Mitglied aufnimmt.*

*) Groucho Marx

Der erste Urlaubstag, nachdem die Reise ja ein Zufallsprodukt und keine Urlaubsreise war. „Lass uns doch Franz Marc besuchen“, schlug die Liebste vor und wir machten uns auf den Weg nach Essen ins Museum Folkwang. Nicht wirklich, um die beiden dort hängenden Bilder von Marc nochmal zu sehen, sondern irgendwie vor allem, weil ich am Dienstag, beim Betreten des ersten Saals nach 2 Minuten feststellte, wie sehr sie mir beim Museumsbesuch fehlte. Wir tun das so gern zusammen, diese Museumsbesuche, dass mir schlicht die zweite Hälfte zum Reden, Anschauen, Verstehen, Austauschen komplett fehlte.
Im Folkwang haben sie vor nicht langer Zeit alles neu gehängt, außerdem gehen wir sonst andersherum durch und so entdeckten wir heute jede Menge Bilder, die ich noch nie (richtig?) bemerkt hatte und: Alter, das hat sich mal gelohnt. Wir waren zwar heute in vollkommen unterschiedlicher Stimmung – immer wenn sie „ist das böse, ich will weiter“ feststellte, rief ich begeistert „Apokalypse, Tod, Hitler“ und ließ mich in besonders düstere Bilder hinein ziehen – aber das hat ja auch was Interessantes.
Außerdem liebe ich die Architektur da so sehr!

Wussten Sie, dass das Folkwang und der HiFiKlubben in Essen nur ca. 5 Minuten voneinander entfernt sind? Ich auch bis heute nicht. Aber wo wir ja quasi da waren und ich der Liebsten nach dem letzten Besuch so vorgeschwärmt hatte, mussten wir da natürlich noch kurz vorbei schauen. Also: rein schauen. Und wenn man schon reinschaut auch was mitnehmen. *hust*
Ich bin gern Klubben-Mitglied.

Auf dem Hinweg hatte ich kurz bei Frau Doktor angehalten, weil ich ein Rezept brauchte. Bei ihr an der Anmeldung hängt ein neuer Zettel zwischen den beiden Plätzen der MTAs – sinngemäß: „Liebe Patientinnen, unsere MTAs machen hier einen anspruchsvollen Job und sie machen ihn freundlich und gut. Bitte behandeln Sie sie dementsprechend respektvoll und freundlich. Wenn Sie meinen, dass Sie es besser können, dann bewerben Sie sich gerne. (Unterschriften der drei Ärztinnen)“ Abgesehen davon, was für eine großartige Geste ich es finde, sich so hinter die Angestellten zu stellen, schossen mir die Tränen in die Augen, weil es ja offensichtlich nötig ist, so einen Zettel aufzuhängen. Ich sprach die MTA dann darauf an und bat sie, allen Kolleginnen auszurichten, dass ich mich noch nie in den letzten 50 Jahren in einer Arztpraxis so sicher und gut aufgehoben und so freundlich behandelt gefühlt habe wie bei Ihnen (was exakt Null übertrieben ist) und eventuell hatten wir dann beide etwas feuchte Augen.

Well played, Ihr Nörgler und Querdenker, Ihr Pöbler und Besserwisser. Ey, was ein Scheiß, ey.

Danke fürs Teilhaben und Dabei-sein. Wenn Sie wollen:
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Oder – wenn Ihnen Geld zu unpersönlich ist – hier ist meine Wishlist. Sie finden dort formschöne und Freude-spendende Geschenke für wenige oder auch sehr viele Euro.

17.-20.7.2023 – wo die wilden Kerle wohnen

Montag:
Ein Tag auf der Autobahn. Es ist wenig zu berichten, außer dass das Batmobil wirklich ein wirklich gutes Reisemobil ist, dass die hier beschriebenen Entspannungseffekte beim Reisen immer noch so eintreten und: Dass ich es beeindruckend finde, auf der Autobahn nach Bayern reinzukommen und zu sehen, wie die Straßen da ausgebaut sind. Holzverkleidete Schallschutzwände, Alter. Selten weniger als sechs Spuren. Da sieht man, wo die Prioritäten liegen.*

*) Andererseits: Die Stadt ist mit Wahlplakaten voll und die CSU prahlt damit, dass Bayern Nummer eins bei den erneuerbaren Energien ist. Heuchler.

Nach acht Stunden Fahrt – nur mit einem kurzen Zwischenstop um die Liebste bei der Verwandtschaft abzusetzen – saß ich im MotelOne in München und atmete mal durch. Ja. Ich in München. So hab ich auch geguckt.

Dienstag:
Schlecht geschlafen (Hotelbett halt), früh aufgewacht. Fenster auf, jetzt wo es noch kühl ist. Als erstes zieht sanfter Cannabis-Geruch durchs Zimmer. Ach ja, in der Tiefgarage stehen viele niederländische Kennzeichen.
Textliches Highlight des Tages: „ein multifunktionaler Event-Cluster von Weltruf“. Aha. ich fahre trotzdem für einen kleinen Morgenspaziergang in den Olympiapark, an den habe ich Kindheitserinnerungen und ich möchte die auffrischen.
Irgendwann im letzten Jahr habe ich eine Doku über die Olympischen Spiele 1972 gehört – gestartet als die heiteren Spiele und allen im Gedächtnis geblieben als die Spiele, die von einer palästinensischen Terrorgruppe unterbrochen wurden. Selbst an diesem Morgen, wo hektisch und laut für irgendein Event aufgebaut wird, kann man auf dem Gelände die Idee von damals spüren. Ich setze mich auf eine Bank und kann mir gut vorstellen, wie damals die Sportlerinnen und Besucherinnen über das Gelände strömten.

Dann aber zu den eigentlichen Grund, der mich die Liebste begleiten und dann nach München weiter fahren ließ: das Franz Marc Museum, ca 1 Stunde südlich der Stadt. Erkenntnis eins: ich bin wirklich noch deutlich blöder als ich dachte und habe echt gestaunt, dass ich von München aus ja schon die Alpen sehe. Dann, dass ich schon in echt hügeliges Gelände komme. Dann dass ich am Fuß der ersten richtigen Berge stehe. Tja.

Aber zu Franz Marc. Wenn Sie schon ein wenig länger da sind, dann erinnern Sie sich vielleicht, dass ich den sehr liebe. Ich hatte mal versucht, das rüber zu bringen.
Kennen Sie das? Da ist etwas, was Sie zuverlässig tief berührt und wenn Sie versuchen, es zu wiederholen, dann setzt plötzlich der erhoffte Kick nicht ein? Ich brauchte ein halbe Etage, während der ich mir viele tolle Bilder ansah, Skizzenbücher dafür bewunderte, wie viel Kraft schon schwarzweiße Bleistiftskizzen hatten, endlich lernte, warum ich Marc mag und Macke nicht so sehr und das war alles prima und toll und auf einmal stand ich dann vor einem Bild und das umging alle Vernunft, alle kognitiven Ebenen und traf direkt ins Herz. Nur für diesen Moment hat die Fahrt gelohnt.

Anschließend fuhr ich aus Versehen noch auf einen dieser richtigen Berge – ok, da oben ists schon recht beeindruckend. Aber trotzdem: Im Zweifelsfall immer: Meer.

Nachmittags Pause im Hotel, denn abends hatten ich mich mit Frau Mellcolm verabredet. Über den Daumen seit zehn Jahren sind wir befreundet und heute haben wir uns das erste Mal getroffen und uns gefreut wie kleine Honigkuchenpferde – etwas was vielleicht nur diese Internetmenschen verstehen. Aber das kann mir ja egal sein, ich fuhr jedenfalls spät und selig grinsend über einen schönen Abend spät wieder ins Hotel. Nur dafür hätte sich die Fahrt gelohnt.

Foto: mellcolm

Mittwoch:
Einen meiner ältesten Freunde habe ich kennen gelernt, als ich noch eine Agentur hatte und er noch ein Praktikum machen musste. Und wir beide noch a full bunch of hair, wie Peter Gabriel einmal so schön über Tony Levin und sich sagte. All das ist lange her und vor ca anderthalb Jahren ist er dann blöderweise so weit weg gezogen, dass wir uns nicht mehr einfach so zwischendurch mal besuchen konnten. Aber immerhin so nah an München, das ich wenigstens jetzt mal auf einen verlängerten Kaffee hinfahren konnte. Und das war auch sehr schön – Freundschaften, die 20 Jahre überleben, die wollen ja auch gelegentlich mal gepflegt werden. Nur dafür hätte sich die Fahrt gelohnt.

Auf dem Weg brauchte ich Strom und landete an einem TruckStop, der gerade erwachte. Und ich liebe so etwas. Alte „Auf Achse“-Romantik oder so, aber ich konnte da die halbe Ladezeit zugucken. Na gut, und die andere Hälfte mich daran erfreuen, dass das Batmobil mit dem letzten Update einen YouTube-Player bekommen hat.

Nachmittags fuhr ich das erste Mal in die Stadt selbst, denn dort war ich mit Anette verabredet. Auch wir kannten uns bisher nur online, aber fanden auch schon länger „wenn Du mal in der Stadt bist, trinken wir mal was zusammen“. Was wir in einem Biergarten taten. Und eine Stadtführung bekam ich. Und lecker gegessen haben wir. Und am Ende standen dreimal so viele Schritte auf dem Schrittzähler wie sonst und die Touri-Attraktionen sind durch und wir haben uns verabredet, dann beim nächsten mal deeper in einzelne Viertel einzutauchen. Und (ja, die Wiederholungen sind Absicht) vor allem bin ich wieder mal sehr froh, diese Internetmenschen zu kennen, denen man dann auch mal begegnen kann und tolle Abende verbringen kann. Nur für dieses Erlebnis hätte sich … Sie wissen schon.

Donnerstag:
Früh aufgestanden, früh ausgecheckt, früh zum Frühstück zur Verwandtschaft der Liebsten gefahren und dann ab auf die Autobahn. In der Mitte ging das GPS verloren und wir mussten die Restkilometer auf Basis von Autobahnschildern berechnen. Wie so Neandertaler. Dafür das noch mal wieder tun zu müssen, hätte diese Fahrt echt nicht sein müssen.

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16.7.2023 – this is a song about goin’ crazy

Gestern kam die Liebste aus ihrer Urlaubswoche wieder und wenn ich Bräunungsgrad und gelaufene Kilometer sowie die Menge an still got sand in my shoes betrachte, so war das eine durchweg zufrieden stellende Woche. Hier führten Umstände die hier nicht hingehören hingegen zu durchaus gedrückter Laune und so war ich doch doppelt erfreut, als sie gegen Mittag hier wieder eintrudelte.

Am späten Nachmittag fuhren wir dann gemeinsam schon wieder los, denn nachdem Frau Dico ja erst schon zur großen Freude eine Tour im Herbst angekündigt hatte, gesellten sich plötzlich mehr und mehr Termine für den Sommer dazu, wo sie im Rahmen irgendwelcher Kultur-Sommerfeste mal hier, mal da, mal dort Soloshows spielte.
Wir fuhren also nach Kassel in einen Ort mit dem schönen Namen Kulturzelt, trafen dort noch auf Ina Pö und das war wirklich mal ein schöner Ort:

Um acht kam erst Nicklas Sahl auf die Bühne, ebenfalls ein Dänischer Singer/Songwriter und das war erstens ein schöner Beginn des Abends und zweitens schon mal die beruhigende Feststellung, dass das Publikum ein wohlwollendes war und den unbekannten Support warm begrüßte. Ich glaube, den werden wir auch besuchen, wenn er mit einer eigenen Tournee kommt.

Tina selbst kam nach einer kurzen Pause auf die Bühne und tat dort genau da, was sie am besten kann und womit sie mein Herz damals so vollumfänglich erobert hat: Sie spielte sich quer durch die vielen Jahre Ihres Schaffens, sang Geschichten voller süßer Melancholie, erzählte auch zwischendurch gern, wie der jeweils nächste Song zustande gekommen war und was er bedeutete, fragte nach Wünschen und spielte die und schuf überhaupt diese einzigartige intime Atmosphäre, mit der nur sie in so perfekter Beständigkeit über all diese Jahre in einer warmen Welle ihr Publikum umarmen kann. Von wegen Icequeen.
Und für den letzten Song rief sie Helgi, ihren Mann an, der sonst immer mit auf Tour und Bühne dabei ist, und mit dem sie so singen kann, dass die Liebste mal sagte „Die atmen ja zusammen“ und dann kam das Mikro vor das Telefon und dann sangen sie zusammen und dann war alles gut.

Wir tranken noch etwas und fuhren selig wieder nach Hause.

Heute haben wir versucht, so etwas wie eine Pause zu machen, denn die nächste Woche wird auch nicht einfach. Ich werde berichten; vermutlich sogar erst gegen Ende der Woche, weil: Ja, da wird viel los sein, denke ich. Stayen Sie tuned.

Falls Sie so ein Konzert auch mal sehen wollen, dann folgen Sie doch unauffällig meiner kleinen Community bei facebook oder (noch ganz frisch) Instagram. Ich werde höchstwahrschenlich im Herbst Tickets verlosen können und das wäre doch ein schöner Einstieg, oder?

Sie haben Fragen? Sie wünschen sich ein Thema, über das ich mal bloggen soll?
Schreiben Sie’s auf!

14.7.2023 – Life’s a rollercoaster

Gestern morgen Schreibtisch, weiterhin in erstaunlicher Ruhe und sehr genossener Belanglosigkeit. Es hat sich eine Sommer-Ruhe über alles gelegt und das ist schon ganz ok so. Heute Abend werde ich die Schilde hochfahren und auch erst einmal aus diesem Büro verschwinden; vorher aber vermutlich noch ein paar freundliche „Hey, wir haben zuletzt vor drei Monaten gesprochen – haben Sie sich entschieden, wie es weiter geht?“-Mails schreiben.
Gestern Nachmittag nach langer Zeit mal wieder mit der Schwester im Herzen gesprochen und das war durchaus anstrengend, denn die hatte viel zu erzählen und schön war das alles nicht. Mitten drin kam dann eine Nachricht aus Dänemark: Unsere Superhost hatte ihr, also DAS Appartment doppelt belegt und unser geplanter Urlaub löste sich erst einmal in Luft auf. Ich greife etwas vor: Später haben wir noch eine Lösung gefunden, aber zuerst war das ein ziemlicher Schock – hatte ich mir doch gerade erlaubt, mich auf etwas zu freuen.

Heute morgen zuerst mal ein Päckchen zur Post gebracht. Erst musste ich vor dem Haus einer alten Freundin parken – sie wohnt da schon lang nicht mehr und zog sich aus mir unbekannten Gründen schon vor Jahren aus meinem Leben zurück. Auf dem Rückweg kam ich dann an irgendeinem Kinder-Ferien-Spaß-Dings vorbei und erinnerte mich an die sieben Jahre (siehe #10 hier), in denen ich da jetzt mit den Kindern gespielt hätte. Im Moment eh etwas melancholisch gestimmt, erwischte mich eine üble Nostalgiewelle.
Andererseits heute morgen eine Welle mit „bleibt’s bei unserem Treffen?“-Nachrichten verschickt und alle Beteiligten freuen sich vor und ich auch und das ist ja nun auch mal sehr schön – vor allem als Perspektive, wenn man gerade in Nostalgie abzurutschen droht.

Dann so den letzten Kram gemacht, der vor dem Urlaub möglich war – ist es Urlaub, wenn man nicht richtig wegfährt? Ich sage ja! – und überraschenderweise prasselte dann ab ca. 15:00 Uhr noch alles rein, was irgendjemand wichtig schien. Während ich mir die von der Kundin gewünschten Änderungen notierte, klagte mir die Agentur ihr Leid: Sie hatte doch eigentlich heute nur noch den letzten Kram machen wollen, denn sie fahren ja morgen in den Urlaub und auf einmal prasselte so ab ca. 14:30 Uhr noch alles rein, was irgendjemand … naja, Sie kennen die Geschichte.
Die letzte Kleinigkeit muss dann morgen früh sein.


Seit Tagen ruft immer mal wieder eine mir unbekannte Nummer an und erwischte mich mit großer Treffsicherheit in Situationen, in denen ich nicht dran gehen konnte. Heute dann immerhin nur im Auto und das geht ja meist, um wenigstens kurz zwei, drei Sätze zu sprechen:

  • Ja, mein Name ist Maria Musterfrau von der BlaBlubb-Energieberatung und wir haben gerade die großen Energieberater-Tage und …
  • Moment!
  • … da unsere Berater da gerade bei Ihnen in der Gegend sind würde ich gerne
  • Halt, Moment!
  • … mit Ihnen einen Termin ausmachen, wann den ein Berater bei Ihnen mal schauen kann,
  • Nein.
  • … wie das auf Ihrem Dach so aussieht.
  • Lassen Sie mich zusammenfassen: Sie machen ColdCalls und wollen mir etwas verkaufen.
  • Aber Nein!
  • Nein?
  • Nein, wir wollen Sie beraten!
  • Lachen. Auflegen.

Lieblingssatz des Tages:Ey Klimakleber, ich schätze ja Euer Anliegen, aber dass Ihr ausgerechnet mich blockiert, das kann doch nicht richtig sein.“ Von jemanden, der gerade (ab)fliegen wollte.
Still a long way.


For something completely different: Danke!

Das Cover des Buchs „kreativ. Die Kunst zu sein“ von Rick Rubin

Bei IG auf eine Anzeige gestoßen: Ein Programm, das mir für jeden Song, jedes Sample, auch für YouTube-Videos und ähnliches sofort Tonart und Tempo anzeigt. Live heißt es. Allgemein schon not too bad und im Speziellen für jemanden die mit einem so schlechten Gehör gesegnet ist wie ich eine Offenbarung.
Also auf zur Website, kurz über den Preis geschluckt, aber muss ja. Beim Warenkorb dann überlegt, dass ich ja schon PlugIns des Anbieters habe und überlegt, mit welcher E-Mail-Adresse. Das Mailprogramm aufgemacht und nach dem Anbieter gesucht:
Ah, eine Mail.
Ah, da hab ich noch im März gekauft.
Was denn? Oh. Ich habe Live gekauft.
Habe ich es auch heruntergeladen? Womöglich auch installiert? Ups. beides ja.
Das Programm gestartet – nein, ich hab es noch nie gesehen.

Mir sagt das zwei Dinge: ich muss mein GAS in den Griff bekommen und brauche Urlaub.

Also: Schilde hoch. Kommen wir zum …

Zeugs

Wolfgang Rüger ist Antiquar und als solcher – natürlich – auch auf amazon angewiesen und dort präsent. Es ist sicher nicht übertrieben zu sagen: Er hasst es. Und erzählt im Interview in der FR ein bisschen aus dem Leben eines Händlers bei amazon:

Seit über 20 Jahren bin ich jetzt der Sklave von Jeff Bezos. […]
Die perfekte Diktatur. Als Händler haben Sie bei Amazon nur Pflichten und absolut keine Rechte. Für Amazon zählt nur der Kunde. Die Händler werden behandelt wie der letzte Dreck
[…]
Kaufen Sie bei Firmen mit geraden Buchpreisen, denn dort arbeiten Menschen, denen ihre Waren und Kunden wichtig sind, und nicht Maschinen, für die nur die Gewinnoptimierung zählt. Das Internet ist heute in jeder Hinsicht eine gigantische Wertevernichtungsmaschine.

Arno Widmann interviet in der FR
Antiquar Wolfgang Rüger: „Ich bin Sklave von Jeff Bezos“

Ich hatte ja gestern schon meiner persönliche nicht-Geschichte der Blogs, Christian Buggisch hat mal die Geschichte von Social Media aufgeschrieben. Und sogar in einem einzigen Bild zusammen gefasst – und ich musste sehr lachen: Das Bild besteht aus drei Strichen, ist damit komplett und trifft zu 100%.

Tja, damals […] 2004 folgte Facebook, 2006 Twitter. Seitdem ging die Post ab bei diesen Plattformen, die Nutzerzahlen stiegen in Milliarden-Höhen, Blogs und user generated content boomten, Bild, Bewegtbild und Audio kamen dazu, das Internet war keine Einbahnstraße mehr mit wenigen Sendern und vielen Empfängern, das Cluetrain Manifest von 1999 war in weiten Teilen Wirklichkeit geworden.

Und dann lief irgendetwas schief. Oder besser gesagt: einiges.

Christian Buggisch:
Die Geschichte von Social Media in einem Bild

Und? Heute schon mit Ihrem inneren Kind gesprochen? Das ist ja im Moment recht populär, vor allem in der Instagram-Coaching-Szene – logisch, denn die Versprechen der Coaches sind mindestens lifechanging, wenn nicht besser. Krautreporte Martin Gommel, der sich ja genauso wie ich, nur mit viel mehr Zeit, Professionalität und daher lesbaren Ergebnissen an dieser Coaching-Szene abarbeitet, war auf einem Seminar und hat durchaus interessantes erlebt:

Ich möchte verstehen, ob die Beschäftigung mit dem inneren Kind wirklich helfen kann. Also beginne ich bei denjenigen, die genau das versprechen.
[…]
Höher hätte Asano seinen Kurs nicht hängen können. Schließlich hat er alle Gefühle aufgezählt, die Menschen Schwierigkeiten bereiten und macht Hoffnung, all das auflösen zu können.
[…]
„95 Prozent. Fast alle Gefühle, negative, unangenehme Gefühle, die du heute als Erwachsener hast, kommen aus deinem inneren Kind“, sagt Asano. „Aber du siehst auch das enorme Potenzial, was hier drinsteckt. Weil, wie wäre denn dein Leben, wenn diese 95 Prozent der negativen Gefühle einfach verschwunden wären?“
95 fucking Prozent? Verschwinden lassen? Einfach so? Mein Leben wäre ein absoluter Traum! Asano sagt das so locker nebenher, mit der Gewissheit eines Wissenschaftlers, der gerade eine Studie mit über 10.000 Proband:innen gemacht hat und diesen Anteil herausgefunden und kompliziert berechnet hat. Allerdings ist er kein Wissenschaftler, und es gibt diese Studie nicht.

Bis dahin also noch die meiner Meinung nach unverantwortlich überhöhten Versprechen, die in dieser Szene üblich sind. Dann wird’s aber ganz spooky:

Ich schließe das Fenster, melde mich aber noch einmal beim Kurs an. Unter anderem Namen.
[…]
Ich lache hysterisch auf, als ich sehe, dass der komplette Chat genauso abläuft wie einen Tag zuvor. Dieselben Menschen mit denselben Namen schreiben dieselben Nachrichten. Und es sind wieder 167 Leute da! Ich mache einen Screenshot.
[…]
„Webinaris kann dir dabei helfen, einen 100 % Live-Charakter bei deinen automatisierten Webinaren zu erzeugen – wenn du das denn willst. So kannst du beispielsweise mit Umfragen arbeiten, erfundene Teilnehmer in den Webinarraum einführen und diese sogar mit von dir vorgefertigten Chat-Nachrichten miteinander chatten lassen.“

(beide) Martin Gommel bei den Krautreportern:
Undercover im Online-Heilungsseminar

Abschließend: Ich finde das Bild des „inneren Kindes“ als Bild gar nicht so schlecht, um eine Metapher dafür zu haben, dass wir alle unter anderem viel davon geprägt sind, was wir als Kinder erlebt haben. (Sie haben „Metapher“ und „Bild“ im letzten Satz gelesen, ja?!) Sie haben Das innere Kind aber für alles verantwortlich zu machen ist Unsinn und übersieht mal eben ganz galant unter anderem, dass psychische Krankheiten oft auch einen köperlichen Anteil haben. Und mit einem Hormonungleichgewicht können Sie diskutieren wie Sie wollen.
Außerdem: Wie so oft wird ein gut gedachtes Prinzip hier bis zur Unkenntlichkeit eingedampft und vereinfacht, bis die letzte Gabi zwischen zwei RTL2-Sendungen die richtigen Kampfrufe aufsagen kann. Leider ist es nicht so einfach, was da bei uns allen im Kopf passiert.


Wissen Sie noch? Covid? Ach ja, die letzten Jahre, das war da blöd. Aber is’ ja vorbei. Ja? Kann man auch anders sehen:

Was halten Sie von dem oft gehörten Satz: Wir müssen mit dem Virus leben lernen?
Das ist einer meiner Lieblingssätze (lacht), weil wir haargenau das nicht tun. Das Virus stellt eine Gefahr für unsere Gesundheit dar, mit der wir uns arrangieren müssen, wie wir mit anderen alltäglichen Gefahren umgehen. Es gibt nicht nur die Extreme vollkommener Risikovermeidung oder völligen Leichtsinns. Jeden Tag wählen wir einen Weg dazwischen und lernen, mit alltäglichen Risiken zu leben, indem wir Vorsichtsmaßnahmen treffen und unser Verhalten im Bewusstsein von Restrisiken steuern. Unseren Kindern setzen wir einen Fahrradhelm auf und schnallen uns im Auto an. Bei Covid tun wir das nicht. Wir leben nicht mit dem Virus, wir ignorieren das Vorhandensein des Virus oder dessen Auswirkungen komplett. Mit dem Virus leben zu lernen, würde bedeuten, das Risiko zu minimieren. Eine Maske ist wie ein Fahrradhelm, Testen ist wie Zähneputzen. Mit kleinen Maßnahmen könnten wir riesige Verbesserungen erreichen.

Julia A. Noack im Interview in der nd:
Umgang mit Covid: »Ich bin krass enttäuscht«

Wenn Sie hier öfter reinschauen, dann wissen Sie, dass eines meiner Lieblingsthemen unser Schulsystem ist und ich da – wie viele andere auch – eine Menge Luft nach oben sehe. meist sprechen Eltern und Lehrkräfte über die Schule, aber hier spricht einmal jemand, der gerade drin steckt im System: Ein Schüler. Und er hat eine Menge Ideen (Bevor Sie bei „Schüler“ abwinken: Es besteht eine 98,2 prozentige Wahrscheinlichkeit, dass er intelligenter ist als Sie. So sorry.):

Fritz ist beispielsweise gut in Mathe und in Deutsch nicht so gut. Und Laura kann beides gut. Fritz könnte Mathe von zu Hause und Deutsch weiterhin in Präsenz machen. Laura könnte beides von zu Hause aus machen. Der Vorteil wäre, dass Fritz, der ja nicht so gut in Deutsch ist, mehr Zeit mit der Lehrkraft hätte, weil Laura und andere Schülerinnen von zu Hause aus arbeiten. Außerdem bin ich mir sicher, dass das hybride Lernen auch gut für Mobbingopfer, Menschen mit ADHS oder Autismus ist. Viele von ihnen schaffen den kompletten Schulalltag nicht. Die volle Stundenanzahl vor Ort ist für viele eine Belastung.

Und wer soll aus deiner Sicht entscheiden, wer zu Hause bleiben darf und wer nicht?

Das Kind natürlich.

Lucie Wittenberg im Interview mit Jonathan beim Redaktionsnetzwerk Deutschland:
„Ich mache das für alle, für die dieses Schulsystem nicht geeignet ist“

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12.7.2023 – die alten Zeiten

Gestern morgen ist die Liebste mit einer Freundin an die See gefahren. Und ich muss es mal festhalten: Früher hab ich in einer solchen Situation mehr Einladungen zum Essen bekommen. Es ist also nicht alles schlecht.
Am Schreibtisch weiterhin im besten Sinne nichts zu erzählen; mein neues, strengeres Listen-Management scheint zu funktionieren. Nur als eine Kundin, der ich einen Gestaltungsvorschlag geschickt hatte, anrief und sagte: „Als hätte ich es gemacht!“ ist mir natürlich wirklich rausgerutscht „Und das ist jetzt gut oder schlecht?“ Zum Glück kennen wir uns schon lange.

Neulich in einer Fabrik:

  • Chef, ich hab eine ganz tolle Maschine erfunden. Sie löst für uns riesig viele Transport-Probleme.
  • Super, Meier, zeigen Sie mal!
  • Hier Chef, hier steht sie.
  • Na, Meier, die ist aber ganz schön groß. Wie groß ist die denn, was wiegt die denn so, wenn die beladen ist?
  • 20 mal 4 mal 2.6 Meter. Und 40 Tonnen werden es sein, Chef.
  • Und die kann von einem Menschen bedient werden, Meier?
  • Aber ja, Chef.
  • Und der kann die bewegen, Meier, ohne dass drumherum jemand zu Schaden kommt? Wir müssen ja auf unsere Betriebssicherheit achten!
  • Tja, Chef, man kann vom Führerstand aus leider nicht so gut sehen, was drumherum los ist.
  • Und dann überfährt man die anderen Mitarbeiter, Meier? Da müssen wir aber noch Sicherheitsmaßnahmen anbringen?
  • Nein Chef, keine Sorge. Da machen wir einfach bunte Aufkleber drauf!
  • Super Sache, Meier!

Sie meinen, das würde in keiner Fabrik der Welt so gehen? Meine ich auch.

Sie fragen, Christian antwortet

Können Sie mal einen so richtig hübsch nostalgischen Rückblick auf die frühen Tagebuch-Blogger-Jahre aus den ‚goldenen Jahren‘ verfassen? So richtig hübsch mit Anekdoten, Blick hinter die zeitgeschichtlichen Kulissen und so? (Ich habe irgendwo anders mal einen Artikel über ein Blogger-Treffen gelesen, das für jemand deutlich später in diese Welt hinein schauenden Menschen sehr spannend.)

(aus dem Fragen-Dokument)

Oh. Ich fürchte: Nein, das kann ich nicht wirklich. Aber Stück für Stück: Die goldenen Jahre, wann waren denn die? Waren die 2002, nachdem ich dachte, ich wäre nun der letzte, der so ein Blog beginnt, sich deswegen diesen Namen jawl ausdenkt und dann feststellt, dass er nicht der letzte, sondern einer der ersten ist? Waren die 2005, als die Blogmich in Berlin alle die versammelte, die damals A-List (so nannte man damals die „wichtigen“ mit über 1000 Leserinnen) waren oder sich dafür hielten? Waren die 2007/08, als die sogenannten Mama-Bloggerinnen auf der Bildfläche erscheinen? 2017, als die Tagebuchblogs nochmal einen kurzen Hype erlebten und viele alte Bloggerinnen ihre verstaubten WordPress-Backends mal wieder aufsuchten?
Was sicher allen gemeinsam ist: Jede dieser Wellen – und vermutlich noch ein paar andere, die ich gar nicht mit bekommen habe – nahm sich als die erste Welle wahr und schaut heute etwas nostalgisch darauf zurück, wie toll das damals war. Und jede dieser Wellen war doch auch nur eine Bubble, die alles vor sich nicht kannte und alles später kommende als Kopien wahrnahm.

Anmerkung 1: Falls Sie, liebe Leserin irgendwann in diesen Jahren auch gebloggt haben: Ich meine niemanden persönlich, sondern fasse Phänomene so zusammen, wie ich sie wahrgenommen habe.
Anmerkung 2: So ist das übrigens immer, bei allem, was Menschen tun. Schauen Sie sich nur 18-jährige an, die gerade Led Zeppelin entdecken!

Blickt man zurück, dann ist sicher auch jeder Welle gemeinsam, dass sie sich zuerst finden musste, zuerst Regeln verhandelt wurden, dass dann eine Hochphase folgte und dass die dann auslief und verebbte. Mit dem Bloggen zu beginnen ist eben sehr leicht, dranzubleiben eben nicht so sehr.

Manchmal spalteten diese Diskussionen über die Regeln sogar die Bubbles. (Denken Sie sich hier einen Querverweis zum Leben des Brian und der Volksfront Judäa)
2001/02 haben wir zB diskutiert, ob man Links in einem neuen Fenster öffnen darf (ging damals unentschieden aus). Dann, ob das Platzieren von Werbe-Bannern auf dem Blog Ausverkauf ist (vielleicht), dann, ob ein Auftrag aus der Auto-Industrie Ausverkauf ist (da ist die Bubble dann implodiert).
Parallel stritt man, ob es das oder der Blog heißt und natürlich könnte jede mit einem Fitzel Resthirn wissen, dass das Wort von „Weblog“ kommt und deswegen „das Blog“ die einzig gültige Form sein kann und jede die was anderes behauptet nur … nein, nur Spaß. Ehrlich.
Ich bin bei den meisten dieser Diskussionen schon sehr lange sehr leidenschaftslos und beobachte viel lieber die gesellschaftlichen und soziologischen Prozesse dahinter – und vor alle ihre stete Wiederholung: Schauen Sie doch nur mal zu Mastodon im Moment und wie da gerade um den korrekten Gebrauch gestritten wird!

Nur zur Auflockerung und ohne Zusammenhang ein Bild von vorhin; ich nenne es „Im Freibad

Die von Ihnen erwähnten Bloggertreffen waren damals ein großes Ding. Hauptsächlich, weil in der allgemeinen Wahrnehmung dieses Internet noch ziemlich unserös schien und die breite Masse sich nicht vorstellen konnte, warum man sich mit wildfremden Menschen treffen sollte – also jedenfalls nicht, wenn es dabei nicht um Sex gehen sollte. Ich finde, das sagt mehr über die breite Masse als über sonst wen aus, habe den ersten anderen Blogger 2002 besucht; wir hatten noch nie Sex, aber er zählt heute zu meinen ältesten Freunden und ich bin sehr froh, dass er immer noch in meinem Leben ist.
Naja gut, ganz eventuell saßen damals die Liebste und ihre Tante in einem Café 500m Luftlinie entfernt und waren doch schon sehr aufgeregt.
Und als wenig später in Köln ein kleiner Kreis zum ersten Mal aufeinander traf, da hatte eine der Beteiligten hinterher über 50 verpasste Anrufe ihres Mannes und der war gerde auf dem Weg in die Stadt um nach ihr zu schauen.
Fassen wir zusammen: Bloggertreffen waren aufregend, weil sie eben neu waren. Weil man Menschen traf, die einem gleichzeitig sehr vertraut und nach herkömlichen Maßstäben vollkommen fremd waren – und dieser Zauber hat sich meiner Meinung nach auch erhalten. Ich werde nächste Woche eine sehr liebe Freundin treffen, die ich seit 14 Jahren kenne und noch nie getroffen habe – und das lässt sich Offlinern schwer erklären. Als die Liebste 2006 das erste Mal bei dem oben schon erwähnten kleinen Kreis dazukam, stellte sie hinterher auch fest: Faszinierend, wie ihr geredet habt, als kenntet Ihr Euch seit Jahren und Euch doch teilweise noch nie gesehen habt.

Zeitgeschichtlicher Kontext? Oh Gott. Ich glaube ja, dass Blogs mal kurz deswegen wichtig waren, weil sie das erste Konstrukt waren, dass das Versprechen des Internets, dass jeder aktiv daran teilhaben könne einlösten. Aber sie waren technisch noch zu kompliziert und zu viel Arbeit, so dass nur eine kleine mitteilungsbedürftige Techie-Bubble sie nutzte. Mit den sogenannten sozialen Netzwerken wurden sie für die große Masse – so sie denn vorher Blogs kannte – dann vollkommen uninteressant, denn die kümmert es nicht, wenn ihre Daten woanders liegen und sie keine Kontrolle darüber haben wie und wo und in welchem Umfeld ihr Essens-Bild gezeigt wird.
Aus den Blogs, die beim jeweiligen Sterben einer Welle übrig geblieben sind, sind in den meisten Fällen professionelle Magazine geworden – oder so kleine, vollkommen belanglose Nischenprojekte wie das, was Sie hier lesen oder wie die, die Sie in der Blogroll finden.
Nachdem sich die ersten Tagebuchblogs und die Werbeindustrie noch sehr vorsichtig angenähert hatten, war die Mama-Blog-Welle sicherlich noch einmal wichtig für die Komerzialisierung der Blogs: Hier gab es eine sehr klare Zielgruppe und viele Mamas waren froh, wenn nicht sogar stolz, wenn ihr kleines Mama-Tagebuch sogar noch 50,- / Monat abwarf. Und die Werbeindustrie übte das üble Ausnutzen anderer, das sie heute im sogenannten Influencer-Relation-Marketing perfektioniert hat.

Ok, zum Schluß doch noch eine Anekdote: Als sich (Skandal!) das erste Mal vier Bloggerinnen an die Autoindustrie verkauften, da gab es auch einen Wettbewerb – als Preis eine Digitalknipse: Man sollte ein Foto machen, wenn man die Bloggerinnen mit ihren Testwagen in the wild antraf. Bei vier über ganz Deutschland verteilten Autos eine eher mutige Sache. Da ich aber eh mit der einen Bloggerin befreundet und verabredet war, haben wir dann ein Foto gemacht und die gewonnene Knipse hat der Liebsten lange Zeit gute Dienste geleistet. Ob das so gedacht war? Sicher nicht. Ob sich damals Leserinnen abgewandt haben, weil ich die Aktion nicht verdammte? Aber sicher. Ob das verjährt ist? Hoffentlich.

So. Nostalgisch war das jetzt sicher nicht, denn ich bin nicht nostalgisch. Meinen Schmerz über die Entwicklung des Webs habe ich überwunden – aber immerhin ist mir nach dem spontanen „nein“ zu Beginn meiner Antwort doch noch eine Menge zu schreiben eingefallen. Ich habe meine besten Freunde und viele meiner Kundinnen über dieses Internet gefunden – das ist schon schön so wie es ist.

Anmerkung: Ich nehme an wegen eines ungeschickt ausgeführten mir unbekannten Shortcuts hatte ich den Absatz über Bloggertreffen zuerst nicht veröffentlicht und dann später aus der Versionsgeschichte rauskopiert und wieder eingefügt..

Sie lesen abseits des üblichen Tagebuchblog-Betriebs auch gern mal so eine Geschichte? Sie möchten sich bedanken? Hier steht die Kaffeekasse und wenn Sie finden, Geld riecht unangenehm, dann freue ich mich auch über Überraschungspost von der Wishlist.

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