12.6.2023 – man muss auch Ziele haben

Aus Gründen habe ich eine Kundin, die bei einem amerikanischen Webhoster ihre Site liegen hat. Der wiederum sammelt in seinem Support-Forum sowie auf den diversen Bewertungs-Plattformen Kommentare, die sich alle zusammengefasst in etwa so paraphrasieren lassen: „Ihr habt das schlechteste SSL-Interface aller Zeiten“ Üblicherweise schreiben Sie dann darunter „Thank you for your feedback“.
Ohne in Details zu gehen: Während ich bei allen Webhostern die ich kenne für den Erwerb oder die Verlängerung eines Zertifikats* ein bis zweimal klicken und evtl. noch in einer Mail einen Link anklicken muss, muss ich dort auf diversen verschiedenen Unterseiten diverse Schritte durchführen – teilweise mit so anachronistischen Aktionen wie dem Copy-Pasten von Infos von einem Formular in ein anderes. Alle diese Seiten haben Links zu Anleitungen, aber das es zwei Backends mit zwei unterschiedlichen Logins und die jeweils in zwei Versionen gibt, stimmen die Links nie. Weil ich das schon kenne und hasse, habe ich bis zum exakt letzten Moment die Verlängerung eines Zertifikates ausgesessen und dieser Moment war leider heute morgen.
Nach einer sehr genervten halben Stunde habe ich den Support-Chat aufgerufen und mal etwas neues probiert: Ich habe mich extrem doof gestellt. Die ersten Links zu Hilfe-Seiten, die er mir postete (natürlich noch einmal wieder andere als die, die ich kannte) habe ich geflissentlich falsch verstanden und schon nach einer halben Stunde fragte er, ob er das Problem für mich lösen soll. Und dann war Christian ein freier Elf.

*) Die Technik, die dafür sorgt, dass man verschlüsselte https- statt unverschlüsselter http-Seiten besucht. Ein nicht unwichtiges Sicherheitsfeature also.

Apropos „frei“: Eigentlich hatte ich mir nämlich heute noch frei genommen. Der Plan war: Entweder Geparden gucken in Münster und darob glücklich sein oder zu Hifi Klubben nach Essen fahren, dort den Subwoofer abholen, den es am Freitag in Hamburg nicht gab und darob glücklich sein.

Die Wahl fiel auf Essen. Die Mitarbeiterin in Hamburg hatte nachgesehen, dass das Objekt der Begierde dort vorrätig sein sollte – was sich aber dummerweise als falsch herausstellte. Hmpf.
Aber: Dann hab ich halt da bestellt. Der Speaker kommt also übermorgen hier hin, aus Mitleid wegen der weiten Anreise bekam ich *hust* reichlich Rabatt aufs Kabel und dann sollte ich mich doch mal ein wenig umschauen. Ich blieb überraschenderweise vor der Anlage mit den Lautsprechern für 90.000€ hängen, fragte nach „kann ich mal hören?“ und die nächste Stunde saßen wir zusammen im Stereodreieck und spielten uns gegenseitig unsere Lieblingsmusik vor. Quatschten über Musik im allgemeinen, sog. Hifi-Puristen im besonderen und die Philosophie von Hifi Klubben* im speziellen. Wie damals mit 16 und danach ging ich sehr, sehr breit und glücklich grinsend aus dem Laden.

*) Ich glaub, ich schreib mal einzeln was über die.

Bis zu den Geparden wars mir dann doch zu weit, aber der Gelsenkirchner Zoo* liegt auf dem Rückweg. Für eine Runde durch den Afrika-Abschnitt reichten Lust und Zeit, leider wollte mein Magen den in bester Absicht erworbenen FrozenYoghurt nicht, aber ich würd lieber den ersten Teil des Tages im Gedächtnis behalten. Wird schon wieder aufhören zu grummeln, der Magen.

*) Ja, ich weiß, Zoo. It’s a really guilty pleasure.

Danke fürs Teilhaben und Dabei-sein. Wenn Sie wollen:
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Oder – wenn Ihnen Geld zu unpersönlich ist – hier ist meine Wishlist. Sie finden dort formschöne und Freude-spendende Geschenke für wenige oder auch sehr viele Euro.

2 Kommentare

  1. Ich gehe gerne in Zoos, zum Glück auch meine Kinder nur der Mann nicht so gern. Natürlich ist es für die Tiere nicht die beste Wahl. Aber ein schönes, gut durchdachtes Gehege ist besser als die kleinen Käfige von früher. Und wir müssen nicht durch die halbe Welt reisen, nur um die Tiere in ihrer natürlichen Umgebung zu sehen. Diese Art von Tourismus finde ich bedenklicher als die Tiere im Zoo zu halten.

    1. Wie gesagt: Guilty pleasure und so – aber die Frage, die ich mir da stelle ist in ehrlichen Momenten schon: Woher nehme ich überhaupt den Anspruch / das Recht, diese Tiere zu sehen, wenn es nur auf Kosten des Planeten / der Tiere geht?

Kommentare sind geschlossen.

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