31.1.2021 – Sie fragen, Christian antwortet (Fotografie)

Ich habe das mal ganz genau für Sie beobachtet: Es bringt exakt gar nichts, wenn ich sauer bin, zumindest in diesem Falle. Die Tage verschwimmen etwas zwischen Schreibtisch und Bett, etwas schmerzendem Rücken – ich erkenne da Zusammenhänge – und dem Versuch etwas gegen die Schmerzen und etwas für die Laune zu tun. Nicht einfach, wenn es draußen vor dem Fenster 24/7 regnet.

Heute schien die Sonne, wir gingen sofort raus ins Feld und weil sonst nichts passierte, widme ich mich mal einer Frage, die Sie mir gestellt haben und um deren Beantwortung ich mich jetzt schon etwas länger herum drücke.
Deswegen gibts auch heute Bildunterschriften, in denen ich an meinen Fotos herum mäkele.

(minimalistische Idee gehabt, aber vermutlich hätte ich nur den Schornstein ohne Dach haben wollen, damit es mir gefällt. Weniger Dach, mehr Himmel, vielleicht weitwinkliger und damit ein anderes Verhältnis zwischen Dach, Rauch und Himmel wäre geiler gewesen. Da ich barfuß im Schnee stand, zu schnell zufrieden gewesen und erst beim Entwickeln das weitere Potenzial gesehen.)

Alexa fragte: Thema Fotografieren: Ich finde deine Fotos total schön!!
Ich hab früher (also damals, als man noch so kiloschwere Spiegelreflexkameras hatte
😬) eigentlich auch Mal gerne fotografiert. Mittlerweile mache ich nur noch schnelle Handyfotos. Ich bin aber immer ganz neidisch und wehmütig, wenn ich bei Dir auf dem Blog dann die tollen Bilder sehe und habe Lust, das noch Mal wieder zu lernen. Magst Du Mal was dazu schreiben, wie Du fotografieren gelernt hast? Und hast Du vielleicht Tipps für den Kauf einer Kamera bzw für gute Bücher oder Webseiten?

Intro: Und ich sage: „Erst einmal vielen Dank!“ und dann wird es sofort sehr schwer, denn ich denke an ein Video, was ich einmal sah. Dort hatte jemand bei einem Wettbewerb eine Stunde Unterricht bei einem der noch lebenden Gitarrengötter gewonnen und er hatte viele Fragen: Wie spielst Du dieses Riff? Spielst Du jenes Lick im fünften oder siebten Bund? Welchen Tonabnehmer hier, welche Saiten und welches Plektrum da und stehen die oberen Mitten bei diesem Solo auf sieben oder auf acht und es ist doch ein 67er Marshall-Amp und kein 85er Boogie, oder? Und der Gott setzte sich auf seinen Stuhl und lächelte weise und erzählte über seine liebevolle Beziehung zu dem Stück Holz mit den sechs Drähten, das er da in der Hand habe und aber vor allem empfahl er: Spiele Deine Skalen. Höre, was sie Dir sagen, höre was sie tun. Und dann finde heraus, was Du tun willst und was Du sagen willst, und wenn Du das Stück Holz und die Drähte liebst und Deine Skalen auch, dann wirst Du spielen können, was Du fühlst und dann bist Du ein guter Gitarrist.

Und um Himmels Willen möchte ich mich selbst und das Wort „Gott“ nicht in einem Satz benutzen wenn es um Fotografie geht, aber: ich hatte schon einmal begonnen, diese Frage zu beantworten und als ich sah, was ich schrieb, da erschrak ich, denn es klang – thematisch übertragen – genauso, wie das was der Gitarrengott da sprach. Und ich bin mir weder sicher, ob das hilfreich ist noch, ob das nicht arg arrogant wirkt.

Forografiert, weil ich die Parallale zwischen Kabel und Kondensstreifen mochte. Zu viel Zeug drumrum, das ich mit den Handy (jaja) nicht vermeiden konnte. Ein anderer Winkel hätte vielleicht einiges gerettet, aber ich hab ja „nebenbei“ beim Spazieren fotografiert.

Andererseits muss ich rückblickend sagen, dass es wohl einfach so ist. Also: Natürlich habe ich zB gelegentlich GAS und kaufe Ausrüstung. Aber dadurch sind eigentlich selten meine Bilder „besser“ geworden – was auch immer das heißen mag.

Oder? Vielleicht ist es auch ein PingPong-Spiel zwisxhen technik und Können.

Erstmal Fakten: Ich habe fotografieren gelernt, indem ich es getan habe – so ca seit ich 16 bin aber immer mit großen Pausen, das ist kein laufender Prozess.
Ich habe Fotos gesehen und wollte das, was ich da sah, auch machen. Wobei „das, was ich da sah“ die verschiedensten Dinge auf unterschiedlichstem Niveau sein konnten – ich wollte auch so gradiose Landschaftsbilder machen. Ich wollte auch, dass der Hintergrund unscharf ist. Ich wollte tiefgründige s/w-Portraits machen. Ich wollte Musiker in DEM Moment auf der Bühne fotografieren und die Magie ihres Auftritts festhalten. Ich wollte Häuser so fotografieren, dass die großartige Architektur rüber kommt. Ich wollte die kleinen perfekten Momente auf der Straße festhalten. Ich wollte vermutlich minimalistische Bilder machen. Ich wollte mir Konzepte ausdenken, ihnen folgen und und so Kunst produzieren.
Anders: Ich bin quer durch nahezu alles, was Fotografie kann, gewildert und habe rumprobiert.

Dabei – und vielleicht ist das Glück gewesen – hatte ich lange Kameras, die nicht so dolle waren und mir Grenzen gesteckt haben. Meine erste Kamera zB, die konnte nur Automatik-Modus. Und ich habe immer erst etwas Neues gekauft, wenn ich gemerkt habe, dass die Technik mir da gerade Grenzen setzt. Naja und wenn das Geld passte.
Aktuell fotografiere ich übrigens mit einer Nikon Df * und bin zuversichtlich, dass diese Kamera mir niemals Grenzen setzen wird – soviel zu Deinem Satz „als man noch so kiloschwere Spiegelreflexkameras …“

*) Ich habe auch noch eine alte Canon GX7 (die erste), die auch echt viel kann und nur im Dunklen etwas rauscht, aber dafür gaaaanz dezent kleiner und leichter ist.

Halbwegs zufrieden. Die knisternde Kälte aber auch die erste Sonne des Jahres und die wunderbaren Farben sind drauf; der Vogel natürlich ein totaler Glücksfall. Weitwinkeliger wäre geiler gewesen.

Was ich versuche zu sagen: Mich hat nie eine Kamera oder ein Objektiv dazu gebracht, bessere Bilder zu machen, sondern immer die Beschäftigung damit, was ich eigentlich will. Und auch wenn sich das – siehe oben – immer wieder geändert hat, so sind die Bilder, mit denen ich am meisten zufrieden war immer dann entstanden, wenn ich meine Aufmerksamkeit beim Thema, beim Fotografieren hatte.
Die besten Portraits sind entstanden, als ich darüber nachgedacht habe, wie ich es anstelle. Als ich mir einen Hintergrund und Licht gebaut habe, als ich aufgeregt das erste Mal jemand fremdes gefragt habe, als ich voll und ganz im Thema war. Als es später ein bisschen mehr Routine war und ich nebenbei zB mal Besucherinnen gefragt habe, ob sie sich fotografieren lassen würden – da waren dann auch die Bilder „nebenbei“.
Die besten Konzert-Fotos sind entstanden, als ich mich das erste Mal getraut habe, Tina zu fragen, ob ich zum Soundcheck kommen dürfte. Ich war so aufgeregt, ich habe mich bestimmt sieben mal umgezogen. Da hatte ich mir sogar eine Kamera geliehen (ich wusste, das meine nicht lichtstark genug sein würde), die ich abseits von Blende und Zeit absolut nicht flüssig bedienen konnte, da stand mir die Technik vielleicht sogar im Weg.

Technik, neue Technik hat mich eigentlich nur weiter gebracht, wenn sie mir das erfüllen konnte, was ich eigentlich vorher schon sehnlichst wollte.

Und wenn ich die Kamera „mal mitnehme“, wenn wir rausgehen, dann bringe ich keine guten Bilder mit. Wenn ich aber den Himmel und das Licht sehe und denke, dass jetzt gerade die Gräser oben an der einen Treppe am See sehr schön angeleuchtet sein müssten und losrase um die blaue Stunde nicht zu verpassen, dann bringe ich ein gutes Bild dieser Gräser mit.

Die großartige Annette Göttlicher hat eine ähnliche Frage mal deutlich weniger rumschwurbelnd beantwortet und sinngemäß gesagt: „Mach den Automatik-Modus aus und kauf Dir eine Festbrennweite“. Wobei ich glaube, dass einen diese beiden Ratschläge davon abhalten, mal eben auf irgendetwas zu zielen und abzudrücken und uns stattdessen zur Beschäftigung mit dem Motiv zwingt. Und sie daher vielleicht eigentlich das gleiche meint wie ich.
Deswegen mag ich mich da anschließen: Dreh eine akzeptabel gute Kamera (nicht das Handy, auch wenn es das alles inzwischen angeblich auch kann) in den manuellen Modus oder wenigstens auf die Zeit-Automatik und hab eine Festbrennweite drauf. Ich präferiere eine 85er, weil ich gerne etwas weiter weg bin, aber das ist eine Frage der Persönlichkeit, denke ich. Sonst ist ein 50er immer super. Wenn Dir etwas auffällt, was Du fotografieren möchtest, überlege, warum. Ist es das Ding selbst? Der Kontrast zum Rest dessen, was Du siehst? Braucht es Raum um sich, um zu wirken oder braucht es das Drumherum? Entscheide danach den Bildausschnitt und ob Du es per Tiefenschärfe freistellst oder nichts. Geh dahin, wo Du es am besten, am königlichsten, am wertschätzendsten in den Rahmen des Suchers bekommst und mach das Bild. Nutze die Zeit, zu der Dich die Festbrennweite und das Drehen am Rädchen zwingt, zu diesen Überlegungen. Lass Dich dabei nicht überfahren :)

1 Minute Nachdenken, wie ich die Bücher zeige, Petersburger Hängung nachempfunden, das alles quer zum Pakett, was die Linien bricht. Zufrieden

Ich habe auch ein paar, wenige Bücher, die – je nach fotografischer Richtung – eigentlich auf Buchlänge gestreckt das selbe sagen. Nur eines aber – das kleine oben in der Mitte über minimalistische Fotografie – hat mich erwischt und hat mir diese Gedanken aus dem Kopf ins Herz verpflanzen können. Und seitdem mache ich, wenn ich mir die Zeit nehme, Bilder mit denen ich selbst zufrieden bin. Aber alle diese Bücher sind gut.

Manchmal nehme ich mir auch selber eine Aufgabe vor, die mich zwingt, nachzudenken. Also: „heute nur gelb“, „die Stadt mit den Augen eine Touristen“ oder so etwas.
Und ich glaube, am wichtigsten ist mir etwas, was ich etwas weiter oben schon ohne nachzudenken in einen Satz gepackt habe: Wenn ich versuche das Motiv so wertschätzend und königlich wie möglich zu behandeln, dann mag ich die Bilder.

Und jetzt hör ich auf zu schwurbeln. Weisst Du, dass ich ein schlecht gepflegtes Fotoblog habe?

Und zu allerletzt eine allgemeine Kaufempfehlung: Die Kamera sollte RAW-Dateien produzieren und den Automatik-Modus verlassen können können. Und es ist gut, wenn man verschiedene Objektive draufstecken kann. Da ich seit Jahren jetzt die DF habe und nicht wechseln will, kann ich konkreter gar nichts sagen.
Ich entwickle im Lightroom sehr, sehr viel an meinen Bildern rum und finde das auch vollkommen legitim und empfehle sehr, das auch zu tun.

Sie haben Fragen? Sie wünschen sich ein Thema, über das ich mal bloggen soll?
Schreiben Sie’s auf!

28.1.2021 – snafu.

Na, da ist die Welt ja wieder in Ordnung“, denke ich, als die Morgenpost der Krautreporter reinkommt und mir die drei Themen des Tages liefert: Irgendwo wird debattiert, warum denn nun zu wenig Impfstoff da ist und man schiebt sich gegenseitig die Schuld zu.
Darüber hinaus bekommt Galerie Karstadt Kaufhof, Sie wissen schon, dieser Innenstadt-Kaufhaus-Dino, eine knappe halbe Milliarde Euro und irgendeine Boeing darf wieder fliegen, weil die Soft- und Hardware so repariert worden ist, dass sie jetzt, Jahre nach der Markteinführung, auch fliegen kann.

Alles wie vorher? Wie schön.

460 Millionen, (die der Milliardär, dem die Kaufhäuser gehören dazu benutzt, die meisten zu schließen, so hört man) – das macht ohne Mengenrabatt ca hundert Millionen FFP2-Masken, das macht für jede Hartz4-Empfängerin fast achtzehn Masken.
Oder jeder doch nur zehn Masken und die Anleitung zum Trocknen und dafür ’ne Menge Kohle für jede in der Eventbranche Beschäftigte. Oder, oder, oder.
Aber was weiß denn ich?
Vielleicht verstehe ich einfach nur nicht, dass man halt nicht Milliardär werden kann, wenn man nicht Staaten dazu bekommt, einem viele Millionen zu geben und das alles ist wichtig, weil sonst morgen die Sonne nicht mehr aufgeht oder die Erdachse kippt oder so.

Wissen Sie was? Mich interessiert das alles nicht.
Ich möchte gar nichts von Milliardären hören und auch nicht von milliardenschweren Unternehmen, die die Zeichen der Zeit nicht erkannt haben und deswegen ihre Läden schließen müssen. Und denen dann nichts anderes einfällt, als sich mit einem Hinweis auf die 80.000 Arbeitsplätze auf den Rücken zu legen und Mimimi zu jammern.
Ich möchte nämlich nicht 20.000 Corona-Tote dagegen rechnen, dann Menschenleben auzurechnen ist zynisch. Politik ist aber auch zynisch – muss ich dann mitmachen?
Oder Flugzeugbauer, die Flugzeuge bauen, die nicht fliegen? Interessieren mich auch nicht. Muss bei knapp 200 Millionen weniger Flugpassagieren in 2020 unbedingt ein neues Flugzeug in die Luft?
Und wenn ich schon spöttischerwähne, dass die Sonne nicht mehr aufgeht oder die Erdachse kippt, dann fällt mir eh noch eine Menge dringende Themen mehr ein.

Wissen Sie, was mich interessiert? Mich interessiert, warum die Hersteller von Impfstoffen nicht gerade gefördert werden wie Hulle.
Mich interessiert, warum ich den Luftfilter für den Klassenraum meiner Liebsten selbst bezahlen musste.
Mich interessiert, warum Menschen, die ernsthaft darüber diskutieren, dass Hartz4-Empfänger kein extra Geld für Masken brauchen noch in meiner Regierung sind. Warum es statt dessen private Sammelaktionen braucht, um ihnen Masken zu finanzieren.
Mich interessiert, was für eine Haltung hinter all dem steckt. Und wo der Anstand geblieben ist; ich finde das nämlich alles unanständig. So ein altmodisches Wort, jaja. Aber das war kein schlechtes Wort.

Ich habe einfach richtig schlechte Laune, wenn ich sowas höre. Und es fällt mir echt schwer, nicht dauerhaft verbittert zu werden.

Sorry, die Mail hat mich wirklich schlecht drauf kommen lassen, morgen gibts wieder Alltag.

Danke fürs Teilhaben und Dabei-sein. Wenn Sie wollen:
Hier können Sie mir ’ne Mark in die virtuelle Kaffeekasse werfen,
Oder – wenn Ihnen Geld zu unpersönlich ist – hier ist meine Wishlist. Sie finden dort formschöne und Freude-spendende Geschenke für wenige oder auch sehr viele Euro.

27.1.2021 – slipping into the unknown

Nachtrag: Gestern war Arbeit und Migräne. Ach ja, und gestern war der Tag, an dem ich (in verschiedenen Jahren natürlich) zweimal eine Beziehung begann und einen großen Korb bekam. Alles im gleichen Partykeller übrigens. Ich bemerke es nur gerade zufällig, ich feiere den Tag nicht. Nachtrag Ende.

Heute Morgen gelernt, dass es einen Namen hat, dass ich abends gerne als letzter alleine im ruhigen Haus bin: Revenge Bedtime Procratination. Nun denn, natürlich hat es einen Namen bekommen, die meisten Dinge bekommen ja einen Namen, sobald sich mehr als zwei Menschen online darüber unterhalten haben. Sobald sich mehr als fünf darüber unterhalten haben bekommt es einen Hashtag und ab zehn ist es eine Bewegung.
Ja, das klingt jetzt arg sarkastisch und ich finde es ja generell gut, wenn bisher unsichtbare Minderheiten Sichtbarkeit bekommen, aber …

Die Kehrseite der Medaille könnte aber sein, dass jemand zu schnell in eine der neu gefundenen Gruppen einsortiert und dann danach behandelt wird. Also (arg vereinfacht) in etwa so:
Wer ruhig ist und nicht so gerne unter Menschen geht ist ein Introvert.
Person X ist auch ruhig, also ist sie ein Introvert – also laden wir sie nicht mehr ein, denn Introverts gehen ja nicht gerne unter Menschen.
Blöd für X, wenn sie dann gerne unter Menschen geht und plötzlich nicht mehr eingeladen wird – nur weil jemand ihr ungefragt eine Gruppe übergestülpt hat.
Manchmal fürchte ich, dass der immer wieder laut gerufene Wunsch, mehr Diversität zu sehen, eher auf Menschen als auf Gruppen angewandt werden sollte.
(Nur so ein voll nicht zu Ende gedachter Gedanke.)

Schreibtisch: Die kleine, eilige Website, die ich gestern begann, quasi fertig gestellt.
Da lässt sich immer so wenig drüber erzählen – ich code halt vor mich, versuche sauberen Code zu schreiben und dabei benutzbare, schöne oder dem Style-Guide entsprechende (in besten Fall alles, Zwinkersmiley) Websites zu erschaffen. Und mir vielleicht ein paar Gedanken um das drumherum zu machen. Schreibt mir eine Kundin „oh, da hatte ich gar nicht dran gedacht“, dann fühle ich mich auf dem richtigen Weg.
Die Inbox geleert; voll schön so ein leeres Programmfenster.
Ein paar Datenschutz-relevante Änderungen für eine andere Kundin gemacht.
Mit dem definitiv besten Support-Menschen der vergangenen 23 Jahre telefoniert. Echt, Sie sehen mich beeindruckt.

Musik nebenbei: Mein Jazz-Geschmack ist in den letzten Monaten immer strenger und strenger geworden und ich fürchte, ich beginne gerade moderne Klassik zu hören. Also wenn ich das mit den Genres alles richtig verstanden habe.

Wer mir auf twitter folgt, weiß: Ich lösche gerade mein Facebook-Profil. Seit ca. einem Jahr bin ich da eh nur noch, um in wenigen (Gitarrenbau- & Hifi-) Gruppen mal zu lesen und vor allem, um ein paar Seiten, hauptsächlich für Kunden zu betreuen. Den Stream, die Statusmeldungen nutze ich aktiv gar nicht mehr und den der anderen lese ich seltenst und das fühlt sich alles vollkommen richtig und nach einer organischen Entwicklung und gut an.
Facebook macht es einem nicht leicht, über zehn Jahre zu löschen, aber ich hab ja Zeit. Jede Mittagspause lösche ich ca ein halbes Jahr – das ist überschaubar.
Manchmal fällt mein Blick auf eine Statusmeldung oder ein Bild und der kleine Nostalgiker weint kurz, aber ich weiß: Das ist albern. Und die Fotos habe ich eh alle auf der Festplatte.
Und meine Güte, was waren wir alle unbeschwert.

Gleich Zoom-Siedler mit einer mir bislang unbekannten Menschen. Internet ist super.

Im Internet gelesen:

Schön passend zu meinen #facebexit hier nochmal ein Kommentar zu WhatsApp:

Zwei Dinge geben hier Anlass für Ärger: Da ist zum einen die für das Silicon Valley so typische Friss-oder-Stirb-Mentalität, mit der der Messenger seine User behandelt. Wer die neuen Regeln nicht bis zum 8. Februar akzeptiert, soll die App nicht mehr nutzen können. Viele Menschen haben es satt, nicht wenigstens eine Auswahlmöglichkeit zu haben, […]
Zum anderen ist da der Inhalt der neuen Geschäftsbedingungen. […] Nun will der Konzern in noch größerem Umfang als bisher schon auf die Daten von WhatsApp-Nutzer:innen zurückgreifen. Künftig sollen sie auch dafür genutzt werden, Werbeanzeigen auf anderen Plattformen des Unternehmens zu personalisieren. In anderen Worten: Facebook will unser privates Kommunikationsverhalten auswerten, damit Werbekunden uns mit diesem Wissen noch besser manipulieren können.

Ingo Dachwitz auf netzpolitik.org: Neue WhatsApp-AGBShoot the Messenger

Zaunpfahl: Ich werde den Facebook-Messenger auch nicht mehr benutzen, habe kein WhatsApp, aber bin gerne auf Signal oder Threema erreichbar.


Sehr interessant fand ich diese Auflistung von 11 Corona-Mythen – nein nicht denen mit Bill Gates und so, sondern anderen, die ich beim geschätzten Herrn Flusskiesel fand:

Im Verlauf der Sars-CoV2-Pandemie haben sich einige Mythen und Legenden herausgebildet, die es erschweren, sinnvoll über Maßnahmen zu ihrer Bekämpfung zu debattieren. Die meisten dieser Mythen und Legenden haben den Effekt, dass sie eine weitere Diskussion über den jeweiligen Aspekt verhindern.
1. Man wisse nicht, wo die Leute sich anstecken
2. Arbeitsstätten sollten angeblich alle 60 Minuten gelüftet werden
3. Datenschutz verhindere eine effektive Corona-App
[…]

Enno Park auf publikum.net: 18 Corona-Mythen und Fehlannahmen, die man sich abgewöhnen sollte

Sie haben Fragen? Sie wünschen sich ein Thema, über das ich mal bloggen soll?
Schreiben Sie’s auf!

25.1.2020 – wer seid ihr und warum so wenige?

Nachtrag zum Sonntag: Nix passiert, Migräne gekriegt, früh ins Bett gegangen. Wie auch in anderen Blogs wird das alles immer aufregender.

Selbst, dass das Sauerland verschwunden war, erregte mich nicht mehr besonders – ich habe das ja beobachtet, das taucht ja doch wieder auf.
Überhaupt das Sauerland: Letztens erfuhr ich, dass es zu großer Heiterkeit führte, als jemand erfuhr, dass ich hier lebe. Nun denn, ich freue mich ja immer wenn ich Heiterkeit verbreiten kann.

Früh aufgewacht, Rückenweh gehabt, gedehnt, gestreckt, bewegt, mich auf die Rolle gelegt; dann gings. Ab an den Schreibtisch, mich wieder lange hinsetzen, damit der Rücken wieder weh tut.
Vielleicht habe ich das immer falsch verstanden, vielleicht geht es hauptsächlich im Leben darum, den Schmerz auf- und abzubauen?

Nebenbei dieses Video gehört (Hören reicht), das ich bei Anje gefunden habe. Ich mag Herrn Precht eigentlich immer sehr, wenn ich ihn sprechen höre. Ob ich mal ein Buch erwerben sollte?

Die beiden unterhalten sich unter anderem über Willen und Vernunft und ich freute mich sehr über folgenden Satz:

am Ende entscheidet immer mein Wille, nicht mein Verstand. Der Verstand ist eine Art Marketingabteilung, die rechtfertigt, was der Wille vorher entschieden hat

(ich paraphrasiere Precht, der Hume paraphrasiert)

Ich kannte das bisher nur von dem alten Acid-Head Wilson aus dem schönen Satz „Der Beweisführer beweist, was der Denker denkt“ und bin froh, da jetzt noch eine etwas seriöser zitierbare Quelle zu haben – vor allem, wo mir diese Einsicht doch von Querdenkern bis Evangelikalen sehr viel der Welt erklärt.
Später im Gespräch bestätigt mir Precht noch, dass man mit vernünftigen Argumenten niemand überzeugen kann und spätestens jetzt ist – nach oben aufgestellter These – klar, warum ich ihn mögen muss, denn er bestätigt mir ja meine Meinung.

Trotzdem, um nochmal kurz darauf zurückzukommen, mag ich das Buch von Wilson auch Jahre später immer noch sehr empfehlen – denn was könnte daran falsch sein, wenn es heißt: „Mit Witz, ständig überraschenden Einsichten, Übungen, Geschichten, den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und der Weisheit des Tarots erklärt uns Wilson, wie unser Gehirn funktioniert und zeigt, wie leicht wir dumm und selbstzerstörerisch reagieren
Kein schlechtes Wissen in dieser Zeit.

Aber zurück zum Schreibtisch: Festgestellt, dass ich die falsche Vorlage benutzt habe und jetzt einen großen Karton mit Briefpapier mit Bankleitzahl und Kontonummer statt IBAN besitze. Yay. Gut, dass ich nichts mit Medien mach… oh, wait.

Die Inbox fast auf Zero gebracht. Eine noch, nur eine!

Eine sehr, sehr wertschätzende Absage bekommen und mich darüber sehr gefreut. Also sowieso schon, dass jemand es für nötig erachtet, mir eine Absage zu schicken – denn normalerweise kann ich mir das immer einfach daraus ableiten, dass der Kontakt plötzlich abbricht – aber über die Wertschätzung noch mehr.

Eine eher knappe aber garantiert nicht minder wertschätzende Zusage bekommen. Ich hatte mich in den letzten Tagen darum bemüht, so etwas normales und alltägliches wie eine Filterfunktion für ein paar Veranstaltungen so unauffällig und gleichzeitig gut benutzbar wie möglich in eine Website zu bauen und ich glaube, es hat zur allgemeinen Zufriedenheit geklappt.

Mit der Liebsten beim Optiker gewesen; ihre operierten Augen sind jetzt so verheilt, dass man mal nachmessen kann, wie denn jetzt die Brille sein muss. 120% bescheinigte ihr der Fachmann und wir sind beide sehr happy darob.

Dann Discovery, da gehts gerade voll ab.

Danke fürs Teilhaben und Dabei-sein. Wenn Sie wollen:
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Oder – wenn Ihnen Geld zu unpersönlich ist – hier ist meine Wishlist. Sie finden dort formschöne und Freude-spendende Geschenke für wenige oder auch sehr viele Euro.

23.1.2021

Aus Gründen habe ich letztens bei jemandem alle diese Jahresrückblicke – sie wissen schon: Frisur, Gewicht, beste CD, bester Sex und wie wars insgesamt so? – von 2006 bis 2020 gelesen und ich sag Ihnen: Tun Sie das nicht. Sparked no joy.
Und nachdem ich – wie gestern erwähnt – ja auf einmal total Stress hatte, war ich nicht zum Bloglesen gekommen und gestern Abend hab ich noch knapp eine Woche Feedreader nachgelesen und ich will niemandem zu nahe treten, sondern eher im Gegenteil, jedenfalls liest sich das ein bisschen, als ob man einer Gruppe von Freunden beim Verrücktwerden zuschaut. No joy either.

Vielleicht les ich mal mein eigenes Blog von einem wilkührlichen Tag X an bis heute – das ist bestimmt auch interessant.

This is a song about goin’ crazy“ hat Tina live öfter mal ihren Superhit „Count To Ten angekündigt und dann singt sie:

I’m gonna close my eyes • And count to ten • I’m gonna close my eyes • And when I open them again • Everything will make sense to me then

… und obwohl sie natürlich prizipiell immer Recht hat mit dem was sie singt, habe ich in den letzten Monaten schon diverse Male Zählen hinter mir … aber nun denn. Auch dänische Popstars irren sich vielleicht mal. Oder das Lied gilt einfach nicht in #deraktuellensituation.

Kennen Sie auch, das das natürlich nicht „gilt nicht“ heißt, sondern „gildet nicht“?

Ich habe letztens so etwas wie ein Verabredung getroffen. Mit einem Hund und dazu gehörigem Mensch und zwar wenn das Wetter wieder so ist, dass man so eine Runde am See auch gut finden und nicht nur als Anti-Lager-Koller-Pflichtprogramm sehen kann, dann, ja dann. Das ging sehr unkompliziert und ich bin sehr erfreut.

Ach ja, das ist ja ein Tagebuch. Heute war Selbstständigen-Wochenende: Buchhaltung, noch was nacharbeiten, Schlaf nachholen. Nachmittags überfiel uns dann der Lagerkoller und wir machten eine Ausfahrt. Ich hasse das Sauerland wirklich sehr, ich hab das für Sie noch mal überprüft.

Sonst keine besonderen Vorkommnisse.

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