28.1.2021 – snafu.

Na, da ist die Welt ja wieder in Ordnung“, denke ich, als die Morgenpost der Krautreporter reinkommt und mir die drei Themen des Tages liefert: Irgendwo wird debattiert, warum denn nun zu wenig Impfstoff da ist und man schiebt sich gegenseitig die Schuld zu.
Darüber hinaus bekommt Galerie Karstadt Kaufhof, Sie wissen schon, dieser Innenstadt-Kaufhaus-Dino, eine knappe halbe Milliarde Euro und irgendeine Boeing darf wieder fliegen, weil die Soft- und Hardware so repariert worden ist, dass sie jetzt, Jahre nach der Markteinführung, auch fliegen kann.

Alles wie vorher? Wie schön.

460 Millionen, (die der Milliardär, dem die Kaufhäuser gehören dazu benutzt, die meisten zu schließen, so hört man) – das macht ohne Mengenrabatt ca hundert Millionen FFP2-Masken, das macht für jede Hartz4-Empfängerin fast achtzehn Masken.
Oder jeder doch nur zehn Masken und die Anleitung zum Trocknen und dafür ’ne Menge Kohle für jede in der Eventbranche Beschäftigte. Oder, oder, oder.
Aber was weiß denn ich?
Vielleicht verstehe ich einfach nur nicht, dass man halt nicht Milliardär werden kann, wenn man nicht Staaten dazu bekommt, einem viele Millionen zu geben und das alles ist wichtig, weil sonst morgen die Sonne nicht mehr aufgeht oder die Erdachse kippt oder so.

Wissen Sie was? Mich interessiert das alles nicht.
Ich möchte gar nichts von Milliardären hören und auch nicht von milliardenschweren Unternehmen, die die Zeichen der Zeit nicht erkannt haben und deswegen ihre Läden schließen müssen. Und denen dann nichts anderes einfällt, als sich mit einem Hinweis auf die 80.000 Arbeitsplätze auf den Rücken zu legen und Mimimi zu jammern.
Ich möchte nämlich nicht 20.000 Corona-Tote dagegen rechnen, dann Menschenleben auzurechnen ist zynisch. Politik ist aber auch zynisch – muss ich dann mitmachen?
Oder Flugzeugbauer, die Flugzeuge bauen, die nicht fliegen? Interessieren mich auch nicht. Muss bei knapp 200 Millionen weniger Flugpassagieren in 2020 unbedingt ein neues Flugzeug in die Luft?
Und wenn ich schon spöttischerwähne, dass die Sonne nicht mehr aufgeht oder die Erdachse kippt, dann fällt mir eh noch eine Menge dringende Themen mehr ein.

Wissen Sie, was mich interessiert? Mich interessiert, warum die Hersteller von Impfstoffen nicht gerade gefördert werden wie Hulle.
Mich interessiert, warum ich den Luftfilter für den Klassenraum meiner Liebsten selbst bezahlen musste.
Mich interessiert, warum Menschen, die ernsthaft darüber diskutieren, dass Hartz4-Empfänger kein extra Geld für Masken brauchen noch in meiner Regierung sind. Warum es statt dessen private Sammelaktionen braucht, um ihnen Masken zu finanzieren.
Mich interessiert, was für eine Haltung hinter all dem steckt. Und wo der Anstand geblieben ist; ich finde das nämlich alles unanständig. So ein altmodisches Wort, jaja. Aber das war kein schlechtes Wort.

Ich habe einfach richtig schlechte Laune, wenn ich sowas höre. Und es fällt mir echt schwer, nicht dauerhaft verbittert zu werden.

Sorry, die Mail hat mich wirklich schlecht drauf kommen lassen, morgen gibts wieder Alltag.

Danke fürs Teilhaben und Dabei-sein. Wenn Sie wollen:
Hier können Sie mir ’ne Mark in die virtuelle Kaffeekasse werfen,
Oder – wenn Ihnen Geld zu unpersönlich ist – hier ist meine Wishlist. Sie finden dort formschöne und Freude-spendende Geschenke für wenige oder auch sehr viele Euro.

27.1.2021 – slipping into the unknown

Nachtrag: Gestern war Arbeit und Migräne. Ach ja, und gestern war der Tag, an dem ich (in verschiedenen Jahren natürlich) zweimal eine Beziehung begann und einen großen Korb bekam. Alles im gleichen Partykeller übrigens. Ich bemerke es nur gerade zufällig, ich feiere den Tag nicht. Nachtrag Ende.

Heute Morgen gelernt, dass es einen Namen hat, dass ich abends gerne als letzter alleine im ruhigen Haus bin: Revenge Bedtime Procratination. Nun denn, natürlich hat es einen Namen bekommen, die meisten Dinge bekommen ja einen Namen, sobald sich mehr als zwei Menschen online darüber unterhalten haben. Sobald sich mehr als fünf darüber unterhalten haben bekommt es einen Hashtag und ab zehn ist es eine Bewegung.
Ja, das klingt jetzt arg sarkastisch und ich finde es ja generell gut, wenn bisher unsichtbare Minderheiten Sichtbarkeit bekommen, aber …

Die Kehrseite der Medaille könnte aber sein, dass jemand zu schnell in eine der neu gefundenen Gruppen einsortiert und dann danach behandelt wird. Also (arg vereinfacht) in etwa so:
Wer ruhig ist und nicht so gerne unter Menschen geht ist ein Introvert.
Person X ist auch ruhig, also ist sie ein Introvert – also laden wir sie nicht mehr ein, denn Introverts gehen ja nicht gerne unter Menschen.
Blöd für X, wenn sie dann gerne unter Menschen geht und plötzlich nicht mehr eingeladen wird – nur weil jemand ihr ungefragt eine Gruppe übergestülpt hat.
Manchmal fürchte ich, dass der immer wieder laut gerufene Wunsch, mehr Diversität zu sehen, eher auf Menschen als auf Gruppen angewandt werden sollte.
(Nur so ein voll nicht zu Ende gedachter Gedanke.)

Schreibtisch: Die kleine, eilige Website, die ich gestern begann, quasi fertig gestellt.
Da lässt sich immer so wenig drüber erzählen – ich code halt vor mich, versuche sauberen Code zu schreiben und dabei benutzbare, schöne oder dem Style-Guide entsprechende (in besten Fall alles, Zwinkersmiley) Websites zu erschaffen. Und mir vielleicht ein paar Gedanken um das drumherum zu machen. Schreibt mir eine Kundin „oh, da hatte ich gar nicht dran gedacht“, dann fühle ich mich auf dem richtigen Weg.
Die Inbox geleert; voll schön so ein leeres Programmfenster.
Ein paar Datenschutz-relevante Änderungen für eine andere Kundin gemacht.
Mit dem definitiv besten Support-Menschen der vergangenen 23 Jahre telefoniert. Echt, Sie sehen mich beeindruckt.

Musik nebenbei: Mein Jazz-Geschmack ist in den letzten Monaten immer strenger und strenger geworden und ich fürchte, ich beginne gerade moderne Klassik zu hören. Also wenn ich das mit den Genres alles richtig verstanden habe.

Wer mir auf twitter folgt, weiß: Ich lösche gerade mein Facebook-Profil. Seit ca. einem Jahr bin ich da eh nur noch, um in wenigen (Gitarrenbau- & Hifi-) Gruppen mal zu lesen und vor allem, um ein paar Seiten, hauptsächlich für Kunden zu betreuen. Den Stream, die Statusmeldungen nutze ich aktiv gar nicht mehr und den der anderen lese ich seltenst und das fühlt sich alles vollkommen richtig und nach einer organischen Entwicklung und gut an.
Facebook macht es einem nicht leicht, über zehn Jahre zu löschen, aber ich hab ja Zeit. Jede Mittagspause lösche ich ca ein halbes Jahr – das ist überschaubar.
Manchmal fällt mein Blick auf eine Statusmeldung oder ein Bild und der kleine Nostalgiker weint kurz, aber ich weiß: Das ist albern. Und die Fotos habe ich eh alle auf der Festplatte.
Und meine Güte, was waren wir alle unbeschwert.

Gleich Zoom-Siedler mit einer mir bislang unbekannten Menschen. Internet ist super.

Im Internet gelesen:

Schön passend zu meinen #facebexit hier nochmal ein Kommentar zu WhatsApp:

Zwei Dinge geben hier Anlass für Ärger: Da ist zum einen die für das Silicon Valley so typische Friss-oder-Stirb-Mentalität, mit der der Messenger seine User behandelt. Wer die neuen Regeln nicht bis zum 8. Februar akzeptiert, soll die App nicht mehr nutzen können. Viele Menschen haben es satt, nicht wenigstens eine Auswahlmöglichkeit zu haben, […]
Zum anderen ist da der Inhalt der neuen Geschäftsbedingungen. […] Nun will der Konzern in noch größerem Umfang als bisher schon auf die Daten von WhatsApp-Nutzer:innen zurückgreifen. Künftig sollen sie auch dafür genutzt werden, Werbeanzeigen auf anderen Plattformen des Unternehmens zu personalisieren. In anderen Worten: Facebook will unser privates Kommunikationsverhalten auswerten, damit Werbekunden uns mit diesem Wissen noch besser manipulieren können.

Ingo Dachwitz auf netzpolitik.org: Neue WhatsApp-AGBShoot the Messenger

Zaunpfahl: Ich werde den Facebook-Messenger auch nicht mehr benutzen, habe kein WhatsApp, aber bin gerne auf Signal oder Threema erreichbar.


Sehr interessant fand ich diese Auflistung von 11 Corona-Mythen – nein nicht denen mit Bill Gates und so, sondern anderen, die ich beim geschätzten Herrn Flusskiesel fand:

Im Verlauf der Sars-CoV2-Pandemie haben sich einige Mythen und Legenden herausgebildet, die es erschweren, sinnvoll über Maßnahmen zu ihrer Bekämpfung zu debattieren. Die meisten dieser Mythen und Legenden haben den Effekt, dass sie eine weitere Diskussion über den jeweiligen Aspekt verhindern.
1. Man wisse nicht, wo die Leute sich anstecken
2. Arbeitsstätten sollten angeblich alle 60 Minuten gelüftet werden
3. Datenschutz verhindere eine effektive Corona-App
[…]

Enno Park auf publikum.net: 18 Corona-Mythen und Fehlannahmen, die man sich abgewöhnen sollte

Sie haben Fragen? Sie wünschen sich ein Thema, über das ich mal bloggen soll?
Schreiben Sie’s auf!

25.1.2020 – wer seid ihr und warum so wenige?

Nachtrag zum Sonntag: Nix passiert, Migräne gekriegt, früh ins Bett gegangen. Wie auch in anderen Blogs wird das alles immer aufregender.

Selbst, dass das Sauerland verschwunden war, erregte mich nicht mehr besonders – ich habe das ja beobachtet, das taucht ja doch wieder auf.
Überhaupt das Sauerland: Letztens erfuhr ich, dass es zu großer Heiterkeit führte, als jemand erfuhr, dass ich hier lebe. Nun denn, ich freue mich ja immer wenn ich Heiterkeit verbreiten kann.

Früh aufgewacht, Rückenweh gehabt, gedehnt, gestreckt, bewegt, mich auf die Rolle gelegt; dann gings. Ab an den Schreibtisch, mich wieder lange hinsetzen, damit der Rücken wieder weh tut.
Vielleicht habe ich das immer falsch verstanden, vielleicht geht es hauptsächlich im Leben darum, den Schmerz auf- und abzubauen?

Nebenbei dieses Video gehört (Hören reicht), das ich bei Anje gefunden habe. Ich mag Herrn Precht eigentlich immer sehr, wenn ich ihn sprechen höre. Ob ich mal ein Buch erwerben sollte?

Die beiden unterhalten sich unter anderem über Willen und Vernunft und ich freute mich sehr über folgenden Satz:

am Ende entscheidet immer mein Wille, nicht mein Verstand. Der Verstand ist eine Art Marketingabteilung, die rechtfertigt, was der Wille vorher entschieden hat

(ich paraphrasiere Precht, der Hume paraphrasiert)

Ich kannte das bisher nur von dem alten Acid-Head Wilson aus dem schönen Satz „Der Beweisführer beweist, was der Denker denkt“ und bin froh, da jetzt noch eine etwas seriöser zitierbare Quelle zu haben – vor allem, wo mir diese Einsicht doch von Querdenkern bis Evangelikalen sehr viel der Welt erklärt.
Später im Gespräch bestätigt mir Precht noch, dass man mit vernünftigen Argumenten niemand überzeugen kann und spätestens jetzt ist – nach oben aufgestellter These – klar, warum ich ihn mögen muss, denn er bestätigt mir ja meine Meinung.

Trotzdem, um nochmal kurz darauf zurückzukommen, mag ich das Buch von Wilson auch Jahre später immer noch sehr empfehlen – denn was könnte daran falsch sein, wenn es heißt: „Mit Witz, ständig überraschenden Einsichten, Übungen, Geschichten, den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und der Weisheit des Tarots erklärt uns Wilson, wie unser Gehirn funktioniert und zeigt, wie leicht wir dumm und selbstzerstörerisch reagieren
Kein schlechtes Wissen in dieser Zeit.

Aber zurück zum Schreibtisch: Festgestellt, dass ich die falsche Vorlage benutzt habe und jetzt einen großen Karton mit Briefpapier mit Bankleitzahl und Kontonummer statt IBAN besitze. Yay. Gut, dass ich nichts mit Medien mach… oh, wait.

Die Inbox fast auf Zero gebracht. Eine noch, nur eine!

Eine sehr, sehr wertschätzende Absage bekommen und mich darüber sehr gefreut. Also sowieso schon, dass jemand es für nötig erachtet, mir eine Absage zu schicken – denn normalerweise kann ich mir das immer einfach daraus ableiten, dass der Kontakt plötzlich abbricht – aber über die Wertschätzung noch mehr.

Eine eher knappe aber garantiert nicht minder wertschätzende Zusage bekommen. Ich hatte mich in den letzten Tagen darum bemüht, so etwas normales und alltägliches wie eine Filterfunktion für ein paar Veranstaltungen so unauffällig und gleichzeitig gut benutzbar wie möglich in eine Website zu bauen und ich glaube, es hat zur allgemeinen Zufriedenheit geklappt.

Mit der Liebsten beim Optiker gewesen; ihre operierten Augen sind jetzt so verheilt, dass man mal nachmessen kann, wie denn jetzt die Brille sein muss. 120% bescheinigte ihr der Fachmann und wir sind beide sehr happy darob.

Dann Discovery, da gehts gerade voll ab.

Danke fürs Teilhaben und Dabei-sein. Wenn Sie wollen:
Hier können Sie mir ’ne Mark in die virtuelle Kaffeekasse werfen,
Oder – wenn Ihnen Geld zu unpersönlich ist – hier ist meine Wishlist. Sie finden dort formschöne und Freude-spendende Geschenke für wenige oder auch sehr viele Euro.

23.1.2021

Aus Gründen habe ich letztens bei jemandem alle diese Jahresrückblicke – sie wissen schon: Frisur, Gewicht, beste CD, bester Sex und wie wars insgesamt so? – von 2006 bis 2020 gelesen und ich sag Ihnen: Tun Sie das nicht. Sparked no joy.
Und nachdem ich – wie gestern erwähnt – ja auf einmal total Stress hatte, war ich nicht zum Bloglesen gekommen und gestern Abend hab ich noch knapp eine Woche Feedreader nachgelesen und ich will niemandem zu nahe treten, sondern eher im Gegenteil, jedenfalls liest sich das ein bisschen, als ob man einer Gruppe von Freunden beim Verrücktwerden zuschaut. No joy either.

Vielleicht les ich mal mein eigenes Blog von einem wilkührlichen Tag X an bis heute – das ist bestimmt auch interessant.

This is a song about goin’ crazy“ hat Tina live öfter mal ihren Superhit „Count To Ten angekündigt und dann singt sie:

I’m gonna close my eyes • And count to ten • I’m gonna close my eyes • And when I open them again • Everything will make sense to me then

… und obwohl sie natürlich prizipiell immer Recht hat mit dem was sie singt, habe ich in den letzten Monaten schon diverse Male Zählen hinter mir … aber nun denn. Auch dänische Popstars irren sich vielleicht mal. Oder das Lied gilt einfach nicht in #deraktuellensituation.

Kennen Sie auch, das das natürlich nicht „gilt nicht“ heißt, sondern „gildet nicht“?

Ich habe letztens so etwas wie ein Verabredung getroffen. Mit einem Hund und dazu gehörigem Mensch und zwar wenn das Wetter wieder so ist, dass man so eine Runde am See auch gut finden und nicht nur als Anti-Lager-Koller-Pflichtprogramm sehen kann, dann, ja dann. Das ging sehr unkompliziert und ich bin sehr erfreut.

Ach ja, das ist ja ein Tagebuch. Heute war Selbstständigen-Wochenende: Buchhaltung, noch was nacharbeiten, Schlaf nachholen. Nachmittags überfiel uns dann der Lagerkoller und wir machten eine Ausfahrt. Ich hasse das Sauerland wirklich sehr, ich hab das für Sie noch mal überprüft.

Sonst keine besonderen Vorkommnisse.

Sie haben Fragen? Sie wünschen sich ein Thema, über das ich mal bloggen soll?
Schreiben Sie’s auf!

22.1.2021 – huch?

Wissen Sie, ich habe immer die Nacht am liebsten von allen Tageszeiten gemocht. Die Nacht ist ruhiger, überlegter, tiefsinniger. In der Nacht ist Platz für Gedanken, die sonst sofort zerrissen werden von Nachrichten, Telefon oder der nächsten E-Mail.

(Wenn Sie wollen, finden Sie hier den Soundtrack für das, was ich meine.)

Nun war es aber auch so, dass mein Tagesrhythmus mir seit Jahren gegen halb zehn abends klar machte, es wäre jetzt mal Schluss und wenn ich mich dann noch eine Stunde wach hielt, wars eigentlich schon doof.
In den letzten Monaten diesen ewigen März hatte ich resigniert. Ging ich eben um neun ins Bett, was solls.

Seit ein paar Tagen aber warf mich das Universum so mit Arbeit voll, dass ich keine Mittagspause mehr machen konnte; dafür fiel ich dann so gegen sechs einfach an der Stelle, an der ich gerade saß, um und schlief ein – zum Glück gibts in #deraktuellensituation ja nicht allzu viele Stellen, wo das passieren konnte. Von sieben bis zehn war ich dann wieder wach, fühlte mich wie eine frisch überfahrene Kröte und meine Kommunikationsmöglichkeiten erstreckten sich auf „Hm.“, „Hrm?“ und „Hrrm!“.

Aber so gegen zehn wurde ich wieder wach und verbrachte viele glückliche Stunden im ruhigen Haus und das war sehr, sehr schön und irgendwas ist ja schließlich immer und man muss ja nehmen was kommt.

Der Coronatest vom Dienstag war negativ, die Grippesymptome lasen das Ergebnis auf dem App-Bildschirm auch und beschlossen, dass sie dann auch keinen Grund mehr hätten in meinen Knochen zu verweilen und verzogen sich so langsam über die Tage.

Dafür landeten wie gesagt einiges an Arbeit und ein paar interessante und schöne Anfragen hier auf dem Schreibtisch und auf einmal ist es jetzt irgendwie Freitag Abend.

Und heute Morgen telefonierte ich über eine Stunde über die Frage, ob im CMS einer Website Seiten wohl Unterseiten haben dürften oder ob wir besser ein Ordnersystem etablieren wollten. Ich liebe es, mich so tief in ein Problem hinein zu arbeiten, mir vorzustellen, wie die Userin wohl später die Seiten bearbeiten wird und was die stringenteste Fortführung der bisherigen Benutzerführung ist. Leider verlässt mich der Kollege, mit dem das möglich ist.

Heute erfahren, dass das Jahr 2021 bisher jede Woche einen Bekannten getötet hat. Ich bin wirklich müde.

Wenn Sie mal den grundsätzlichen Unterschied zwischen einem Selbstständigen und nicht-Selbstständigen hätten sehen wollen, dann hätten Sie heute Morgen hier im Haus sein müssen.
Wir waren im Stromausfall aufgewacht und als ich das begriff, begann mein Kopf zu rattern: Wann wird der Strom wieder da sein? Verschieben sich jetzt Termine? Kann ich was wichtiges mit Laptop und Tethern erledigen? Wie lange wird es mich kosten, die Server wieder anzumachen und zu kontrollieren? Sind die BackUps noch durchgelaufen? Reicht der Handy-Akku noch lange genug?
Als die Liebste begriff, dass der Strom weg war, setzte sie sich aufs Sofa und las im Internet und nöckerte etwas, weil ihr der Kaffee fehlte.

Am Dienstagabend stieß ich auf Twitter auf eine Stellenanzeige, die mich neugierig machte, Selbstständigkeit hin oder her. Gut, die Anzeige war im Tweet nicht selbst verlinkt, aber man konnte die Website aufrufen und sich dann schnell zu den Stellenanzeigen durchsuchen: Das Landesmedienzentrum Baden-Württemberg sucht eine:n Referent/-in (m/w/d) für schulische Medienbildung. Spannend, nicht wahr?
Leider zeigt ein zweiter Blick gleich wieder einen Blick auf das große Dilemma:
„Vorausgesetzt wird eine Lehrbefähigung für das Lehramt an einer allgemeinbildenden oder beruflichen Schule, Mehrjährige Unterrichtspraxis, Fundierte Kenntnisse im Umgang mit digitalen Medien im Unterricht, Überblick über den aktuellen Forschungsstand im Bereich der Bildung in der digitalen Welt […] mit Teamfähigkeit und Kenntnissen im Bereich des Jugendmedienschutzes (von Vorteil)

… oder, in anderen Worten …

eine ausgebildete Lehrkraft, die sich in ihrer Freizeit aus persönlichem Interesse und unbezahlt eine zweite und am besten noch eine dritte „fundierte“ Fachkenntnis draufgeschafft hat.
Das Dienstgebäude lockt mit guten Parkmöglichkeiten und bewerben kann man sich eh nur auf dem Dienstweg.

Abgesehen davon, dass Menschen mit einer digitalen Ausbildung oder Berufserfahrung ja eh nicht erwünscht sind, glaube ich persönlich kaum, dass man heute so digitale Menschen anlocken kann. Das ist so schade.
Und: Ich glaube einfach nicht, dass das Schulsystem sich ohne Impulse von außerhalb des Systems digitalisieren lässt, aber was weiß ich schon.

Unseren täglichen Link zum „Homeschooling“ gib uns heute:

Dieser Artikel richtet sich in erster Linie an Eltern und soll aus der Sicht eines Lehrers, der seit vielen Jahren digitale Medien im Unterricht einbezieht, erläutern, warum sich der „Videounterricht“ nicht als Maßstab für gelingendes Distanzlernen eignet. Dabei geht es nicht darum, jemanden zu beschuldigen oder einen Vorwurf zu formulieren, sondern eine für mich wichtige Perspektive zu erläutern.

Bob Blume: ELTERN: Warum es nicht (nur) um Videounterricht geht

In dem Zusammenhang eine kleine Textaufgabe für die, die sich beschweren, dass die Klassenlehrerin nicht jeden Tag anruft:
Eine Grundschulklasse hat 30 Schülerinnen und Schüler. Die Lehrerin spricht, wenn sie in der aktuellen Situation anruft, ca 20 Minuten mit Eltern und Kind.

Danke fürs Teilhaben und Dabei-sein. Wenn Sie wollen:
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