30.12.2019 – Life ist life

Ca. eine dreiviertel Stunde von hier – in Richtung des großen Nichts im Nordosten gibt es ein Outlet einer großen Klamottenmarke*. Seit ich vor vielen Jahren einmal in dem – im Ruhrgebiet legendären – Outlet in Ratingen war und dort beobachten konnte, wie sich erwachsene Menschen um Blusen prügelten und die Einkaufswagen anderer wieder ausräumten, wie Menschen jegliches Schamgefühl verloren und mitten im Gang Kleidung anprobierten, wie schreiende Kinder auf Tischen von einer Hose in die nächste gezwängt wurde, seitdem finde ich Outlets irgendwie ganz lustig. So zum Menschen gucken.
Und irgendwie auch sehr anstrengend.

Trotzdem fahre ich mit der Liebsten einmal im Jahr nach Nordosten, denn dann ist da SALE. Und die Menschen benehmen sich dort um Ligen besser. Ach, was sag ich: Ligen? Es ist ein anderer Sport.
Die Liebste freut sich und ich bin – vermutlich Dank der ca 500 Folgen Shopping Queen die ich sah – kein ganz schlechter Einkaufsbegleiter. Hoffe ich.

Außerdem haben sie da ihre Beschilderung aus Magnetbuchstaben zusammengesetzt, was einem Spielkind wie mir eindeutig zu viele Vorlagen liefert.

*) Bevor Sie jetzt fragen, welche Klamotenmarke – ich habe einen Hinweis im Text versteckt. Das schaffen Sie!

Nachmittags beim Optiker; ich habs jetzt fast zwei Monate lang versucht, aber die Gleitsichtbrille und ich, wir passen nicht zu sammen. Ich liebe zwar die Fernsicht, ich liebe auch die Beschichtung, die mir nachts die fiesen Wellenlängen aus Xenon und LED-Licht filtert. Ich liebe aber nicht, dass ich auf Armlänge nichts sehe; und wenn ich den Kopf bewege wird mir schwindlig.
Und weil mein Optiker ein guter Optiker ist, bekomme ich jetzt (wieder) eine Fernbrille und dazu eine Detailbrille. Lesen und Arbeiten kappt ja auch ohne und zum Löten oder anderem Fitzelkram hab ich dann eine Detailbrille.
Und er ist ein guter Optiker, weil er mit dem Gläser-Hersteller eine Vereinbarung hat, nach der ich das alles jetzt ohne Mehrkosten bekome – weil ich mit der Gleitsicht nicht zurecht komme aber ja beides brauche.

Anmrkung: Hier stand ein etwas wirrer Artikel über eine Geschichte, die nicht mehr Aufmerksamkeit verdient. Sorry, dafür; ich habs dann mal entfernt.

Lesetipp: Als Paar einen Plan und eine Vision für das gemeinsame Leben entwickeln.

Für jeden Menschen ist es meiner Ansicht nach sinnvoll, sich Ziele zu setzen, um dem eigenen Leben eine Richtung zu geben und für sich selbst Klarheit zu finden. Das gilt aber erst recht für Paare. Wissen Sie, was Ihr Partner von Ihrer Partnerschaft tatsächlich erwartet? Kennen Sie alle seine Pläne? Was bevorzugt er? Haben Sie über alle Ihre Ziele, Wünsche, Pläne und Vorlieben mit Ihrem Partner gesprochen? Natürlich kennen Sie Ihren Partner zu einem gewissen Grad, ein absichtsvolles Gespräch kann sich jedoch sehr transformierend auf Ihre Beziehung auswirken. Wenn Sie sich zusammensetzen und über Ihre gemeinsame Ausrichtung sprechen, werden Sie staunen, was Sie übereinander noch nicht wussten und was Ihnen noch nicht klar war.

(Ulrich Heister)

Musikalische Entdeckung des Tages: Anna Ternheim.

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29.12.2019 – ein Ferientag

Ein guter Ferientag: Fast lang geschlafen, rumgegammelt, dann an den See gefahren und halb drumrum gelaufen (diesmal von der anderen Seite aus).

In irgendeinem Streaming-Dings fanden wir eine Miniserie über den BVB. Jetzt sind wir zwar beide keine Fußball-Fanatiker, aber Dortmund ist immerhin die nächste Stadt und ich hab da ein paar Jahre gelebt und gelernt, die Fans zu hassen und wer hier in der Gegend Fußball mag, der ist Fan und … ist ja auch egal. Schon interessant.

Begonnen, einen Artikel über dieses Olympiastadions-Dings zu schreiben. Dabei ein bisschen in die Diskussionen hineingeguckt, die schon an den verschiedensten Stellen geführt werden. Ey, Internetmenschen ey.

Nachmittags ein bisschen Schlaf nachgeholt, dann ein bisschen Musik gemixed und dann ziemlich spontan ins nächste Städtchen gefahren und da zu Abend gegessen.
Wir haben gemerkt, dass wir zu gut darin sind, hier zu versumpfen und wollen da was gegen tun.

Nebenbei einen interessanten Mailwechsel über eine gemeinsame ehemalige Freundin geführt und ein paar Erkenntnisse gewonnen. Und bei einem Telefonat nebenbei erfahren, worüber sich das Städtchen so unterhält.
Ey, Menschen ey.

Auf die beste aller Arten nicht viel zu erzählen also.

28.12.2019 – look back in Dings

Twitter-Follower wissen, wie die Nacht war. Schön war aber, dass der NDR quasi die komplette Nacht der NDR3-Talkshow widmete und da gab’s schon eine Menge auch ganz spannendes zurückzublicken.

Außerdem fiel mir irgendwann ein, dass ich ja in den Anfängen meiner „Ich habe einen Computer“-Zeit – Sie wissen schon, damals als man dann plötzlich einen hatte und sich noch überlegen musste, was man denn jetzt damit tun sollte – damals also habe ich alle meine vielen hundert Cassetten in einer langen Excel-Liste katalogisiert und – Hurra! – da konnte ich ja direkt wieder anfangen Musik zu digitalisieren.
Also wenigstens die knapp zehn Alben, die sich mit dem Blick von heute als zeitlos genug herausstellten.
Erinnern Sie sich zum Beispiel, dass die Schmalzrocker von Chicago mal richtig geilen Jazzbluesrock gespielt haben?

Als ich morgens dann nochmal einschlief, träumte ich die komplette Geburtstagsfeier, auf der ich Anfang des Monats hätte sein sollen und wollen. Sie sind aber alle sehr nette Menschen – wie schade, dass ich Sie nicht echt traf!

Das Buch ist bestellt!

Es tut total gut, im Rückblick zu sehen, dass wir uns an vielen Stellen ein richtig gutes Jahr gemacht haben. Und auch zu sehen, wo wir vielleicht noch was besser machen können. Urlaube zum Beispiel nicht übervoll planen. Wenn man bemerkt, dass die zwei Nächte Aarhus – hey: zwei Nächte, was für ein Wahnsinn! – die beiden Nächte also im Februar als vollkommen entspannt in der Erinnerung auftauchen, während der „echte“ Urlaub hauptsächlich stressige Gefühle macht, dann kann man daraus ja vielleicht lernen.
Außerdem: Auf jeden Fall wieder eine Ruhrtopcard! Ich zitiere Frau Wunnibar …

Die hat sich für uns wieder einmal sehr gelohnt, erstens finanziell als Ersparnis zum Normalpreis und zweitens als guter Anreiz, etwas zu unternehmen, weil man nichts draufzahlt, sondern das bereits ausgegebene Geld nutzt.

wunnibar: Jahresrückblick

… und bestätige jedes Wort.
Erinnert mich daran, als ich in Amsterdam mal eine Museumscard hatte – wir haben so viele wunderbare, kleine, abstruse, tolle Museen gesehen – die hätten wir ohne die Karte nie wahrgenommen.

Überhaupt: Museen! Wir waren zusammen in zwölf Ausstellungen; die Liebste noch in ein paar mehr und wie großartig ist das bitte?
Außerdem haben wir nach ein par Jahren, in denen wir etwas zu sehr davon verwöhnt waren, dass wir ja immer sehr bequem auf Konzerte gehen konnten auch mal wieder andere Konzerte besucht als nur die von Frau Dico. Von der Session im kleinen Jazzclub bis zum lass-die Philharmonie-beben war da eine große Bandbreite und das war ebenso super.

Und ich hab ein paar von Ihnen getroffen – das war auch sehr, sehr schön, das möchte ich auf jeden Fall im nächsten Jahr wieder tun!

Dann klingelte es Sturm. So richtig Sturm. Mit einem Auto auf der Straße und einer mittelstabilen Verwandschaft hatte ich erstmal eine menge böser Gedanken im Kopf. Es war dann aber der Paketbote, der ein Päckchen vor die Tür gestellt hatte. In dem Päckchen ohne weitere Hinweise ein Franz Marc-Kalender und ich habe ja eine von Ihnen im Verdacht und möchte vollkommen geplättet „Danke!“ sagen. Echt jetzt, das hat mich etwas umgehauen. In a good way :)

27.12.2019 – Wie einmal mein Weihnachtsgeschenk vier Tage lang hielt.

Ich hatte es ja erwähnt: Aus unbekannten Gründen hatte die Liebste und ich dieses Jahr gegenseitige Geschenke zu Weihnachten; wobei ich relativ dezidiert etwas gewünscht hatte. Abends am 24. packte ich also eine neue Uhr aus und heute packte ich eine neue Uhr wieder ein. Mit ein bisschen Bauchgrummeln – so wegen Geschenk und so – aber sehr wohldurchdacht.

Vorgeschichte: Vor ca eineinhalb Jahren sah ich eine Anzeige für eine Smartwatch, die ich interessant fand. Nun bin ich ja Nerd genug, dass ich eigentlich schon seit immer eine AppleWatch hätte tragen sollen, aber … nee. Ganz eindeutig nee. Zum einen bin ich Kind der Achtziger und ich hatte schon genug hässliche Digitaluhren und zum anderen hat es ja einen guten Grund, dass ich schon die Benachrichtigungen auf dem Handy sehr, sehr, sehr dezidiert sehr reduziert habe.
Die Uhr, die ich sah, hat ein ganz normales Ziffernblatt mit zwei Zeigern (echte, nicht welche aus Pixeln) und darin ein kleines zweites Rad mit einem Zeiger. Alles in feinem, reduzierten dänischen Design.
Der kleine Zeiger zeigt mir den erreichten Prozentsatz des eingestellten Schrittziels an und die beiden großen die Zeit. Und in der App kann ich fünf Apps und fünf Kontakte einstellen, die es bis zur Uhr schaffen und dort eine Vibration und eine Zeigerstellung auslösen. Außerdem trackt sie meinen Schlaf und das wars.

Ich fand das super.

Nun ist die Liste der Apps, aus denen ich auswählen kann, nicht allzu lang. Und mir scheint, dass sich der Hersteller sehr auf Android konzentriert und mein iPhone etwas stiefmütterlich behandelt. Und ich bin ja nun Nerd genug, dass ich schon auch gern mal neues Gear anschaue. Oder drumrum streiche. Oder bemerke, dass es viele wirklich gute Gründe gibt, die neues Gear besser als altes Gear machen. Neu ist schließlich immer besser, das wusste schon Barney Stinson.
Also wünschte ich mir eine neue Uhr. Ähnlich schlicht, aber mit einem kleinen Display im Zifferblatt.

Ich packte sie freudig aus, konfigurierte sie, trug sie und stellte fest: Ich kontrolliere alle drei Minuten meinen Puls. Und werde panisch, wenn er höher oder niedriger als drei Minuten zuvor ist. Also quasi immer.
Außerdem: Ich komme gut damit klar, einen Blick auf die Uhr zu werfen und zu sehen: „ach guck Twitter, das ist mir gerade egal“ – mir ist es aber faktisch nicht möglich, auf einem kleinen Display mal eben die Benachrichtigung zu lesen und dann noch zu beschließen dass es mir gerade egal ist.
Dann will ich reagieren und dann hätte ich direkt aufs Handy gucken können und das will ich ja vermeiden.

Also trage ich wieder die alte Uhr. Seien wir ehrlich: Sie ist eh schöner.

Das Jahres-Fotobuch ist fertig. Als wir auf Seite 75 feststellten, dass wir keine weiteren Seiten hinzufügen konnten, haben wir zum Jahresbeginn etwas ausgedünnt und jetzt sind es eben nur 182 Fotos. Man muss sich auch mal beschränken.

Dabei wieder auf die Gepardenbabies gestoßen. Ich mag Geparden. Sie müssen da jetzt durch.

Ein sehr, sehr gemochter Internetmensch, eine, die mir immer Halt gegeben hat mit ihrer Klugheit, ihrer Haltung, ihrem Humor, hat ihre Accounts zugemacht. Ich verstehe jedes Argument; natürlich kann ich nachvollziehen, dass man vieles in diesem Web einfach nicht mehr im Leben haben möchte – aber ich sage es Ihnen und ich sage es auch Dir selbst: Du fehlst mir jetzt schon. Du warst ein Fels in meiner Brandung.

An anderer Stelle wiederum sehr liebe Worte gelesen und sehr berührt gewesen. Freud & Leid, Karma & Dings, Ying & Yang. Alles fließt. [Bitte hier nach Belieben andere Allgemeinplätze, die aber irgendwie auch wahr sind, einfügen]

26.12.2019 – don’t look back in anger

Geschlafen! Geschlafen! Geschlafen!
Sorry, geht gleich wieder.
Gestern war nachmittags und abends noch eine der ältesten Freundinnen da und das war sehr schön. Co-Introverts werden wissen: Ich war danach sehr müde und wachte tatsächlich erst um acht heute morgen auf.

Gemütlich gefrühstückt und dann mal an den Rechner gesetzt und zunächst aus den Handy-Fotos mal rausgesucht, was Platz im obligatorischen Jahres-Fotobuch finden kann und soll. Später das gleiche mit der Liebsten Ihrem Handy wiederholt. 190 Fotos, ohne dass ich Lightroom auch nur geöffnet hatte sind doch ein solider Anfang *hust*. Vor allem, wo wir beide wieder mal das Gefühl hatten, dieses Jahr wäre gar nicht so viel hybsches passiert.

Dabei stieß ich auch auf dieses Foto, das jetzt fast exakt ein Jahr alt ist und mir etwas Sehnsucht machte, zum Jahresanfang wieder an die Küste zu fahren.

Apropos „hybsch“: Apple hat da aktuell eine Playlist mit dem „Besten aus 2019“ und ich fühlte mich sehr alt. Den Status, dass ich mit den aktuellen Charts nicht mehr so viel anfangen konnte, den hab ich eh hinter mir – aber jetzt bin ich da angelangt, dass das musikalisch alles für mich komplett gleich klingt. Und das finde ich schon übel.
Aber wo ich hinhöre nur hektische, viel zu weit nach vorn gemischte HiHats und riesig große Claps als Beat, darunter ein Tiefbass aus dem Synthesizer. Keine oder wenig Akkord-Instrumente, sondern nur fragmentarische Melodien auf Dingen, die wie Marimba aus dem Synth klingen. Darüber Rap-Strophen, die Zeilen jeweils vorn hektisch und hinten bedeutungsschwanger vorgetragen – und extremst autogetunte Refrains. Und alles so ähnlich, dass ich die Stücke musikalisch nicht mehr auseinanderhalten kann. Ist das wirklich so oder verstehe ich die Musik nur nicht?

Ich hab mir dann erstemal die Playlist „Guitar Throwback“ gespeichert und bin somit offiziell ein alter Sack.

Apropos „hybsch“ die Zweite – eine kurze Frage an Sie: Haben Sie von #12062020olympia gehört? (Ja, das ist eine ernste Frage, denn ich erlebe da einen extremen Unterschied zwischen meiner „ich leb online“-Filterbubble und allen andern.) Also – wie ist das bei Ihnen?

Schon mal was von #12062020olympia gehört?

  • Häh, was? (63%, 41 Votes)
  • Ja sicher! (37%, 24 Votes)

Total Voters: 65

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Apropos „hybsch“, die Dritte: Wir schauten dann die erste Folge Schwarzwaldklinik in der Mediathek um unsere Gehirnzellen auf das traditionelle Traumschiff-Gucken heute Abend herunter zu kühlen und meine Fresse: Ich würde behaupten, die ersten 15 Minuten bestanden quasi nur aus grenzüberschreitendem, respektlosen Alphamännchen-Gehabe. Wenn das typisch für 1984 war – vielleicht ändern sich die Dinge ja doch.

Dann warf ich den Lightroom an, exportierte noch ein paar gelungene Bilder und Momente und dann warens auf einmal 290 Fotos und wir setzten uns hin und begannen das Fotobuch und schon zwei Stunden später waren wir immerhin bis Ende März und 36 Seiten.
Trotzdem kann ich das nur empfehlen: Machen Sie das Jahr über Fotos von den schönen Momenten. Von allen, auch von jeder einzelnen Rolle rohem Fisch und jedem Kaffee. So ein Rückblick tut dann echt richtig gut; vor allem, wenn Sie wie viele dazu neigen, „zwischen den Jahren“ eh zurück zu schauen. Und wir Menschen erinnern uns nun mal selektiv – da finde ich es nicht verkehrt, die Erinnerung ein bisschen in eine positive Richtung zu stupsen.

Gleich Album 2019, Ragoût fin und dann Traumschiff. Quasi unser signature-Abend.

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