21.10.2023 – milk and toast and honey

Bevors richtig losgeht eine Frage an Sie, vor allem, wenn Sie aus NRW kommen: Kennen Sie zufällig eine nette Konzert-Location, die im nächsten Frühjahr Synje Norland und Julie Weißbach eine Bühne und vielleicht so 80-150 andächtig zuhörenden Menschen Platz bieten würden? Hören Sie doch hier mal rein, dann hören Sie auch den Stil den die beiden spielen und wenn Ihnen da was einfällt (oder wenn Ihnen sogar was gehört) – please write an email! Merci!
(Nein, ich bin nicht unter die Agenten gegangen, aber ich finde, man sollte unabhängige Künstlerinnen unterstützen, wenn man kann)

Endlich genug geschlafen. Endlich genug gegammelt. Mich irgendwann vor dem Fernseher mit Milk and toast and honey Flips und Cola und Barbara Salesch erwischt; und ich fand das gut. Überhaupt bis auf einen Stop beim örtlichen Kaufmannsladen das Dreieck aus Couch, Bett und DAW nicht verlassen – und das war super.

Eine Recherche gemacht: Auslöser: Ein bisschen im IG-Stream von Ruth Moschner gelesen, die ich ja sehr schätze und die immer politischer wird – unter anderem gegen sexistische Kommentare unter ihren Postings. Nun hatte ich ja Zeit, außerdem eine dunkle Erinnerung an Zeiten als hier im Haus noch jemand die abendlichen Boulevardmagazine guckte und googelte drauflos – unter anderem: „Ruth Moschner sexy“. Ich fand:

  • vip.de: Ruth springt oben ohne ins Wasser.
  • heute.at: Ruth Moschner komplett nackt.
  • promipool.de: Ruth Moschner lässt tief blicken: Ihr freizügigsten Instagram-Posts.
  • bunte.de: Oben ohne im Badeteich
  • promipool.de: Ruth Moschner im Latex-Outfit
  • bildderfrau.de: Lustiges Bikini-Foto von Ruth Moschner
  • express.de: Ruth Moschner beim Nacktbaden

Alle diese Angebote würden wohl von sich behaupten, dass sie seriösen (Boulevard-)Journalismus machen, bei allen Treffern handelt es sich um zu einem „Artikel“ aufgeblasene Instagram-Postings der Moderatorinnen – praktischerweise jeweils direkt querverlinkt zu ähnlich wichtigen Meldungen. Ja klar, das alles klappt natürlich genauso mit anderen Moderatorinnen, Schauspielerinnen, Sängerinnen und anderen Frauen, die in der Öffentlichkeit stehen.
Tja, schon seltsam, warum Frauen als Objekte betrachtet werden, die dazu da sind, uns Männern den grauen Alltag zu versüßen – und irgendwie fast logisch, dass die sich dann nicht mal mehr schämen, Kommentare aus der untersten Schublade zu hinterlassen.
Nein, neu ist mir das alles natürlich irgendwie nicht, neu ist mir die Niedertracht, mit der sogenannte Boulevard-Magazine ein komplettes Netzwerk aus suchmaschinenoptimierten Pseudo-Artikeln aufbauen, die – teils mit gespielter Empörung, teils mit Begeisterung, wie sehr sich die Fans doch freuen – jeden Quadratzentimeter Haut kommentieren und mit ihrem Tonfall neben geifernden Männern auch noch Frauen erreichen, die neidisch gemacht werden. Wir wissen ja: Solidarität unter Frauen muss um jeden Preis vermieden werden.

Darüber nachgedacht, ob die Menschen in den Jahren 1939 bis 1945 den Krieg auch schon „Weltkrieg“ genannt haben oder damals nur das unbestimmte Gefühl hatten, es sei doch irgendwie überall Krieg. Wie komm’ ich nur drauf?

Die Menschen, die ich an der Ostsee kenne, angeschrieben ob es Ihnen gut geht. Ehrlich gesagt nur den ehemaligen Bekannten nicht, der mir im Sommer wütend erklärt hatte, dass es schon immer warme Sommer gegeben hatte und er keinen Bock hätte, sich wegen dieser Sommerloch-Themen der grünen Hinterbänkler jetzt schlechte Laune machen zu lassen. Und ich solle ihn damit in Ruhe lassen – also hab ich ihn in Ruhe gelassen.
Ich hoffe trotzdem, dass er nicht gerade das Sommerloch-Thema aus dem Wohnzimmer pumpt.

Irgendwann doch nochmal rausgegangen. Ich hatte mich ca. zwei Stunden ganz hervorragend gelangweilt – immer ein gutes Zeichen – und dann war das Licht da draußen so schön.

Vi ses!

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20.10.2023 – Roadrage

Zu wenig Schlaf; ich werd zu alt für den Scheiß.
Die Liebste hatte mich gebeten, für Sie ein Rezept abzuholen und auf dem Weg zu diesem Rezept hatten die Götter der Kleinstadt folgende Herausforderungen gestellt:
Die Praxis ist am Krankenhaus, dort gibt es keine freien Parkplätze, nur ein Parkhaus. Die ersten 20 Minuten sind dort kostenlos. Der Kassenautomat dort nimmt weder Geldscheine noch Karten; ich hingegen lebe eigentlich bargeldlos.
Aus Erfahrung weiß ich, dass man bei der Liebsten Arzt gerne mal schon 20 Minuten wartet, bis man nur zum Empfang vorgedrungen ist – auf die Freiparkzeit zu spekulieren wäre also Harakiri gewesen.
Also Bargeld holen und bei Bedarf in der Apotheke im Ärztehaus eine Packung Traubenzucker kaufen, um den Geldschein zu zerkleinern.
Die Stadt ist gerade quasi eine einzige Großbaustelle. Das alte Parkhaus wurde abgerissen, es gibt also an der Sparkasse keine Parkplätze – vor allem nicht Freitags, wenn Markt ist.
Es regnete in Strömen.

Schon nach der ersten Station hasste ich alles und jeden mit Inbrunst. Und irgendwann beim wütenden durch-den-Regen-Rennen merkte ich, dass ich eigentlich mit meinem kleinen Leben, so nur mit Karten, meist online und ebenso meist ohne Notwendigkeiten bei unangenehmen Wetter aus dem Haus zu gehen so ein verdammt privilegiertes Leben führe. Aber nun, ich wurde ja von den Umständen auf die Straße gezwungen.
Folgerichtig der nächste Gedanke: Diese ganzen Menschen, die da mit mir unterwegs waren, die tun das ja auch nicht freiwillig. Sind die auch gerade zu schlecht gelaunt? Sind deswegen alle da draußen so irre?
Ja natürlich sind sie das; Sie wussten das auch schon vor mir. Zeit, mal was an den Umständen zu ändern, und nicht nur immer über die anderen, die gerade schlechte Laune haben zu schimpfen, hm?

Ach ja, Tagebuchbloggen: Vormittags Schreibtisch, dabei eine große Bandbreite zwischen einem Telefonat, an dessen Ende mir eine wannabe-Kundin zurück meldete, sie fühle sich bei mir richtig gut verstanden und aufgehoben, einer Kundin, die seit Wochen im Tagesrhythmus mit mir einzelne Pixel diskutiert weil sie eigentlich selbst gestalten möchte und nicht vertraut und einer der schlechtesten Vorlagen einer Grafikerin, die ich je bekam.
Außerdem musste ich kreativ sein und in diesem Spannungsfeld und mit dem wenigen Schlaf hat das natürlich voll gut geklappt.

Nachmittags die Liebste zum Bahnhof gebracht – denn weil wir die Meister im Timing sind haben wir Urlaub, Zahnarzttermine, Konzertbesuche und Wochenendtrips so dicht wie möglich hintereinander in den Oktober gepackt. Denn dann sind wir im Oktober schön gestresst und haben in den anderen Monaten nichts zu tun, damit Zeit für die Wintermelancholie ist. Wir Vollprofis.

Eine Einladung bekommen, die mich sehr freut.

Noch eins von gestern: Tina in the red

Jetzt Ninja Warriors.

Zeugs

Ich muss Ihnen etwas sagen: Die deutschen Medien berichtet tatsächlich politisch ein bisschen einseitig. Wir haben das ja in den letzten Jahren ständig gehört und es ist wohl wahr. Nur … ähm … liebe Schwurbler, Sie müssen jetzt tapfer sein: Die deutschen Medien berichten eher „zu rechts“ als ausgewogen oder sogar „zu links“:

Wenn deutsche Medien und auch der Öffentlich-Rechtliche Rundfunk nicht neutral genug berichten, dann nachweislich zu RECHTS. Verschiedene Studien zu verschiedenen Themengebieten haben die Berichterstattung der Medien über Jahre beobachtet und dokumentiert. Und es zeigte sich darin, dass die Medien tatsächlich zu rechts berichten. Gleichzeitig verbreiten Rechte das Märchen der „linken Medien“ – um den Diskurs immer weiter nach Rechts zu verschieben. Und viele Journalisten fallen darauf herein. Langzeitstudien zur Berichterstattung über Flucht und Migration zeigen, dass grundsätzlich zu negativ über diese Themen berichtet wird.

Linda Schneider bei volksverpetzer.de:
Was man dir über die deutschen Medien verschweigt

Vi ses!

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19.10.2023 – And down! And up! And …

Der Tag war umrahmt von zwei sehr unterschiedlichen Ereignissen und dazwischen war eh nur Platz für erschöpftes Rumsitzen, daher nur kurz: Morgens zum Zahnarzt, nochmal alles genau ansehen und einen Plan und Termine machen (das war der offizielle Teil) und dabei darum kämpfen, nicht in eine Retraumatisierung zu rutschen (das war mein ganz individueller Teil).

Abends nach Dortmund, um dort Tina Dico mit Band im Konzerthaus zu sehen. Ich war etwas skeptisch, denn im Konzerthaus habe ich schon mehrfach so ein schlechtes Publikum erlebt, dass ich mich einmal sogar hinterher bei der Künstlerin entschuldigt habe – aber: Gestern eindeutig nur Fans und keine mal-sehen-was-kommt-ist-ja-auch-egal-Popabo-Besucherinnen. Außerdem große Freude, denn vor Monaten hatte ich eine Mail mit einer Idee nach Norden geschickt und gestern Abend durfte ich beobachten, wie die Menschen am Merch-Stand für die Umsetzung Schlange standen und die Verkäuferin leicht ins Schwitzen kam. Das war schön.

Hab das dann genutzt, um meine Vinyl-Sammlung zu ergänzen und das kleine Poster wird demnächst als Motto wohl neben der Haustür hängen. Mal sehen.

Sie haben Fragen? Sie wünschen sich ein Thema, über das ich mal bloggen soll?
Schreiben Sie’s auf!

18.10.2023 – neues Räppelchen

Schreibtisch, bla, Kleinkram, bla, Sie kennen das.
Mittendrin ein Gespräch mit einem beeindruckenden Menschen, die sich gerade ihren Dämonen stellt, um in ihrer neuen Funktion als Chefin ihrem Team ein gutes Vorbild sein zu können: (ich paraphrasiere) „Wenn ich nicht mit mir im Reinen bin, Christian, wie soll ich dann meinen Angestellten eine gute Chefin sein? Wenn ich wegen irgendwelcher Altlasten gar nicht wirklich Verantwortung übernehmen kann und auch nicht wirklich welche abgeben kann – wie sollen sie dann in ihren Bereichen sehen, wie das geht? Nee nee, ich lass mich erstmal gründlich durchcoachen.“ Ich vermute, Vanessa wäre begeistert und hatte sehr viel Respekt.

Mittags klingelte das neue iPhone an der Tür und an meiner Begeisterung, die nach ca 10 Minuten abebbte merkte ich, wie viel sich in den letzten Jahren in meinem Leben getan hat: Früher wäre ich bis zum Kaufbeschluss mehrere Tage aufgeregt gewesen, dann hätte ich stündlich die Tracking-Seite aktualisiert und dann diverse Stunden konfiguriert und danach lange Tage deutlich zu viel damit gespielt.
Gut, einen großen Teil davon hat auch Apple mit seiner sehr bequemen Kaufmöglichkeit und der 24h-Lieferung gekillt, aber meine Begeisterung hielt auch nur ca. eine Stunde. Ja, das ist ein schönes Stück Design und Technik und ich mag es sehr – aber es tut genau das, was das alte tat. Weiter im Text also.

Überhaupt: Es musste nur dewegen ein neues her, weil beim alten der Akku nach vier Jahren jetzt recht plötzlich endgültig durch war – ich habe die nicht ganz konsequent ladende QI-Lademöglichkeit und die Urlaubsfahrt im Batmobil im Verdacht. Wäre nicht schon länger die Scheibe gesprungen, hätte ich auch nur einen neuen Akku gekauft, denn: Die Zeiten, wo ich dringend immer das neuste Modell haben musste, sind vorbei. Die Zeiten, wo es für mich technischen Bedarf gab, immer neue Modelle zu haben, eh schon lange.
Letztens traf ich einen alten Freund, der mir stolz erzählte, dass er am Tag vorher 4 Stunden im Apple-Store angestanden hatte – und ich hatte nicht mal auf dem Schirm gehabt, dass an dem Tag das 15er rausgekommen war. Mein 11er lief doch noch ok? Er guckte mich groß an – ein 11er war für ihn nahe am Steinkeil. Und ja, früher waren wir uns da ähnlicher.
Apropos „ähnlich“: So ähnlich guckte übrigens letztens jemand, als ich sagte, dass ich nicht mehr fliegen möchte und der Grund dafür nicht Angst ist – und ich merkte mal wieder: Die Welt ändert sich gerade sehr und es tun sich Gräben an ungeahnten Fronten auf.

Als ich mir mein Mittagessen ansah, fiel mir auf, dass es doch mal den Hashtag #alltagsessen gegeben hatte. Wie kam ich nur drauf? Also hier, für mehr Realität in Blogs: Glamour im HomeOffice, oder: Der letzte Rest dänischer Joghurt und Käse.

Einziges aus Absurditätsgründen erzählenswertes Highlight: Um meine eSIM mit der Firmennummer zu aktivieren, bekam ich eine SMS auf die Nummer der eSIM geschickt. Das war ungeschickt, denn ich hatte die eSIM im alten Handy schon deaktiviert und sah mich plötzlich in einer leicht kafkaesken Situation. Der Telefonsupport – bei Congstar ja eher auf jüngere Menschen eingestellt – meinte auch erst (ich zitiere) „Oh je, oh je, oh ja, das ist ja mal nicht gut“ Und hatte dann einen Plan B, der mir 10 Minuten später die eSIM brachte. Tja, der war halt auch deutlich zu jung und hat nie auf einem Windows 95-Rechner die DFÜ-Einstellungen per Hand konfiguriert, um ins Netz zu kommen. DAS war „Oh je, oh je, oh je

Dann noch eine Stunde Zoom und dann umgefallen.

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17.10.2023 – Schreibtisch-run

Morgens erstmal auf den Berg gefahren, Morgennebel angucken.

Dann Schreibtisch. Irgendwann war es halb fünf, ich hatte noch nicht gefrühstückt und ich beschloss, dass dieser Tag ein Ende haben muss.

Beim letzten Aufräumen noch ein paar Bilder auf der Kamera gefunden – auch von Morgennebel. Ich sag mal: Ich wüsste, welchen ich wählen würde.

Und weil hier nix passiert ist, hab ich mal wieder den Medienkonsum der letzten Wochen veröffentlicht.

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