20.10.2023 – Roadrage

Zu wenig Schlaf; ich werd zu alt für den Scheiß.
Die Liebste hatte mich gebeten, für Sie ein Rezept abzuholen und auf dem Weg zu diesem Rezept hatten die Götter der Kleinstadt folgende Herausforderungen gestellt:
Die Praxis ist am Krankenhaus, dort gibt es keine freien Parkplätze, nur ein Parkhaus. Die ersten 20 Minuten sind dort kostenlos. Der Kassenautomat dort nimmt weder Geldscheine noch Karten; ich hingegen lebe eigentlich bargeldlos.
Aus Erfahrung weiß ich, dass man bei der Liebsten Arzt gerne mal schon 20 Minuten wartet, bis man nur zum Empfang vorgedrungen ist – auf die Freiparkzeit zu spekulieren wäre also Harakiri gewesen.
Also Bargeld holen und bei Bedarf in der Apotheke im Ärztehaus eine Packung Traubenzucker kaufen, um den Geldschein zu zerkleinern.
Die Stadt ist gerade quasi eine einzige Großbaustelle. Das alte Parkhaus wurde abgerissen, es gibt also an der Sparkasse keine Parkplätze – vor allem nicht Freitags, wenn Markt ist.
Es regnete in Strömen.

Schon nach der ersten Station hasste ich alles und jeden mit Inbrunst. Und irgendwann beim wütenden durch-den-Regen-Rennen merkte ich, dass ich eigentlich mit meinem kleinen Leben, so nur mit Karten, meist online und ebenso meist ohne Notwendigkeiten bei unangenehmen Wetter aus dem Haus zu gehen so ein verdammt privilegiertes Leben führe. Aber nun, ich wurde ja von den Umständen auf die Straße gezwungen.
Folgerichtig der nächste Gedanke: Diese ganzen Menschen, die da mit mir unterwegs waren, die tun das ja auch nicht freiwillig. Sind die auch gerade zu schlecht gelaunt? Sind deswegen alle da draußen so irre?
Ja natürlich sind sie das; Sie wussten das auch schon vor mir. Zeit, mal was an den Umständen zu ändern, und nicht nur immer über die anderen, die gerade schlechte Laune haben zu schimpfen, hm?

Ach ja, Tagebuchbloggen: Vormittags Schreibtisch, dabei eine große Bandbreite zwischen einem Telefonat, an dessen Ende mir eine wannabe-Kundin zurück meldete, sie fühle sich bei mir richtig gut verstanden und aufgehoben, einer Kundin, die seit Wochen im Tagesrhythmus mit mir einzelne Pixel diskutiert weil sie eigentlich selbst gestalten möchte und nicht vertraut und einer der schlechtesten Vorlagen einer Grafikerin, die ich je bekam.
Außerdem musste ich kreativ sein und in diesem Spannungsfeld und mit dem wenigen Schlaf hat das natürlich voll gut geklappt.

Nachmittags die Liebste zum Bahnhof gebracht – denn weil wir die Meister im Timing sind haben wir Urlaub, Zahnarzttermine, Konzertbesuche und Wochenendtrips so dicht wie möglich hintereinander in den Oktober gepackt. Denn dann sind wir im Oktober schön gestresst und haben in den anderen Monaten nichts zu tun, damit Zeit für die Wintermelancholie ist. Wir Vollprofis.

Eine Einladung bekommen, die mich sehr freut.

Noch eins von gestern: Tina in the red

Jetzt Ninja Warriors.

Zeugs

Ich muss Ihnen etwas sagen: Die deutschen Medien berichtet tatsächlich politisch ein bisschen einseitig. Wir haben das ja in den letzten Jahren ständig gehört und es ist wohl wahr. Nur … ähm … liebe Schwurbler, Sie müssen jetzt tapfer sein: Die deutschen Medien berichten eher „zu rechts“ als ausgewogen oder sogar „zu links“:

Wenn deutsche Medien und auch der Öffentlich-Rechtliche Rundfunk nicht neutral genug berichten, dann nachweislich zu RECHTS. Verschiedene Studien zu verschiedenen Themengebieten haben die Berichterstattung der Medien über Jahre beobachtet und dokumentiert. Und es zeigte sich darin, dass die Medien tatsächlich zu rechts berichten. Gleichzeitig verbreiten Rechte das Märchen der „linken Medien“ – um den Diskurs immer weiter nach Rechts zu verschieben. Und viele Journalisten fallen darauf herein. Langzeitstudien zur Berichterstattung über Flucht und Migration zeigen, dass grundsätzlich zu negativ über diese Themen berichtet wird.

Linda Schneider bei volksverpetzer.de:
Was man dir über die deutschen Medien verschweigt

Vi ses!

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