18.10.2023 – neues Räppelchen

Schreibtisch, bla, Kleinkram, bla, Sie kennen das.
Mittendrin ein Gespräch mit einem beeindruckenden Menschen, die sich gerade ihren Dämonen stellt, um in ihrer neuen Funktion als Chefin ihrem Team ein gutes Vorbild sein zu können: (ich paraphrasiere) „Wenn ich nicht mit mir im Reinen bin, Christian, wie soll ich dann meinen Angestellten eine gute Chefin sein? Wenn ich wegen irgendwelcher Altlasten gar nicht wirklich Verantwortung übernehmen kann und auch nicht wirklich welche abgeben kann – wie sollen sie dann in ihren Bereichen sehen, wie das geht? Nee nee, ich lass mich erstmal gründlich durchcoachen.“ Ich vermute, Vanessa wäre begeistert und hatte sehr viel Respekt.

Mittags klingelte das neue iPhone an der Tür und an meiner Begeisterung, die nach ca 10 Minuten abebbte merkte ich, wie viel sich in den letzten Jahren in meinem Leben getan hat: Früher wäre ich bis zum Kaufbeschluss mehrere Tage aufgeregt gewesen, dann hätte ich stündlich die Tracking-Seite aktualisiert und dann diverse Stunden konfiguriert und danach lange Tage deutlich zu viel damit gespielt.
Gut, einen großen Teil davon hat auch Apple mit seiner sehr bequemen Kaufmöglichkeit und der 24h-Lieferung gekillt, aber meine Begeisterung hielt auch nur ca. eine Stunde. Ja, das ist ein schönes Stück Design und Technik und ich mag es sehr – aber es tut genau das, was das alte tat. Weiter im Text also.

Überhaupt: Es musste nur dewegen ein neues her, weil beim alten der Akku nach vier Jahren jetzt recht plötzlich endgültig durch war – ich habe die nicht ganz konsequent ladende QI-Lademöglichkeit und die Urlaubsfahrt im Batmobil im Verdacht. Wäre nicht schon länger die Scheibe gesprungen, hätte ich auch nur einen neuen Akku gekauft, denn: Die Zeiten, wo ich dringend immer das neuste Modell haben musste, sind vorbei. Die Zeiten, wo es für mich technischen Bedarf gab, immer neue Modelle zu haben, eh schon lange.
Letztens traf ich einen alten Freund, der mir stolz erzählte, dass er am Tag vorher 4 Stunden im Apple-Store angestanden hatte – und ich hatte nicht mal auf dem Schirm gehabt, dass an dem Tag das 15er rausgekommen war. Mein 11er lief doch noch ok? Er guckte mich groß an – ein 11er war für ihn nahe am Steinkeil. Und ja, früher waren wir uns da ähnlicher.
Apropos „ähnlich“: So ähnlich guckte übrigens letztens jemand, als ich sagte, dass ich nicht mehr fliegen möchte und der Grund dafür nicht Angst ist – und ich merkte mal wieder: Die Welt ändert sich gerade sehr und es tun sich Gräben an ungeahnten Fronten auf.

Als ich mir mein Mittagessen ansah, fiel mir auf, dass es doch mal den Hashtag #alltagsessen gegeben hatte. Wie kam ich nur drauf? Also hier, für mehr Realität in Blogs: Glamour im HomeOffice, oder: Der letzte Rest dänischer Joghurt und Käse.

Einziges aus Absurditätsgründen erzählenswertes Highlight: Um meine eSIM mit der Firmennummer zu aktivieren, bekam ich eine SMS auf die Nummer der eSIM geschickt. Das war ungeschickt, denn ich hatte die eSIM im alten Handy schon deaktiviert und sah mich plötzlich in einer leicht kafkaesken Situation. Der Telefonsupport – bei Congstar ja eher auf jüngere Menschen eingestellt – meinte auch erst (ich zitiere) „Oh je, oh je, oh ja, das ist ja mal nicht gut“ Und hatte dann einen Plan B, der mir 10 Minuten später die eSIM brachte. Tja, der war halt auch deutlich zu jung und hat nie auf einem Windows 95-Rechner die DFÜ-Einstellungen per Hand konfiguriert, um ins Netz zu kommen. DAS war „Oh je, oh je, oh je

Dann noch eine Stunde Zoom und dann umgefallen.

Vi ses!

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3 Kommentare

  1. Es ist generell zu begrüßen, wenn Menschen, die sich beruflich um die Emotionen von Menschen kümmern – als Haupttätigkeitsfeld oder als Begleiterscheinung -, den eigenen innere Keller aufgeräumt haben.

    1. Irgendwie tun wir das ja alle, aber bei manchen ist es Kerngeschäft und nun ja, meine Erfahrung ist: Es gibt darunter sehr aufgeräumte Menschen. Und es gibt die gar nicht aufgeräumten. Mir scheint: Entweder die einen oder die anderen.

Kommentare sind geschlossen.

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