31.3.2021 – Kröten die Zweite

Gestern Abend war voll toll, heute war sehr, sehr arbeitssam und wenn ich jetzt nicht so Migräne gekriegt hätte würde ich Ihnen bestimmt mehr erzählen. Biberkacke.

Aber immerhin waren wir noch am Teich und zum Glück habe ich mich vorher erinnert, dass ich ja irgendwann mal einen Polfilter gekauft hatte. Das war schon gut, mich da erinnert zu haben.

Ach ja, was ich noch erwähnen wollte – ich lernte da gestern etwas über meine Außenwirkung: Ja, hier ist echt viel Natur so im Blog. Das heißt aber nicht unbedingt, dass ich so ein Naturkind bin … sondern eher, dass ich nicht im Ansatz so viel Stadt, Kultur, Museen, Konzerte, Galerien, Sessions, Vernissagen oder ähnliches in Reichweite habe, wie ich gerne hätte. Und bevor wir gar nicht raus gehen, gehen wir halt ins Feld oder an den Teich …

Danke fürs Teilhaben und Dabei-sein. Wenn Sie wollen:
Hier können Sie mir ’ne Mark in die virtuelle Kaffeekasse werfen,
Oder – wenn Ihnen Geld zu unpersönlich ist – hier ist meine Wishlist. Sie finden dort formschöne und Freude-spendende Geschenke für wenige oder auch sehr viele Euro.

29./30.3.2021 – es krötet gar sehr.

Gestern war ein richtiger Kaquetag.

Heute nicht: Eine Freundin im Garten getroffen, gut gearbeitet, gute Rückmeldung bekommen. Aber weil ich mich gleich mit einem dieser Menschen aus dem Internet im Zoom treffe, habe ich jetzt keine Zeit davon zu erzählen und Ihnen bleiben jetzt nur ein paar Fotos vom Teich. Da ist nämlich ein Kröten-Ansturm, als wär der Teich der Sommerschlussverkauf. Muss morgen dringend nochmal mit der echten Kamera dahin, die Bilder sind hier vom iPhone.

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28.3.2021 – Du kriegst Island aus der EU

Um vier aufgewacht. Oder um drei? Um fünf? Irgendwo zwischen sich automatisch umstellenden und nicht automatischen Uhren und um die Uhrzeit ging mir kurz die Orientierung verloren. Jedenfalls hatte ich mir den Rücken verlegen und bis ich das wieder alles gerade geturnt hatte, war ich wach.

Und musste mal raus. An einem Sonntag Morgen um sechs oder fünf sind die Straßen schön leer und die Sonne ging auf und ich konnte mich ein bisschen dahin träumen, dass ich gerade nicht blöd im Kreis, sondern irgendwohin fuhr, das war schön.
Auf dem Weg nahm das Auto nebenbei die nächste runde Zahl mit.

Niemand hat während der Fahrt ein Foto gemacht. Niemand.

Wieder zu Hause Frühstück, dann ein bisschen Schlaf nachgeholt und dann sind die Liebste und ich zum kleinen See gefahren und haben da eine größere Runde als sonst ausprobiert – das war sehr schön. Tat Rücken, Kopf und Seele gut und wir haben das #novid-Prozip von gestern gleich mal verlängert und das war ebenfalls super.
Und weil wir so schön im Trott waren, haben wir, als wir dann wieder ins Städtchen kamen gleich noch eine Runde die Fußgängerzone rauf und runter dran gehängt – man will ja seine Schrittziele voll bekommen. Ich hab bei der Gelegenheit erstens festgestellt, dass ich dieses Jahr wohl noch nicht im Städtchen war und dass ich das zweitens auch vollkommen ok fand.

Wieder zu Hause habe ich mir einen alten Song nochmal gründlich angehört und beschlossen, alles neu zu machen. Kill your darlings wherever u can.

Außerdem musste ich noch eine Rechnung schreiben. Ich freue mich sehr auf das Gesicht des jungen Steuerfachgehilfen, wenn er sieht, dass ich eine Rechnung von gestern aus Dänemark in DKK habe und dann heute eine über die gleiche Summe in € nach Island geschickt habe. Seit die EU Island hat über die Klinge springen lassen ist es nicht mehr ganz so einfach, Geld aus Island rein oder raus zu bekommen, wie wir das hier sonst so gewohnt sind und deswegen sähe ich ebenfalls gerne das Gesicht des Isländischen Inspektörs, der die Zahlungen in die EU kontrolliert. Stehe ich also wieder auf einer Liste der Personen, die mit Island Handel treiben. Ich meine, ich hätte mal gehört, man stände da sechs Jahre drauf und meine letzte Rechnung nach Island war von 2015. Läuft.

Dann haben wir noch gespielt, noch einmal das Spiel des Lebens und zumindest habe ich jetzt ein bisschen eine Ahnung davon, wie man das Ergebnis beeinflussen kann.

So wichtig: Die KI gegen die man spielt, beleidigen wo es geht.

Dann noch Essen und irgendwelche ablenkenden bunten Bilder aus dem Fernseher – die nächste Woche wird etwas heftig und so ab drei begann die Panik, sich im Bauch festzusetzen. Endlich ein Grund zur Panik, endlich ein Grund! Los! Panik!

Urlaub minus drei Tage.

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27.3.20121

Lang geschlafen, wirr geträumt. Naja. Am besten sofort hoch ins Büro, ich hatte da ein paar Dinge die liegen geblieben waren und heute sollte der Tag der Tage sein.
War es auch – und wo ich so gut in Fahrt war, hab ich gleich noch ein paar Rechnungen geschrieben – da bin ich echt nicht gut drin.

Brötchen geholt, gefrühstückt. Dabei beschlossen, dass heute ein #novid-Tag sein sollte. Es hilft ja eh nichts, sich ständig auzuregen. Und im Nachhinein kann ich sagen: Das war eine ganz hervorragende Idee.

Danach wollten wir eigentlich gerade was spielen, aber mir kam ein Notruf dazwischen und ich musste kurz eine Website retten.
Also erst eine Stunde später – wir hatten uns aus dem Klassikern, die wir ja aktuell gern spielen diesmal das Spiel des Lebens ausgesucht und naja.
Sehr passend dazu klingelte es mittendrin und ich freute mich einen Keks, denn der amazon-Mann brachte ein Stück Vinyl für meine Tina Dico-Viyl-Sammlung und ich bedanke mich sehr, sehr sehr bei der edlen Spenderin

Falls Sie übrigens Lehrerin sind und ein Apple-Produkt erwerben möchten, dann bekommen Sie ja einen Rabatt. Wir haben das mal ausgetestet und ich möchte anmerken: Versuchen Sie nicht, das Gerät über die Website zu kaufen und vor allem nicht, dem dort für Lehrkräfte vorgeschlagenen Weg zu folgen. Der führt nämlich zu einem Dienst, der so ca ab der dritten Eingabemaske eigentlich nur noch für Studentinnen ist und Sie als Lehrerin gar nicht mehr erfassen kann.
Viel angenehmer: Besorgen Sie sich eine Schulbescheinigung. Suchen Sie sich online aus, was Sie wollen und rufen dann an – ganz ganz unten auf der Website steht eine Telefonnummer. Kaufen Sie dort soweit ein, bis (ca 5 Minuten) Sie die E-Mail mit dem Angebot und die Anleitung haben, wie man sich als Lehrkraft verifiziert. Der Rest geht dann wieder ohne Telefon – oder mit, ganz wie gewünscht.

Nachmittags haben wir einmal komplett das Wohnzimmer ins Chaos gestürzt, denn ich hatte da eine Idee für ein Foto und da waren dann erst die beiden Stühle, dann die Bank, dann die Lampe und dann eigentlich alles im Weg.
Als das alles wieder stand noch fix was vom örtlichen vietnamesischen Restaurant geholt und dann vor dem Fernseher versumpft.

Und alle 5 Minuten wechselte währenddessen draußen vor dem Fenster das Wetter. Wir hatten hier heute Frühling, Sommer, Herbst und Schneesturm. Vielleicht ganz gut, dass wir uns nix für draußen vorgenommen hatten.

Or, in other words: das war gar kein schlechter Tag.

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26.3.2021 – Montagsfrage 4

Dieser Tag ist für mich aus Gründen, die – surprise, so etwas gibts – hier nicht hingehören kein besonders guter. Ich nehme mir also die Montagsfrage von Joël und beantworte die.

Warum bloggst du und wie hat das damals bei dir alles angefangen?

Online war ich seit 1997. Da war ich nämlich bei einem Freund mit fotografischem Gedächtnis eingezogen, der aus den Computerzeitschriften neben der Kasse immer die Codes auf den AOL-CDs auswendig lernte und so kostenlos permanent online war. Und wenn er nicht da war, durfte ich.
Ich war von der ersten Sekunde an in dieses Internet verliebt, hatte dann bald auch einen eigenen AOL-losen Zugang und entdeckte quasi als erstes zwei Dinge, die mich für immer prägen würden: Das Forum von wer-weiss-was und die Mailing-Liste der i-worker.

Beide lebten das Prinzip des wahren Netzwerkens: „First give and then take“ und das erschien mir logisch und gut.

Nach einem kurzen Zwischenspiel mit einer „privaten Homepage“ entdeckte ich Ende 2000, Anfang 2001 Weblogs – die fand ich toll. Bis April 2001 traute ich mich aber noch nicht daran, selbst auch so etwas zu versuchen – aber dann, Anfang April 2001 lud ich ein paar handgecodete HTML-Seiten hoch.
Der Name: jawl.
Also: Just Another WebLog.
Der Name entstand, weil ich der festen Meinung war, dass ich neben den vielen Blogs, die es schon gab, vermutlich der letzte war, der jetzt auch noch unbedingt auf diesen Zug springen musste.
Nein, ich habe mich nie wieder so sehr mit meiner Einschätzung von irgendetwas in diesem Internet vertan.

Bereits nach ein paar Monaten erlebte ich das erste mal den Zusammenhalt der damals noch sehr überschaubaren Blogosphäre, als irgendein Dude auch ein jawl aufmachte und sich dafür die Domain jawl.de kaufte. Über eine eigene Domain hatte ich bis dahin noch gar nicht nachgedacht, aber das fand ich richtig scheiße. Alle anderen Blogger auch und schon nach 2 Stunden, in denen alle in seinem Gästebuch ihren Unmut ausdrückten (Kommentare hatte wir noch nicht), gab er auf und benannte sein Blog um. Und ich hatte mir jawl.net gekauft.

Und das habe ich dann bis Anfang 2018 regelmäßig gefüllt. Oft täglich, vor Twitter auch mehrfach täglich, später seltener aber die längste Pause waren acht Wochen.
Ich habe für 10 Leserinnen am Tag und für 10.000 geschrieben. Ich habe Blödsinn gemacht und sehr, sehr ernsthaftes und vor allem jeden Scheiß mit. Ich habe journalistisch geschrieben und habe über alles mögliche nachgedacht und war popkulturell und politisch und banal. Ich habe Kurzgeschichten und Rants geschrieben und … und … und … (Es gibt da übrigens ein wachsendes Archiv dieses alten Blogs)
Es gab immer Nebenprojekte, die aus Ideen aus dem jawl heraus entstanden waren und groß genug für einen eigenen Namen geworden waren, aber das Zuhause war das jawl. (Wer da wirklich einen Überblick haben will – ich habe das alles dokumentiert.)

Anfang 2018 wars dann gut, das war alles zu groß und ich hatte den Überblick verloren und ich machte das Ding zu. Und Ende 2018 dieses hier auf, weil ich wohl doch einen Ort zum Schreiben brauchte.

Über all die Jahre das Wichtigste: Über dieses Blog und die zahlreichen Social-Media-Orte, die ich immer nur als Anhängsel des Blogs betrachtet habe, habe ich über all die Jahre unfassbar tolle Menschen kennen gelernt – von denen ich viele heute voller Stolz „Freundin“ nenne.
Und das ist dann wohl das, was ich „take“, nachdem ich zuerst meine Texte „give“. Ganz unbeabsichtigt und nie geplant aber auch im zwanzigsten Jahr immer noch wunder-, wunderschön.

Wenn Sie heute zwei Artikel online lesen, dann seien es diese:

Benjamin Hindrichs hat es geschafft all die losen Enden zwischen Terroranschlägen und Xavier, zwischen 4chan-Memes und Weltverschwörung in einen les- und verstehbaren Zusammenhang zu bringen. Das macht zwar wenig Spaß, aber …

Oslo, Hanau, Christchurch: Rechte Anschläge erschüttern immer wieder die Welt. In diesem Text erfährst du, welche Ideologie die Terroristen teilen, wie das Internet ihnen hilft – und warum es gefährlich ist, anzunehmen, die Täter seien Einzelgänger.
Die einzelnen Attentate der vergangenen Jahre müssen als Teil eines größeren Zusammenhangs gesehen werden. Sie haben zahlreiche Gemeinsamkeiten. Das hat etwas mit Ideologie und Radikalisierung zu tun, aber auch mit AfD und Klimakrise, mit Xavier Naidoo und sogar mit McDonalds.

Benjamin Hindrichs auf krautreporter.de: Rechter Terror, verständlich erklärt

Wolfgang M. Schmitt und Ole Nymoen haben ein Buch über Influencer geschrieben, weil sie die als gefährlich ansehen. Ich finde, das klingt plausibel.

wir sehen sie als eine Gefahr für die Demokratie. Wir bewegen uns zusammen mit den Influencern zurück in ein voraufklärerisches Zeitalter
[…]
Also sind Influencer die Personifizierung von Neoliberalismus und Unsolidarität?
Ja, denn das neoliberale Subjekt soll Unternehmer seiner Selbst sein.

Laura Ewert im Interview mit Wolfgang M. Schmitt und Ole Nymoen auf spiegel.de:
Abrechnung mit Influencern »Die reinste Volksverblödung«

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