18.3.2021 – „Friede“ flüsterte der Engel

Gestern ist ein verschwommener Wusel aus Kopfweh und Schlappheit und Schlaf.

Den Admin, der in seiner Gruppe meine Fotos benutzt hatte, den hatte ich ja vorgestern schon kurz erwähnt. Konkret hat er für seine Fan-Gruppe einfach alle Bilder von einem Shooting bei einem von Tinas Konzerten in seine Facebook-Gruppe übernommen. Überhaupt besteht seine Gruppe daraus, dass er jedes Bild das er irgendwo findet postet (vermutlich recht üblich) oder, schlimmer, „künstlerisch“ bearbeitet. Nun denn, von der Beschaffungsmethode der Bilder abgesehen Geschmackssache.
Da ich keine Lust hatte, da einen Fanpage vs Fanpage-Krieg anzufangen, habe ich ihn nur aufgefordert, Credits unter die Bilder zu schreiben. Er erklärte mir, er könne ja nicht sicher sein, dass die Bilder von mir sind, es stände ja nicht drauf. Doch, aber zu klein für sein Auge, ein dezentes Wasserzeichen hat wohl was gutes. Ich erklärte ihm die Rechtslage.
Wir schienen uns einig und als nächstes blockte er mich aus der Gruppe und überhaupt komplett.

Ja, ich könnte jetzt simpel jemanden in die Gruppe schleusen. Ja, ich könnte das alles an Facebook melden. Ja, vermutlich würde auch mein Anwalt da was tun können. Aber wissen Sie was? Alles vergeudete, negative Lebenszeit. Kurz überlegte ich, das Angebot der Abgebildeten anzunehmen, sie könne ihn ja mal anschreiben – das hätte ich dann zwar extrem gerne beobachtet, aber … echt: Nur vergeudete Energie.

Außerdem habe ich auch ein tiefsitzendes Bauchgefühl, dass der Typ nicht einfach anerkennen würde, dass er Mist gemacht hat und dann haben wir auf einmal judäische Volksfront gegen Volksfront von Judäa und … ach nee.
Irgendwie erinnert er mich auch zu sehr an den Typen, dem ich mal den Landesdatenschutzbeauftragten geschickt habe – hatte ich das mal erzählt? Als dieser Datenschutzbeauftragte mich dann anrief und meinte, wir sollten das vielleicht besser einfach lassen, denn der Typ habe so vollkommen einen an der Klatsche, gegen so viel Realitätsverweigerung wären wir machtlos? That was fun. Not.

Naja, so in etwa ist mein Bauchgefühl bei dem Herrn Gruppen-Admin auch.

Gerade jetzt, in diesem Moment wo ich diese Worte tippe ist es übrigens viertel vor zwei nachts und ich habe den schönsten Satz des Tages schon gefunden: „In den Foodblogs sprießt schon der Bärlauch“. Ich denke, deswegen ist der Autor Schriftsteller und ich schreibe in mein Blog.

Gegen halb vier schlief ich dann auch wieder und um halb acht als die Liebste ging war ich dann wieder wach. Und entsprechend gerädert.

Vormittags stand ein Zoom auf dem Programm, wir stellten fest, dass alles schön und gut war, ich machte danach viele BackUps und schob viele Dateien hin und her und freue mich, Steffi Opitz wieder online zu begrüßen – wie erwähnt jetzt ohne Elementor und technisch auf neuen Füßen.
Nachmittags ist wieder etwas dizzy.

Und weil ich mir beim Kochen die oberste Schicht Haut von der Zeigefingerspitze geraspelt habe, schreibe ich jetzt auch nicht weiter. Was ’ne doofe Stelle.
Wussten Sie, dass weder Touchpads noch iPhones auf Finger mit Pflaster reagieren?

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16.3.2021 – ein Zoomcall ist ein Zoomcall ist ein Zoomcall

Meine Stirnhöhle sagt, sie sei krank. Der Rest des Körpers glaubt ihr und das ist das eigentliche Problem. Daher also schlapp, Kopfweh, müde, Konzentrationsschwierigkeiten und so – Sie kennen das.

Trotzdem ein paar Dinge geregelt bekommen. Das „alte“ (immerhin Oktober 2020!) Mikrofon verkauft und direkt zur Post gebracht. Ein paar Rechnungen geschrieben. Briefmarken bestellt, damit ich die Rechnungen auch verschicken kann. Zwei Stunden mit einer alten Freundin gezoomt. Ein paar erste Ideen gedacht und gescribbelt.

Mich furchtbar über ein Klingeln in der Kaffeekasse gefreut.

Mit dem Admin einer Gruppe auf facebook diskutiert, der befand, so lange mein Name nicht auf einem von mir gemachten Foto steht, was er im Internet findet, darf er es benutzen. Da ich aus Gründen keinen Streit mit ihm will und er die Fotos mit Credits auch gern benutzen darf, war das eine sehr interessante Unterhaltung auf dem schmalen Grat zwischen „deutlich die Gesetzeslage klar machen“ und „dabei nicht drohen“.
Mal sehen, wir sind noch nicht am Ende.

Das Vogelhaus wieder aufgefüllt, es wurde endlich entdeckt und wird gut frequentiert.

Und ein bisschen geschlafen und ein bisschen rumgelegen.

Außerdem lange über diesen Artikel nachgedacht aber zu keinem Ergebnis gekommen.

Triggerwarnung: Dieser Text könnte zu Aufregung führen
Wieso die Warnung in unserer Überschrift niemandem hilft und wo solche Triggerwarnungen vor Filmen, Texten und Tweets wirklich etwas bringen.

Lea Schönborn auf krautreorter.de

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15.3.2021 – BPB*

*) Bullet-Point-Blogging

  • Kunde: Das sieht doch alles recht gut aus, wie gehts weiter?
    Me: Sie sagen mir, was noch nur „recht gut“ ausssieht, ich korrigiere das und dann sind wir fertig.
    Ich fands ganz witzig.
  • Im nächsten Gespräch wiederum ist die Kundin einfach sehr, sehr froh. Vermutlich ist man das schon, wenn man bisher in einem WordPress-Theme-Käfig saß und nun die süße Luft der individuellen Programmierung mit einem echten CMS schnuppert. Verzeihung, ich wurde etwas blumig im Ausdruck.
  • Eineinhalb Stunden CMS-Schulung per Zoom, dann eine Stunde Seelenmassage per Zoom und danach war ich heiser. (Seelenmassage: Status gut & I like.
  • Nach einer Stunde Pause bemerkt, dass eventuell die Heiserkeit und der Druck in der Stirnhöhle zusammenhängen könnten. Biberkacke.
  • Abends mit der Liebsten zum Mäcces an die B1 gefahren, Kaffee gekauft und auf die vorbeifahrenden Autos geschaut (ich berichtete schon einmal hier, gegen Ende des Artikels) darüber. Er tat wie immer seinen Zauber. Nicht über Impfstoffe gesprochen.
  • Im Fernsehen ein Brennpunkt zur Wahl. Kurzfassung: Die CDU hat erschrocken festgestellt, dass sie nicht automatisch die nächste Kanzlerin stellt. Welch ein Demokratieverständnis, welche Demut vor der Wählerin. Welch Dreckspack.
  • Danach noch ein paar Runden Cluedo gespielt und dabei mal verschiedene Taktiken ausprobiert.

Zeugs:

Ein Historiker meint, dass die Kirche in ihrer jetzigen Form ziemlich bald am Ende ist und ich kann nicht behaupten, dass mich das besonders traurig stimmt.

Die katholische Kirche hängt noch heute an einem Priesterbild aus dem Mittelalter. Der wichtigste Punkt an diesem tausend Jahre alten Bild ist, dass Priester bessere Menschen sind und Gott näher stehen als Laien. Durch ihre Weihe können sie den Menschen die göttliche Gnade weitergeben, in Form von Taufe, Sterbesakramenten, Buße und Eucharistie. Und sie damit vor der Hölle bewahren. Die Menschen brauchen das, weil sie alle Sünder sind, das gehört auch zu diesem Bild.
Und das nimmt man der Kirche heute nicht mehr ab.

Interview von Theresa Bäuerlein mit Martin Kaufhold auf krautreporter.de:
Die katholische Kirche von heute hat noch 20 Jahre – vermutet ein Historiker

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14.3.2021 – mostly harmless

Unspektakulär. Ziemlich früh rüber in die Börde nach Soest gefahren und eine Runde über den Wall gedreht – um mal was anderes zu sehen. Haben wir ja zuletzt im September gemacht und das war gar keine doofe Idee.
Das Schrittziel damit schon vor elf quasi erfüllt; dann noch eine Menge gechillt, viel Malcolm In The Middle geguckt und zwischendurch Schlaf nachgeholt.

Neue Musik gesammelt.

Gerade Tonbruket machen viel Spaß, denke ich so bei den ersten Tönen. Grenzen sprengen finde ich ja immer gut.

Apropos „E.S.T.“ Wir haben Konzertkarten erworben. Vollkommen mutig und voller Hoffnung, dass ein bestuhltes Open Air-Kozert im September vielleicht stattfinden kann. Es hat sich vollkommen surreal angefühlt.

Jetzt guckt die Liebste Wahlberichterstattung und die ertrage ich ja nicht.

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13.3.2021 – why does it always rain on me

Die Liebste sagt, dass heute vor einem Jahr die Schulen geschlossen wurden. Damit jährt sich heute irgendwie der Tag an dem das alles so richtig real wurde.

Gestern habe ich alle Bälle ins andere Feld gespielt. Das ist fein im Sinne von „viel erledigt“ aber damit sitze ich jetzt in einer Warteposition und das kann ich im Moment super.

Denn, Grundzustand hier: Genervt. Die ewige Gleichheit der Tage zwischen Bett, Schreibtisch, einer Scheibe Brot, Schreibtisch, Essen und noch etwas Fernsehen und wieder dem Bett macht mich offensichtlich wahnsinnig. Vor dem Fenster regnet es. Immer.

Könnte man es sehen, dann könnte man übrigens gerade den Mond, Neptun, Venus, Merkur, Jupiter Saturn und Pluto in einer geraden Reihe neben der Sonne sehen. Impressive.
Ich habe das festgestellt, als ich heute morgen nicht identifizeren konnte, ob der helle Kreis in den grauen Wolken Sonne oder Mond war und die SkyView-App nach oben hielt. (Beides und dazu noch der Merkur, haha)

Aber wissen Sie, was mich wirklich beschäftigt? Wir beide hier im Haus, aber auch eine ganze Menge anderer mir bekannter Menschen schimpfen gerade auf dieses unseres Land. Wegen Digitalversagen, Pandemieversagen, Wirtschaftshörigkeit, sozialer Ungerechtigkeit – you name it.

Dazu kommt: Wenn man beginnt, sich an irgendeiner Ecke mit irgendeiner Ungerechtigkeit zu beschäftigen, dann ist die Büchse der Pandora ja offen. Man kann sich nicht für Feminismus interessieren, ohne beim Rassismus zu landen und anders herum. Bürokratie, Lobbyismus, Politikseilschaften, Steuerungerechtigkeit, Bildungsungerechtigkeit – egal von wo man kommt, man landet irgendwie bei toxic male white wirtschaftsgläubigen, umweltzerstörenden ausbeuterischen Neoliberalismus und die Reihenfolge der Worte in diesem Satz ist eigentlich vollkommen beliebig.

Denke ich zurück an meine Zeit bei den Grünen, dann gab es da immer mal wieder einzelne, denen man anmerkte, dass sie die Büchse geöffnet hatten. Die – egal bei welchem Thema – immer die anderen sofort mit auf die Tagesordnung hoben.
Die dann aber a) meist irgendwann zum klischeehaften Schrot-schlürfenden Krötenträger mutierten und b) meist recht schnell aus der Gruppe verschwanden. Weil es ihnen nicht mehr möglich war, praktisch an einem Thema in einer Situation etwas zu arbeiten. Weil sich die Arbeit einer Kleinstadtsfraktion daran aufrieb, während uns die Tatsachen – von den anderen Fraktionen fix geschaffen – rechts überholten.

Anderer Blickwinkel: Der ehemalige Freund von dem ich mal erzählte, der, der jetzt eifriger Quermeiner geworden ist („QuerDENKER“ kann ich das einfach nicht nennen), der schimpft zu geschätzt 85% auf die gleichen Dinge wie ich, wie Sie, wie die meisten.
Und dann zieht er andere Schlüssedie falschen Schlüsse daraus und findet es logischer, dass [insert beliebigen Quermeiner-Scheiß mit Weltverschwörungsphantasien] und beginnt, sich vollkommen unsozial gegenüber der Welt in seine Schmoll-Ecke zu stellen und wirres Zeug bei Facebook zu teilen.

Und sonst? Erlebe ich die meiste Wut im Moment in Diskussionen bei Twitter (nutzlos) oder in sarkastischen oder betroffenen Sharepics auf Instagram. Und ich nehme mich da selbst überhaupt nicht aus.

Aber mir stellt sich die Frage: Haben wir unsere Gesellschaft so umfassend vor die Wand gefahren, dass es nicht mehr möglich ist etwas zu ändern – weil man sich entweder an einem Thema aufreibt oder aber als Querdenker, Prepper, Krötenschlepper vollkommen außerhalb der Gesellschaft enden muss?

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