1.7.2021 – denn es ist Juli

Mehrfach wach gewesen um die aufkommenden Kopfschmerzen mit einem Wärmekissen für den Nacken niederzuringen. Immerhin erfolgreich.

Viel gearbeitet. Mein ganzes ge-excel-le der letzten Tage löste sich und es entstanden Wireframes, CMS-Planungen und es war gut.
Mittendrin eine Stunde mit einem ehemaligen Kollegen der kleinen Schwester – treue Leserinnen werden sich erinnern, dass wir in einem anderen Leben einmal auch gern zusammen gearbeitet haben. Und es gibt tatsächlich immer noch ein letztes Fädchen eines losen Bandes dorthin und daneben konnten wir auch einfach ein paar einige private Worte austauschen und ich finde das sehr schön, wenn so etwas nach langer Zusammenarbeit übrig bleibt.

Zwischendurch immer fleißige durchgeturnte Pausen, um weiter dem Nacken gut zu tun. Immer noch erfolgreich.

Mittendrin außerdem ein Anruf vom Handwerker, wir hatten kaum neun Wochen darauf gewartert. Ob es ok wäre, wenn er dann morgen käme – so um halb acht gerne. Wir haben gelernt, allem begeistert zuzustimmen, was Handwerker vorschlagen.
Und wenn alles glatt läuft, dann haben wir morgen Abend, nur ein Jahr nach der Fertigstellung des Gartens, Strom an der Terrasse dort und können das kleine Plätscherdings anstellen. Also, wenn das große Plätscherdings oben mal wieder regenfrei anbietet.

Frau Fragmente schreibt über Nicht-Orte und ich denke sehr darüber nach. Schaue ich zurück auf mein Leben … (oh Gott, ich hab das gerade wirklich geschrieben, oder?) … schaue ich also so zurück, dann war ich immer am glücklichsten, wenn ich an so etwas wie einem Nicht-Ort war und dort gearbeitet habe; wenn ich also einer der wenigen war, für die der Nicht-Ort ein Ort war. Die Pfarrei, in der ich meinen Zivildienst gemacht habe – das war ein Raum (also metaphorisch, es gab dort mehr als ein Zimmer), ein Raum also zu dem zwei Häuser, eine Kirche und der Jugendtreff gehörten. Waren alle da, waren wir etwas mehr als fünfzehn Menschen, die dort arbeiteten und wir fünfzehn füllten das Ding mit Leben für die Menschen, die kamen.
Oder die Sommerferien-Jobs zu denen wir zu siebt aus einem Spielplatz oder Pausenhof einen Anlaufpunkt machten, an dem die Kinder der Nachbarschaft zwei Wochen lang nachmittags Zirkus- oder Ritterwelt oder sonstwas erleben konnten.
Das waren Situationen, das waren Orte, die konnte ich gut überschauen und in denen die wenigen die drin waren eine nege Zusammengehörigkeit empfanden und da konnte ich richtig gut drauf.
Ich habe das vorher nicht gewusst, was der Zusammenhang zwischen diesen Zeiten als ich am glücklichsten war, war und bin Frau Fragmente gerade sehr, sehr dankbar.

Ironischerweise war vermutlich das frühe Internet auch so ein Ort denke ich gerade.

Sie haben Fragen? Sie wünschen sich ein Thema, über das ich mal bloggen soll?
Schreiben Sie’s auf!

30.6.2021 – ein Satz Saiten vielleicht?

Erinnern Sie mich bitte, dass ich schlecht schlafe, wenn ich mir abends Pizza kommen lasse? Danke. Ich bin dann jetzt wohl „nee, nur eine kleine Margherita“ alt

Vor ein paar Jahren hatte ich gerade auf dem Parkplatz des Music Store in Köln geparkt – ich wollte ein bisschen bummeln – und ging auf den Eingang zu, als dort jemand mit dem Handy am Ohr rausstürmte und brüllte: „Alter! Ich hab gerade einen 10.000-€-Gutschein gewonnen – sag an, was wollen wir alles haben??
Nie in meinem Leben war ich so versucht, einem wildfremden Menschen an den Hals zu springen und ihn vehement an unsere gemeinsame Zeit im Sandkasten zu erinnern – quasi den Enkeltrick (Onkeltrick?) bei einem 25-jährigen zu versuchen.
Naja, hab ich dann doch nicht.
Was ich aber getan habe: Letztens bei Thomann auf Instagram eine Story ein bisschen launig kommentiert und jetzt habe ich zwar keine zehntausend Euro, aber immerhin derer fünfzig gewonnen und der Tag kann mir gar nix mehr.

Am Schreibtisch: Mir in großer Ruhe Gedanken gemacht. Ein CMS geplant, mögliche Inhalte sortiert. Nicht spannend zu erzählen aber wichtig und gut. Und ich liebe es, wie ich hier immer wieder auf vollkommen neue Themen und neue Denkweisen stoße.
Ein paar Schritte in einem mir noch unbekannten CMS gemacht.

Mich getraut und mal jemanden angesprochen, die eine ganz hervorragende Haltung zur Arbeit ausstrahlt und die etwas anbietet, was ich manchmal gut gebrauchen könnte.

Hausgeelft und alles hübsch für den Verwandtschaftsbesuch am Nachmittag gemacht. Einen von den zweien, wo wir nachher nicht vollkommen platt in der Ecke liegen, zum Glück.
Folgerichtig auch: Kaffee getrunken und gesocialized.

Und mittendrin auf einmal eine Idee gehabt und das bisschen Housemusik, mit dem ich letztens angefangen habe auf einen besseren Weg gebracht.

Nicht viel erzählenswertes also, kommen wir doch einfach zum …

Zeugs:

Femizid? Morde an Frauen. Oh Gott, kann man da was tun? Ja. Margarete Stokowski hat freundlicherweise zehn Punkte gesammelt:

Nach dem Attentat von Würzburg, bei dem ein Mann drei Frauen getötet und weitere Menschen verletzt hat, fragen sich Menschen, wie man solche Taten verhindern kann. Auf Twitter war nach der Tat der Begriff »Femizid« in den Trends, ein Begriff, den viele wahrscheinlich gar nicht kennen. Auch, weil Fälle, in denen Frauen getötet werden, in den Medien immer noch oft unter »Familien-/ Beziehungsdrama« laufen. Als würde man einen tödlichen Banküberfall als »Finanzdrama« betiteln.
Jedenfalls: Femizide sind Morde, bei denen Frauen getötet werden, weil sie Frauen sind.
Für alle […], die ernsthaft daran interessiert sind, Morde an Frauen zu verhindern, ist folgender Text. Femiziden kann man sinnvoll nur mit feministischer Politik begegnen, denn: Femizide verhindert man nur, wenn man allgemein Gewalt gegen Frauen verhindert.

Margarete Stokowski auf spiegel.de: Zehn Schritte, um Morde an Frauen zu verhindern

Ich muss Ihnen etwas gestehen: Ich träume monogam. Aber ich bin damit nicht alleine. Theresa Bäuerlein singt ein Loblied auf die Monogamie, die vielleicht doch gar nicht so langweilig ist:

Ich dachte, Monogamie sei etwas, das man sich ständig erarbeitet, für das man seinen Drang nach der Magie des Verknalltseins und der Verlockung anderer Körper im Griff haben muss. Ich dachte, sie sei auf einer gewissen Ebene ein immerwährender Kampf gegen mächtige biologische Kräfte. Niemand hat mir gesagt, dass dieser Kampf ein Ende haben kann.
Wenn ich den letzten Absatz mit Anfang zwanzig gelesen hätte, wäre ich entsetzt gewesen. Ich hätte nicht an Frieden gedacht, sondern an Langeweile und Aufgeben, an den Tod der Neugier. Tja. Wenn ich mit meinem jüngeren Ich reden könnte, würde ich sagen: „Kleines, du hast noch eine Menge Stress mit Männern vor dir. Du wirst es ‚Spaß‘ nennen, und du wirst denken, das sei deine eigene Idee. In Wirklichkeit bist du ziemlich gehirngewaschen davon, was die Gesellschaft, in der du lebst, unter sexueller Freiheit versteht. Und du hast ganz schön Angst davor, jemandem wirklich nah zu sein.“
[…]
Ich glaube, dass Monogamie ein totales Comeback erleben könnte, wenn sie einen neuen Namen bekäme, der weniger konservativ und unfroh klingt. Ich schlage „Beziehungsminimalismus“ vor.

Theresa Bäuerlein auf krautreporter.de: Beziehungen – Hurra, Monogamie!

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29.6.2021 – wer braucht schon Paternoster?

Kennen Sie Dr. Murkes gesammeltes Schweigen? Dr Murke ist Radiotechniker und sammelt aus Aufnahmen herausgeschnittenes Schweigen auf Band (und den sehr lesenswerten Rest müssen Sie selbst lesen).
Morgens fährt er im Paternoster der Rundfunkanstalt einmal bis oben zu der Stelle wo die aufsteigend fahrenden Kabinen umgesetzt werden um dann ihren Weg wieder herunter zu beginnen und er hat jeden Morgen kurz Angst dort oben.

Ich brauche keinen Paternoster, ich kann mir mein Angstfrühstück anders machen und das ging so:
Vor ein paar Tagen war ich genervt, weil das Internet an verschiedenen Stellen unserer Wohnung so langsam ist. Ich spielte also mit verschiedenen Speedtests herum und musste feststellen, dass nicht mal mein Arbeitsrechner, der per Lan-Kabel an einem Gigabit-Anschluss des Routers hängt, das mögliche Tempo aus dem Router voll bekommt. Sollte ich tatsächlich irgendein uraltes, langsames Kabel gegriffen haben und mir selbst aus purer Blödheit damit den ganzen Ärger eingebrockt haben? Besaß ich eventuell gar keine Gigabit-Kabel? Könnte mein Leben schon seit Jahren zumindest an dieser Stelle ein einfacheres sein?
Ich bestellte auf Verdacht mal Kabel.

Gestern Abend waren die dann da und ich ging kurz ins Büro hoch und steckte ein paar Kabel um. Gute Nachricht: der Arbeitsrechner hatte jetzt die volle mögliche Geschwindigkeit.
Schlechte Nachricht: ich war dann wohl offensichtlich doof gewesen.

Dann kam ein irres Fußballspiel an dessen Ausgang unser Nudelsalat und ich offensichtlich nicht unschuldig waren, ich musste zum Abregen dringend erst noch Snoopy gucken und dann musste ich ebenso dringend schlafen und als heute Morgen der Server nicht erreichbar war, hatte ich das alles vergessen. Und obwohl ich eigentlich eine funktionierende BackUp-Strategie habe, möchte ich es mit folgenden, vollkommen euphemistischen Worten zusammenfassen: Ich wollte jetzt einfach keinen kaputten Server.

Ich machs kurz: Schon nach einer halben Stunde kam ich auf die Idee, dass ich vielleicht eventuell das Lan-Kabel für den Server auch heraus gezogen hatte und nein, ich brauchte heute wirklich keinen Paternoster für ein sehr solides Angstfrühstück.

Zur Beruhigung ein Regal bestellt. Wir haben ja schon Ende letzten Jahres die Fernseh-Ecke unseres Wohnzimmers tylko*-isiert und lieben es sehr und machen da jetzt weiter. Und ich weiß, Sie finden alle eine komplette Bücherwand was ganz tolles aber nach 15 Jahren haben wir da jetzt genug drauf geschaut und wollen was ändern.

*) Wenn Sie auch an einem solchen Regal interessiert sind: Ich habe einen Rabatt-Link, den ich Ihnen natürlich gern zuschicke.

Rückendings gemacht. Tut gar nicht schlecht, direkt mit Bewegung in den Tag zu starten. Also so nach dem Angstfrühstück.

Heute die erste Mail des Tages: „Ihre Sendung kommt im Laufe des Tages“. Und das tat sie. Das Spiel später also doch in superduper HD und nicht auf unserer (oben abgebildeten) alten HD-Möhre. Suchen Sie zufällig einen großen aber nicht riesigen Fernseher auf dem man nichts kann außer fernzusehen für Klo, Wohnmobil oder Kinderzimmer? Melden Sie sich gern.
Dann die neue Kiste aufgestellt und huuiii. Das ist echt der Vorteil, wenn man einigermaßen genügsam durch die Unterhalltungselektronik-Welt läuft – man kann sich echt leicht überwältigen lassen.

Ein Projekt auf die letzten Meter der Zielgerade geschoben. Das ist erstens gut, weil es fertig werden soll, zweitens, weil ich auch finde, es ist gut jetzt und drittens, weil der endgültige Startschuss für das nächste große Dings rein kam. Ich freute mich sehr darob und werde mich jetzt in den nächsten Wochen nicht mehr so viel mit Büroreinigung und stattdessen mit kulturellen und sozialen Angeboten hier im Land beschäftigen. Und freu mich sehr drauf.

Gleich mal angefangen – mit einer großen Excel-Tabelle. Und Sie dachten, ich schieb immer nur Pixel.

Mittags meditiert und mir selbst vollkommen den Kreislauf in den Keller entspannt. Sehr interessante Erfahrung.

Über die ganzen regenbogenfarben beleuchteten Rathäuser, Brücken, Läden usw nachgedacht. Nun gut, natürlich sind das auch Lippenbekenntnisse und greenrainbow-washing. So eine bunte Lampe ist ja schnell aufgestellt und kostet quasi nichts. Aber: Wer sein oder ihr Rathaus erst einmal bunt angestrahlt hatte, den kann man auch – sehr schön öffentlichkeitswirksam – darauf festnageln. Und zum anderen: Vor gar nicht so vielen Jahren hätten die Menschen sich das nicht getraut bzw es wäre ihnen nicht in den Sinn gekommen. Denke ich.

Ich habe oben „alte HD Möre“ geschrieben; ich bin zu verwöhnt. Letztens bemerkte ich, dass das neuen Klopapier nicht richtig durchperforiert ist und deswegen manchmal schräg abreißt und wollte mich kurz echaufieren. Ich bin zu verwöhnt.

Musik des Tages:

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28.6.2021 – Struktur, baby.

Im Kaufhaus: Die Liebste balancierte den leicht überdimensionierten Fernseher in einem absurd kleinen Einkaufswagen, als wir versuchten, vor der Horde Menschen zur Kasse zu kommen, während ich ein 2m langes Fladenbrot heile durch den Laden bringen musste. Aufgewacht.
Aha, ich bin wohl wirklich etwas aufgeregt über den neuen Fernseher, der heute kommen sollte. Erste Mail des Tages: „Hallo, Ihre Lieferung kommt voraussichtlich am Mittwoch.
Na, da hab ich ja noch zwei Nächte für wilde Träume.

Liebes 25-jähriges ich: Wenn Du älter bist, wirst Du auf einer sog. „Website“ live nach Blitzen schauen um zu wissen, ob man noch eine Runde in den Wald gehen kann oder ob das Gewitter schon zu nah ist.
Außerdem wirst Du einer Freundin, die Du noch nie gesehen hast, in kleinen Filmchen zuschauen, wie sie eine neue Küche bekommt – hauptsächlich um dabei herauszufinden, wie es Dich selbst stressen wird, wenn Du eine nächstes Jahr neue Küche bekommst. (Sehr?)

Struktur. Ich brauche Struktur. Also versuche ichs. Vor allem Abwechslung zwischen Arbeit und nicht-Arbeit ist wichtig und das kann durchaus leicht verrutschen, wenn man am Schreibtisch am gleichen Computer arbeitet, Musik macht, DVDs rippt, Internet liest, den neuen Badezimmertisch plant und nach Urlaubszielen googelt. Stellen Sie sich also vor, wie ich immer wieder Pausen mache und dabei mit dem Laptop unterm Arm nach Orten suche, die ich dann mit den verschiedenen Tätigkeiten verknüpfen kann.

Die Struktur half mir, am Schreibtisch gut vorwärts zu kommen, dem zwischendurch Rücken gutes zu tun, einzukaufen, noch im zweiten Laden nach einem neuen Milchersatz zu suchen, zu meditieren und mit der Liebsten Orgazeugs abzuhandeln und das ist deutlich mehr als schon mal. Nice.

Falls Sie es verpasst haben: Im Moment ist ja so ein Fußballgroßereignis und wir sind ja eigentlich durchaus Fußballgroßereignisgucker, aber in den letzten Tagen, beim Gucken von Vor- und Nachberichterstattung und während ich immer mehr merkte, wie ich mit den Dänen fiebere, ist mir klargeworden, warum ich Fußball in Deutschland nicht so dolle gut ertrage: Alle reden, wirken, erklären als ob Deutschland Anspruch auf den Titel hätte.
Also eigentlich genau so, wie die von uns allen so gemochten Boomer erklären, dass der SUV und zweimal Malle zu Ostern und im Herbst aber nun mal sein müssen. Nehmen Sie das mal als Theorie mit und hören Sie dann den Fachleuten zu.

Zeugs:

In Utrecht fährst Du nicht mit dem Fahrrad zum Bahnhof, Du kommst mit dem Zug am Fahrradparkhaus an.

Ein Film über ein wirklich geiles Konzept, um in Utrecht Autos aus der Innenstadt zu bekommen und die Fahrt mit dem Fahrrad zum Bahnhof zu erleichtern. Beeindruckend.

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Und apropos „Innenstädte anders denken“:

2020 führte Plan International, ein Netzwerk von NGOs, das sich für Kinderrechte und die Gleichstellung von Mädchen und Jungen einsetzt, in Deutschland eine Umfrage mit knapp 1.000 Teilnehmerinnen durch: Auf einer interaktiven Karte bewerteten diese von 1.267 markierten Orten in vier deutschen Großstädten 80 Prozent als unsicher, nur 20 Prozent galten ihnen als sicher. Das liege vor allem daran, dass die Bedürfnisse von Frauen bei der Planung von Städten selten mitgedacht würden […]

Milena Bialas auf enorm-magazin.de: Wie wir Städte frauenfreundlicher gestalten

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27.6.2021 – highway to hell?

Nun begab es sich aber, dass wir den Ausflug des letzten Wochenendes nachholen wollten. Aber es war ja Sonntag, wir ließen uns erstmal reichlich Zeit, frühstückten in Ruhe und es mag auch der ein oder andere Kaffee in der Terassen-Ecke, wo die Morgensonne als erstes hin kommt, getrunken worden sein.
Und dann fuhren wir los und wir waren frohen Mutes.

Zuerst landeten wir in Herzogenrat und wir fuhren auf der Neustraße nach Norden, drehten und fuhren in Kerkrade auf der Nieuwstraat nach Süden. Und fanden das irgendwie schon ganz spannend – also nicht die Straße an sich, sondern mehr ihre Geschichte.
Meine Zivildienststelle damals hatte mir, als ich als Auswärtiger nach Aachen kam, als erste Dienstanweisungen zwei Ausflüge aufgetragen:
Zum Klinikum, weil „das ist so hässlich, Zivi, das musst Du gesehen haben“ und an das Mäuerchen auf der Neustraße/Nieuwstraat in Herzogenrath/Kerkrade, weil das war schon spannend: so ein geteilter Ort, in dem ein 30cm hohes Mäuerchen die Bundesgrenze bildet. Das Mäuerchen verließ Aachen kurz nach mir, es ist seit 1993 Geschichte und als jemand der alt genug ist, dass er noch an Grenzen im Stau stand und den Kofferraum duchsucht bekam, finde ich die Geschichte dieses Ortes eine sehr schöne.
Das war übrigens eine wirklich tolle Zivildienststelle, aber das soll ein andern Mal erzählt werden.

Aber eigentlich wollten wir ja in Ludwig Forum; nur um eine Straße hoch und runter zu fahren, fahren selbst wir nicht bis ins Rheinland. Wir waren auf dem Parkplatz das einzige Auto – so etwas mag ich im Moment recht gern – und das ganze Gebäude war so still und leer, dass wir schon befürchteten, die Öffnungszeiten falsch gelesen zu haben.
Es war dann aber offen.

Dummerweise war es auch: Viel zu heiß. Viel zu stickig. Irgendwie seltsam unstrukturiert und schlecht beschildert und es machte uns einfach keinen Spaß und wir waren nach ca. einer Stunde wieder draußen.
In vollkommener Ahnungslosigkeit sind wir dann noch kurz über die Grenze gefahren – voll der Hoffnung, dass vielleicht ein Supermarkt geöffnet habe. Statt dessen hatte aber alles auf und ganz Vaals und halb Aachen saß vor den Cafés und rannte in die Supermärkte und wir drehten quasi auf dem Absatz wieder um. Um die Stimmung zu heben war dann auf dem Rückweg auch noch der ein oder andere recht solide Stau und nun denn. Wir finden unser Ausflug-Karma schon wieder.

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