27.6.2021 – highway to hell?

Nun begab es sich aber, dass wir den Ausflug des letzten Wochenendes nachholen wollten. Aber es war ja Sonntag, wir ließen uns erstmal reichlich Zeit, frühstückten in Ruhe und es mag auch der ein oder andere Kaffee in der Terassen-Ecke, wo die Morgensonne als erstes hin kommt, getrunken worden sein.
Und dann fuhren wir los und wir waren frohen Mutes.

Zuerst landeten wir in Herzogenrat und wir fuhren auf der Neustraße nach Norden, drehten und fuhren in Kerkrade auf der Nieuwstraat nach Süden. Und fanden das irgendwie schon ganz spannend – also nicht die Straße an sich, sondern mehr ihre Geschichte.
Meine Zivildienststelle damals hatte mir, als ich als Auswärtiger nach Aachen kam, als erste Dienstanweisungen zwei Ausflüge aufgetragen:
Zum Klinikum, weil „das ist so hässlich, Zivi, das musst Du gesehen haben“ und an das Mäuerchen auf der Neustraße/Nieuwstraat in Herzogenrath/Kerkrade, weil das war schon spannend: so ein geteilter Ort, in dem ein 30cm hohes Mäuerchen die Bundesgrenze bildet. Das Mäuerchen verließ Aachen kurz nach mir, es ist seit 1993 Geschichte und als jemand der alt genug ist, dass er noch an Grenzen im Stau stand und den Kofferraum duchsucht bekam, finde ich die Geschichte dieses Ortes eine sehr schöne.
Das war übrigens eine wirklich tolle Zivildienststelle, aber das soll ein andern Mal erzählt werden.

Aber eigentlich wollten wir ja in Ludwig Forum; nur um eine Straße hoch und runter zu fahren, fahren selbst wir nicht bis ins Rheinland. Wir waren auf dem Parkplatz das einzige Auto – so etwas mag ich im Moment recht gern – und das ganze Gebäude war so still und leer, dass wir schon befürchteten, die Öffnungszeiten falsch gelesen zu haben.
Es war dann aber offen.

Dummerweise war es auch: Viel zu heiß. Viel zu stickig. Irgendwie seltsam unstrukturiert und schlecht beschildert und es machte uns einfach keinen Spaß und wir waren nach ca. einer Stunde wieder draußen.
In vollkommener Ahnungslosigkeit sind wir dann noch kurz über die Grenze gefahren – voll der Hoffnung, dass vielleicht ein Supermarkt geöffnet habe. Statt dessen hatte aber alles auf und ganz Vaals und halb Aachen saß vor den Cafés und rannte in die Supermärkte und wir drehten quasi auf dem Absatz wieder um. Um die Stimmung zu heben war dann auf dem Rückweg auch noch der ein oder andere recht solide Stau und nun denn. Wir finden unser Ausflug-Karma schon wieder.

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3 Kommentare

  1. Ein bisschen so wie hoffnungsvoll Richtung Fluss die Hauptstraße verlassen und dann sowohl an Zäunen als auch an fehlenden Trampelpfaden durchs Brombeergestrüpp scheitern mit dem Wunsch nach Wasserkontakt? Also so wie ich gestern …

  2. Oh, Sie waren in meiner Heimat bzw. kennen Sie. Diese geteilte Strasse war in den 80ern oft mein Weg vom elterlichen Wohnsitz in der westlichsten Gemeinde nach Aachen zum Studierendenheim. Bei Gelegenheiten wie gestern Abend – Fussball mit holländischer Beteiligung, die nicht so gut ausging oder gar Spiele NL-D – war es durchaus üblich, dass es an besagtem Mäuerchen zu Zusammenstößen kam. Ich habe dann immer vermieden, diese Strecke zu nehmen.

    1. Ja, das erzählte mir mein Zivikollege, der mir die Sehenswürdigkeiten damals zeigte, auch. Außerdem erwähnte er, dass dort manchmal kleine Päckchen von einer Straßenseite auf die andere fliegen würden – nicht nur bei Fußballspielen. Tja.

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