30.4.2022 – Mach was solides, geh zur Bank!

Überraschenderweise bemerkte ich beim Aufwachen, dass ich erst gegen zwei im Bett war. Zu alt für den Scheiß.
Die letzten Wochenende haben wir ja immer damit begonnen, die Bank, die ich mir für unsere Terrasse ausgedacht habe, zu bauen und heute war der Punkt, an dem wir alle zurecht gesägten Teile raus auf die Terrasse trugen und dort zusammen schraubten. Das war für uns Schreibtischbewohnerinnen durchaus etwas anstrengend, aber dafür guckten wir auch hinterher ziemlich zufrieden grinsend auf den Stapel zusammengeschraubter Paletten, die jetzt noch eine Sitzfläche und ein bisschen optische Tricks bekommen und dann die neue Bank sein werden.
Als wir dann die Flächen abschleifen wollten, liefen wir erst einige Runden durchs Haus und suchten den Schwingschleifer. Das ist nicht ungewöhnlich, den irgendwie liegt Werkzeug ja selten da, wo man es vermutet aber so langsam drang in unser Hirn die Erinnerung, dass der Schleifer beim letzten Einsatz mit einem seltsamen Geräusch und etwas Rauch das Zeitliche gesegnet hatte. Und dann gabs im Baumarkt keine Schwingschleifer mehr und niemand wollte noch in einen zweiten Baumarkt, es war eh schon spät und nächstes Wochenende ist ja auch noch ein Wochenende.
Dann chillen. Ohne Netflix, wir hatten uns gestern Abend Let’s Dance aufgenommen.

Zeugs

Freundliche Lese-Empfehlung: Kiki mit ihrer Einschätzung zu Twitters Bedeutung (overrated) und was sich für die meisten ändern wird (nichts). Ich teile beide Einschätzungen – vor allem darüber, wie überschätzt dieser kleine Lautsprecherpuff ist und von allen, die ein zu großes Ego oder zu wenig Medienkompetenz haben, als „das Internet“ wahrgenommen wird, habe ich gerade in den letzten Wochen viel nachgedacht.

Twitters Bedeutung wird künstlich aufgeblasen von den Medien, die seit rund fünfunddreißig Jahren nicht mehr so ganz verstehen, warum sie fast stündlich irrelevanter geworden sind.


Ach, und: Gehen Sie zu Prime, schauen Sie die dritte Staffel LOL und erstarren Sie in Ehrfurcht vor Anke Engelke.

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29.4.2022 – vom BDSM lernen heißt siegen lernen

Gestern früh ins Bett gefallen, sehr ausgeschlafen aufgewacht. Super. Um neun sollte ich bei der besten Physiofrau auf der Liege liegen – daher glatt mal den Luxus genommen, vorher noch nicht am Schreibtisch zu sitzen.
Dann war ich etwas zu früh in der Stadt, wollte die Zeit lieber draußen verbringen als im Wartezimmer und drehte noch eine Runde in die Fußgängerzone rein. Da lief auch gerade der Grafiker aus der Stadt und wir treffen uns zwar dauernd im Zoom, aber in echt seit Jahren nicht mehr. Das ist schon auch seltsam.

Die beste Physiofrau tat mir wie immer sehr weh und weil ich zwischendurch echt rumfluchen und ein paar Dinge veratmen musste, haben wir jetzt ein Stop-Word. Jaja, auch von BDSMlern kann man für den Alltag lernen. Und ich darf jetzt fluchen und sie beschimpfen, aber nur „Stop“ heißt Stop. Super Sache.

Vormittags dann noch ein paar der geschobenen Pixel im Detail korrigiert; bin aber inzwischen echt zufrieden. Anfang nächster Woche noch Version 2 und dann geht das an die Kundin raus.

Zwischendurch rief ein alter Bekannter an und hatte da mal eine Frage zu SEO; er arbeitet da jetzt für jemand, der in den Suchmaschinen nicht zu finden sei.
Während wir sprachen warf ich mal eins meiner Standard-Test-Tools an, die schon einen guten ersten Eindruck liefern und siehe da: der Grund war ganz einfach.

(in other words: Zweimal „ich will in Suchmaschinen nicht auftauchen. Nein, wirklich nicht.“)

Was auch immer der Webdesigner sich dabei gedacht hat.
Wir schüttelten beide angemessen den Kopf.

Mittags ein Gruppentelefonat mit einer Kundin und ihrer Fotografin. Ich habe das Projekt übernommen und meine Vorgänger haben die Fotos in ihrem Layout in einer Art und Weise benutzt, die der Fotografin nicht gefällt. Klingt jetzt fast zickig, ist es aber nicht – sondern vollkommen verständlich.
Auf jeden Fall mussten wir mussten einen Kompromiss finden und meine These, dass inzwischen 75% meiner Arbeit hinter den Kulissen und nicht in einem im Browser sichtbaren Ergebnis statt findet, fand wieder Futter.
Wir konnten uns prima einigen und zwischen den Zeilen klang allgemeine Zufriedenheit durch and this makes me happy.

Viel über UI-Gestaltung nachgedacht und zu der mutigen These gekommen:
Wer auf einer Website viele Buttons mit den Worten „mehr erfahren »»“ setzen muss, hat vorher etwas falsch gemacht.
Mal sehen, ob die stand hält, die These; aber im Moment gefällt sie mir aber ganz gut.

Im Gespräch mit der Liebsten meinte sie, ich solle mal meine Arbeitsorganisation als „Tipps aus der Praxis“-Seminar anbieten. Einfach nur erzählen, was es so für Tools gibt und wofür und wie man sie benutzen kann – so als Anregung. In ihrer Bubble zum Beispiel wisse nämlich exakt niemand auch nur über die Existenz von Tools, die einem die Selbstorganisation leichter machen. Oder den Umgang mit vielen E-Mails inkl Spam. Oder Terminabstimmungen mit anderen Menschen. Oder den Umgang mit Dateien überhaupt. Oder oder oder.
Ich denke nach.

All das, was die Physiofrau da im Knochenbau an Spannungen in Bewegung gesetzt hatte, wollte dann oben links in Form eines fiesen Kopfschmerzes gerne rauskommen; der Nachmittag fand also mit einem Wärmekissen im Nacken und diversen Schmerzmitteln im Magen statt, denn …

… abends fuhren wir Freunde besuchen. Fernstrecke mit dem E-Mobil. Aufregend.
Also: Natürlich eigentlich gar nicht aufregend, denn natürlich ist die Reichweite des 100% geladenen Wagens vollkommen ausreichend und exakt in der Mitte steht für den Notfall eine Schnellladesäule, die uns in zehn Minuten den Rest der Strecke sichern würde – aber Gewohnheiten sind Gewohnheiten und die sind eine mächtige Sache.
Der Strom reichte nicht, wir sind auch nicht voll losgefahren, aber: Statt also nachts um eins irgendwo auf der Autobahn zu tanken, kurz die Sanifair-Qualität zu begutachten und noch eine Schokolade zu kaufen, haben wir also nachts um eins an der Autobahntanke das Auto an den Strom gehängt, dann die Sanifair-Qualität gecheckt, eine Schokolade gekauft und dann noch die Schokolade gegessen.
Und sind dann weiter gefahren.

Viel wichtiger: Mein Gott, war das ein schöner Abend mit diesen wunderbaren Menschen. So an einem Tisch mit Essen und Trinken und Lachen und Spaß und Ernst und vor allem so viel Liebe.

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28.4.2022 – *gähnt verstohlen*

Gestern Abend war es auf einmal gestern nachts um eins, weil der Rotmilan so eine beruhigende Wirkung gehabt hatte und der Abend so schön gewesen war. Das rächte sich dann so gegen halb sechs, als genug Morgen durch die Rolladen rein schien, um mich zu wecken, aber irgendwas ( = alles) in mir noch dringend weiter schlafen wollte.
Dann immerhin langsam gemacht, rumgedöst, noch ein bisschen geschlafen und erst um acht am Schreibtisch.

Zwei Rückrufbitten warteten da: Eine, weil bei Google offensichtlich die eine Hand gerade nicht weiß, was die andere tut. Aus der Sicht der Suche sollen alle Websites so schnell wie möglich laden und das verstehe ich, denn das ist auch aus Sicht der Besucherinnen gedacht. Niemand wartet gerne, bis sich ein Bild zeilenweise aufbaut, als wäre es noch 1998.
Deswegen gibt es moderne Bildformate und das gute alte JPG hat eigentlich ziemlich ausgedient, andere sind einfach kleiner und damit schneller. Außerdem kann ich dafür sorgen, dass die Bilder, die man beim ersten Blick auf die Seite noch nicht sieht weil sie irgendwo im noch nicht gescrollten Bereich sind erst später laden, halt erst dann, wenn man zu ihnen scrollt. Auch logisch.
Die Anzeigenabteilung hingegen, die möchte gerne Bilder aus einer Website auslesen, wenn man Anzeigen anlegt und die kennt diese Techniken nicht und sagt: Du hast ja gar keine Bilder auf Deiner Website und das hat den SEO-&Anzeigen-Mann ein bisschen verwirrt.
Danke für nix, Big G.

Bei der zweiten Rückrufbitte ging es mal wieder um Rechtliches und hätte ich das alles damals geahnt, als ich anfing und noch dachte, es ginge darum, schöne Pixel schön zu schieben, dann wäre ich vielleicht ja doch Gitarrenbauer geworden?

Aber hey: Danach dann mit dem Blick von heute und den Worten der Liebsten im Ohr weiter Pixel geschoben. Entspannter und zuversichtlicher und zufriedener als gestern.

Liebes 20-jähriges ich: Wenn Du so alt bist, dass Du nicht mehr mal eben nach Holland rüberfahren kannst, um das gute Zeug zu holen – also nicht das gute Zeug, sondern das wirklich gute Zeug – dann kannst Du es in Deinem Computer anklicken und es kommt mit der Post: Vol van Smaak.
Pssst: Dänischen Joghurt gibts inzwischen auch mit der Post.

Die Liebste hatte das bestellt und als sie früh aus der Schule kam und Brötchen mitgebracht hatte feierten wir diese Idee angemessen.
Sie verschwand dann in eine Konferenz auf der sie ihre Arbeit vorstellte, ich verschwand nochmal hinter den Rechner und spätnachmittags fanden wir nochmal zusammen, um eine Runde durch den Wald vor der Haustür zu drehen.

Jetzt brauchen wir nur noch eine neue Serie. Gestern hatten wir Anatomie eines Skandals zu Ende geschaut und das kann ich wirklich empfehlen. Gut besetzt, sehr gut gespielt, großartige Kameraführung und eine Geschichte, die man wirklich gut nehmen kann, um über ein, zwei Dinge nachzudenken. Wie die Liebste irgendwann in der vorletzten Folge sprach: „Das ist jetzt mal eine Situation, in der sie sich in ihrer Wahrnehmung vergewaltigt fühlt und er in seiner Wahrnehmung nicht vergewaltigt hat

Ich schreibs mal für mich selbst auf: Morgen wird ein zerfaserter Tag das darf nicht wieder eins werden.

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27.4.2022 – Adulte Vögel vermausern jährlich ihr gesamtes Gefieder.

Um fünf aufgewacht. Sehr lachen müssen, denn ich hatte von einem langjährigen früheren Freund – ganz, ganz treuen Leserinnen des alten Blogs als „der Offliner“ bekannt – geträumt. Also, genauer: Davon geträumt, dass ich in einer Bank hinterm Tresen stand und er mit ca. 15cm gesammelten Kontoauszügen aus den letzten Jahren ankam und „da mal ein paar Details“ nachfragen wollte. Naja, wer ihn kennt, lacht jetzt auch sehr.
Wach war ich trotzdem und die Bettflucht schlug zu. Also Sofa & ein Kakao.
So gegen sechs, als die Liebste runter kam, schlug dann allerdings die Sofaflucht zu – also zurück ins Bett und dann tatsächlich noch mal bis sieben geschlafen – und dann an den Schreibtisch.

Ab dann: Hektisch Pixel geschoben. Angeschaut, weiter geschoben, reingezoomt, rausgezoomt, weiter geschoben, unzufrieden gewesen, gelöscht, neu geschoben, einen Schritt zurück, anders geschoben, nur unterbrochen von einer kurzen „Mist, wir haben ja kein Wasser mehr“-Tour in die Stadt, neu geschoben, wieder anders geschoben, einen Schritt zurück, rechts Auge, linkes Auge, vielleicht ein anderes Rot? mal hierhin schieben? nee doch nicht, hm, so könnte es bleiben, oh, noch nix gegessen und der Rücken könnte auch mal auf die Rolle, beides zusammen immerhin fünfzehn Minuten, dann zurück am Schreibtisch: Ach große Güte, das muss alles anders, Mönsch, wo ist denn das Gestalter-Mojo hin? vielleicht mal so schieben, ja könnte gehen, mal exportieren und in den Browser laden, das macht ja oft schon was aus, naja, mal sehen was die Liebste sagen wird, aber vorher nochmal anders schieben und dann war die Luft raus und der Kopf summte und der Atem war flach.

Ins Feld gefahren und auf dem Weg rief die Liebste an, die eher frei hatte als ich gedacht hatte und weil ihre Schule auf der anderen Seite des Feldes liegt konnten wir uns dann spontan in der Mitte treffen und das war schon so schön und als wir ausstiegen, da war da ein Rotmilan.

Kreiste in großen ruhigen Runden.

Fand Thermik und stieg höher und höher.

Stürzte nieder und fraß irgendwas.

Stieg wieder auf. Kreiste wieder in großen Runden in der Thermik.

Und war ruhig und majestätisch schön und wir atmeten beide das erste Mal an diesem Tag und es konnte nicht besser sein.

Als ich der Liebsten all die Pixel zeigte, die ich da heute geschoben hatte, sagte sie: „Oh wie schön

*) Die Headline ist natürlich aus der Wikipedia zitiert.

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26.4.2022 – always look on the bright side?

Heute den Vormittag frei gehalten, um eine der über das Flow-Dings liegen gebliebenen Sachen zu machen. Klappte ganz gut. Wieder mal sehr froh gewesen, nach langem WordPress-Antipathie festgestellt zu haben, dass es eher eine PageBuilder-Antipathie war – und ich dann einen guten PageBuilder gefunden habe, mit dem viel geht, ohne dass sich WordPress dabei anfühlt, als würde man versuchen, mit einem über den Joysick gestülpten Glas Honig versuchen Wintergames zu spielen.

Ich könnte jetzt noch über den Dienstleister von gestern maulen, auch die Schornsteinfegerin, die heute zum zweiten Mal nicht kam, mir aber vorher diverse Stunden geblockt hatte war nicht erfreulich, aber viel lieber schaue ich auf den Zoom am späten Nachmittag. Ich erwähnte ja das super Jahresprojekt schon und der Grafiker hat Gestaltungen gedacht und aufs PapierInDesign gebracht, Überschriften und Text, Bilder und Galerien, Statements und Bedienungselemente und das sieht alles sehr, sehr super aus und meine Freude daran, an diesem Projekt beteiligt zu sein wächst mit jedem Treffen.
Und das ist doch schließlich auch wichtiger als Menschen mit seltsamem Kommunikationsverhalten.

Nach dem Zoom merkte ich, dass ich wohl irgendwann in der Zwischenzeit Kopfschmerzen bekommen hatte. Als der Liebsten beim Pfanne-aus-dem-Schrank-Holen der Pfannendeckel aus der Hand fiel und ich vor Schmerz und Schreck heulend zusammen brach, merkte ich, dass die Kopfschmerzen wohl schon die fetteste Migräne seit langem waren.
Biberkacke.

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