18.8.2023 – Huch? Wo issen die Woche hin?

Nach dem Ausflug am letzten Sonntag ist alles ein bisschen dizzy. Montag war ich kränklich, der Tag ist eh vollkommen verschwommen und danach hab ich dauernd gearbeitet – so fühlt es sich an.
Gucke ich in meine Fotos, war ich aber zwischendurch durchaus aus dem Haus. Da wars nebelig, das fand ich hübsch. Also: Hübsch für Ende Oktober, aber man kann nicht alles haben.

Mittwoch hatten wir einen Beta-Workshop für das eine Projekt, das ich immer nur „das große Projekt“ nenne und das uns alle jetzt schon über ein Jahr begleitet. Für Sie bedeutet das, dass ich in absehbarer Zeit endlich weniger kryptisch darüber sprechen kann; für mich bedeutet das: Zielgerade.
Der Test war toll, quasi alles lief so, wie wir es dachten und am Ende stand eine überschaubare aber wichtige Anzahl von Notizen auf dem Zettel.
Außerdem war ich diese Woche aus Gründen dazu gezwungen, eine Nacktschnecke zu zeichnen. Die Tiere sind Kult in Japan, habe ich gelernt – aber meine Variante ist natürlich eher eine nordische geworden.

Ebenfalls supi: Die Liebste erlebt gerade genug positives im Job, dass sie eigentlich dieses Jahr nicht mehr hin gehen muss. Ein ebenfalls hier schon mal kryptisch angedeutetes Job-Projekt zusammen mit Menschen im Norden nimmt weiter Gestalt an und wenn wir es jetzt noch hinbekommen würden, uns am Ende solcher Tage nicht nur leer anzugucken, dann wäre alles ziemlich perfekt.

Weniger schön war, dass ich diese Woche über einen weiteren Menschen im Bekanntenkreis erfahren habe, dass und wie sehr er während der ersten drei Jahre dieses Jahrzehnts in die Schwurbler-Ecke abgedriftet ist. Er ist einer der wenigen Menschen die ich kenne, die sich so von den äußeren Umständen her definitiv keine Sorgen über irgendwas machen muss – da ist es natürlich logisch, sich von Atemmasken und Wärmepumpen persönlich angegriffen zu fühlen.

Danke fürs Teilhaben und Dabei-sein. Wenn Sie wollen:
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11.8.2023 – 26, Alter

(Aus Gründen wiederhole ich mich. Ich mach das jedes Jahr)

Sie so: Den Film hab ich ja auch noch nie gesehen.
Er so: Den hab ich auf Video, den liebe ich sehr, lass uns den gucken.

Die beiden kennen sich schon ewig vom Sehen, wie man sich in der Kleinstadt so kennt, ein bisschen mehr, seit sie einmal im Jahr zusammen arbeiten, ganz gut, seit sie einen Abend mit Alkohol und gemeinsamem Weltleid verbracht haben. Und richtig gut, seit sie sich vor circa einem Jahr angefreundet haben. Und richtig, richtig gut, seit …, aber das wissen sie noch gar nicht.
Sie Single, er in den Endwehen einer mehrjährigen Beziehung.
Sie strebsam und geradeaus unterwegs, er verläuft sich gerade in den Windungen des Lebens.

Im Film geht es um zwei gute Freunde; sie strebsam, er verläuft sich gerade in den Windungen des Lebens und natürlich begreifen beide am Ende, wie sehr sie sich lieben, schließlich ist das hier Hollywood und kein kleines Häppchen Realität.

Vor dem Fernseher sitzen zwei Freunde, die beide ohne den geringsten Argwohn in den Kinogenuss eingestiegen sind und während des Guckens irgendwie merken dass die beiden in dem Film da … nun ja.

Und dann ist der Film zu Ende, der Fernseher schwarz und beide gucken möglichst unbeteiligt in entgegengesetzte Ecken des Raums und sie fragt: „Kneipe?“ und er sagt „Auf jeden Fall“ und beide rennen in die Stadt weil sie beide absolut nicht ready sind for this sort of thing.

Und in der Kneipe will er ihr unbedingt immer diese eine Strähne wieder hinters Ohr schieben und dann laufen sie noch bis nachts um zwei durch die Straßen und dann fährt er irgendwann nach Hause in die Nachbarstadt.

Den nächsten Tag macht er eine Cassette, das machen Jungs damals noch.

„These seconds when I’m shakin’
Leave me shudderin’ for days” She says
And I’m not ready for this sort of thing

… sagt das Eröffnungslied. Nicht wirklich eine Liebes-Cassette also.

Heute ist das 26 Jahre her und ich sag Euch: Damals wars noch heißer.

Sie haben Fragen? Sie wünschen sich ein Thema, über das ich mal bloggen soll?
Schreiben Sie’s auf!

10.8.2023 – A time to rant, a time to ask

Nur so eine Idee, was alles auch einen Blick wert wäre, wenn wir uns gerade darüber aufregen, wenn ein Faschist behinderte Kinder nicht in Regelschulen haben will? Dass der das nicht will ist klar, der ist ein Faschist. Aber mir fiele da noch was* ein:

  • Eltern, die nicht möchten, dass ihre Kinder mit „den Kindern“ in einer Klasse unterrichtet werden.
  • Lehrer:innen, die lieber nicht „diese Kinder“ in ihrer Klasse hätten
  • Lehrer:innen, die ihre Aufgabe inklusiven Unterricht zu machen einfach komplett ignorieren, ohne dass es Folgen hätte
  • Privatschulen, die lieber keine behinderten Kinder aufnehmen möchten
  • Schulministerien, die Sonderpädagog:innen an Regelschulen als Vertretungskräfte verheizen und sie nicht als Sonderpädagog:innen einsetzen
  • Bildungsminister:innen, die Inklusion erstmal zurückfahren, damit wir mal wieder auf Leistung schauen können
  • das System, in dem Integrationshelfer:innen unausgebildete Nebenjobler:innen sind und keine qualifizierten Kräfte
  • ein mehrgliedriges Schulsystem, in dem es behinderten Kindern leider quasi unmöglich ist, etwas höher qualifiziertes als die mittlere Reife zu bekommen
  • eine Bürokratie und ein Krankenkassensystem, das Eltern behinderter Kindern das Leben schwerer statt leichter macht

Oder vielleicht zusammengefasst: Ein System, was behinderte Menschen eh einfach lieber nicht um die Füße hätte.

Der weiß schon, warum er das sagt, der Faschist: Weil seine Worte auf fruchtbaren Boden fallen.

*) Eine kleine Sammlung aus Erfahrung der letzten 20 Jahre als Sonderpädagoginnengatte


Und weil es erschreckend gut dazu passt, beantworte ich hier noch eine Frage:

Sie fragen, Christian antwortet

Ich meine das nicht böse und schreibe das im vollen Bewusstsein, dass in Deutschland diesbezüglich auch alles andere als rosige Zeiten herrschen: wie bringst du Dänemark als Traumland mit der dort herrschenden ziemlich rassistischen, islamfeindlichen und den ja selbst gegen Weiße deutlich vorhanden Hürden gegen z.B. Einbürgerung zusammen? Ist es deiner Ansicht nach einfach nur anders oder genauso schlimm wie in Deutschland, obwohl die Politik dort meines Wissens nach von aufm Papier sozialdemokratischen Parteien gemacht wird? Ich meine das wirklich nicht abwertend oder will das Land schlechter reden, als es womöglich ist. Die Frage stammt mehr aus einer bauchschmerzigen Neugier in Richtung „ja, wohin geht man dann, wenn hier womöglich die AfD regiert und gibt es noch Länder, die besser sind?

Warum sollte ich das böse nehmen? Das ist eine sehr gute Frage und ich bin nicht so blauäugig, dass ich mich damit noch nicht befasst hätte.
Die Antwort setzt sich wohl aus mehreren Teilen zusammen, der wichtigste: Mein Wunsch, hier zu gehen beruht nicht auf dem Erstarken der Rechten in Deutschland in den letzten Jahren. Er beruht darauf, dass ich hier seit ich politisch denke und beobachte – also seit grob 35 Jahren – einen bräsig deutschtümelnden, völkischen, hart rechten Sumpf sehe, auf dem eine hübsche aber gefährlich dünne Glasur aus Feuilleton-Liberalismus schwimmt. Ich habe nie geglaubt, dass man ein Land – vor allem so! – „entnazifizieren“ kann und je mehr ich darüber erfuhr, desto mehr bestätigte sich dieses Gefühl.
Oder anders formuliert: Ich denke nicht, dass Dänemark nicht auch ein rechtes Problem hat – ich denke, dass das in Deutschland viel viel größer und tiefer ist, als die meisten denken. Meiner Erfahrung nach zeigt sich Haltung eines oder vieler Menschen immer besser, wenn es jemand schlecht geht als wenn es ihm gut geht – und wann immer es drohte, Deutschland nicht mehr so gut zu gehen, wurden die Antwort derer, die meinen das Volk zu repräsentieren und auch die der tumben Masse rechtsaußen gesucht.
Uns ging es lange sehr super hier, Wirtschaftswunder, Wiedervereinigungstaumel, führende Rolle in der EU, undsoweiter aber sobald es schwierig wurde, sollten immer erstmal die Ausländer raus. (Ja, das ist alles arg verkürzt, Geschichte ist nie monothematisch oder -kausal, aber ich hoffe, Sie verstehen trotzdem die Richtung dessen was ich sagen möchte)
Dänemark kommt immerhin aus einer sozialdemokratischen Tradition und ich habe das Gefühl, dass die Haltung untendrunter eine andere ist. Vielleicht hoffe ich es auch nur.

Dänemark ist auch das Land was ich mir einigermaßen realistisch vorstellen kann: Ich bin nicht mehr jung und flexibel schon lang nicht mehr und ich habe eine PTBS, die sich unter anderem in Angststörungen manifestiert. Ich kann nicht nach Mallorca, Jamaika, Dubai, Neuseeland, woauchimmer Menschen eskapistisch hin flüchten, ich brauche einen möglichst vertrauten Kulturkreis um mich herum und mit dem da oben komme ich bestens klar.
Ich wäre vermutlich eher gegangen, aber zuerst bin ich mit Mitte zwanzig in die Politik reingeraten und dort kann man sehr gut das Gefühl haben, doch etwas zu bewegen und das große Ganze aus den Augen verlieren. Dann hatte ich ein paar Jahre Angst und dann war es auf einmal jetzt.

Und dann gibt es noch den hart resignierten Teil der Antwort: Ja, auch Dänemark bewegt sich nach rechts, auch Dänemark bewegt sich nach bekloppt, aber die haben so viel Rückstand, dass ich es rechnerisch hoffentlich nicht mehr erlebe, wenn sie da angekommen sind, wo ich es nicht mehr aushalte.


Richtig, das war kein leichtes Thema, aber ich danke sehr für diese kluge Frage. Und ich hoffe, ich konnte verständlich anreißen, was ich da denke.
Und: Ich freue mich sehr über die zweite Frage, die Sie freundlicherweise dazu ergänzt haben um die Stimmung wieder ein bisschen rumzureißen:

Und zum Ausgleich noch etwas hoffentlich eher leichtes: Wenn man in die Musik von der von dir so oft erwähnten Tina Dico mal reinhören will, mit welchen 3 Liedern fängt man da an?

Beide zusammen gestellt im
Frage-Dokument

Richtig: Das ist bei weitem nicht so schwer wie die erste. Aber auch nicht ganz einfach. Zwinkersmiley.
Mal sehen: Am besten ist sie eh live, aber ich mag Tina für ihre melancholischen, intimen Singer-Songwriter-Songs, ich mag sie für ihren Radiorock-Pop, den es auch gibt und dann gibt es noch den einen Über-Song, der sie bei denen, denen ihre Musik ins herz trifft, unsterblich gemacht hat.
Das sind drei, das passt doch.
(Beim dem dritten Tip schummele ich, denn um das Lied zu erleben, lohnt es sehr, es in verschiedenen Umgebungen zu hören.)

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Ich erzähle Menschen die es nicht hören wollen immer gern: Ich sah sie bei Inas Nacht, fand das toll, googelte, stieß auf das gleiche Lied in Roskilde und begriff: »Das ist nicht „nur“ das „Mädchen mit der Gitarre“, das ist ein großes musikalisches Fundament, da tauch mal tiefer ein.«
Dass ich sie vorher schon einmal weg-gezappt hatte, erzähle ich eher selten.

Sie mögen das, wenn ich auch mal aus dem täglichen Alltags-Einerlei ausbreche und über Gott und die Welt nachdenke? Hier steht eine virtuelle Kaffeekasse!
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9.8.2023 – Krypto-Tag

Zum ersten Mal seit anderthalb Wochen ohne Schmerz im Kiefer, ohne Verspannung und (vermutlich) daraus resultierendem Zahnschmerz aufgewacht. Das war sehr schön. Dass ich so durchgefroren war, dass die Dusche am Morgen eher ein Auftauen als sonst etwas war … ich kann verstehen, dass es schwer ist, der Ratio so zu trauen, dass sie das durchgefrorene, durchgeregnete Gefühl überwiegt, wenn wir lesen, dass der Juli der heißeste Monat ever war.

Gestern Abend die Lösung für eines der größten, ewigsten Probleme meines Lebens bekommen. Sorry, es bleibt so kryptisch, aber das war auch sehr schön.

Heute Morgen am Schreibtisch, ein Zeitproblem hat sich ein wenig geklärt und ich habe jetzt Zeit, meine gesamten Websites von einem Webhoster zu einem anderen umzuziehen – eine Notwendigkeit, die sich gestern und heute endgültig ergeben hat, als ich lernen durfte, dass die kleingedruckten Nachteile des tollen neuen „alles wird besser“-Angebots des alten Webhosters wirklich so gravierend für meine Arbeit sind, wie ich befürchtet hatte. Ich rechne dafür mal eine unerwartete Woche – vor Ende des Monats – Arbeit extra und dann hatte ich ein Zeitproblem, was sich aber – wie gesagt – sehr schnell löste, als ein Kunde einer Kundin gar nicht so schnell war, wie wir befürchtet hatten.

Mit der Agentur telefoniert und gemeinsam ein wenig geseufzt. Eine gemeinsame Kundin ist zwar immer sehr schnell, wenn es um ihre Wünsche geht, aber unsere Nachfragen verhallen schon wieder seit vier Wochen in einem sehr großen, sehr leeren Raum.

Zwischendurch reger E-Mail-Verkehr in den hohen Norden und ich hoffe, ich kann bald erzählen, was wir da gerade tun. Aber es wird super.

Nachmittags dann Zoom mit dem besten Team; wir besprachen den Stand des großen Projektes, es geht ihm gut, dem Projekt, wir haben eine Besprechungsliste geleert und ich wünschte, ich könnte heute etwas weniger in Andeutungen sprechen. Aber es ist auf allen heutigen Baustellen halt alles noch zu sehr im Fluss. Lassen wir als Gesamteindruck einfach stehen: das war heute prima, viele Dinge bewegt, viel Gutes besprochen.
Ich hatte als Vorbereitung meine ToDo-Liste geleert und der Call war wie immer produktiv, freundschaftlich, empowernd und alles, was man sich so von guter Zusammenarbeit wünscht. Auch das zahlen wir auf das positiv-Konto von heute ein.

Gleich werden wir uns daran begeben, in allen Leveln perfekte Zauberer zu werden. Ja, wir spielen immer noch Lego Harry Potter und wir sind gerade in dem Stadium, wo wir alle Level nochmal durchgehen, um alles einzusammeln, was es einzusammeln gibt. Really, really late to the party – aber wir haben größtmöglichen Spaß abends und als wir letztens mal den Fernseher als Fernseher brauchten, da hatte sich der Receiver schon wieder mal aufgehängt. Zwei Wochen vorher und das sagt eigentlich alles.

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