27.3.2019 – the day after

(es ist doch egal, wie ich geschlafen habe)

Man soll das Kind beim Namen nennen: Die Grundstimmung ist gedrückt. Mit den eigenen Untiefen umzugehen – das lerne ich ja, das wird schon. Aber wenn ich dann selbst schon in einer anstrengenden Phase stecke (Es ist alles immer eine Phase, die Eltern unter Ihnen kennen das) und bei an anderen Stellen auch noch Mist passiert, das ist anstrengend.

Zu viel Krankenhaus bei geliebten Menschen (nein, nichts „ganz schlimmes“, aber trotzdem: man sorgt sich). Zu viel Sorge dass die Familie, die ich ja hier aus guten Gründen nie erwähne, ihre Geschütze gerade wieder poliert und in Stellung bringt.
Zu viel Entsetzen darüber wie gestern abgestimmt wurde und vor allem darüber, auf welchem Niveau da die Marktmacht ihre Pfründe verteidigt hat.
Zu überraschend gestern Abend in eine Diskussion mit einer offensichtlich bekannten Person geraten, die sich angegriffen fühlte*. Wir haben das geklärt und es ist alles gut, aber es zog schon auch Energie. Überhaupt muss ich nochmal über die Mechanismen, die ich bei mir und anderen in Online-Diskussionen bemerke, nachdenken.

*) Ich möchte das übrigens ausdrücklich hier nicht mehr diskutieren, das Ding ist zu aller Zufriedenheit geregelt und ich werde Kommentare zu dem Thema löschen, da dieses Thema echt beendet ist. Alles andere könnte als Nachtreten verstanden werden und das möchte ich hier nicht.

Zu überraschend, dass der Kunde fünf Zentimeter vor der Ziellinie gerne dann noch die Fahrassistenzsysteme und die Minibar will – für seinem Fiat Panda den er bestellt hatte. (This was a metaphor, but I’m sure, u’ll get it.)
Zu viele Eltern, die der Liebsten das Leben schwer machen. Nein, nicht die Kinder. Überraschend, gell?

Um sieben aufgewacht, um zwei nach sieben am Schreibtisch gesessen. Da kann ich ganz gut coden. Nur wenn ich dann plötzlich reden muss, dann merke ich,w elche teile des Hirns noch im Stand-By waren.

Im Radio gehört: Wissenschaftler haben die #FridaysForFuture-Streikenden befragt und festgestellt: über zwei Drittel von Ihnen haben auch ihr Konsumverhalten angepasst oder arbeiten gerade daran. Tja, liebe alte weiße Männer, das ist natürlich jetzt etwas blöd, hm?
Mir macht das Hoffnung, merke ich doch in meinem eigenen Umkreis, dass solche Entscheidungen eher mit Erstaunen, wohlwollendem zwar, aber mit Erstaunen quittiert werden. da merkt man dann schnell, wie nahe, das konservative Denken einem selbst und den nahen Freunden ist.

Was ich dummerweise immer gerne vergesse, wenn ich so früh anfange: Dass ich so früh angefangen habe. Wenn ich dann so gegen drei etwas müde werde, dann greift meine nine-to-five-Mentalität und ich habe ein schlechtes Gewissen, weil ich müde bin.
Ihr seht, ich hab das total raus mit der Work-Life-Balance und dem auf mich aufpassen und so. Aber …

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… und deswegen gingen wir dann einen Kaffee trinken und eine kleine Runde durch die Stadt. Da macht man gerade Werbung für … äh …

Ach, ich weiß es doch auch nicht.

25.3.2019 – ich habe heute nur einen Link für Euch

Das moralische Erkennungsmerkmal des Bessergestellten (egal, ob konservativ oder liberal) ist die Verteidigung der Freiheit. Weil die Welt, in die er hineingeboren wird, die einzig richtige Welt ist, bedeutet jede neue Anforderung an ihn eine Einschränkung seiner Freiheit. Früher war Mäßigung ein konservativer Wert, aber seit dies der grüne Markenkern ist, zwingt der rechte Rand der Mainstream-Union einen vulgären Affekt auf: Ob Tempolimit, „Veggieday“ oder Reduktion von Fernreisen, ob Frauenquote, gendergerechte Sprache oder Anerkennung von Trans- und intersexuellen Menschen: Legitime Forderungen von Grünen und Linken werden diffamiert als gemeine Maßnahmen, normalen Menschen ihr gutes, normales Leben zu vermiesen.

krautreporter.de: Konservativ sein heißt heute: Alles, was Männern Spaß macht

24.3.2019 – auch: Zu viel

Hier wars still, jaja. Die Gründe finden Sie – bevor ich das noch alles erklären muss – eigentlich bei Frau Rabe …

Zu viel nachgedacht.
Zu viel in Ecken des Internets gelesen, die ich nicht betreten sollte. Stichwort Klimawandelleugner, Stichwort Wirdmanjawohlnochsagendürfen, Stichwort AlleMoslemssindTerroristen, Stichwort DieFlüchtlingenehmenunsallesweg.
Daraufhin noch mehr zu viel nachgedacht. […]
Zu viel wach.
Zu viele Sorgen. Ums Große und ums Kleine.

(Frau Rabe: Zu viel)

… und einem nachfolgenden Tweet:

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Im Ordner „Entwürfe“ liegt ein langer Artikel darüber, warum ich finde, dass es nicht „nur“ um das Urheberrecht geht, nicht „nur“ um die Zukunft des Webs, sondern um noch mehr.

Parallel Facebook-Kommentar-Unterhaltungen mit Menschen, die es schon ein bisschen schade finde, wenn dann demnächst vielleicht weniger lustige Bildchen unterwegs sind, aber dass sie als kleine selbstständige Fotografen nun endlich nicht mehr beklaut werden möchten.

Irgendwann in der Mitte des Artikels keine Kraft mehr dafür gehabt, abgebrochen und verstummt.

Das macht mich alles so müde; so viele Menschen, die nicht sehen möchten, dass es nicht mehr so ist, wie früher als alles gut war. Dass es auch früher nie gut war.

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21.3.2019 – halb und halb

(irgendwas mit schon wieder überraschend gut geschlafen)

Der Tag begann früh wie alle in der letzten Zeit; ich sitze selten nach sieben am Schreibtisch.

Gestern wollte ich eine Entwicklungsumgebung für eine Agentur bzw ihren Kunden aufsetzen und war direkt daran gescheitert, dass meine alten Zugangsdaten nicht mehr funktionierten.
Was bei kleinen Kunden meist einen Anruf kostet, kann bei größeren Kunden, die eher in einer Konzern-Liga spielen auch gern mal Tage dauern. Mein Rekord sind 10 Arbeitstage, weil Abteilung A für meine Anfrage erstmal ein Ticket aufmachte; Tickets werden aber einfach nach Eingangsdatum abgearbeitet. Als ich dann nach 4 Tagen dran war, stellten Sie fest, dass sie nicht zuständig waren. Mit Abteilung B, an die ich dann verwiesen wurde musste erstmal geklärt werden, warum A das so lange hatte liegen lassen und wer denn wohl zuständig sein könnte – B wars nämlich nicht – und so lange lag ich auf Eis.
Faszinierend, bei wo etwas zuzusehen.

Wenn wir vielen Freelancer und Kleinstunternehmer auch so arbeiten würden, dieses Land stände still.

Wo war ich? Ach ja: Die Entwicklungsumgebung stand dann um halb acht. Bis halb elf ackerte ich mich durch mehrseitige E-Mails mit Korrekturen bis ich zufrieden alles durchgestrichen hatte. Wieder ein Ball, der jetzt beim Kunden liegt. Lotsa coding these days. Dann noch Kleinzeugs.

Mittags schwenkte ich diesen Tag in eine ganz andere Richtung. Nach dem Motto „es muss doch mehr geben als Schreibtisch, Netflix und das Bett“ beschloss ich, die Liebste zu begleiten. Die musste nämlich nach Dortmund um einen neuen Akku in ihr Handy zu bekommen und die Sonne schien so nett und die Ausicht, drei Stunden zusammen rumkriegen zu „müssen“ erschien mir sehr verlockend.

Nennen wir es im Nachhinein also ruhig einen Ausflug. Wir waren im Westfalenpark, wir waren auf dem Florian, wir sind die Strecke stadtaus- und statdteinwärts mit der Bahn gefahren – etwas was Menschen ohne Panikattacken in engen Räumen mit vielen Menschen vermutlich gar nicht so besonders finden – und wir hatten es einfach richtig schön.

Das ist der Dortmunder Osten vom Floriansturm aus gesehen. Das Stück Wasser ca nach einem Drittel des Bildes von links ist der Phoenixsee, von dem ich gelegentlich erzähle. Die Hügel rechts im Hintergrund sind das beginnende Sauerland. Wäre es schon grüner, dann sähe man, wie unglaublich grün Dortmund entgegen jedem Klischee ist.

Die Mail sagte, es gäbe eine neue Folge „Modern Family“ und ich denke, das ist der ideale Ausklang für diesen Tag.

Danke fürs Teilhaben und Dabei-sein. Wenn Sie wollen:
Hier können Sie mir ’ne Mark in die virtuelle Kaffeekasse werfen,
Oder – wenn Ihnen Geld zu unpersönlich ist – hier ist meine Wishlist. Sie finden dort formschöne und Freude-spendende Geschenke für wenige oder auch sehr viele Euro.

20.3.2019 – halbe Pixel und ganze Tage.

(irgendetwas mit: ich schlafe etwas besser)

Arbeit. Arbeit. Arbeit. Diskussionen um halbe Pixel („Es gibt keine halben Pixel …“ – „Egal, machen Sie es so!“) Arbeit. Arbeit. Arbeit. Arbeit. Mail vom Tätowierer, spontan hingefahren und kurz besprochen was ich möchte. Ich stehe jetzt auf einer Warteliste („Kann sein, dass ich dieses Jahr anrufe, kann sein, dass nächstes Jahr noch nicht“). Dass er freie Hand habe, was ich später auf dem Arm trage, gefiel ihm ganz gut, glaube ich. Macht aber auch geiles Zeug, der Gute.
Arbeit. Arbeit. Arbeit. („Der halbe Pixel ist ja gar nicht zu sehen, Herr Fischer“ – „Seufz“) Arbeit. Arbeit. Arbeit. Arbeit. Post von der Kundin. Mit Weihnachtskarte! Arbeit. Arbeit. Arbeit.

Einer Kundin sagen müssen, dass ich den Termin nicht halten kann.
Eigentlich logisch, dass sich ständige Krankheit wegen Überlastung nicht durch doppelte Arbeit an den gesunderen Tagen ausgleichen lässt; aber irgendwie hatte ich es versucht.

Arbeit. Arbeit. Arbeit. Arbeit. Arbeit.

Uff.

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