Um acht aufgewacht, noch eineinhalb Stunden gemütlich liegen geblieben und Musik gehört. Dann runter und zusammen einen Ausflugs-Beschluss gefasst. Nachdem das letzte Woche mit dem Zoo so gut geklappt hatte, wollte wir’s gleich nochmal probieren – diesmal in der Zoom Erlebniswelt.
Also Website angeguckt, Hygieneregeln gesucht, Tickets gekauft, aufgebrochen.
Auf dem Weg zum Auto ich so: „Wir könnten natürlich auch ans Meer fahren?“ Eine vollkommen logische Frage, denn seit Jahren begrüßen wir im Januar einmal das Meer und erneuern für das kommende Jahr unseren Bund der ewigen gegenseitigen Liebe – und der Januar ist quasi rum und wir waren noch nicht da.
Also losgefahren, dabei Tidekalender gecheckt, Wetter gecheckt, uns gefreut.
Aber erst noch Tanken. Normalerweise hängt im Auto mein Handy am Radio und macht Musik, aber zum Tanken nahm ich’s ab, weil ich per App zahle und deswegen lief das Radio und das Radio berichtete just in dem Moment, dass die gesamte Nordseeküste immer noch Sturmflutwarnung hatte und wir beide schauten uns an und sagten synchron „Oder doch Zoo“.
Am Zoo sahen wir exakt in dem Moment als wir nicht mehr aus der Parkplatz-Zufahrt raus kamen, dass vor dem Zoo geschätzte 300 Menschen auf geschätzt 10m gedrubelt Schlange standen. Und Sie kennen das: Man zahlt im Zoo an der Kasse oder am Ausgang das Parkticket. „Oh fork“, dachten wir noch und dann waren wir hinter der Schranke.
Aber irgendwie habe ichs geschafft, ohne Ticket zumindest bis zum Parkautomaten reinzukommen und zu bezahlen. An allen 300 vorbei, jaha. Fragen Sie mich nicht, wie, ich kann das garantiert nicht wiederholen.
Aber was nun?
Ach ja: Ruhrgebiet. Halden. Landmarken. Kunst. Das Observatorium war recht nah und das hatten wir irgendwann schon einmal versucht und abgebrochen und – hey: Wann, wenn nicht jetzt?
Es war leer, es war forking kalt und windig, aber es war wunderschön. Wir waren angestrengt, wir waren richtig gut durchgepustet, wir hatten Blick über den halben Ruhrpott und wir hatten es wunderschön.
Und ich hatte heute wohl Lust auf richtig harte schwarz-weiß-Bilder.
Später am Nachmittag noch ein Stündchen mit einem Freund telefoniert und dann Richtung Sofa abgebogen. Morgen muss ich auf die Autobahn und ganz oldschool eine Kundin besuchen. Was zieht man da nochmal an? Feste Schuhe zu Jogginghose und Hoodie, richtig?
Der Moment da am Zoo, der hat, wie mir später klar wurde, etwas mit mir gemacht: Seit zwei Jahren verstecke ich mich fast durchgehend hier in diesem Haus und vor Menschen und höre mir an, was ich meiden muss und was nicht und bin etwas vorsichtiger als gesagt. Aber weil ich mein Leben schon vorher so organisiert hatte, dass ich höchstens auf zehn Menschen gleichzeitig traf, hab ich mich von denen eben distanziert.
Wenn diese Regeln aber für diese Menschen da gemacht sind, dann kann ich vielleicht auch mal wieder ohne schlechtes Gewissen im Café sitzen; auch wenn in der gegenüber liegenden Ecke des Raumes noch ein Pärchen sitzt.
Danke fürs Teilhaben und Dabei-sein. Wenn Sie wollen:
Hier können Sie mir ’ne Mark in die virtuelle Kaffeekasse werfen,
Oder – wenn Ihnen Geld zu unpersönlich ist – hier ist meine Wishlist. Sie finden dort formschöne und Freude-spendende Geschenke für wenige oder auch sehr viele Euro.
Danke für den informativen Link zum Observatorium! Wir haben das schon ein paar mal von der Autobahn aus gesehen und uns gefragt, was das eigentlich ist. (Uns erinnert es immer an die außerirdische Raumfahrtmaschine aus „Contact“.)
Schönen, entspannten Sonntag noch!
Es lohnt echt, da mal hochzugehen. So wie auch zum Tetraeder oder zu Tiger & Turtle. Das sind schon beeindruckende Dinger, die die da auf die Halden gesetzt haben.
So sah es in etwa auch im Zoo in Münster heute aus. 🥴
Oh.