29.9.2021 – Zeitfenster, Baby

Guten Tach. Ich bin Ihr Schornsteinfeger und die Kollegin kommt am Mittwoch. Zwischen acht und vier“ – so stand es sinngemäß in dem Brief letztens. Zwischen acht und vier – wie machen das eigentlich Menschen, die nicht zu Hause arbeiten?

Ich wachte so gegen vier auf, mit ziemlich respektablen Kopfschmerzen. Runtergekrochen, die verspannten Schultern mit Diclofenac und den Kopf mit Aspirin versorgt und wieder ins Bett gekrochen. Bis sechs mehr schlecht als recht noch halb geschlafen, dann, als der Geist wach genug für die Idee war, eine halbe Stunde – immer schön in den Schmerz rein – alles an Dehnungs- und Lockerungsübungen versucht, was mir die beste Manualtherapeutin der Welt mal so gezeigt hat. Kein Spaß, aber im Endeffekt durchaus erstaunlich wirkungsvoll.

Um acht die Schornsteinfegerin angerufen und gefragt, ob sie ihre Ankunftszeit etwas präzisieren könnte? Konnte sie. Noch den vorletzten Rest am aktuellen CMS erledigt und zwischendurch die Frau in schwarz durchs Haus geführt.

Wo ja doch heute Mittwoch ist, mit der Liebsten zum DateNight-Lunch gefahren.

Nachmittags im Zoom mit der Kundin getroffen und beobachtet, wie die beiden voller Freude durch sie Website klickten – das war sehr, sehr schön. Noch drei Punkte auf die ToDo-Liste bekommen, dann sind wir fertig.

Treadmill, Wanne, kurz eingeschlafen und dann war vor dem Fenster nach dem ganzen Regen auf einmal noch schönstes Herbstlicht und wir sind noch eine Runde ums Städtchen gelaufen.

Weiterhin strikte Nachrichtenverweigerung, um die psychische Gesundheit zu erhalten – trotzdem: Not too bad for Rachel Green, so ein Tag.

4 Kommentare

  1. Genauso machen das Menschen, die nicht zu Hause arbeiten. Nach der Benachrichtigung wir die Schornsteifegerin kontaktiert und dann kann man den Termin mit ihr abstimmen. Wobei ich da auch dringend auf eine Digitalisierung warte: Können die nicht einfach ne Rundmail verschicken alà „Es ist Zeit für die halbjährliche Schornsteinreinigung, bitte machen Sie einen Termin mit ihrer zuständigen Schornsteinfegerin aus!“. Muss ich direkt beim nächsten Termin mal ansprechen ;o)

    1. Au ja, ich baue dann jetzt die Scheinkausalität: Menschen, die nicht zu Hause arbeiten, lesen Briefe vom Schornsteinfeger zu Ende :D

      Ja, klingt sinnig. Dem Wunsch nach totaler Wunschterminfreiheit bei der Kundin steht vermutlich die dann nicht mehr mögliche Routenplanung beid er Schornsteinfegerin entgegen, kann ich mir vorstellen.

    2. Ich bin mir ziemlich sicher, auch das liese sich mit einem digitalen Terminkalender lösen, wo man erst seine Stadt/Gebiet/Straße auswählt und dann angezeigt bekommt, an welchen Tagen und Uhrzeiten noch Termine verfügbar sind…

      Aber scheinbar kommt die örtliche Schornsteinfegerin ganz gut mit Ihrem System zurecht. Wobei ein Brief bei dir ja echt noch Vorlaufzeit gewährt. Bei uns werden nur Zettel an die Haustür geklebt/in den Briefkasten geworfen, dass der Schornsteinfeger am nächten Tag um die und die Uhrzeit kommt und wenn frau viel Glück hat, erwischt man nach 16 Uhr auch noch jemanden an der angegebenen Nummer, um den Termin evtl. noch zu verschieben…

    3. Na ja, dieses alte Bezirksprinzip, nach dem Schornsteinfeger heute noch arbeiten ist afaik so etwas wie eine ziemlich sichere Bank. Inkl. Gelddruck-Garantie, wenn man sich ncht arg doof anstellt, hab ich mal von einem gehört. Da muss man sich vielleicht nicht so sehr bewegen, wie andere Dienstleister, die echten Konkurrenzkampf kennen.
      Sonst hießen sie vermutlich auch längst Brennstellen-Management ;))

Kommentare sind geschlossen.

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