Früh aufgewacht und erstmal raus ins Feld, wo die Heuballen noch lange Schatten warfen.
Eingekauft. Keinerlei Maskenvorkomnisse, ich bin sehr erfreut. Auf dem Parkplatz meine alte Beobachtung wieder bestätigt bekommen, dass Menschen im Auto deutlich langsamer auf einen zuschießen, wenn man dem herankommenden Auto lässig den Einkaufswagen entgegendreht. Macht ja auch mehr Beule als ein menschliches Knie.
Rumgelegen und versucht, mich möglichst wenig zu bewegen. So gegen eins stießen die Liebste und ich, aus verschiedenen Richtungen kommend, im Wohnzimmer aufeinander und erzählten uns gegenseitig, wie langweilig uns gerade wäre. Das war dann genug Anlass, noch einmal in die Schule zu fahren und … – nein, haha! Nicht noch einmal zu streichen! – … sondern noch ein paar kleine Dinge anzuschrauben. Aber genauso analog wie Streichen. Hätten wir vorher nicht noch kurz in den Baumarkt und hinterher aus dem kühlen Kellerraum wieder raus gemusst, wäre das eine glatte 5-Sterne-jederzeit-gerne-wieder-Beschäftigung gewesen. Ach, eigentlich wars aber immer noch super.
Auf dem Rückweg gabs den gestern angekündigten größten Schokobecher der Welt. Naja, fast. Sie glauben gar nicht, wie ich mich freue, wenn es in der Kaffeekasse klingelt – das wollte ich auch noch einmal sagen! Das ist schon wirklich, wirklich toll.
Da der Rasen uns zu Hause vorwurfsvoll mit leicht hängenden Köpfen anschaute und gemäht werden wollte, danach aber wieder betontes nicht-bewegen bis die Sonne aus dem Garten verschwunden war.
Dann Rasen mähen. Uff.
Ein bisschen Beifang:
Ein neues Wort gelernt: Conspirituality. Es setzt sich aus den englischen Worten „Conspiracy“ (Verschwörung) und „Spirituality“ (Spiritualität ) zusammen und erklärt, warum Lifestyle-Spiritualität und Verschwörungserzählungen zusammenpassen, warum Yogaschnatzen friedlich neben Nazis demonstrieren können und dabei plötzlich eben genau das Gegenteil von friedlich sind.
Mehr bei den Krautreporten. Theresa Bäuerlein beschreibt, wie Spiritualität und Verschwörungsmythen zusammenpassen
Eine andere, mir sehr sehr plausibel erscheinende Erklärung hat Bernd Ulrich in der Zeit gefunden. Er verknüpft quasi Sascha Lobos Realitätsschock mit den aktuellen Demos und wenn ich mir dazu noch Menschen in meiner Umgebung ansehe, wie die sich weigern, Änderungen überhaupt und erst Recht welche, die sie betreffen anzuerkennen – das passt schon ganz gut zusammen alles.
Zeit.de: Corona-Proteste: Agenten unserer Angst
Schön passend dazu noch eine Erklärung, warum Menschen sich weigern, Fakten anzuerkennen. Jaja, das fragen wir uns alle und wir erklären uns das gern damit, dass diese Menschen halt dumm sind. Überraschender Fakt: Je gebildeter Menschen sind, desto eher neigen sie dazu, Fakten so zu deuten, dass sie in die eigene Weltsicht passen.
Adrian Bardon (bei den Kraustreporten): Warum Menschen faktenresistent sind
Nachdem wir jetzt schon leicht verunsichert sind, finde ich, dass das letzte Video von Mai Thi Nguyen-Kim hier jetzt gut passt. Wenn Sie nicht unter einem Stein gelebt haben, dann wissen Sie, dass man Dieter Nuhr nicht mehr mag, weil er boomermäßig gegen „Klima- und Coronahysterie“ spottet. Oder so. Trotzdem hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft ihn als Testimonial gewählt und das musste natürlich geshitstormt werden und dann nahm die DFG den Text offline und dann war er empört und dann war der Text wieder online und ach, ach, ach.
Mai Thi Nguyen-Kim hat sich das ganze auf ihrem Kanal maiLab mal aus wissenschaftlicher Sicht angeschaut und das ist durchaus sehenswert. Gerade, wenn man – wie ich – Herrn Nuhr nur schlecht erträgt.
maiLab: Dieter Nuhr & die DFG | Ein Drama in 5 Akten (Video, 21:45 Min.)
Danke fürs Teilhaben und Dabei-sein. Wenn Sie wollen:
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Oder – wenn Ihnen Geld zu unpersönlich ist – hier ist meine Wishlist. Sie finden dort formschöne und Freude-spendende Geschenke für wenige oder auch sehr viele Euro.