Punktlandung. Die Energie reichte exakt soweit, dass ich erst in dem Moment beim Eingang einer weiteren Mail vor Erschöpfung und „lasst mich doch bitte in Ruhe“ losheulte, als ich schon den Text für den Autoresponder in der Zwischenablage hatte. Und diese eine Mail einfach von Hand mit Hinweis auf meinen Urlaub pseudo-autorespondete. Und dann den Autoresponder scharf schaltete.
„Scharf schalten“ auch so ein anachronistischer Begriff, den Menschen gerne benutzen, wenn ihnen „launchen“ oder veröffentlichen nicht einfallen.
Dabei hatte der Tag so nett angefangen und man attestierte mir, das CMS sähe „beinahe zu einfach und logisch“ aus. Das mochte ich.
Die Frage ist natürlich, ob der Urlaubsbeginn so exakt passend auf das Ende der Kraft gelegt war, oder ob die Kraft halt bis exakt 99,999% der noch laufenden Arbeitszeit reichte. Bei anderen Menschen weiß ich die Antwort, danke, antworten sie nicht.
Die etwas anstrengende Zusammenarbeit mit einem Dienstleister hat zumindest einen Status erreicht, dass alle Domains wieder auf Websites verweisen – sogar auf die richtigen. Und alles andere dann in ein paar Wochen.
Nachdem die Schilde hochwaren, fuhren wir in die Stadt zu einer Schnell-Ladesäule, liefen eine Runde, holten uns ein Eis – so wie man es in der ersten Urlaubsstunde eben tun sollte. Zurück am Auto sprach uns eine ältere Dame an. Sie hatte einen Autoatlas in der Hand und suchte Wickede, also einen der Nachbarorte; beim Blick auf die Kart bekam ich die vage Idee, dass der gewählte Maßstab vielleicht Teil des Problems sein könnte, denn zwischen ihrem Abfahrtort Leipzig und ihrem aktuellen Standort Menden lagen gerade einmal 4cm. 4cm für 400km also und Menden und seine Nachbarorte verschwanden irgendwie alle unter dem senkrechten Strich vom D von Dortmund und natürlich hatte sie sich in dem einzigen Stück Mendens, in dem es zwei Spuren aber dafür nur eine Fahrtrichtung gibt vollkommen festgefahren.
Wir erklärten ihr den Weg, der von da aus wirklich einfach ist: erste Ampel links, zweite Ampel links, dritte Ampel rechts und dann 15 Minuten immer geradeaus. Sie wirkte trotzdem überfordert und wir boten an, bis zu dem Moment wo sie immer nur noch geradeaus fahren musste, vor ihr herzufahren – oh, das sei aber sehr, sehr nett, wir entstöpseten also den Fiat, fuhren los, sie hinterher, erste Ampel links, ja, geklappt, zweite Ampel links, auch geklappt, dritte rechts, auch geklappt, wir bogen in eine Tankstelle ab und winkten, sie winkte zurück, wir drehten und sahen sie im Rückspiegel blinken und falsch abbigen. Also ziemlich genau 15 Minuten vor Wickede. Nun.
Ich dachte darüber nach, wie anstrengend das damals ohne diesen Supercomputer mit GPS in der Hosentasche war und hatte etwas Mitleid.
Außerdem: In irgendeiner Upload-Wartezeit erinnerte ich mich an ein Stück liegengebliebene Musik und habs mal eben gemastert. Hirn, Du seltsames Ding.
Ach .com, wenn wir doch einmal bei Musik sind – hier ist ein Cover von Sledgehammer und ich bin mir nicht sicher wie ich es finde. Ist es ein Sakrileg, irgendetwas von Herrn Gabriel anzufassen? Ist es gut gemacht? (Zweifelsohne.) Ist es irgendwie eigen? (Auch zweifelsohne.) Ist es so sperrig, weil Gabriels Kompositionen eben so eine eigene Liga sind? Ach, hören Sie doch selbst.
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