25.10.2018 – Prosper Haniel

Vormittags das Donnerstags-Date. Wir haben an den letzten, kleinen Schräubchen gedreht um eine Website nach Googles Vorstellungen schnell genug zu machen. Um zum Schluss von Google gemeldet zu bekommen, dass alles prima sei bis auf diesen beiden Scripte von Google.
Äh ja.

Freuden des HomeOffice: Eigentlich rührte ich mir gerade mein Mittagessen, da klingelte ein Paketbote und fragte, ob ich ein Paket für die Nachbarn annehmen könne? Klar.
Dann schleppte er deutlich mit viel Mühe ein ganz schön großes Paket ran und stellte es mir in den Flur. Der Aufschrift nach ein Rudergerät und ich dachte: Hm, wer so ein Rudergerät braucht – ob der wohl die Mukkis hat, diese Kiste rüber zu schleppen? Oder ob er nicht dafür erst einmal ein paar Runden auf dem Rudergerät drehen müsste …
Sie sehen das Problem doch auch?

Es wird. Kleiderstange und Schrankteil sind da und schon nach vier Wochen habe ich wieder so etwas wie einen Kleiderschrank im Schlafzimmer. Und Franz Marc hängt auch schon wieder.
Aber: Wahnsinn, wie viel Kleidung ich besitze – ich will das gar nicht. Schon seit Monaten denke ich darüber nach, ob ich eigentlich die Dinge oder die Dinge mich besitzen. Und jetzt gerade – wo ich einige Wochen mit einem Bruchteil dessen was dort auf der Stange hängt, ausgekommen bin – noch einmal mehr. Dabei habe ich – gemessen an dem, was in einem durchschnittlichen Shopping-Queen-Teilnehmerinnen-Ankleidezimmer hängt – schon quasi gar nichts. Aber immer noch zu viel.
Wann kann man Kleidung wohl endlich digitalisieren?

Kommen wir zu den Leseempfehlungen.

(Nein, nicht Prosper Haniel. Sondern Phoenix West)

Prosper Haniel. Auch wenn treue Leserinnen mich mit dem Aufwachsen auf dem Dorf verbinden, so bin ich in gewisser Weise auch ein Ruhrgebietskind. Der Pott war immer in Fahr-, je nachdem wo man stand fast auch in Sichtweite und der Vater meines besten Freundes da im Dorf leitete ein Werk, in dem Stahl (stark vereinfacht) verarbeitet wurde. Und wenn wir mit 16 zum Beispiel zu Musik Beyer nach Bochum wollten, um dort ein bisschen herumzulungern, dann fuhren wir morgens um halb sieben mit ihm nach Hattingen, durften erst noch etwas durch die Firma streifen und suchten uns dann einen Bus nach Bochum rein. Und atmeten den Geruch von Stahl und Staub und von Fabrik.
Als ich nach dem Zivildienst aus dem Rheinland wieder kam – und es war toll im Rheinland – und nach Dortmund zog, fühlte ich mich sofort heimisch.
Ich kann echt ganz gut auf die Leute da.

Und so bedeutet es mir auch etwas, dass Ende dieses Jahres Prosper Haniel geschlossen wird. Es geht mir echt nahe, das ist das Ende einer Ära.
Dass „der Pott“ Jahrzehnte lang eine der schlimmsten Dreckschleudern des Landes war und Steinkohle keine Zukunft mehr hatte – da müssen wir gar nicht  drüber reden.
Aber die Zechen und Stahlwerke und die Arbeiter haben eben auch die Gegend geprägt und deswegen werde ich am 21. Dezember ein Tränchen verdrücken.
Eine schöne Geschichte über das Ruhrgebiet hat die RP zusammengestellt. Mit Text, Bild, Ton & Video – da kann man sich gut mal einen Moment länger Zeit für nehmen.

Wer den Menschen aus dem Pott nachsagt, sie seien offen und ehrlich, loyal und hilfsbereit, meint damit eigentlich die Kumpel vom Pütt.

RP: Holgers letzte Schicht

2 Kommentare

    1. Da Podcasts nicht mehr und nicht weniger mit mir tun, als mich mit ihren vorwurfvoll immer schneller größer werdenden Zahlen im kleinen roten Kreis zu belasten: Nein. Podcasts und ich funktionieren nicht zusammen. Was ich nicht wenig bedaure.

Kommentare sind geschlossen.

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