2.3.2021 – Clap along if you feel like a room without a roof

Kennen Sie das? Dass sie so müde sind, dass … ach Quatsch, natürlich kennen Sie das. Ich schlafe unfassbar viel, krieche ins Büro hoch und arbeite bis es irgendwann Zeit für eine Pause ist und dann arbeite ich und mit viel Glück ist dann noch eine Runde am See drin und dann ist’s ja auch schon spät. Also sieben oder so, da ist dann gerade noch Energie für eine Folge Serie oder so.

Wissen Sie noch? Als man uns als Kind gesagt hat, dass wir dann als Erwachsene ins Bett gehen dürften wann wir wollten – und wir dachten, das bedeute dann so spät wie möglich, vielleicht sogar nach zwölf. Naja, so wirklich gelogen haben sie ja nicht, ich geh ja ins Bett wann ich will.

Aber vorm Fenster war immerhin wieder Licht als ich hoch kam.

Aber das Beste am heutigen Tag war, dass die Liebste sich für einen Impftermin eintragen konnte und zwar nicht für irgendwann und so werde ich sie morgen Nachmittag zum Impfzentrum des Kreises fahren. Notiz für die Städterinnen unter den Leserinnen: Das sind mit dem ÖPNV 2 Stunden und 51 Minuten pro Strecke und deswegen haben wir Autos, da sinds nämlich „nur“ 41 Minuten. Wenn die Autobahn frei ist.

Sie glauben gar nicht, wie mich das erleichtert.

Und in ein paar Jahren erzähle ich vielleicht auch mal die unfassbaren bürokratischen Geschichtchen drumherum um diesen Termin.
Was ich hingegen jetzt schon sagen kann: Mein erleichterter Tweet von heute Nachmittag ist mein meistgeherzter Tweet seit einem launigen ESC-Beitrag von 2014 und ich bin höchst gerührt, wie Sie alle dabei sind.

Heute nachmittag waren wir am See und auf dem Rückweg war schon wieder das Licht schön. Wenn auch ganz anders.

Und sehr gelacht habe ich gerade noch über ein paar Sätze aus einer Doku im Fernsehen. Es geht um Ägypten und irgendeinen – ist auch egal welchen – Pharao. Zuerst ein Schwenk über die Museumsinsel und der bedauernde Satz, dass dort einige Stücke fehlen – nämlich die die ein Herr Ding – ebenfalls egal – einst nach Deutschland brachte.
Dann der Bericht, wie eben dieser Herr Dings damals die Pyramide öffnete und dann im Gang feststellen musste, dass üble Bösewichte schon vor ihm eingebrochen waren und die Schätze geraubt hatten.
Merke: Wenn Einheimische Pyramiden öffnen, ist es aufbrechen und Diebstahl, wenn Weiße es tun, dann ist das Archäologie. Und jetzt denken wir kurz über unser eurozentrisches Weltbild nach und wie das nochmal mit den rassistischen Strukturen war.

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4 Kommentare

  1. Ich bin so glücklich für Euch! Und ich denke dieser Tage so: Ja, es ist ein clusterf*ck mit der Impfterminvergabe, aber hey, weltweit und im historischen Kontext betrachtet? Wir haben kein ganzes Jahr nach Beginn der Sache schon eine Auswahl (!) an funktionierenden Impfstoffen. Wir wissen, wir hier in Deutschland sind binnen Monaten dran.
    Wir Menschen sind einerseits schon reichlich bekloppt. Aber auch schon ziemlich super.

    <345

    1. Ja, da hast Du prinzipiell recht. Es ist die Frage der Sichtweise: Schaue ich, vielleicht sogar statistisch auf das große ganze oder auf die Einzefälle. Beides hat seine Berechtigung und irgendwann werden die Einzelfälle ja auch statistisch relevant.
      Ich finde erschreckend, was diese Pandemie so alles ans Licht spült. An großen und kleinen Unfähigkeiten, an Situationen, in denen der Egoismus sich Bahn bricht …

  2. Ja, so ist das mit den Narrativen: Die Einheimischen rauben – die Weißen bewahren für die Wissenschaft … In einer interkulturellen WG lebend erlebe ich täglich, wie unterschiedlich Sichtweisen auf ein und denselben Tatbestand sein können.

    1. Ja, das glaube ich. Seit ich begonnen habe, auf so etwas zu achten, lerne ich quasi jeden Tag …

Kommentare sind geschlossen.

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