Ich bräuchte bitte etwas mehr Zeit. Wie schon seit Wochen arbeite ich immer noch auf einer Taktzahl, die ich vor wenigen Monaten noch für nicht möglich gehalten hätte – und es ist weiterhin super! Ich plumpse morgens früh an den Schreibtisch und abends irgendwann die Treppe wieder runter und bin dabei deutlich weniger erschöpft als ich je dachte, es sein zu müssen. Das ist neu, das ist erstaunlich, ich frage mich, woher es kommt (ok, an der vollkommenen Umstellung meiner Ernährungsgewohnheiten vielleicht?) und ich beobachte es noch mit einem gewissen Misstrauen.
Dummerweise – Sie erinnern sich vielleicht, dass ich Anfang des Jahres noch befürchtet hatte, es würde irgendwann der Tag kommen, an dem alle wannabe-Kundinnen gleichzeitig zu Kundinnen werden wollten? – kam der Moment und deswegen ist es gerade so wie es ist. Aber die Zeit reicht nicht. Letzte Woche zum Beispiel brannte es bei einer Kundin (es waren Systemhäuser und – für die Fachmenschen unter Ihnen – ein Server mit PHP 5.6 beteiligt) und ich musste aus dem einen Flow raus- und in den anderen reinspringen und natürlich ist es gut, wenn das klappt, aber auch nur für die Stelle an der es brennt und nicht für alle anderen.
Ich bräuchte also bitte gerne etwas mehr Zeit. Bloggen würde ich zum Beispiel eigentlich auch wieder mal mehr. Oder so einen Tag am Strand genießen, ohne dabei zu wissen, dass zu Hause dabei was liegen bleibt. Oder mal wieder ein Wochenende? Eigentlich wollte ich auch in naher Zeit mal ein paar Tage das Büro zumachen.
Ich könnte dann vielleicht auch mehr über das Systemhaus erzählen; das ist ganz amüsant. Oder wenigstens in Ansätzen über die spannende berufliche Chance, die sich da am Horizont zeigt; das ist spannend. Oder wenigstens darüber, wie schwer es ist, eine vernünftige Kopfbedeckung zu finden, wenn man sich nicht die Glatze verbrennen will; das ist erstaunlich.
Etwas mehr Zeit also bitte gerne. Danke. Aber schön war es in Zandvoort, da am Donnerstag, jaja.
Ês gibt ein Zauberwort, wenn man mehr Zeit möchte. Es heißt „Deadlines strecken“. Ich war fast 20 Jahre selbständig und hatte Kunden, die gerne Freitagabend einen Auftrag für Montagfrüh schickten. Anfangs habe ich das gemacht, später war mir mein Wochenende wichtiger.
Ja sicher, das Zauberwort kenn ich natürlich. Aber Sie kennen sicher auch die Momente, wenn es Notwendigkeiten gibt? Ich spreche hier ja nicht von Freitag-auf-Montag-Jobs – die lächle ich schon seit vielen Jahren feundlich weg …
Es ist einfach sehr viel zu tun und ich wäre nach den Pandemie-bestimmten Jahren der letzte, der sich da beschwert.
mein beglatzter Liebster kauft seine Schiebermützen und Hüte in Berlin in einem kleinen Hutladen im fürchterlichen Einkaufszentrum namens Alexa. Dieser Laden ist so kurios. Superklein, was ausgestellt ist, sieht erstmal nicht ansprechend aus, aber die Verkäufer gucken den Mann an, laufen nach hinten oder bücken sich an eine Schublade und ziehen die perfekte Kopfbeckung hervor. Ein prüfender Blick, vielleicht noch eine andere Größe, aber das wars. Bestes Einkaufserlebnis. Vielleicht gibt es ja in deiner Nähe einen Hutladen. Oder, wenn du nach Berlin kommst, denk ans Alexa.
liebe Grüße!
So nett, ich muss nur leider lachen. Zum einen über Berlin: Berlin und ich haben leider ein leichtes Missverhältnis. Das sich darin äußert, dass in der letzten Dekade von 10 Versuchen hinzufahren 9x etwas dazwischen kam. Inklusive mehrerer verfallener Konzert- oder Konferenz-Tickets und richtig rausgeschmissenem Geld. Das klappt nicht mit mir und dieser Stadt.
Ach ja: Und die Vorstellung, dass es hier noch echte Läden gäbe im Kaff, die ist leider auch lustig. Oder traurig, je nach Standpunkt.
Aber trotzdem ist die Idee ja richtig gut und wenn ich mal so einen Laden sehe, trau ich ich mal rein!