Nachtrag zu gestern: natürlich weiß ich, dass es nicht „niemand interessieren, wie’s mir dann geht“. Es würde die Liebste interessieren, es würde sicherlich einige von Ihnen interessieren und es würde sicherlich auch einige Freunde interessieren. Ob es dauerhaft meine Ärztin interessieren würde – mal sehen. Ob es Kundinnen interessiert – bestimmt. Also wenn ich dann nicht mehr für sie arbeiten kann. Ob es irgendeine Versicherung interessieren würde? Sicher nicht. Wie Margarete Stokowski schon schrieb, ist es nicht ganz so einfach mit der Krankenversicherung und den Dauerkranken Selbstständigen. Ich mag ihren Ausführungen nämlich hinzufügen: Eine Krankenversicherung mit dieser 7-Wochen-Regelung kann sich nämlich auch nicht jede leisten.
Und wenn wir unsere Freundschaften mal durchgehen: Halten wir Kontakt zu denen, mit denen man nicht ausgehen kann? Die kein anderes Thema als ihre Krankheit und den Alltag im Haus haben, weil ihr Lebensraum eben nicht mehr hergibt? Laden wir sie ein… – ach ja, geht ja nicht. Besuchen wir sie, wenn wir nach einer halben Stunde wieder gehen müssen, weil es ihnen zu anstrengend wird?
Ich sag ja nur.
Ich habe heute ein paar Jahre meines online-Lebens gelöscht. Bis vor ca 10 Jahren habe ich ein paar Jahre lang ein berufliches Blog geschrieben und so langsam war das auch als Suchmaschinenfutter nicht mehr zu gebrauchen.
Dafür kann ich für ein paar mit der neuen Website neu eingeführte Suchbegriffs-Kombis einen Einstieg in den Top 20 verbuchen und das finde ich nach all den hochtönenden Worten ich könne ein bisschen SEO schon ganz gut.
Darüber hinaus weiterhin Konzentrationsstörungen, aber alles auf einem guten Weg. Gelernt ist gelernt.
Es interessiert mich, wie es Dir geht. Ich lese das hier alles mit Verzögerung und vermutlich wird mir auch erst wieder in einigen Tagen einfallen, dass ich hier mal wieder vorbeischauen könnte, vielleicht hast Du ja geantwortet. Aber ich mag diese Entschleunigung, diese Abkehr vom scheinbaren Zwang zur Echtzeitreaktion, den wir in den gar nicht mal so sozialen Netzwerken über uns ergehen lassen. In meinem Hinterkopf simmert “sieh mal nach Christian, dem geht es nicht so gut dieser Tage”, im Verbund mit dem leisen Gedanken ‚na, wem geht es schon gut dieser Tage?‘
Aber man hat ja so seine Lieblinge, nach bald 20 Jahren Bloggen. Den Christian, den Maximlian, die Liisa, von Percanta liest man schon so lange nichts mehr, die ist wohl auf Facebook, aber da will ich nicht mehr hin. Der Maximilian ist auf Twitter, der MC Winkel auf Insta, ach ja, da sollte ich auch mal wieder … egal. Ihr alle, und noch viele weitere, Ihr seid immer leise im Hintergrund in meinen Gedanken.
Blogs, ne? „Ach, dieses Internet, das ist doch alles nicht real.“
Wohl.
Das. Genau das. Ich herze das gerade sehr.