Von Internetfreundschaften geträumt, über Internetfreundschaften nachgedacht. Über diesen fragilen Moment, wenn sie von gegenseitigen Kommentieren, Liken, Sharen zu einer echten Freundschaft werden. Werden können, wenn beide den richtigen Moment erwischen.
Direkt nach den Aufstehen mit frischen Ohren eine halbe Stunde ins Auto gesetzt und die Playlist mit den jüngst gemixten Stücken durchgehört. Da kann man auch Details hören, die man vorher nicht gehört hat und da kann man auch Lärm hören, den man vorher nicht mehr gehört hat und da kann man auf dem Rückweg Brötchen mitbringen und danach nett zusammen frühstücken und über dies und das reden, wozu die ganze Woche keine Zeit war.
Und Osterferienplanungen machen – wobei sich das zwar sehr glamourös anhört, aber hauptsächlich bedeutete, dass wir versuchten die verschiedenen Variablen zusammen zu suchen und in zwei Wochen Zeit zu pressen: Wann hat jemand Geburtstag? Wann kann jemand ein paar Tage nicht hier sein? Wann hat jemand kein Auto? Wann müssen wir einen Leihwagen holen? Reicht vielleicht wirklich ein Leihwagen für eine Woche oder muss es doch ein Abo für einen ganze Monat sein?
Die Liebste fuhr ins Kino, ich mixte noch was, schlief noch was, saß noch was vor einem Bildschirm und guckte mal in Daisy Jones And The Six rein. Das beginnt ganz gut, da konnte ich gut emotional andocken. Probenräume und siffige Bühnen, große Hoffnungen und kleine Gagen kenne ich.
Zusammengefasst: heute war ein guter Tag, um ausgiebig wenig zu tun. Das Nervensystem dankte es mir damit, dass es aufhörte zu flattern.
Währenddessen entstand auf dem Dingsmöbel eine Studie des Verfalls. I like a lot.
Irgendwann mitten an diesem Tag zwischen nichts und Wochenstress, zwischen Computer und Bingewatching mit dem Laptop auf dem Schoss guckte ich mich so an, dachte an die Generation meiner Eltern und fragte mich, was sie mit 50 sonntags so getan haben. Und ob sie auch nur im Ansatz verstehen würden, was ich hier gerade so mache.
Sie fragen, Christian antwortet
Was meinst du – wie werden sich chatGPT, neuroflash etc. auf die Relevanz von Texten für Google auswirken?
Das ist eine sehr, sehr spannende Frage. Wie bei allem, was gehyped wird, habe ich mich zuerst mal von diesen neuen Spielzeugen fern gehalten und tatsächlich erst dieses Wochenende mal ein wenig damit herum gespielt. Gleichzeitig sitze ich gerade in der Situation, dass eine Kundin dringend SEO-Texte braucht und mit dem Stil „meiner“ Texterin nicht so klarkommt. Klar kam ich da auf die Idee, mal so eine Frage zu formulieren: „Beschreibe in drei Absätze mit jeweils 350 Worten mit zwei Zwischenüberschriften die Tätigkeit eines [Beruf der Kundin]. In jedem Absatz soll zweimal das Wort [Heimatstadt der Kundin] auftauchen“ Das Ergebnis war natürlich erbärmlich, wenn man es als Menschen lesen wollte aber natürlich perfekt nach Rezept geschrieben.
Und ich bin sicher, auf diese Idee sind in den letzten Wochen schon viele Menschen gekommen und vermutlich wird das auch eine kurze Zeit funktionieren. Ich denke aber, dass jemand mit viel Geld und einer großen Forschungsabteilung –also zB Google – sehr schnell Möglichkeiten haben wird, solche KI-Texte als solche zu entlarven. Schaue ich mir den kleinen Teil an, den Google mir erlaubt zu sehen, dann sind sie wirklich sehr, sehr gut darin, Inhalt und Sinn und die Art wie Menschen das alles wahrnehmen, zu simulieren und deswegen vermute ich, sie werden sehr schnell KI-Texte als solche erkennen.
Vielleicht hoffe ich das aber alles auch nur.
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