Sie fragen, ich antworte. Dänemark-Edition

Gleich zwei Fragen zur Sehnsuchtsstadt – ich freu mich so:

wie kam es zu der großen aarhus-liebe? zufall? anders gefragt: warum bist du oder seid ihr das erste mal hingefahren?
und war es dann liebe auf den ersten blick oder kam das erst nach und nach? (ich lese das blog noch nicht lange und auch nicht immer – möglicherweise wurde das längst bebloggt.)
zusatzfrage: kannst du/könnt ihr dänisch sprechen?

und …

Haben Sie schon einmal versucht, mit dem Zug nach Aarhus zu fahren?

Nein, eindeutig kein Zufall, sondern vollkommene Vorsehun… just kidding. Ja, eigentlich Zufall. Aber einer von denen, wo man hinterher denkt, das alles so sein musste, weil es so gut zusammenpasst*. Das war nämlich so:
Ich war zwar mit Anfang 20 schon ein paar Mal in Dänemark, wohnte aber jeweils mit großen Gruppen in einem Ferienhaus in den Nordsee-Dünen und hatte mit Land und Leuten exakt keinen Kontakt. Und dann war ich lange nicht da und hatte auch sonst keine Berührungspunkte.
Vor ca 13 Jahren entdeckte ich dann zufällig im Fernsehen die dänische Sängerin Tina Dico (die ich ja hier eventuell auch schon ein oder zweimal erwähnt habe …) und begann, dieses Fan-Dings irgendwie ziemlich ernst zu nehmen.
Tina ist in ihrer Heimat ein ziemlicher Superstar und hat dann noch in Deutschland eine sehr beachtliche Fanbase – und, was ich wirklich interessant finde: In beiden Ländern ein einigermaßen unterschiedliches Publikum. In Deutschland (jaja, ich komm noch zu Aarhus) kommen die Menschen meiner Einschätzung nach eher für die gefühlvollen Auftritte mit Stimme und Gitarre, in Dänemark hat sie ein Radio-Single-Publikum, das auch mal gerne mit einer Pop-Band richtig feiern will. Und ich kannte immer nur eins davon und wollte natürlich – wie gesagt: ich nehm das ernst – auch mal die rockigeren Konzerte erleben.

Ende der Vorgeschichte.

Ich erzählte ihr das alles irgendwann mal – ich glaube, 2017 wars – und sie lud mich zu einem Club-Gig in ihrer Heimatstadt Aarhus (ah, endlich!) ein. Dass ich dann tatsächlich an dem Abend nicht in dem Club war, ist eine andere Geschichte, aber: ich war (alleine) das erste Mal in der Stadt und verliebte mich in den drei Tagen sehr, sehr gründlich.
Ein halbes Jahr später überlegten wir, ob wir gemeinsam dieses Konzept „Sommerurlaub“ mal wieder ausprobieren wollten (wir waren aus egalen Gründen lange Jahre nicht zusammen weg gewesen) und die Liebste war nach meinen Erzählungen durchaus neugierig auf diese Stadt, die mich so erwischt hatte.
Jetzt muss man wissen: Aarhus ist vermutlich für die meisten keine Liebe auf den ersten Blick, sondern eher auf den anderthalbten (mich reizt exakt sowas) und die Liebste brauchte auch so ca zwei Tage. Mehr aber dann auch nicht.
Und für uns ist’s da perfekt: Die Stadt liegt am Meer und das ist sowieso das Beste. Sie ist groß genug, dass sie alles hat, was wir hier so arg vermissen – vor allem: Viel, viel Kultur. Zwei unfassbar tolle große und unzählige andere Museen, das Jazz-Festival, Clubs, Galerien, Architektur, Design … ach ach. Sie ist klein genug, dass sogar ich PTSD-Häschen da meist ohne Paniken zurecht komme. Und wir hatten halt auch unfassbares Glück mit dem AirBnB, das wir da gefunden habe; näher am Meer geht nicht.

Die ersten Male die wir da waren, haben wir schon das Touri-Programm gefahren, jetzt beim letzten Mal eher versucht, sozusagen da zu leben und uns einfach treiben zu lassen. War super.

Ich kann unglaublich gut auf die Menschen da. Wer mit mir schon mal hier unterwegs war, wird’s kaum glauben, aber ich rede da fröhlich mit jedem Menschen in jedem Lokal, jedem Laden, jedem anderen whatever.
Die Stadt macht mich einfach unfassbar glücklich.

Ach ja: Inzwischen hat das auch mit den Konzerten in Dänemark dann mal geklappt.

Und: Wir lernen das gerade, das Dänisch-Sprechen. Dummerweise sprechen alle Dänen extrem gut englisch, viele sogar deutsch und es ist verführerisch, sich darauf zu verlassen – aber netter wärs halt schon. Vor allem, wenn man dauerhaft da hin will, nicht wahr?

Mit dem Zug sind wir noch nicht gefahren, nein. Ich hab mir die Verbindungen natürlich mal angeguckt und wir haben auch schon so Konstrukte überlegt wie „eine fährt vor, die andere kommt mit dem Zug nach“ aber Sie merken: Auch da ist vor Ort ein Auto mit eingeplant. Das liegt sicher zum einen daran, dass wir dort mit Auto echt flexibler sind und zum anderen auch daran, dass ich Zugfahren als sehr, sehr anstrengend empfinde. Und die Bahnfahrt nochmal 2 Stunden länger dauert als die mit dem Auto. Ab Mitte des Jahres immerhin nicht mehr mit Benzin und ich arbeite gerade heftigst an meiner Autofixierung, die ich zweifelsohne habe.

*) Weitere irre Puzzlesteinchen, die sich noch zusammenfügten: Unsere Host kennt Tina auch (wenn ich das richtig verstanden habe). Ich entdeckte irgendwann im Web einen HIFI-Laden, der sich schnell zu meinem bevorzugten HIFI-Dealer entwickelte. Und dann entdeckte ich, dass der Laden seinen Stammsitz in Aarhus hat. Beides vollkommen irre Zufälle, ich schwör’!

Sie haben Fragen? Sie wünschen sich ein Thema, über das ich mal bloggen soll?
Schreiben Sie’s auf!

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