Naja, neben frischem Vinyl gabs da ja schon länger ein paar Fragen im Fragen-Doc. Und nur über eine davon denke ich schon so lange nach, dass alle anderen einfach auch liegen geblieben sind (die eine kommt aber auch noch!) – also los:
Hatten Sie in Ihren fünfzig Lebensjahren schon einmal das Gefühl, jetzt wirklich genug geschlafen zu haben?
Kurz: Ja.
Lang: Ich habe früher einmal die Fähigkeit besessen, ganze Tage durchzuschlafen. Also morgens nach dem ersten Toast zu merken, dass ein bisschen Schlaf noch nett wäre und dann in ein- bis zwei-Stunden-Etappen, nur unterbrochen von kurzem gemütlichem Rumgammeln einfach den ganzen Tag über zu schlafen. Und ich erinnere mich dunkel, dass ich dann so gegen fünf oder sechs Uhr ausgeschlafen war, ja.
Zuletzt ist mir das irgendwann während der Pandemie-Jahre gelungen.
Außerdem kann ich manchmal, wenn einige Dinge günstig zusammen kommen, in einen ähnlichen Schlafrhythmus kommen, wie man ihn diesem einen Fußballer nachsagt und mich in vielen kleinen Etappen durch die 24 Stunden des Tages schlafen. Dazu muss aber die Liebste im Urlaub, der Kühlschrank voll sein, kein Job mit Kundenkontakt darf auf dem Schreibtisch liegen – bzw insgesamt einfach nichts im Blickfeld auftauchen, was mich an irgendwelche üblichen Tag- und Nacht-Rhythmen bindet oder erinnert. Ich schätze gerade, das hab ich zuletzt vor ca 10 Jahren mal eine Woche gelebt und die war unfassbar erholsam.
Du liest andere Blogs. Gibt es ein Talent eines Deiner Lieblingsblogs, das Du auch gern hättest? Wofür schätzt Du Deine Blogger:innen-Kolleg:innen?
Ich muss vorwegschicken, dass viele meiner Lieblingsblogs auch von Lieblingsmenschen geschrieben werden, Menschen, die ich schon so lange on- und offline kenne, dass die digitale und die Kohlenstoffwelt verschwimmen und sie halt eben Herzmenschen sind – und ich einfach lesen möchte, wie es ihnen geht und was sie gerade so tun und denken.
Insgesamt schätze ich die Bloggenden vermutlich alle dafür, ihren Alltag oder ihren Blick auf die Welt in solche Worte zu packen, dass ich’s gern lese.
Aber trotzdem: Natürlich gibt es auch konkretes. Da gibt es Menschen in Hamburg und ich möchte so gern so schreiben können wie er und so illustrieren/zeichnen wie sie. Die andere ist zwar nur auf Insta, aber sie kann faszinierend schön quilten und ich kann es nicht. Die kluge Wortspielkönigin aus München bloggt ja leider nicht mehr. Tatkraft habe ich oft zu wenig und da fällt mir auch sofort ein Blog ein, jaja. Ach, die zwei Frauen, die eine hier, die andere da haben neben dem Spaß daran gemeinsam in den Urlaub zu fahren beide einen phantastischen Blick auf die Welt, vor allem einen, der im richtigen Moment sehr pragmatisch sein kann – und das kann ich nun mal gar nicht.
Und überhaupt kann jede und jeder etwas, was ich nicht kann. Schaue ich mich um, dann suchen viele Menschen um sich herum ja hauptsächlich Menschen, die ihnen möglichst ähnlich sind – aber ich denke, dass das zwar verständlich und hilfreich als Basis ist, aber das spannende eben da liegt, wo wir selber etwas nicht kennen oder können.
Eigentlich führt das auch direkt zur Frage …
Deine Freund:innen: Wofür liebst Du sie? Welche Fähigkeit magst Du an ihnen, die Du auch gern hättest? (Völlig frei von Neid meine ich.)
… und da ist die Mischung wohl ähnlich: Eine gewisse Ähnlichkeit als Basis ist sehr hilfreich und Unterschiede sind spannend (Ich habe mich mal auf eine Freundschaft eingelassen, die nur auf fast 100% Gegensatz aber einem open mind beruhte – aber das ging komplett schief, vermutlich, als der open mind überfordert wurde)
Ich umgebe mich gerne mit Menschen, die etwas besser können als ich/die etwas haben, was ich nicht kann, denn nur an ihnen kann ich lernen. Und wenn sie offen genug sind, dass ich auch mit ihnen und nicht nur an ihnen lernen kann, dann können sie Freunde sein. Und lieben? Für Humor, für Klugheit, für Kreativität, für ein warmes Herz.
Und manchmal reicht es auch, wenn wir uns schon immer kennen und egal, wie der Rest des Lebens dann verlaufen ist, dann reicht die alte Gemeinsamkeit.
Für einen Tag eine Superkraft: Welche wünschen Sie sich?
Nicht einfach. Es wäre verführerisch gerade im Moment so etwas zu antworten wie „Friede in aller Menschen Köpfe pflanzen“, aber ich bin nicht so dumm zu glauben, dass das länger als bis zum Tag zwei danach halten würde. Also wäre es wohl – ähnlich, wenn nicht noch wichtiger: CO2 absorbieren, also die Klimakatastrophe stoppen. Ich vermute, nicht alle aber eine ganz schöne Menge an Problemen würden sich dann schon auflösen.
Sie haben Fragen? Sie wünschen sich ein Thema, über das ich mal bloggen soll?
Schreiben Sie’s auf!
Alle bisherigen Antworten finden Sie übrigens hier.

Da sind sehr schöne Antworten bei. Mir wärmen sie das Herz. Danke fürs Teilen, Franziska :-)