17.10.2022 – back 2 business

Wieder am Schreibtisch angekommen. Mich gefreut, wie hübsch das alles aussah, denn über die Woche Abstinenz hatte ich fast vergessen, dass ich ja alles renoviert hatte. Mich etwas weniger gefreut, was da alles in der Inbox lag. Mich noch weniger gefreut, wie schlecht die gängigen WordPress-PlugIns für Mehrsprachigkeit mit meinem Lieblings-PageBuilder zusammen arbeiten, aber das ist TechTalk über die Site, mit der ich heute wieder begonnen habe und am Ende des Tages hab ich’s dann händisch gemacht und das ist schon ok. Außerdem ist damit ein Teil des Berges weg und das ist super.

Sonst: Rest-Kopfschmerzen, immer noch Grippe-Symptome, immer noch nach einer Stunde mit aufrechtem Gang erschöpft und dringend einer Pause bedürftig. Das kann ja heiter werden.
In diesem Rhythmus gings dann den Rest des Tages weiter.

Zeugs

… heute wegen Schlaffheit im Kopf ohne nette einleitende Worte:

Maret, tafka Herzdame hat mal was grundsätzliches zum Thema Neurodiversität geschrieben:

Der Oktober ist der „ADHS-Awareness-Monat“ und ich möchte das gerne zum Anlass nehmen, die Aufmerksamkeit auf diese Aufmerksamkeits-Störung sowie auf das weitere neurodiverse Spektrum zu richten.

Maret auf Buddenbohm & Söhne:
Reiß dich doch einfach mal zusammen

Die Frau Kaltmamsell denkt über moderne Arbeitsformen und neue Ansprüche und alte Gewohnheiten nach:

Ich sehe in großen Unternehmen/Organisationen auf der einen Seite Betriebsräte, die um Gleitzeit gekämpft haben und darin um eine möglichst optimal definierte Kernzeit: Damit AUSSERHALB dieser Kernzeit niemand von den Mitarbeitenden Verfügbarkeit fordern darf. Und erlebe auf der anderen Seite Neulinge im Erwerbsleben, die sich durch Kernzeit zu Verfügbarkeit gezwungen fühlen, die private Abwesenheiten ganz selbstverständlich jederzeit einschieben.

Kaltmamsell: Journal Donnerstag, 13. Oktober 2022 – Radlhölle quer durch die Stadt

Ruona Meyer denkt über nachhaltige nachhaltige Entwicklungsziele Deutschlands in Afrika nach:

Im April 2017 warb eine Hochglanzbroschüre damit, wie das deutsche Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) durch seine Grünen Innovationszentren (GIZ) Kleinbauern in einem Dutzend afrikanischer Länder hilft. […] Der damalige Minister Gerd Müller erschien im Anzug auf der Titelseite und hielt mit den Bauern Händchen. Seit 2014 waren da schon rund 266,5 Millionen Euro an Steuergeldern für die GIZ veranschlagt worden.
Anfang 2018 aber tauchte eine andere Geschichte über die GIZ auf, und zwar aus Sambia.
In Mfuwe, einem Gebiet, in dem der rege Chili-Handel zufällig begann, als die Bewohner das Gemüse als Abschreckung gegen Elefanten pflanzten, beschwerten sich die Bauern. Die Gewinne, die sie mit dem GIZ-Projekt erreichten, lagen weit unter einem existenzsichernden Lohn: „Wir werden betrogen, wir werden benachteiligt…Wir können nicht entscheiden, zu welchem Preis wir verkaufen“, berichteten sie der Rosa-Luxemburg-Stiftung.

Ruona Meyer auf riffreporter:
Was kann Afrika Deutschland über die Nachhaltigen Entwicklungsziele lehren?

Nach den etwas eingeschränkten Bearbeitungsmöglichkeiten vor Ort hab ich ein paar Bilder aus dem Urlaub nochmal gut bearbeitet und ins Fotoblog geladen, wo sie hingehören.
Aarhus, Herbst 2022 in den SmalltownSnapshots


Und zum Abschluss ein Video, das meinen Horizont wieder mal ein wenig geöffnet hat. Natürlich habe ich im Geschichtsunterricht den zweiten Weltkrieg und die Nazizeit durchgenommen, mehrfach natürlich auch und eventuell auch einmal zu viel. Und dann steht in Dänemark ein Zehnjähriger vor mir und erzählt, er wäre sehr interessiert am zweiten Weltkrieg* und als ich seine Eltern darauf anspreche, erzählen die mir von Oversimplified, einem YouTube-Kanal, den der Junge gern sieht. Natürlich war ich neugierig und dann war es ziemlich spannend, die Geschichte des zweiten Weltkrieges aus nicht-deutscher Sicht erzählt zu bekommen:

*) nicht aus heiterem Himmel oder weil ich aus Deutschland komme, aber das ist eine andere Geschichte.

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16.10.2022 – Chronistenpflicht …

… weil ich eigentlich gern mal wieder in einen täglichen Rhythmus kommen würde …

… aber nix zu erzählen, außer: Migräne aus der Hölle, garniert mit Ferienendblues.
Gehen Sie am besten rüber zur wunderbaren Smilla, die hat mehr und besser zu erzählen.

Ich hab hier nur noch ein Bild vom letzten Mittwoch.

15.10.2022 – was von den Schiffchen übrig blieb

Krank (bisher nur ein Streifen auf dem Test), daher nur (haha) ein Rückblick:

Da lief die Mette Maersk gerade ein und die Hauptoberschiffsbeauftragte Nummer 1 kontrolliert die ordnungsgemäße Einfahrt in den Hafen. Die Maersk-Schiffe sind übrigens erschreckend groß und wir haben schon im Sommer das Schwesterschiff Morcia Murcia [nach Beschwerde in den Kommentaren korrigiert] voller Begeisterung beguckt.

Exakt in diesem Moment, in dem ich blogge, läuft sie übrigens wieder aus, die Mette.
(Screenshot Vesselfinder, ich habe unsere Überwachungsstation, von der aus das Bild oben entstand, mal dezent markiert.)

Nein, zu mehr Gedanken bin ich heute nicht in der Lage.

11.-14.10.2022 – Schiffchen gucken. Und so.

Glücklicherweise hatten wir ja noch was vor, da in meiner freien Woche. Denn wenn freie Woche und endlich mal wieder ein Konzert von Tina in Aarhus zusammenfallen – naja, das war ein Nobrainer. Apropos „No brain“: aus Gründen hatten wir erst das Lieblingshotel gebucht und dann aber doch die Superwohnung vom Sommer noch einmal bekommen. Und wenn eine kluge Bärin nicht auf dem Parkplatz auf der A1 beiläufig gefragt hätte „das Hotel hattest Du ja storniert?“, dann hätten wir diese Woche den Luxus zweier Wohnstätten gehabt. Aber: Bis elf konnte ich stornieren, und es war ja gerade mal 10:37 Uhr.

Ich kann den Weg inzwischen komplett ohne Navi bis in die Tiefgarage finden und das Gefühl, nach Hause zu kommen, warf mich in seiner Intensität schlichtweg um. Nun denn – in diesem Moment, wo ich das hier tippe, ist es fünf Uhr morgens und ich gucke auf den Hafen rüber und bin glücklich und um den Rest mach ich mir später Gedanken.

Viel über dieses Konzept von Ländergrenzen nachgedacht und wie spannend es eigentlich ist, dass nördlich von einem Strich auf einer Karte die Menschen wissen, wie lecker Holundersaft ist, aber keine Pralinen kennen – und südlich des Strichs andersherum. Mal ganz abgesehen von Sprache und so Dingen wie Haltung zum Leben und so.

Am ersten Tag sind wir ein bisschen rumgelaufen, haben geguckt, was es neues auf dieser crazy Halbinsel gibt und haben Schiffen beim Rein- und Rausfahren zugeguckt. Außerdem waren wir kurz in der Innenstadt um zuerst ein Beweisfoto für Instagram zu machen und dann wollten in der Rooftopbar einen Kaffee trinken. Das haben wir dann gelassen, denn die Rooftopbar war ausgebaut zu einem mehrstöckigen Rooftopgarden und bis wir da einmal durch waren, waren wir wieder mal so filled up mit Glücklichsein über Stil und Haltung zu öffentlichem Raum, dass da kein Kaffee mehr rein musste.

Dann vorausschauendes Ausruhen, denn abends war ja schließlich das Konzert.
Es war unser erstes echtes (Indoor-)Konzert seit diesem verfickten endlosen März 2020 und es war ein beeindruckendes Erlebnis auf sehr vielen Ebenen.
Nach der Show stellten wir fest, dass wir uns vor fast drei Jahren zuletzt gesehen hatten und das ist schon eine echt lange Zeit. Es war so unfassbar schön, Tina wieder auf der Bühne zu sehen und zu hören; es war so unfassbar schön, alle mal wieder zu sehen. Nur eines hatte der Bär von minderem Verstand nicht bedacht: Als ich damals dachte, ich wollte auch mal Konzerte in Dänemark sehen, da war einer der Gründe, dass die Deutschen und Tinas Humor nicht so ganz auf einer Wellenlänge liegen und ich das gern mal anders erleben wollte.
Die Grundannahme stimmte wohl: sie erzählte unglaublich viel und der Saal bebte vor Lachen. Ich hatte nur vergessen, dass ich ja noch quasi kein dänisch spreche und dementsprechend halt nix verstand. War aber wohl echt lustig.

Ich habe übrigens leider keine guten Bilder für Sie.

Was vor knapp zehn Jahren mit „ich glaub‘, ich mach’ mal ’ne Fanpage“ begann, das hat schon echt damals absolut nicht vorstellbare Ausmaße angenommen, also so in jeder Hinsicht.
Nicht nur die Menge der gesehenen Konzerte, sondern auch zum Beispiel die vielen Venues zwischen „kleiner“ und „beeindruckend groß“, zwischen „irgendwie seltsam“ und „beeindruckend toll“, an denen wir Konzerte sahen.
Die vielen Städte. Dass wir jetzt hier in Aarhus sitzen, dass wir uns so in diese Stadt verliebt haben.
Dass wir gestern vor dem Konzert, in der Pause und nachher Menschen trafen (so viele Verabredungen, das hatte fast was von Sozialstress) – und wieder neue, wieder nette, kennen gelernt haben –… ey verdammt, sogar der Truckfahrer ist ein supernetter, interessanter Mensch.
Und dann noch die vielen Menschen, mit denen ich online im Kontakt bin und dieses „Hobby“ teile.
Wie viel wunderbare Musik wir erlebt haben.
Das war alles wirklich in keinster Weise vorstell-, geschweige denn absehbar – meine wildeste Hoffnung war damals, dass ich vielleicht mal ein Meet&Greet, ein gemeinsames Selfie und ein Autogramm bekomme.
Und es macht mich alles sehr, sehr glücklich. Nur das Selfie, das wirds wohl auch nicht mehr geben – da habe ich nie dran gedacht und inzwischen ist es albern, danach zu fragen.

Am nächsten Tag signalisierte mir mein Körper, er wäre jetzt wohl mal krank und wir lernten, dass Dänemark keine Grippe-Kombi-Produkte verkauft. Ich finde das prinzipiell ganz vernünftig, hätte aber gern ausnahmsweise eins gehabt, um mich wenigstens so weit aufrecht zu bringen, dass die Fahrt machbar erscheinen möge. Hmpf.
Ein Tag also krank in der fremden Wohnung rumgelegen und am nächsten Tag beschlossen, besser heimzufahren. Also, einen Tag eher als gedacht, aber krank sein in der Ferne saugt einfach.

Ich werde übrigens vermutlich nie müde, da rüber zu gucken.

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6.10.2022 – ach Gottchen

Nee, echt keine besonderen Vorkommnisse. Viel gecodet, wenig sonst erlebt; nachdem die Liebste wieder da war, waren wir ein paar Mal am See – aber das ist ja auch inzwischen nicht so wirklich erzählenswert. Inzwischen bin zumindest ich da auch nicht mehr so sehr aus Freude daran, wie schön es da ist, sondern weil es halt eine gute Strecke mit schon guten Aus- und Anblicken ist. Und weil es ja klug ist, raus zu gehen und Vitamin D zu tanken, so lange noch welches von oben kommt*. Also mehr so from the head und nicht so from the heart.
Aber immerhin gehört uns der See jetzt wieder allein, nachdem die Touris weg sind.

*) Sträflich verkürzte & verfälschte Darstellung, ich weiß.

Einen Vormittag beim ältesten Kunden verbracht und dort Produkte fotografiert; ich mach das ja eigentlich nicht (mehr), aber bei ihm aus alter Verbundenheit schon. Außerdem treffen wir uns dann und das ist immer sehr schön, denn das sind einfach sehr feine Menschen. Bei der Gelegenheit seine Karre mal schick von vorn fotografiert.

Jetzt eine Woche frei und ich erwähnte zwar gelegentlich vorher, wie sehr ich auf dem Zahnfleisch war, aber jetzt merk ich’s auch selbst. Stimmung daher grenzwertig.
Nicht hilfreich ein paar Begegnungen, bei denen ich nicht umhin kam zu bemerken, wie – sorry – beschissen es den jeweiligen Gegenübern aus den verschiedensten Gründen ging.

Gestern Abend die eingeschlossene Gesellschaft geguckt. Naja. Wir fanden beide alle Figuren etwas holzschnittartig, an manchen Stellen genau das Bisschen zu überzeichnet, dass sie nicht glaubhaft blieben – obwohl die Idee an sich eigentlich hätte schön sein können.

Parallel hatte ich meine Solo-Woche begonnen – sorry: Der Titel ist echt peinlich und wird der Serie auch nicht gerecht – The Sex Lives of College Girls zu schauen. Nicht nur, aber vor allem im Vergleich zu der deutschen Produktion gestern Abend fiel mir auf, wie divers in vielen Hinsichten diese Serie auf eine vollkommen selbstverständliche Art und Weise war. Quer, nicht nur normschön, quer durch alle Herkunftsländer, die Frauen nehmen sehr selbstverständlich ihr Dating in die Hand und die erfolgreichen weißen Collge-Jungs sind nicht automatisch sympathisch – geschweige denn die, deren Geschichte erzählt wird. Und vor allem: Die dicke Frau ist eine Frau und nicht „die dicke“, die Inderin eine weitere Frau und nicht „die Ausländerin“. I like that a lot.
Hat man da erstmal einen Sinn für entwickelt, dann sind vor allem deutsche Mainstream-Produkte schwer aushaltbar, finde ich.

Aber sagen Sie doch mal, wie machen Sie das eigentlich im Moment so – sich aufrecht halten zwischen Herbst und Pandemie und Krieg und Gasleitungslecks und sabotierten Bahnnetzen?

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