28.2.2023 – Listenführung

Es wird nie wieder einen Februar 2023 geben, ist Ihnen das klar?
Es ist spät, ich bin erschöpft bis ins Mark, ich mach mal Bulletpoints:

Pro:

  • Den Kleinkram geschafft, der reingeflattert kam.
  • Mit Vanessa telefoniert
  • Mit dem Narkosedoc telefoniert.
  • Nur noch eine von den „viel zu lange liegen lassen“-Mails in der Inbox, alle anderen sind beantwortet
  • Mich an ein Projekt erinnert, an dem mitzuarbeiten mir eine Freude und Ehre war.

Con:

  • Das Projekt abgeschaltet, an dem mitzuarbeiten mir eine Freude und Ehre war.
  • Immer noch eine von den „viel zu lange liegen lassen“-Mails in der Inbox

Could be worse, couldn’t it?

26.2.2023 – Chronistenpflicht

Heute habe ich geschlafen und gelegentlich gegessen. Das war a) offensichtlich nötig und b) gut.

Erfreuen Sie sich doch bitte statt an meinen Gedanken an diesem knuddelnden Pinguinpärchen.

24.2.2023 – womit verbringt ihr eure Zeit?

Vormittags versucht zu denken, das klappte dann heute mal wieder nicht so. Also stattdessen Wasser geholt, den Internetbestellerkeller von Pappe befreit und so Dinge getan.
Rebellische Tat des Tages: Im Leergut eine volle Flasche Wasser versteckt und freundlich so gelächelt, dass es als „Ja“ durchgehen konnte, als der Mann hinter der Theke routinemäßig desinteressiert „Alles leer?“ in den Raum fragte. Ich Punk, ey.

Zwischendurch mit der Agentur überlegt, was unsere Marschrichtung im Meeting nächste Woche sein wird. Wir sind uns einig und das ist super.

Mittags mit der Liebsten ein spätes Frühstück zum Wochenendauftakt gefeiert und danach – weil ich mir was positives schaffen wollte – spontan losgefahren. Zum Zoo. Geparden gucken. Jaja, ich weiß: Zoo, nicht unproblematisch aber trotzdem. Als ich am Zoo ankam stellte ich fest, dass der Zoo schon geschlossen hatte. Gut, wenn man klug gewesen wäre, hätte man das vorher nachschauen können, im Internet oder so. Das hat also richtig super geklappt, mit dem „mir was positives schaffen

Immerhin gibt mir das Zeit für ein paar Fragen:

Sie fragen, Christian antwortet

wie kommt es dazu, daß geparde deine lieblingstiere sind?

Also erstmal sind Geparden ja nunmal Katzen und damit per se super. Sie sind meines Wissens die größten schnurrenden und miauenden Katzen, was unfassbar süß ist. Die Jungtiere sehen aus wie kleine Marsupilamis und was könnte es besseres geben?
Das ist die eine Ebene.
Die andere ist zum einen die Faszination für „schnellstes Landsäugetier, ey“; das ist schon echt krass. Und gleichzeitig, dass Geparden für diese Höchstleistung so spezialisiert gebaut sind, dass sie hart an der Grenze sind, sich damit selbst im Weg zu stehen. Ihre Krallen sind immer draußen und damit abgenutzt und nicht mehr scharf genug um gut zu klettern. Sie sind ziemlich klein, damit das mit dem Tempo klappt, aber dafür bei der Jagd nicht automatisch immer die Gewinner. Will sagen: Sie haben sich da ein bisschen in eine Nische entwickelt, zahlen für ihre Höchstleistung mit anderen Unzulänglichkeiten und da hab ich ein Herz für und kann da extrem gut relaten, wie man heute so schön sagt.
Und sie schnurren!


Wie hast Du herausgefunden, dass der Bass Dein Instrument ist? Welches war Dein erster Bass, und hast Du auch mal Kontrabass gespielt, vielleicht gar klassisch im (Schul?)orchester?

Haha, die Geschichte ist eher … so naja … weil, das war nämlich so: Langjährige Leserinnen wissen ja, dass ich in einem wirklich kleinen Dorf aufgewachsen bin und dort einen einzigen Freund hatte. Wir hatten beide klar, dass wir Musiker sein wollten, bevor wir auch nur eine einzige Klaviertaste gedrückt hatten, keine Ahnung warum; wir waren da noch so jung, dass nichtmal das Argument mit den Groupies eine Rolle spielen konnte.
Da seine Eltern ihn im Gegensatz zu meinen unterstützten, spielte er dann irgendwann immerhin VHS-Kurs-Wandergitarre und wir wusste, dass zwei Gitarren nur in Heavy-Metal-Band Sinn machten. Außerdem hatte ich ein tiefes Gefühl dafür, dass ich harmonietechnisch nicht so supi sein würde und beschloss: Ich bin Drummer, weil: Auf 1-2-3-4 kloppen kann ich. (Little did I know)
Ein Drummer ohne Geld, sich ein Kit zu kaufen oder sich Unterricht leisten zu können, aber wen kümmert das mit 14?
Dann passierte etwas doofes: Der einzig andere Jugendliche im Dorf der mit uns sprach, hatte sich ein Schlagzeug gekauft und mit jahrelangem Training im örtlichen Spielmannszug konnte er auch sofort ganz gut loslegen.
Als wir beeindruckt seiner Eltern Haus verließen und überlegten, wir wir mit diesem Konflikt umgehen würden – denn zwei Drummer braucht nun wirklich endgültig niemand – plante ich lösungsorientiert wie immer um und sprach: „Ich werd Bassist. Die spielen ja nur einfache Melodien und keine komplizierten Akkorde, das krieg ich hin.“ (Little did I know)
Wohlgemerkt: Zu dem Zeitpunkt besaßen wir beide zusammen als Ausstattung unserer geplanten Band eine 99-Marks 7/8Wandergitarre mit Nylonsaiten und große Pläne und sonst nichts.

Ich glaube mit 17 hab ichs dann geschafft, mir aus dem Sommerferienjob genügend Geld zurück zu legen, dass ich mir die billigste verfügbare JazzBass-Kopie aus Korea leisten konnte, die ich in meinen Ghettoblaster stecken und über einen 10cm-Speaker spielen konnte. Den ersten Amp hab ich mir dann zwei Jahre später er-jobbt – meine Eltern waren inzwischen von fehlender Unterstützung zu aktivem Boykott übergegangen. Daher auch nie Unterricht abseits der YouTube-Uni viele Dekaden später. Und einen Kontrabass hab ich exakt einmal in der Hand gehabt. Leider nicht öfter.
Circa ein Jahr später shuffelten wir dann los wie nix gutes, der Rest ist Geschichte.


Hotelmama fragt in ihrem Blog:

was mich eigentlich fast mehr als das finanzielle interessiert: was macht ihr auf eurer arbeit, womit verbringt ihr eure zeit? was davon ist fachwissen, das ihr gelernt habt, was musstet ihr euch selber erarbeiten? inwiefern war eure ausbildung für den job entscheidend?

hotelmama: … und von luft und liebe

Ich verbringe meine Zeit – neben Orga, da ich ja selbstständig bin, mit drei Teilbereichen: Ich konzipiere Websites, ich gestalte Websites, ich programmiere Websites. Dabei gibt es eine deutliche Reihenfolge in den Vorlieben, die sich nicht mit der Häufigkeit der Tätigkeiten deckt; aber das st ok, da ich alles drei sehr gern mache. Am liebsten denke ich, gern zusammen mit anderen klugen Menschen zusammen, darüber nach, wie man Websites so richtig, richtig super machen kann. Dann gestalte ich das und nun denn, programmiert werden muss das ja auch. Die Realität ist exakt andersherum, da viele Menschen mit sehr genauen Vorstellungen bei mir auftauchen oder aber finden „ich hab ja eh nix zu sagen“. Und auch, da ich durchaus gern zB für Agenturen die Programmierung übernehme.

Gelernt im Sinne einer klassischen Ausbildung habe ich davon 99% gar nicht. Mit 16 habe ich mal in einer Werbeagentur ein Praktikum gemacht und habe da ein paar Gestaltungsgrundlagen gelernt, aber den Rest habe ich mir selbst beigebracht – denn damals, als ich anfing, da konnte man den Job noch nirgends lernen.
Aber es gab Internetseiten, Foren und Mailinglisten, wo andere ihr Wissen teilten und getreu dem Motto „erst wenn Du es erklären kannst, hast Du es richtig verstanden“ habe ich mein Wissen sofort auf einer eigenen solchen Website und in Büchern wieder veröffentlicht. Die Liebste hat mal ausgerechnet, dass ich so in etwa die Dauer einer klassischen Ausbildung verbracht habe.

Vorher habe ich auf Lehramt studiert, genauer: Sonderpädagogik mit den Förderschwerpunkten „Sehen“ und „Sprache“. Obwohl man da ja auch den ersten Blick gar keine Zusammenhänge sieht, hat mir das immer einen leichten Vorsprung in allen Bereichen gegeben, die man unter „barrierefreies Internet“ zusammenfasst. Dummerweise interessiert das quasi niemanden. Und ein bisschen Wahrnehmung hab ich damals halt auch gelernt.

Sie haben Fragen? Sie wünschen sich ein Thema, über das ich mal bloggen soll?
Schreiben Sie’s auf!

23.2.2023 – wem gehört nochmal die Website?

Eigentlich auch ein ganz nettes Datum, nicht wahr?
Die Schlaflosigkeit der letzten Wochen schlug gestern Abend gegen neun in eine abrupte Totalmüdigkeit um, die auch heute Morgen, als die Liebste ging, nicht befriedigt schien. Aber ganz offensichtlich bin ich dann wohl aufgestanden und losgefahren und habe mit Frau Doktor ein paar nette Worte gewechselt, während sie mir die Vitamine ins Sitzfleisch rammte.
Wieder zu Hause wollte ich eigentlich in Ruhe ein paar Dinge abarbeiten, die in den letzten Wochen liegen geblieben waren, aber die Abstimmungshölle von gestern ging dann direkt weiter.
$Kundin versteht natürlich nicht, warum es so schwer sein soll, eine hübsche E-Mail zu gestalten und ich gebe zu, es ist schwer zu erklären, dass ausgerechnet Microsoft sich halt nicht an Standards hält und deswegen Outlook immer einen Sonderweg braucht. Vor allem wenn MS das einzig bekannte Maß der Dinge ist.

Außerdem: Für mich ist es ja vollkommen normal: Etwas tippen, es testen, es korrigieren, es testen, nach ein paar Runden fertig sein. da die Testrunde aber in der IT der Kundin stattfinden muss, dauert diesmal alles etwas länger – und ich verstehe, dass das ohne das Wissen, das Programmieren immer diverse Testrunden mit sich bringt etwas seltsam sein kann.

By the way #serviceblog ein paar Ratschläge für Sie – für den Fall, dass sie eine Website betreiben:

  • Die Domain sollte Ihnen gehören. Falls Sie einen Verein oder eine Firma repräsentieren, gehört die Domain bitte dem Verein oder der Firma (sog. „juristische Person“)
  • Der sog. „Admin-C“, quasi der rechtliche Ansprechpartner für die Domain sind Sie oder eine Angestellte der Firma/Vertreter des Vereins.

    (Hintergrund: Da die Inhaberin den Admin-C bestimmt, kann so die Admin-C getauscht werden, wenn sie Firma oder Verein verlässt. Gehört dieser Person aber auch die Domain, bekommt Firma/Verein sie nur wieder, wenn Sie im Frieden mit dieser Person sind.)
  • Klären Sie, wem was gehört und wer was benutzen darf. Im Urheberrecht sind nämlich ein paar Dinge festgelegt, die nach meinem Laienverständnis* ganz grundsätzlich folgendes bedeuten: Die Gestaltung gehört der Grafikerin. Die Programmierung der Programmiererin. Die Fotos** der Fotografin. Die Texte der Texterin.
    Das heißt: Sie kaufen nichts davon, sondern Sie erwerben ein Nutzungsrecht. Achten Sie darauf, dass dieses Nutzungsrecht zeitlich und räumlich uneingeschränkt ist – im Internet ist das irgendwie logisch, aber rein rechtlich kann (Beispiel) Ihre Print-Grafikerin Ihnen verbieten, Ihre Flyer in Österreich zu verteilen, wenn sie Ihnen nur das Nutzungsrecht für Deutschland eingeräumt hat. Oder die Flyer nach Silvester 2022 noch zu benutzen, wenn es eine zeitliche Einschränkung gibt.
  • Wenn Sie meinen, dass Sie selbst auch an der Programmierung basteln wollen, dann brauchen Sie dazu das Bearbeitungs-Recht – klären Sie das.
  • Legen Sie fest, wer sich um Updates, und Backups kümmert und wo und in welcher Form die gespeichert werden. Das ist nämlich überraschenderweise nicht automatisch Ihre Webdesignerin!
  • Heften Sie das nicht nur alles in irgendeinen Ordner, sondern bestehen Sie darauf, dass die Zuständigkeiten der Person, die das alles irgendwie regelt, auch in der Aufgabenbeschreibung nieder geschrieben werden. Schon damit eine eventuelle Nachfolgerin weiß, warum Sie auf einmal der Webhoster anruft und ihr erklärt es gäbe da ein Problem.

*) Ich darf ja hier keinen rechtlich verbindlichen Rat geben – bitte verstehen Sie meine thematischen Hinweise hier auch nicht so. Sprechen Sie im Zweifelsfall immer mit einer Fachanwältin!
**) Fotos sind übrigens noch ein Sonderfall, denn wenn auf einem Foto eine Person abgebildet ist, hat die auch noch ein Mitspracherecht. Vor allem, wenn es sich um Ihre Vereinsmitglieder oder Mitarbeiterinnen handelt, bedarf es dort einer Klärung.

Ja, das ist unangenehmer Scheiss – aber wenn Sie wissen, woran Sie sind, dann treten später keine Probleme auf und Sie fühlen sich nicht unsicher, wenn Sie mit Ihrer Fachfrau sprechen müssen. Nicht, dass dann aus Unsicherheit Übersprungshandlungen entstehen …

Später haben wir versucht, die angelaufenen Nerv-Faktoren mit Torte zu bekämpfen.

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