16.2.2023 – allerlei Wünsche

Gestern auf der Bank am See die Pommes-auf-der-Bank-am-See-Saison eröffnet. Ich hatte mir vorgenommen, den ersten möglichen Termin zu ergreifen und das haben wir geschafft.

ja, die Bank steht eigentlich sogar IM Wasser

Den Tag mit Frau Doktor und der donnerstäglichen Spritze begonnen. Vor der Tür im Freiluftwartezimmer mit einer Frau gestritten, die allen anderen ungefragt erklärte, wir alle wären nur wegen der doofen Masken die eh nix bringen im Moment dauernd krank. Als ich widersprach, meinte sie, ich müsse mich halt mal besser informieren und das fühlt sich so sehr absurd an.
Wünschte, ich wäre schlagfertiger gewesen und hätte sie gefragt, warum sie zum Arzt rein will, wo sie Ärzten ja offensichtlich nicht glaubt.

Aber (Achtung, Überleitung aus der Hölle) apropos „Wünsche“: Vielen Dank für die vielen Fragen. Ich schreibe hier wirklich gern rein in dieses Blog und wenn ich nichts zu erzählen habe, das ist dann halt blöd. Und Sie helfen mir da gerade sehr!

Sie fragen, Christian antwortet

Ihre Meinung über ein gesellschaftliches Pflichtjahr

Das ist einfach: Ich bin da sehr für. … äh: Sehr dagegen. … äh: Es ist kompliziert. So wie ich das sehe gibt es zwei Hauptargumente, die die beiden „Lager“ anführen: „Es tut jedem Menschen gut, sowas mal gemacht zu haben und aus der Bubble geholt zu werden“ vs. „Ein Pflege-System darf nicht auf der Arbeit von unausgebildeten, unterbezahlten unfreiwillig Verpflichteten basieren, die auch noch alle 12 Monate wechseln
Und ich finde beide Argumente vollkommen richtig.

Kurz nebenbei: Das Nebenargument, man stehle damit Menschen Zeit finde ich hingegen zynisch und blöd: Wir werden immer älter und wenn wir jemand Zeit stehlen, dann dem Kapitalismus junge Arbeitskräfte ohne Ahnung, die sich leichter ausbeuten lassen, weil sie noch nix vom Leben gesehen haben.

Aber zurück: Ja, ich bin ein alter weißer Mann, der von seiner Jugend schwärmt, wenn ich meine Zivildienstzeit glorifiziere. Aber ich weiß auch genau, dass ich schon damals – nach 15 Monaten Jugendtreff in einem sozialen Brennpunkt – sprachlos vor dem Verhalten der typischen upper-middleclass Primar-Lehramts-Studentinnen stand, die vor 3 Monaten noch auf der wohl-behüteten Schulbank saßen. Weil sie sich exakt so benahmen, wie sie es unter sich sein konnten: Rücksichtslos und unsensibel mit dem Blick auf alles nur aus ihrer eigenen, bis dahin immer sehr leichten Welt heraus und ohne eine Idee, dass es mehr Wahrheiten gab, als die vom FDP-Papi dozierten. (Sie verstehen, dass ich ein Klischeebild male, um eine Richtung deutlich zu machen?) Beispiel: Versuchen Sie mal einem solchen Menschen klarzumachen, dass die 65,- Zuzahlung zur Klassenfahrt eine unüberwindbare Hürde darstellen. Oder der gute Pelikan-Farbkasten halt nicht drin ist diesen Monat.
Nichts hat mich so in der Wirklichkeit geerdet wie mein Zivildienst und später mein Job als Mann vom Jugendamt (#14 hier).
Und ja, ich finde, dass es allen Menschen gut tut, über ihren eigenen Tellerrand zu sehen und auch mal auf die nicht so schönen Seiten unseres Lebens zu sehen. Das kann helfen, Menschen-Schicksale später nicht als Zahlen in einer Excel-Tabelle zu begreifen. Egal ob als Lehrerin, Bankberaterin oder Versicherungsfachangestellte.
Und ja, ich finde auch, dass wir alle eine Verantwortung der Gesellschaft gegenüber haben, wenn wir in der Gesellschaft leben wollen. Entgegen einer verbreiteten Meinung ist nämlich nicht jedem geholfen, wenn jede sich selbst hilft; das ist privilegiertes Wording für „ich mag halt nicht an andere denken“. Jedenfalls in unserer neoliberalen Gesellschaft.
Und deswegen muss ich vehement für ein solches Pflichtjahr sein.

glorious Zivildienstzeit

So far so good, aber: Unsere gerade noch erwähnte neoliberale Gesellschaft neigt ja nun mal dazu, alles auf Teufel komm raus auf Kante genäht zu „optimieren“, bis der letzte Viertelcent heraus gepresst ist. Wir nennen das „just in time business“ oder „Prozessoptimierung“ und so lange nicht ein Schiff im Sueskanal steckenbleibt oder eine Pandemie dem Planeten ein Beinchen stellt ist das an der Oberfläche betrachtet auch halbwegs gelaufen. Das bedeutet aber auch, dass ich davon überzeugt bin, dass schon jemand die fertigen Personal-Einsparungspläne in der Schublade liegen hat für den Fall, dass irgendwo ein FSJler ankommt bzw dafür, dass ein VSJ („Verbindliches soziales Jahr“, selbst ausgedacht) beschlossen wird. Und auf diesen Zetteln wird für jeden VSJler eine Fachkraft entlasten, weil für diese Menschen eben Menschen nicht Menschen, sondern Nummern sind. Dummerweise wäre genau das ein Argument für so ein Jahr, damit solche Unmenschen aussterben, aber …
Das ist ein solches No-Go, dass ich vehement gegen ein gesellschaftliches Pflichtjahr sein muss.

Und jetzt weiß ich leider auch nicht weiter und hoffe nur, dass stimmt, was ich letztens auf einem hybschen Instagram-Sharepic las: dass es sexy wie nix Gutes ist, wenn jemand mal offen sagt, dass er keine Ahnung habe, denn:
Ich habe wirklich keine Ahnung.

Sie haben Fragen? Sie wünschen sich ein Thema, über das ich mal bloggen soll?
Schreiben Sie’s auf!

Sie fragen, ich antworte. Dänemark-Edition

Gleich zwei Fragen zur Sehnsuchtsstadt – ich freu mich so:

wie kam es zu der großen aarhus-liebe? zufall? anders gefragt: warum bist du oder seid ihr das erste mal hingefahren?
und war es dann liebe auf den ersten blick oder kam das erst nach und nach? (ich lese das blog noch nicht lange und auch nicht immer – möglicherweise wurde das längst bebloggt.)
zusatzfrage: kannst du/könnt ihr dänisch sprechen?

und …

Haben Sie schon einmal versucht, mit dem Zug nach Aarhus zu fahren?

Nein, eindeutig kein Zufall, sondern vollkommene Vorsehun… just kidding. Ja, eigentlich Zufall. Aber einer von denen, wo man hinterher denkt, das alles so sein musste, weil es so gut zusammenpasst*. Das war nämlich so:
Ich war zwar mit Anfang 20 schon ein paar Mal in Dänemark, wohnte aber jeweils mit großen Gruppen in einem Ferienhaus in den Nordsee-Dünen und hatte mit Land und Leuten exakt keinen Kontakt. Und dann war ich lange nicht da und hatte auch sonst keine Berührungspunkte.
Vor ca 13 Jahren entdeckte ich dann zufällig im Fernsehen die dänische Sängerin Tina Dico (die ich ja hier eventuell auch schon ein oder zweimal erwähnt habe …) und begann, dieses Fan-Dings irgendwie ziemlich ernst zu nehmen.
Tina ist in ihrer Heimat ein ziemlicher Superstar und hat dann noch in Deutschland eine sehr beachtliche Fanbase – und, was ich wirklich interessant finde: In beiden Ländern ein einigermaßen unterschiedliches Publikum. In Deutschland (jaja, ich komm noch zu Aarhus) kommen die Menschen meiner Einschätzung nach eher für die gefühlvollen Auftritte mit Stimme und Gitarre, in Dänemark hat sie ein Radio-Single-Publikum, das auch mal gerne mit einer Pop-Band richtig feiern will. Und ich kannte immer nur eins davon und wollte natürlich – wie gesagt: ich nehm das ernst – auch mal die rockigeren Konzerte erleben.

Ende der Vorgeschichte.

Ich erzählte ihr das alles irgendwann mal – ich glaube, 2017 wars – und sie lud mich zu einem Club-Gig in ihrer Heimatstadt Aarhus (ah, endlich!) ein. Dass ich dann tatsächlich an dem Abend nicht in dem Club war, ist eine andere Geschichte, aber: ich war (alleine) das erste Mal in der Stadt und verliebte mich in den drei Tagen sehr, sehr gründlich.
Ein halbes Jahr später überlegten wir, ob wir gemeinsam dieses Konzept „Sommerurlaub“ mal wieder ausprobieren wollten (wir waren aus egalen Gründen lange Jahre nicht zusammen weg gewesen) und die Liebste war nach meinen Erzählungen durchaus neugierig auf diese Stadt, die mich so erwischt hatte.
Jetzt muss man wissen: Aarhus ist vermutlich für die meisten keine Liebe auf den ersten Blick, sondern eher auf den anderthalbten (mich reizt exakt sowas) und die Liebste brauchte auch so ca zwei Tage. Mehr aber dann auch nicht.
Und für uns ist’s da perfekt: Die Stadt liegt am Meer und das ist sowieso das Beste. Sie ist groß genug, dass sie alles hat, was wir hier so arg vermissen – vor allem: Viel, viel Kultur. Zwei unfassbar tolle große und unzählige andere Museen, das Jazz-Festival, Clubs, Galerien, Architektur, Design … ach ach. Sie ist klein genug, dass sogar ich PTSD-Häschen da meist ohne Paniken zurecht komme. Und wir hatten halt auch unfassbares Glück mit dem AirBnB, das wir da gefunden habe; näher am Meer geht nicht.

Die ersten Male die wir da waren, haben wir schon das Touri-Programm gefahren, jetzt beim letzten Mal eher versucht, sozusagen da zu leben und uns einfach treiben zu lassen. War super.

Ich kann unglaublich gut auf die Menschen da. Wer mit mir schon mal hier unterwegs war, wird’s kaum glauben, aber ich rede da fröhlich mit jedem Menschen in jedem Lokal, jedem Laden, jedem anderen whatever.
Die Stadt macht mich einfach unfassbar glücklich.

Ach ja: Inzwischen hat das auch mit den Konzerten in Dänemark dann mal geklappt.

Und: Wir lernen das gerade, das Dänisch-Sprechen. Dummerweise sprechen alle Dänen extrem gut englisch, viele sogar deutsch und es ist verführerisch, sich darauf zu verlassen – aber netter wärs halt schon. Vor allem, wenn man dauerhaft da hin will, nicht wahr?

Mit dem Zug sind wir noch nicht gefahren, nein. Ich hab mir die Verbindungen natürlich mal angeguckt und wir haben auch schon so Konstrukte überlegt wie „eine fährt vor, die andere kommt mit dem Zug nach“ aber Sie merken: Auch da ist vor Ort ein Auto mit eingeplant. Das liegt sicher zum einen daran, dass wir dort mit Auto echt flexibler sind und zum anderen auch daran, dass ich Zugfahren als sehr, sehr anstrengend empfinde. Und die Bahnfahrt nochmal 2 Stunden länger dauert als die mit dem Auto. Ab Mitte des Jahres immerhin nicht mehr mit Benzin und ich arbeite gerade heftigst an meiner Autofixierung, die ich zweifelsohne habe.

*) Weitere irre Puzzlesteinchen, die sich noch zusammenfügten: Unsere Host kennt Tina auch (wenn ich das richtig verstanden habe). Ich entdeckte irgendwann im Web einen HIFI-Laden, der sich schnell zu meinem bevorzugten HIFI-Dealer entwickelte. Und dann entdeckte ich, dass der Laden seinen Stammsitz in Aarhus hat. Beides vollkommen irre Zufälle, ich schwör’!

Sie haben Fragen? Sie wünschen sich ein Thema, über das ich mal bloggen soll?
Schreiben Sie’s auf!

14.2.2023 – failed plans und was gedanklich so dranhängt

Froh und ausgeschlafen aufgewacht. An den Schreibtisch, einem eher glockigen Sound in Nummer zwei ein wenig der schrillen Höhen genommen, dann begonnen zu arbeiten.
Eine verschwundene Website wieder geholt; ich hatte dann trotz fehlender Informationen beschlossen, dass ein Update von einer WordPress-Version von 2016 auf etwas aktuelles bestimmt nicht falsch kann – selbst wenn das dann im Endeffekt nicht der Grund für das Verschwinden sein sollte. War es aber dann und ich musste nicht weiter suchen.

Ein bisschen im Großprojekt die letzten Kleinigkeiten gecodet.
Eine Absage geschrieben. Die Anfrage klang total interessant, die Anfrage kam, weil eine Kundin mich weiter empfohlen hatte aber ich musste feststellen: ich bin im Moment nicht zuverlässig genug und vor allem: ich habe keinerlei Aussicht, wann ich wieder zuverlässig sein werde. Bestandskundinnen und -projekte klappen gerade so, mehr geht gerade nicht.

Nicht, dass ich damit gerechnet hätte, dass diese Mail meine Laune heben würde, aber es riss mich doch noch tiefer in eine Traurigkeit als ichs befürchtet hatte. Um da nicht vollends hineinzufallen, soll man – also ich – dann ja etwas tun, am besten etwas produktives, was sicheren Erfolg verspricht: Einkaufen, Tanken, Autowaschen, das klang überschaubar und machbar. Ryd hatte mir sechs Cent den Liter Bonus versprochen, das war doch eh ein guter Anlass. Auf dem Weg zur Tanke ziemlich knapp einem vollkommen selbstverschuldeten schweren Unfall entgangen. Klappt Autofahren also auch nicht mehr? Den Bonus gabs nur an den neu im Ryd-Netzwerk hinzugekommenen Tankstellen, das hatte ich überlesen. Die Schlange an der Autowaschanlage ging einmal um den Block, auf dem Weg zum Laden verstand eine Karen im SUV nicht, dass man kein Fahrrad überholen kann, wenn einem jemand (also ich) entgegenkommt. Noch ein Beinahunfall also – aber im Zweifelsfall reichen 10cm Abstand zum Glück halt aus. Das Eurostück, was ich immer zum Einkaufen in der Jeanstasche trage, war wohl rausgefallen und wissen Sie: das alles erfüllte nicht den Anspruch „produktiv mit sicherem Erfolgserlebnis“ – selbst wenn ich dann einen nicht angeketteten Einkaufswagen fand.

Nach Schule und Beratungsstunden holte mich die Liebste ab und wir fuhren in ein Café. Wie so normale Leute. Grundsätzlich sehr nett da, bis ich merkte, dass mich – neues Feature! – eine gewisse Lautstärke innerhalb von sehr kurzer Zeit in den Meltdown treiben kann. Fluchtartig also das Gebäude verlassen.

Später: Die Liebste telefoniert mit einer Freundin, mit der ich zufällig auch heute auch schon sprach. Kurz und organisatorisch ich, lang und plaudernd sie und durchs Haus höre ich Fragmente, bemerke ich, dass die beiden lang über meinen Gesundheitszustand sprechen und aus dieser kleinen Erfahrung heraus möchte ich Sie bitten: Falls Sie länger- oder dauerkranke Freundinnen haben: Sprechen Sie mit Ihnen, nicht über sie.
Ja, ich hasse mich auch, wenn die Liebste von ihrem Alltag erzählt und ich sowas wie „ab eins auf der Couch und geschlafen“ erwidern muss; es sind elende Gespräche, ich weiß es aus beiden Perspektiven.
Ja, ich finde mich dann auch selbst vollkommen furchtbar und ich weiß auch – Perspektivwechsel – ebensogut wie Sie, dass man halt irgendwann verstummt, dass man irgendwann einfach nicht mehr so gut weiß, was man sagen soll, wenn zum zwanzigsten Mal „Und? Besser?“ – „Nee, nich so richtig.“ ausgetauscht wurde. Und trotzdem: lassen Sie Ihre kranken Freundinnen nicht alleine.
Nur mal so gesagt.
Wir, wir kennen uns ja nicht, wir sind ja nur Leserin und Blogautor also bitte denken Sie jetzt nicht, Sie müssten was tun oder hätten was verpasst. Höchstens weise ich nochmal dezent auf das Wunsch-Dokument hin, denn ich finde ebenso meine Monothematik hier ganz, ganz furchtbar.

Vorhin auf einmal Geräusche von draußen, ich hörte genauer hin und tatsächlich: Kranische. Oder Wildgänse, entschudigen Sie, halt so Vögel, die in einem großen V im Spätherbst nach Süden fliegen und gerade wieder nach Norden kommen und toll sind. Und wie das toll war.
Das ich trotz bereits vollkommener Dunkelheit rausrannte war zwar vielleicht etwas naiv, aber da hörte ich besser und außerdem war es total klar und ich sah Jupiter, Mars, Venus und Beteigeuze und das war auch extrem toll. Ich hatte noch nie den Mars gesehen!

Sie haben Fragen? Sie wünschen sich ein Thema, über das ich mal bloggen soll?
Schreiben Sie’s auf!

13.2.2023 – Chronistenpflicht.

So gegen halb zwei aufgewacht und bis fünf nicht wieder einschlafen können. Uff. Dummerweise war heute einer der wenigen Tage, an denen ich früh morgens einen Termin hatte; Herr HNO wollte mir gerne wie jedes Quartal einmal in die Nase gucken.
Auf dem Weg nach Dortmund hatte ich ein vages Gefühl, dass ich gerade nicht zwei Tonnen Stahl über die Autobahn lenken sollte. Die Nase ist ok. Auf dem Rückweg von Dortmund hatte ich ein sehr bestimmtes Gefühl, dass ich gerade nicht zwei Tonnen Stahl über die Autobahn lenken sollte und der Rest des Tages änderte auch nichts am Gesamtzustand.

Kennen Sie das, wenn jemand in einem Lied, einem Buch, einem Text direkt in Ihr Herz reinspricht, -singt, -schreibt? Dieser Absatz hier ist so einer: nichts und niemand hat bisher dieses manchmal einsetzende Gefühl so perfekt in Worte gefasst und ich möchte danke dafür sagen.

Es ist eine dieser Westdeutschlanderinnerungen, man fühlt sich allmählich museal damit. Damals, als man Spiegel und Zeit und Süddeutsche und beim Arzt auch Geo las, und dabei das befriedigende Gefühl hatte, alles richtig zu machen, auf der richtigen Seite zu sein, korrekt informiert zu sein. In einem Land vor unserer Zeit.

Maxmilian Buddenbohm: Währenddessen in den Blogs, Ausgabe 12.2.2023

12.2.2023 – der Vorhang geht auf

Lang geschlafen. Gut geschlafen. Ich hatte vergessen, wie das ist. Quasi aus dem Bett ins Auto, um bei einer leicht erweiterten Brötchenhol-Runde die aktuelle Musik mal im Auto zu hören. Da Musik auf allen Endgeräten anders klingt und man sich sehr, sehr sehr vertun kann, wenn man nur auf einer Stereoanlage hört, ob alles schön ist, nutze ich mindestens meine Schreibtisch-Anlage, die im Wohnzimmer, die Bluetoothbox, die iPhone-Kopfhörer und das Auto, um zu hören, ob ich die Dinge so veröffentlichen kann und mache mir Notizen, um Verbesserungen umzusetzen.
Aus dem Auto schicke ich mir dann per Siri SMS und das ist zwar eigentlich mittelnervig, aber der Unterhaltungsfaktor ist riesig groß:

„Die große Trommel“ ist die Verzweiflungslösung, weil „Bassdrum“ immer zu Müll führt. Nummer sieben braucht natürlich etwas weniger „Höhen“ statt „hören“, der „Hai“ ist natürlich die „HiHat“ und bei Nummer sieben soll der „Bass ein My (µ)“ lauter. Nicht der „Bus ein Müh“.
In anderen Worten: Siri war stets bemüht.

Den weiteren Vormittag über also hohe und tiefe Frequenzen My-weise angehoben oder abgesenkt und versucht, mir für Nummer sechs noch etwas auszudenken.
Ach nett, dass Sie sich gerade fragen: Nein, das erste Album ist immer noch nicht veröffentlicht, aber das zweite schon auf der Zielgeraden. Zu dem ersten ergab sich plötzlich – also neben meinem Zaudern – noch ein logistisch-organisatorisches Problem und es dauerte absolut unangemessen lang bevor mir einfiel, dass ich ja ein paar Profis kenne und vielleicht einfach die mal fragen könnte.
Problem solved.

Nachmittags gab es ein … nein: Es gab DAS erste Vortreffen für ein Theaterstück, was der Stadtnarr hier aufführen möchte – und er hat mich gefragt, ob ich ihm Musik mache. Natürlich mache ich.
Als ich in der Gruppe saß, fiel mir auf, dass das jetzt mein erstes Zusammentreffen mit einer Gruppe von Menschen seit März 2020 war und es war … interessant. Aber ich denke, es wird toll; ich denke auch, ich werde kaum noch einmal mit der ganzen Gruppe zusammensitzen müssen wenn ich es nicht will und die Magie, die ich schon mal an anderer Stelle beschrieb, war sogar schon heute zu spüren.

Heute Abend? Erst vermeiden, irgendjemand im Fernsehen dabei zuzuhören, wie er oder sie sich zur Wahlsiegerin erklärt und stolz den Auftrag der Wählerinnen und Wähler annimmt, die mit ihrer Stimme ein deutliches Zeichen gesetzt haben und dann zum Wiedersehen der Dschungelstars. Das ist heut mehr meines und eh niveauvoller als die Wahlberichterstattung.

Danke fürs Teilhaben und Dabei-sein. Wenn Sie wollen:
Hier können Sie mir ’ne Mark in die virtuelle Kaffeekasse werfen,
Oder – wenn Ihnen Geld zu unpersönlich ist – hier ist meine Wishlist. Sie finden dort formschöne und Freude-spendende Geschenke für wenige oder auch sehr viele Euro.

Die Website setzt 1 notwendiges Cookie. Ich nutze Matomo, um zu sehen, welche Artikel Sie interessieren. Matomo ist lokal installiert es werden keine Cookies gesetzt, so dass Sie dort vollkommen anonym bleiben. Externe Dienste werden erst auf Ihre Anforderung genutzt.