23.2.2023 – wem gehört nochmal die Website?

Eigentlich auch ein ganz nettes Datum, nicht wahr?
Die Schlaflosigkeit der letzten Wochen schlug gestern Abend gegen neun in eine abrupte Totalmüdigkeit um, die auch heute Morgen, als die Liebste ging, nicht befriedigt schien. Aber ganz offensichtlich bin ich dann wohl aufgestanden und losgefahren und habe mit Frau Doktor ein paar nette Worte gewechselt, während sie mir die Vitamine ins Sitzfleisch rammte.
Wieder zu Hause wollte ich eigentlich in Ruhe ein paar Dinge abarbeiten, die in den letzten Wochen liegen geblieben waren, aber die Abstimmungshölle von gestern ging dann direkt weiter.
$Kundin versteht natürlich nicht, warum es so schwer sein soll, eine hübsche E-Mail zu gestalten und ich gebe zu, es ist schwer zu erklären, dass ausgerechnet Microsoft sich halt nicht an Standards hält und deswegen Outlook immer einen Sonderweg braucht. Vor allem wenn MS das einzig bekannte Maß der Dinge ist.

Außerdem: Für mich ist es ja vollkommen normal: Etwas tippen, es testen, es korrigieren, es testen, nach ein paar Runden fertig sein. da die Testrunde aber in der IT der Kundin stattfinden muss, dauert diesmal alles etwas länger – und ich verstehe, dass das ohne das Wissen, das Programmieren immer diverse Testrunden mit sich bringt etwas seltsam sein kann.

By the way #serviceblog ein paar Ratschläge für Sie – für den Fall, dass sie eine Website betreiben:

  • Die Domain sollte Ihnen gehören. Falls Sie einen Verein oder eine Firma repräsentieren, gehört die Domain bitte dem Verein oder der Firma (sog. „juristische Person“)
  • Der sog. „Admin-C“, quasi der rechtliche Ansprechpartner für die Domain sind Sie oder eine Angestellte der Firma/Vertreter des Vereins.

    (Hintergrund: Da die Inhaberin den Admin-C bestimmt, kann so die Admin-C getauscht werden, wenn sie Firma oder Verein verlässt. Gehört dieser Person aber auch die Domain, bekommt Firma/Verein sie nur wieder, wenn Sie im Frieden mit dieser Person sind.)
  • Klären Sie, wem was gehört und wer was benutzen darf. Im Urheberrecht sind nämlich ein paar Dinge festgelegt, die nach meinem Laienverständnis* ganz grundsätzlich folgendes bedeuten: Die Gestaltung gehört der Grafikerin. Die Programmierung der Programmiererin. Die Fotos** der Fotografin. Die Texte der Texterin.
    Das heißt: Sie kaufen nichts davon, sondern Sie erwerben ein Nutzungsrecht. Achten Sie darauf, dass dieses Nutzungsrecht zeitlich und räumlich uneingeschränkt ist – im Internet ist das irgendwie logisch, aber rein rechtlich kann (Beispiel) Ihre Print-Grafikerin Ihnen verbieten, Ihre Flyer in Österreich zu verteilen, wenn sie Ihnen nur das Nutzungsrecht für Deutschland eingeräumt hat. Oder die Flyer nach Silvester 2022 noch zu benutzen, wenn es eine zeitliche Einschränkung gibt.
  • Wenn Sie meinen, dass Sie selbst auch an der Programmierung basteln wollen, dann brauchen Sie dazu das Bearbeitungs-Recht – klären Sie das.
  • Legen Sie fest, wer sich um Updates, und Backups kümmert und wo und in welcher Form die gespeichert werden. Das ist nämlich überraschenderweise nicht automatisch Ihre Webdesignerin!
  • Heften Sie das nicht nur alles in irgendeinen Ordner, sondern bestehen Sie darauf, dass die Zuständigkeiten der Person, die das alles irgendwie regelt, auch in der Aufgabenbeschreibung nieder geschrieben werden. Schon damit eine eventuelle Nachfolgerin weiß, warum Sie auf einmal der Webhoster anruft und ihr erklärt es gäbe da ein Problem.

*) Ich darf ja hier keinen rechtlich verbindlichen Rat geben – bitte verstehen Sie meine thematischen Hinweise hier auch nicht so. Sprechen Sie im Zweifelsfall immer mit einer Fachanwältin!
**) Fotos sind übrigens noch ein Sonderfall, denn wenn auf einem Foto eine Person abgebildet ist, hat die auch noch ein Mitspracherecht. Vor allem, wenn es sich um Ihre Vereinsmitglieder oder Mitarbeiterinnen handelt, bedarf es dort einer Klärung.

Ja, das ist unangenehmer Scheiss – aber wenn Sie wissen, woran Sie sind, dann treten später keine Probleme auf und Sie fühlen sich nicht unsicher, wenn Sie mit Ihrer Fachfrau sprechen müssen. Nicht, dass dann aus Unsicherheit Übersprungshandlungen entstehen …

Später haben wir versucht, die angelaufenen Nerv-Faktoren mit Torte zu bekämpfen.

22.2.2023 – Alltag (hurra)

Etwas unausgeschlafen aufgewacht, eventuell weil ich gegen viertel vor zwölf gestern Abend die letzte Folge „Alice in Borderland“ startete um dann festzustellen, dass es die vorletzte war und ich schon das Ende sehen wollte. Und um zwei hellwach im Bett saß. Das passiert Ihnen doch auch, oder? ODER?

Ziemlich früh der erste Zoom. Ich hatte recht deutlich durchgesetzt, dass wir uns im Zoom trafen auch wenn ich das Gefühl hatte, dass nicht alle damit glücklich waren. Nachdem dann schnell aus „wir wollen die Homepage neu machen“ ganze 5 Änderungen (3 Bilder austauschen, 2 Textänderungen) geworden war und wir nach 17 Minuten inkl. Small Talk fertig waren, war ich extrem froh, dass ich mich durchgesetzt hatte.
Dann begann ein langwieriges Abstimmungs-Hin und -Her um ein Newsletter-Template. Dazu müssen Sie wissen, dass das erfolgsversprechendste Rezept für einen gestalteten Newsletter lautet: Schreib HTML, als wäre es noch 1999 – was dann aber manchmal mit modernen Gestaltungsvorstellungen kollidiert.
Wenn dann noch unbedingt die ERP-Software den Versand übernehmen soll und auch noch ihren Teil am Code macht … naja, Sie verstehen.

Mittags war ich ziemlich spontan in einen Termin bei der Frau Seelemassage reingerutscht um mit ihr ein Problem zu besprechen, was hier nicht hingehört, aber trotzdem auch gerade in meinem Leben sein möchte. Ich kam aus der Stunde heraus mit dem Wissen was ich will, mit einer klaren Haltung, warum ich das will, warum das auch ok ist und wie ich es vermitteln kann und das ist echt das Beste, was nach einer Stunde so geschehen sein kann, denke ich.

Die Liebste war auch in der Nachbarstadt und wir trafen uns auf einen Kaffee, ganz eventuell stand auch Kuchen auf dem Tisch.

Wieder zu Hause übergangslos zurück in die Abstimmungshölle, später noch Nudeln und der Beginn der zweiten Staffel Alice in Borderland.

Fast nur sehr belanglos, sehr super das.

Zeugs

Bei der Kaltmamsell fand ich diesen Artikel aus dem Halbtagsblog, in dem Jan-Martin Klinge mal aufschreibt, was eine Lehrerin so tut. Also abseits von „Vor der Klasse stehen und Wissen präsentieren“:

Anträge für Integrationshelfer stellen, AoSF-Anträge stellen, AoSF-Verfahren begleiten und „mitschreiben“, Briefe zu allen möglichen Gelegenheiten austeilen, einsammeln, auf Vollständigkeit prüfen, Bücher auf Schäden kontrollieren und dokumentieren, Bücherverwaltung, Buchführung über Fehlstunden, Busaufsicht führen, Chemie-Müll entsorgen, Chemikalien- Inventarisierung und ggf. beschriften, den Schulteich pflegen, Diebstählen nachgehen, … … … … .

Jan-Martin Klinge: Was macht so eine Lehrkraft eigentlich den ganzen Tag?

Haben Sie das auch schon erlebt: Sie gucken einen Film aus den 90ern und müssen laut lachen. Über die schlchten Witze, die damals so typische Filme ausmachten – obwohl sie schlecht sind? Also natürlich nur im stillen Kämmerlein und eigentlich auch nur aus Nostalgie und – manchmal ist es schon anstrengend, gegen die alten Reflexe anzugehen, auch wenn man es sehr möchte.
Weiß Frau just a thought und beginnt zu überlegen:

ich glaube, dass wir alle von zeit zu zeit aus kindlichen anteilen heraus auf eine als elterlich wahrgenommene aufforderung reagieren. die reaktion ist dann entweder trotz oder anpassung. und ich bin nach der eigenen erfahrung davon überzeugt, dass bei vielen menschen genau dieser kindliche anteil („ich will machen was ich will! und wie ich will!“) getriggert wird, wenn die aufforderung nach differenzierterer auseinandersetzung mit anderen menschen kommt oder ums einfach zu sagen: wenn eine aufforderung kommt, die uns aus der bequemen kindlichen haltung rausholt. […] die generation der boomer zum beispiel, die die jahrgänge (je nach forschungsansicht) zwischen 1960-1975 umfasst und die sich mit am schwersten tut mit den veränderungen, war eine ziemlich bevormundete generation von elternseite her, ihre eltern noch weltkriegs – und ideologiegeprägt und unerfahren im zugestehen eines freien kindlichen willens. dass diese generation aufforderungen zur veränderung schneller verwechselt mit einer elterlich-bevormundenden aufforderung halte ich für völlig nachvollziehbar. der widerstand dagegen ist immanent […] was bedeutet denn diese erkenntnis, wenn sie denn überhaupt stimmt, aber nehmen wir mal an das, was bedeutet das nun im umgang mit menschen, die sich weigern zu gendern oder weiter sexistische sprüche loslassen oder poc`s diskrimieren und lgbtqia+ für spinnerei halten?

It’s just a thought: es ist kompliziert.

Danke fürs Teilhaben und Dabei-sein. Wenn Sie wollen:
Hier können Sie mir ’ne Mark in die virtuelle Kaffeekasse werfen,
Oder – wenn Ihnen Geld zu unpersönlich ist – hier ist meine Wishlist. Sie finden dort formschöne und Freude-spendende Geschenke für wenige oder auch sehr viele Euro.

20.&21.2.2023 – brutto? netto? Hauptsache Italien.

Montag – Im besten Sinne ein sehr normaler Tag. So mit E-Mails und Code, Pixeln und gelegentlichen Telefonaten.
Nur abends bin ich bei Instagram etwas eskaliert, nachdem ich las, dass man in Schweden aktuell befürchtet, dass 1/3 der jungen erwachsenen Symptome von Long Covid zeigen. Und es macht mich einfach sehr sauer, wie eine ganze Gesellschaft so etwas ignoriert, „weil man doch nicht immer so ein Ding im Gesicht haben kann, Christian“. Und wie eine Gesellschaft das Problem einfach dadurch löst, dass sie die, die krank werden, unsichtbar macht.
Praktischerweise werden die, die unsichtbar gemacht werden, dann ja manchmal etwas sauer und ab dann kann man sie ja endgültig ausblenden, weil sie „ständig wieder von diesem Thema anfangen müssen und immer so motzen“. Und dann kann man in Ruhe wieder Après Ski und Karneval und so begehen – sind die ja selbst Schuld, wenn sie immer nerven müssen.
Eine schöne Anekdote darüber, WIE unsichtbar kranke Menschen in unserer Gesellschaft sind gibt es hier, bei der Beschreibung über einen Hollywood-Film nach einer wahren Geschichte über die Liebe zwischen einem Polio-erkranktem Mann und seiner Sexualassistenz:

Über die Dreharbeiten zu The Sessions sagt Hauptdarsteller John Hawkes: „Mark O’Brien sagte oft, dass behinderte Menschen für nicht-behinderte Leute unsichtbar seien. Wenn ich zwischen den Aufnahmen auf meiner Trage liegen blieb, war es tatsächlich so, dass Leute ihre Sandwiches oder Jacken und Mäntel auf mir ablegten. Und ich dachte, ah, so fühlt es sich also an ein Möbelstück zu sein.“

Der Querschnitt.de: The Sessions – Sexualassistenz mit Helen Hunt

Was hingegen wirklich herzberührend schön ist, wenn man mal etwas eskaliert: Es meldeten sich sofort Menschen mit lieben und aufbauenden Worten (obwohl ich ja eher wütend als was anderes war– aber ich hatte das Wort „suzidal“ benutzt und das triggert wohl) und es ist so schön zu sehen, bis wo sich so mancher alte weak-tie über die Jahre verfestigt hat und dass die Gemeinschaft in diesem Netz nicht nur ich noch spüre.

Der Dienstag begann mit Halsschmerzen und abgesehen davon, dass ich da eh schon wenig Lust drauf hatte, bemerkte ich sofort eine tiefe Panik, die sich in den Worten „Bitte nicht schon wieder“ manifestierte.
Aber da ich im Reflex erstmal feste mit scharfem Zeugs gegurgelt hatte, hab ich den Selbsttest auf später verschoben. Es bleib aber bei einem Streifen.

Am Schreibtisch hatte ich das Gefühl, dass in einem langjährigen Projekt gerade entweder ein interner Streit über mich ausgetragen wird – dass ich also quasi das Scheidungskind bin – oder dass ich abgeschoben werden soll und jemand Fehler produziert, um sie mir dann in die Schuhe zu schieben. Und ich lobpreise meine freundlichen Mails, in denen immer alles steht, was ich tue. Und warum ich es tue.
Bleibt am Ende das doofe Gefühl: Ich möchte meine Zeit gar nicht so verbringen.

Kennen Sie das? Sie rufen Ihre Steuerberaterin an und haben das Gefühl, dass Sie jetzt eine unfassbar dumme Frage stellen. Und dann sagt die Stimme am anderen Ende der Leitung sowas wie „… äääääh. Da müsste ich mich dann mal schlau machen …“ und Sie sind ganz furchtbar erleichtert, weil die Frage vielleicht doch nicht so doof war?

Ähnlich wie Frau Herzbruch treibt mich ja das Thema „wie komme ich an was für ein Auto?“ sehr um gerade, aber gestern und heute haben sich ein paar Dinge geklärt. Zum Beispiel darf ich mein Konto für die drei Tage überziehen, in denen ich das aktuelle Auto kaufen muss, um es dann sofort zu verkaufen. Und es gibt einen passenden Gebrauchten und überhaupt klärt sich eine Situation, die zwischendurch bedeutet hätte, dass ich ein paar Monate ein Auto abonniert hätte – jaja, das geht – und wenn man sich eigentlich gar nicht so viel mit diesem Thema beschäftigen möchte ist das alles zu viel Beschäftigung damit. Und trotzdem bin ich froh, es zu erledigen, denn ohne Auto funktioniert mein Leben hier auf dem Berg im Kaff leider nicht. Jedenfalls nicht, wenn ich etwas anderes tun möchte, als gegenüber im Wald spazieren zu gehen. Also einkaufen. Mal zu Frau Doktor kommen oder zur Post oder zum Altpapiercontainer.
Gleichzeitig ist ein gebrauchtes Auto natürlich immer besser als ein neu zu bauendes und ein E-Auto besser als ein Verbrenner und da Dank der Förderungen und der Lieferengpässe der letzten beiden Jahre genug gebrauchte Wagen auf dem Markt sind geht das alles gerade auf. So scheint es gerade.

Absurde Geschichte am Rande: 2021 und auch noch ’22 konnte man einen Tesla kaufen, ein paar Monate fahren und dann über dem Neupreis verkaufen. Falls Sie sich also fragen, warum plötzlich so viele Tesla3 auf den Straßen sind – that’s why …

Aber apropos E-Auto: Die Tage fragte eine deutsche TV-Moderatorin auf Instagram nach Tipps rund um den Kauf eines E-Autos, da sie nach Jahren des Bahnfahrens jetzt doch ein Auto braucht. Und dann passierte etwas interessantes: Sie fragte konkret nach Wagen für die Langstrecke, 400 – 500km um genau zu sein und veröffentlichte zwei Tage später dann die Antworten. Der Fiat 500e sei ganz super. Und der Renault Zoë. Und noch ein oder zwei Kleinwagen.
Hm. Der Fiat hat eine WLTP-Reichweite zwischen 300 und 320 Kilometer, der Zoë sogar 395. Und obwohl das schon weit unter der geforderten Reichweite liegt, unterschlugen alle Antworten, dass WLTP ja ungleich der real nutzbaren Reichweite ist und man je nach Strecke, Fahrweise und Wetter auch gern mal ein Drittel abziehen kann.
Und ich habe so viele Fragen: Lesen Menschen keine Fragen – also Sinn-entnehmend? Wissen Menschen vielleicht wirklich gar nicht über diese Differenz? Warum veröffentlicht sie diese Antworten als „so nett und hilfreich“?

Sie fragen, Christian antwortet

analoges Thema: Brettspiele. Hast du all-time-favourites? Kennst du Spiele, die in der PC-Version gut sind und analog nicht so bzw. andersrum?

Hm. Da ich echt wenig spiele kann ich da wenig sagen. Früher, in Studenten-WG-Zeiten haben wir gerne Siedler gespielt – und das haben die Liebste und ein befreundetes Paar und ich während Corona auch als echt sehr ok spielbare iPad-Variante ein paar Mal gespielt.
Gelegentlich spielen wir hier Scrabble auf dem Brett und bei mir läuft im Hintergrund meist eine Partie Wordfeud. Und dann gibt es ja noch die beste Gang der Stadt, mit der ich alle paar Monate Monopoly online spiele. Die Umsetzung ist ganz ok, aber ein Spielbrett wäre geiler. Aber da die Gang sich über Sauerland, Bonn und München verteilt und wir im Lockdown begannen – was will man machen?
Im gleichen App-Paket gibts noch das Spiel des Lebens, Cluedo und Schiffe versenken, da sind die Umsetzungen bis auf Cluedo (echt ok) ziemlich trashig und bescheiden.
Wirkliche PC-Spiele spiele ich nicht, Gesellschaftsspiele sonst auch nicht und bei allem, was jünger ist als 20 Jahre bin ich eh raus, sorry.
Andersherum: Über die online-Escape-Rooms hatte ich ja hier schon geschrieben, die sind toll.
Und auf dem iPad habe ich noch Need For Speed und das ist auf dem iPad super und im der analogen Version natürlich strunzlangweilig. Überall andere Autofahrer und so … ;)


Hast Du schon mal drüber nachgedacht, was das Fahrrad in Deinem Leben bewirkt und verändert hat?
Welchen Einfluss es auf Dein und in Deinem Leben hat?
Wie es Dir auf der Straße begegnet (und hoffentlich nicht nur bei Beinaheunfällen)?

Das ist eine interessante Frage, weil sie in der Fragestellung ja impliziert, dass ich das (ein) Fahrrad nutze – was nicht so ist. Als ich noch nicht im Kaff, sondern noch auf dem Dorf lebte, hatte ich ein Fahrrad und so ab 16 hab ich das auch gelegentlich mal für die Fahrt zur Schule genutzt. Nicht oft, denn 10km sind zwar ok, 52 Minuten schon nur mittel-ok – aber die 215 Höhenmeter allein auf der einen Hälfte, die haben’s anstrengend gemacht.
Zum Zivildienst nach Aachen hab ich das Rad noch mitgenommen, aber danach hatte ich bis ca 30 gar kein Fahrrad. Dann mal wieder eins gekauft und für und mit großem Spaß eine Menge gefahren – bis ich dann das erste Mal unklare Herzbeschwerden bekam und mir meine damalige Ärztin als erstes mal das Radfahren verbot. Dann sind wir an den höchsten Punkt der Stadt gezogen und ich habe nie wieder angefangen.
Im Alltag strengen mich die meisten Begegnungen mit Radfahrern unglaublich an, was aber daran liegt, dass ich ihnen den Platz und die Vorfahrt gebe, die sie nun mal haben und brauchen und ich dann immer mit einem Blick im Rückspiegel hänge und Angst habe, dass mir der Hintermann drauf fährt. Bin oft genug angehupt und beschimpft worden, wenn ich langsam rechts abbiege oder sogar anhalte, weil eben von hinten ein Radler kommt – ich fürchte es ist nur eine Frage der Zeit, bis einer mal nicht mehr bremsen kann. Was sehr absurd ist.

Sie haben Fragen? Sie wünschen sich ein Thema, über das ich mal bloggen soll?
Schreiben Sie’s auf!

18.&19.2.2023 – relaxation.

Der Januar ist ja schon nur so durchgerauscht, aber jetzt? Schon der zwanzigste?? Mon dieu.

Samstags erst am See gewesen, lange zusammen gesessen und meine ganze Auto-Verkauf-Kaufgeschichte nochmal systematisch durchgekaut. Sie haben es vielleicht an den immer wieder kommenden sich aber meist widersprechenden Fragmenten bemerkt: Ich war mir da noch nicht sicher und stand gedanklich etwas vor der Wand. Nun: Morgen mal telefonieren, dann fügen sich vermutlich ein paar Dinge.
Vielen Dank by the way für eine weitere Überraschungspost im Briefkasten. Immer wieder so großartig – und wenn ich in der Zwischenzeit jemanden vergessen habe: Bitte sehen Sie es meinem Geisteszustand nach. Alles wird wieder gut und gefreut habe ich mich auf jeden Fall sehr!

Dann einen weiteren Escape-Room gespielt; jedenfalls den ersten Teil, denn dafür reicht die mögliche Konzentrationsdauer dann doch nicht. Wieder sehr schön gemacht, diese Geschichte.

Abends Sushi und ganz normales öffentlich rechtliches Samstagabendfernsehen, früh ins Bett und insgesamt war das ein sehr angenehm entspannter Samstag. Und die Pläne für Sonntag riefen nach Wiederholung.

Ist Ihre Camera-Roll eigentlich auch eine Mischung aus 2% Fotos, und 98% Fotos/Screenshots von Dingen, die Sie sich unbedingt merken wollten? Immerhin hatte es diesmal geklappt und nach dem Aufstehen verschwand ich in den Untiefen eines Plugin-Anbieters, bei dem es als befristete Sonderaktion „Buy 2, get 2 extra“ gab. Was vier neue PlugIns in der DAW bedeutet und was damit auch vier hoch viele Stunden Spaß beim Musikmachen bedeutet. Die nächsten Stunden waren gesichert.

Den Nachmittagskaffee nahmen wir in einer nicht-örtlichen Gaststätte ein, denn hier das Kaff ist Karnevalshochburg und das wird so ernstgenommen*, dass die Randale vorm Karnevalszelt gestern Abend es sogar bis in die Bildzeitung geschafft hat. Wir flüchteten also die Stadt und landete für diese wirklich gute Kunstwerk aus Kuchen und Eis in einer nahen Systemgastro.

*) Hatte ich mal erzählt, wie sich ein örtlicher Politiker in der Zeitung darüber beschwerte, dass wir seinen volltrunkenen Zustand mittags um eins ausgenutzt hatten und ihm eine Unterschrift für ein Bürgerbegehren, das er gar nicht unterstützen wollte „abgeluchst“ hatten? Nein, ihm war nicht im Geringsten peinlich, mittags schon nicht mehr Herr seiner Sinne gewesen zu sein, nein nein, er war nur sauer, dass wir das „ausgenutzt“ hatten. Wie gesagt: Die meinen das Ernst hier.

Leider war unsere Kellnerin offensichtlich auch gerade mit Schichtleitungsaufgaben betreut – wir sahen sie jedenfalls mit einer Gestik irgendwo zwischen Flugbegleiterin und American-Football-Trainerin dauernd lautlose Kommandos durchs Café wedeln, aber leider hatte sie es nicht mehr draus, ihre angespannte Haltung vor den Gästen zu verbergen. Sehr verständlich, aber trotzdem anstrengend; vermutlich für alle Beteiligten.

Dann haben wir den Escpae-Room zu Ende gespielt versucht, den Escape-Room zu Ende zu spielen, waren aber heute zu doof und behielten noch eine Aufgabe für morgen über. Die Liebste hat – Karnevalshochburg, Sie erinnern sich – morgen frei, damit die Kinder zum Zug können. Oder so.

Gleich kommtwer stiehlt mir die Show“, was in unseren Augen eine ganz hervorragende Show ist, wenn die Gäste stimmen. Mal sehen.

Insgesamt jetzt schon der vierte Tag in Folge, der sich ziemlich normal anfühlte – und Sie glauben mir nicht, wie sehr mich das erleichtert.

Danke fürs Teilhaben und Dabei-sein. Wenn Sie wollen:
Hier können Sie mir ’ne Mark in die virtuelle Kaffeekasse werfen,
Oder – wenn Ihnen Geld zu unpersönlich ist – hier ist meine Wishlist. Sie finden dort formschöne und Freude-spendende Geschenke für wenige oder auch sehr viele Euro.

17.2.2023 – slightly forward

Einkaufen & Autowaschen der zweite Versuch; diesmal rundherum erfolgreich und deswegen auch durchaus Laune-hebend.

Aus gegebenem Anlass sag ich mal kurz: Nur weil mir das hilft, Kleinigkeiten zu erledigen, wenn alles zu viel wird muss das für niemanden sonst gelten. Es ist eine der Skills, die ich mir erarbeitet habe und diese Skills sind zwar bei vielen Menschen ähnlich, aber es sind keine allgemein-gültigen Patentrezepte. Will sagen: Nur weil Person A Sport gut tut, ist das nicht automatisch bei Person B so – der wichtige Punkt ist, dass ich meine Skills für mich erarbeitet, verstanden, gefühlt und dann internalisiert habe. Ohne diese Verbindung eines simplen Tricks zur eigenen Ratio und Emotionalität bringt einer der schönste Sport, das tollste Einkaufserlebnis höchstens vordergründig was. Ich wollt’s nur gesagt haben – bevor Sie hier meine erarbeiteten Skills nachahmen und dann feststellen, dass sie Ihnen gar nix bringen.

Außerdem rausgefunden, was es mich kostet den blöden Parkrempler vorne rechts (direkt vorm Haus, ich Dussel ich!) überlackieren zu lassen – und ich bin sicher, dass das Lackieren billiger ist als der Wertverlust beim Verkauf. Also let’s go.

Wieder zu Hause an den Blömkes am Parkplatz erfreut …

… und dann in Richtung Schreibtisch verschwunden. Die erste halbe Stunde mit dem begeisterten Anhören dessen verbracht, was ich gestern sehr spontan in die DAW gespielt habe. Ich fand mich sitz-headbangend vor dem Schreibtisch und denke die Idee „wie wär’s mit einem heavy Gitarren-Riff über dem HipHop-Beat?“ ist dann wohl aufgegangen.

Danach Codeflöz. Für den Nachmittag stand ein Zoom im Kalender, bei dem ich am liebsten sagen wollte, dass alles fertig ist. Ist es nicht, aber die Dinge, die da noch stehen, die stören in der ersten Testphase niemanden mehr. Und 80/84 liest sich super, finde ich.

Ach, ich bin gerade so im Fluss, ich nehm noch ein paar eher kurz zu beantwortende Fragen von Ihnen mit:

Sie fragen, Christian antwortet

Zweifeln Sie manchmal an dem Weg (zB Wohnort, Beruf, Familienkonstellation), den Sie eingeschlagen haben?

Nein, ich zweifle an gar nichts. Zum einen weiß ich, dass auch andere Wege hätten genauso gut oder besser oder auch schlechter werden können; ich glaube nicht an den einen perfekten einzigen Weg fürs Leben.
Die ganz großen Dinge (Liebe, Beruf, Kinder und dass ich immer Maxell-Cassetten statt TDKs genommen habe) – die hätten vielleicht und sollten sogar manchmal anders laufen können, aber sie sind nun wie sie sind. Und vielleicht wären auch TDK-Cassetten gut gewesen und dann wäre es auch gut und deswegen lohnt sich kein shouldawouldacoulda oder jammern.
Ich weiß auch, dass wir einmal in unserem Leben falsch abgebogen sind und da auch lange an den Folgen geknabbert haben. Aber auch das ist so erledigt, wie es erledigt sein kann – ach, genug der halbgaren Andeutungen: Wir hätten dieses Haus nicht kaufen sollen – aber das haben wir nicht gewusst, als wirs taten. Dann sind ein paar Dinge passiert, die das zur Belastung machten, aber im Moment ist es gut, so wie es ist und an der Zukunft arbeiten wir. Ich bin damit versöhnt, auch wenn es manchmal noch schmerzt – das geht nebeneinander, wenn man ein wenig ambiguitätstolerant ist. Was übrigens eh sehr hilfreich ist im Leben.
Aber was für eine schöne Überleitung ist zu:

Hallo, wenn das nicht eine zu persönliche Frage ist: Was hält Dich/Euch davon ab, nach Dänemark zu ziehen und einen Neu-/Anfang zu wagen?

Das ist relativ einfach: Die Liebste ist Lehrerin, inzwischen recht spezialisierte Lehrerin und die finden nicht einfach in einem anderen Land in einer anderen Sprache etwas auch nur halbwegs adäquates zu arbeiten. Wenn überhaupt. Außerdem ist sie verbeamtet und neben einer großen Menge an Vorteilen ist man eben auch sehr daran gebunden und ein Wechsel aus dem System raus ist in unserem Alter mit heftigen Verlusten verbunden.
Aber fast niemand arbeitet ewig, nicht wahr?

Zeugs

Ein wirklich schönes Beispiel dafür, zu welchen Verrenkungen unser Geist in der Lage ist, habe ich bei der Fachstelle Radikalisierungsprävention und Engagement im Naturschutz gefunden. Aber, wie ich schon vor Jahren erzählte, dass ein kluger Mann es geschrieben hatte: „Was der Denker denkt, wird der Beweisführer beweisen“. So arbeitet unser Hirn nunmal. Aber nun zum mir neuen Irrsinn.

[Anastasia] lebt in der russischen Taiga im Einklang mit der Natur, allein mit den heimischen Tieren, die ihr aufs Wort gehorchen. Wenn sie Hunger hat, bringen Eichhörnchen ihr Essen. Sie kann teleportieren und telepathisch mit allen Menschen auf der Welt kommunizieren, sie spricht alle Sprachen, weiß alles über die Zukunft, die Gegenwart und die Vergangenheit und verfügt über die höchste Gedankengeschwindigkeit von allen menschlichen Wesen. Außerdem besitzt sie einen Heilstrahl, kennt alle Erfahrungen aller Menschen – Anastasia kann mit ihren bloßen Gedanken die Welt verändern.

Fachstelle Radikalisierungsprävention und Engagement im Naturschutz (FARN):
Söhne und Töchter der Taiga. Zur völkisch-esoterischen Anastasia-Bewegung

Beim Flusskiesel gefunden.

Das ist ja genau so schräg, als wenn man … (hier standen bis kurz vor der Veröffentlichung noch ein paar sarkastisch formulierte Sätze über christliche Unlogiken. Ich habe die noch gelöscht, bin aber etwas unzufrieden mit der Situation, dass ich vollkommen ernstgemeint Rücksicht auf Ihre religösen Gefühle nehme, die Kirche aber noch nie einen Millimeter von Ihrer Haltung gegenüber meinen Gefühlen abgerückt ist.)


Something completely different: Spielen Sie Gitarre? Hatten Sie auch schon mal das Problem, dass Sie da was hübsches genoodelt hatten und nun aufschreiben mussten, um es zB Bandkolleginnen zu zeigen? Und natürlich – wie wir alle – nicht 120%ig sicher in dem ganzen Theoriekram sind?
Benutzen Sie doch den Chord Identifier, klicken einfach an, was Sie gegriffen haben und schreiben dann protzig sowas wie „Amaj7(b9) add(#5) “ auf den Zettel.


Musik des Tages (nicht neu, aber neu auf meiner Playlist und omfg, was für eine Energie):

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Sie haben Fragen? Sie wünschen sich ein Thema, über das ich mal bloggen soll?
Schreiben Sie’s auf!

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