17.3.2023 – Flipchart-Gespräche

Eigentlich wollte ich ja heute so richtig was wegschaffen. Uneigentlich bekam ich dann eine E-Mail von der Firma, die das Auto anmelden wird und brauchte dringend Unterlagen und dann musste ich erstmal da anrufen und dann musste ich viel ausdrucken und unterschreiben und nochmal anrufen* und dann alles zusammen zur Post bringen. Und wo ich gerade unterwegs war, hab ich auch noch am Autohaus (alt) gestoppt, um den Brief fürs alte Auto abzuholen aber nach reichlich Wartezeit erfuhr ich, dass der wohl schon per Post auf dem Weg zu mir war.

Wieder zu Hause kam erst per Einschreiben der Brief (hurra) und dann ein Anruf von einem bekannten Autovermieter. Bei denen hatte ich vor ein paar Wochen versucht, mir einen Geschäftskunden-Account anzulegen – was damals damit abbrach, dass mich erst jemand in den nächsten Tagen anriefe. Gut, „nächste Tage“ ist ja relativ. Der Mann spulte gekonnt das gesamte auf der letzten Schulung von der Flip-Chart auswendig gelernte Vertriebler-Programm ab, um mich in den Geschäftskunden-Account zu labern (aber ich äh wollte doch eh?) und (Zitat) „zauberte mir“ dann ein Angebot, „ganz persönlich auf mich zugeschnitten“, zusammen. Dabei war er widerlich jovial, im Detailwissen bei jeder Frage schlecht, aber nie um einen Spruch verlegen – und ich habe das nur durchgezogen, weil von Frau Herzbruch lernen ja siegen lernen heißt. Und habe weiter Detailfragen gestellt.
Außerdem habe ich mir parallel auf der Website im nicht-Geschäftskunden-Bereich das gleiche Angebot zusammengeklickt und überraschenderweise war ich dann am Ende 120,- günstiger. Gute 20%.
Ich versuch’s in freundlichen Worten: Ich lass mich wirklich ungern verarschen und freue mich sehr auf das verabredete nächste Telefongespräch nächste Woche, da werde ich dann wieder sehr freundlich sein.

Nachmittags waren wir am See, den Schwänen beim Gründeln zugucken, eventuell gabs noch Kuchen, dann rödelte jede von uns noch ein wenig rum, dann Sandwiches und Let’s Dance zum Wochenendbeginn.

*) Learning of the day: Es lohnt immer, irgendwo anzurufen und zuerst mit einem winzigen bisschen Freundlichkeit zu überraschen. Bei den meisten Menschen, die irgendwo ans Telefon gehen reicht es schon zu signalisieren, dass man es nicht eilig hat, um sich von dem Gros der Anruferinnen abzuheben. Der Mann bei der Auto-Anmeldefirma und ich hatten sehr viel Spaß und ich am Ende deutlich mehr als das erhoffte Ergebnis. Ich sags ja nur – und ich weiß, dass viele von Ihnen Phonephobia haben und das nicht können.

Zeugs

Heute schon Chronophoto gespielt? Mein Highscore steht bei 3988 Punkten.

Sie haben Fragen? Sie wünschen sich ein Thema, über das ich mal bloggen soll?
Schreiben Sie’s auf!

16.3.2023 – bald verfügbar

Wir schreiben das Jahr 2018. Ich schlage der Geschäftsführerin eines Mittelständischen Unternehmens vor, dringend mal was an der Suchmaschinen-Sichtbarkeit ihrer Website zu tun. Wenigstens Metadescriptions* texten und gelegentlich mal ein paar Keywords in den Texten unterbringen. Sie guckt mich ernst an und sagt: „Herr Fischer, wir müssen nicht immer die Speerspitze der Bewegung sein und jeden neuen Scheiß mitmachen.
Raten Sie, wer heute anrief und empört darüber ist, wie das denn aussieht, wenn man Ihr Unternehmen googelt! Raten Sie außerdem, wer aber kein Geld ausgeben möchte, was über „vielleicht so ein oder zwei Stunden rausgeht

*) Grob: Die Texte, die ich in einer Website unterbringen kann, damit sie dann bei den Suchergebnissen bei Google angezeigt werden.

Vormittags zur Physiofrau und ihr gezeigt, dass das linke Bein in seiner Bewegung blockiert ist und ihr gesagt, sie soll das ändern. Sehr zufrieden mit deutlich weniger Schieflage wieder rausgekommen:

Eine Inbox genullt.

Mit einer Hotline telefoniert und gewundert: Ich hatte gerne mit dem neuen Receiver/Festplattenrecorder auch etwas aufnehmen wollen und dazu eine Frage. Der Mann am anderen Ende bescheinigte mir deswegen ein tieferes Interesse an den Funktionen des Geräts. Wirklich? Was soll ich denn sonst mit einem Festplattenrecorder tun?

Nach der Liebsten Elternsprechtags-Terminen das erste Mal dieses Jahr in der Abendsonne im Feld bei der Schule spazieren gewesen. Happiest moment of the day.
Gleich Sandwiches und irgendwas Hübsches auf dem Fernsehbildschirm.

Den Daisy Jones & The Six-Soundtrack im Kreis gehört. Ziemlich genial gemacht, wenn man mal etwas analytisch hinhört: Vom Songwriting, den Akkordfolgen, den Harmonien der Stimmen und überhaupt dem Gesang klingt alles sehr nach spät-siebziger Rockmusik mit Country-Einflüssen. Also Fleetwood Mac (logisch), Eagles, CCR und so Kram – oder in anderen Worten: Genau das Zeug mit dem ich als erstes in Berührung kam und das die Generation nach mir von ihren Eltern erdulden musste, bevor der erste Discman die Ohren verschloss. Hört man aber genau hin, dann ist die Produktion genau an den Stellen an heutige Hörgewohnheiten angepasst, dass es beim Hören eben nicht unmodern klingt – so wie wir es, wenn wir ehrlich sind – bei alten Platten aus der Zeit heute schon finden. Klug gemacht.


In meinem Account eines uns inzwischen allen bekannten skandinavisch-chinesischen Autoherstellers ist der Status umgesprungen – da steht jetzt nicht mehr „vermutlich Mai“ und ich bin ein aufgeregt glückliches kleines Scheißerchen.

Nebenbei: Schauen Sie sich ruhig die Website von denen mal an, auch wenn Sie Autos doof finden, aber Typografie mögen. Und ich liebe, dass sie diese Typografie auch im Auto selbst durchziehen.

Apropos Auto …

  • Ist doch alles super so, mach weiter so. (93%, 96 Votes)
  • Kannste mal aufhören mit diesen dauernden Autogeschichten!? (5%, 5 Votes)
  • Schreib doch die Autogeschichten auf eine eigene Seite, dann kann eine bei Interesse da lesen. (2%, 2 Votes)

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Eine großartige Idee für eine Sitcom gehabt, um sehr lustig eine Ehe zu zerstören: Um an den doofen Tagen mal was anderes zu sehen, als einen Internet- und einen TV-Bildschirm fahre ich im Moment gelegentlich abends später nochmal raus. Irgendwo auf einen Hügel mit weitem Blick oder wenn es regnet sogar einfach in einem großen Kreis wieder nach Hause. Gestern – hier beginnt der Comedy-Drehbuch-Teil – stellte ich mir vor, dass mich mal eine Nachbarin anspricht und fragt, was ich da tue und weil das ja eigentlich niemand was angeht, würde ich dann patzig „ich fahr zum Puff“ antworten und dann wäre sie still. Und mit dieser doofen Idee ging das Ideen-Karussell erst richtig los und ich imaginierte: Am nächsten Tag fragt mich ihr Mann und ich antworte „Ich pflege meine kranke Großmutter und bringe ihr Wein und Brot“ und dann geht er zu ihr und sagt „ich weiß jetzt, was der Fischer abends immer macht“ und sie ruft „ich auch“ und er sagt „ist das nicht superschön?“ und dann haben die beiden Streit.

Und ich weiß ja auch nicht, aber mein Gehirn macht sowas von alleine. Dauernd. Zu viele Sitcoms vermutlich und zu viel damit gearbeitet, dass ich manche Situationen besser ertrage, wenn mein Kopf das typische Gelächter vom Band einspielt, wenn jemand anderes was Doofes sagt.

Zeugs

Sie machen selbst (ein bisschen oder mehr) Musik und Ihre Aufnahmen klingen immer irgendwie dumpf/zu schrill/zu laut/zu leise? Ich empfehle diesen Podcast:
»» Master Your Mix Podcast


Sind Sie gesund? Was schätzen Sie, wieviel Prozent davon sind Glück und wie viel Prozent Ihr gesunder Lebensstil? Oder wären Sie vielleicht längst tot, wenn es die Medizin nicht gäbe? Formschub denkt darüber nach. Ausgehende von der Frage „Du wird 1400 geboren, moderne Medizin gibt es noch nicht. Alles was deinem Körper in deinem Leben hier passiert ist, passiert Dir auch in 1400. Wie lange lebst Du und woran stirbst Du?“ stellt er fest:

Wenn ich diese Frage beantworte, kann ich mindestens fünf Gelegenheiten aufzählen, bei denen mich der Sensenmann ohne rechtzeitige Behandlung bereits jedesmal hätte abholen können. […] Wenn man das den Taten und Äußerungen etlicher Menschen gegenüberstellt, die sich im Internet abfällig über Krankheit, Tod, Behinderung, Unfallschäden, Immunsuppression und die davon betroffenen Personen äußern, muss man zwangsläufig vier Schlussfolgerungen ziehen: Erstens scheint es eine ganze Menge Menschen zu geben, die in ihrem Leben noch niemals ernsthaft krank gewesen sind. Zweitens scheinen diese Leute zu glauben […]

formschub: Herr Doktor, ich hab’ Hybris!

Danke fürs Teilhaben und Dabei-sein. Wenn Sie wollen:
Hier können Sie mir ’ne Mark in die virtuelle Kaffeekasse werfen,
Oder – wenn Ihnen Geld zu unpersönlich ist – hier ist meine Wishlist. Sie finden dort formschöne und Freude-spendende Geschenke für wenige oder auch sehr viele Euro.

15.3.2023 – Baby, baby, baby

Erst mit Kopfweh aufgewacht und nachdem ich gestern sogar Fieber hatte, wollte ich schon Sorgen haben – stattdessen erstmal mit Aspirin und nochmal Schlafen probiert und das half.
Dann sofort in die Stadt, ich hatte eine Unterschrift auf einem wichtigen, wichtigen Vertragdingsi vergessen und auf einmal wird mein gesamter Zeitplan eng. Beim Verlassen der Bank rennt jemand mit gesenktem Kopf direkt auf mich, da ich gerade in der Tür bin, kann ich auch nicht gut ausweichen – aber er bleibt direkt vor mir stehen, schaut hoch, guckt erschrocken und ruft „Das ist doch alles kompletter Blödsinn!“, dreht sich um und rennt wieder weg.
Ich konnte das gut fühlen, wie man heute so sagt.

Dann Vitamine, denn Saft schafft Kraft! (Na, sind Sie alt genug sich zu erinnern, woher dieser blöde Spruch kommt und wie empörend er war?)
Ja, das war jetzt vollkommen unwichtig, aber ich wollte so gerne auch einmal instagrammable Fotos posten – denn manchmal, da tut mir diese Ästhetik gut: Richte ein paar gesunde Dinge schön aus und mach ein Bild und die Welt ist ok. Sogar, wenn Dich daneben ein überquellender Müll daran erinnert, dass Du zum dritten mal die Stadt anrufen muss, um endlich Ersatz für die geklaute Mülltonne zu bekommen.

Am Schreibtisch beginnt jetzt offensichtlich die Phase, wo mir die vergessenen Dinge der erste Wochen des Jahres auf die Füße fallen. Es ist so schön, wenn für alle anderen Corona vollkommen vorbei ist und man selbst dann damit argumentieren muss. Nicht.

Höchstens zweimal die Stunde aktualisiere ich mein Polestar-Konto, um zu sehen, ob die Bestellung den Status geändert hat und ein Übergabedatum aufgetaucht ist. Höchstens zweimal die Stunde hat sich nichts geändert.

Zeugs

Weiter geguckt: Daisy Jones And The Six. Bin von meiner ersten Wertung „beginnt ganz gut“ vor drei Tagen zu einer kritiklosen, schmetterlingsbauchigen Verliebtheit gewechselt, wenn ich nicht gucke, läuft der Soundtrack im Kreis und macht mich tanzen und breit grinsen und im Kopf am Pazifik entlang cruisen. Jetzt schon Angst, dass es das Merkmal von Serien ist, dass sie zu Ende gehen.
Die Musik des Tages also folgerichtig:

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Wie immer am Ende ihrer Alltags-Dokumentation fand ich bei der Frau Kaltmamsell einen Hinweis auf einen Text, der mich sehr beeindruckt hat – Ein Essay über den Rassismus alter linker Männer. Wenn Sie heute einen langen Text lesen wollen, dann lesen Sie den:

Außer wenn jemand im hohen Alter oder wegen einer Geisteskrankheit den Verstand verliert, hören wir oft nicht, was die Linken wirklich denken. Wir nehmen, da es viele Beispiele für unverhältnismäßige Repräsentation gibt, an, dass das liberale Patriarchat rassistisch und sexistisch sei. Aber wir haben keinen Beweis dafür, weil die meisten Männer in Machtpositionen (und es sind fast immer Männer) schlau genug sind, sich nicht zu outen
[…]
Das Problem mit der 1960er-/1970er-Generation der Linken besteht darin, dass es damals sehr leicht war, radikal zu sein: mit dem Geld der Eltern um die Welt zu reisen, kulturelle Artefakte aus den entlegensten Orten zu sammeln und nach einem halben Jahrzehnt des Kiffens und Haare-wachsen-Lassens in gut bezahlte Jobs zurückzukehren und jene Artefakte an die Wände ihrer teuren Häuser zu hängen, als Erinnerung daran, dass man früher einmal wirklich radikal war.
[…]
Aber anders als die Generation, die den Zweiten Weltkrieg überlebt hatte, die der Radikalismus ihrer Kinder in den 1960er- und 1970er-Jahren empört hatte, will die jetzige Generation der „weisen Alten“ nicht zugeben, dass sie in der Vergangenheit lebt. Sie geht davon aus, dass sie das Rad neu erfunden habe und dass die Revolution in ihrem Namen erfolgreich über die Bühne gegangen war. Jede weitere Innovation ist für sie nicht nur unergiebig, sondern beleidigend. Wenigstens hielten unsere Großeltern stoisch an ihrem Konservativismus fest. Sie feierten ihn als altbewährtes Prinzip. Man wusste, woran man mit ihnen war. Unsere Eltern und ihre Kumpels sind absolut davon überzeugt, dass sie ihre Finger noch immer am Puls der Zeit haben. Und wer etwas anderes behauptet ist in ihren Augen ein Scharlatan.
[…]
So funktioniert das Patriarchat. Es ist charmant, einladend; wickelt dich ein in Gefühle deines Selbstwerts. Solange du das Urgestein seiner Existenz nicht hinterfragst. Tust du es doch, wendet sich das Blatt sehr schnell. Denn das Patriarchat hatte schon immer Angst, tat seit seinen Anfängen so, als ob ihm ständig die Auslöschung drohe.

profil.at: Bring mich doch gleich um. Ein Essay von Simon Stone

Entgegen einem weit verbreiteten Missverständnis ist Digitalisierung an Schulen ja nicht, Tafeln ab- und Whiteboards aufzuhängen, sondern Kompetenzen zu vermitteln, die den Dingen entsprechen, die uns auf diesen neumodischen Bildschirmen dann begegnen. Das ist schwer, denn es bedeutet auch, sich mit den eigenen Sichtweisen und Werten auseinanderzusetzen, vielleicht zu bemerken, dass die Welt sich weiter gedreht hat oder sogar zu sehen, was man vorher gut ausblenden konnte. Ich persönlich verweigere ja übrigens Unterhaltungen im Bekanntenkreis zu dem Thema inzwischen, denn meist beginnen sie mit „wie können wir dies kontrollieren“ oder „vor jenem schützen“. Und Volker hat da auch was gefunden:

Ein Gymnasium am Niederrhein schickt einen Brief an die Eltern, der exemplarisch zeigt, wie Schulen heutzutage Kindern Medienkompetenz beibringen: Nicht so wirklich.
[Meinungen zu einem Brief der Schule, in der die ein Handyverbot ankündigt]:
»Ich finde es sehr gut! Wir hatten früher überhaupt keine Handys. In den Pausen starren nun alle nur dumm auf ihr Handy anstatt sich zu unterhalten oder spazieren zu gehen.«
»Welchen Sinn haben Handies auf dem Schulhof überhaupt?«

Volker König: Schule vs. Digitalisierung

Oben schrieb ich ja „Es ist so schön, wenn für alle anderen Corona vollkommen vorbei ist und man selbst dann damit argumentieren muss. Nicht.“ Und dafür gibts mehrere Gründe – einmal den Unglauben, dem man ausgesetzt ist, aber auch, dass man mit Corona-Symptomen länger als 4 Tage Grippe sofort in eine Schublade rutscht. Eine Schublade, mit viel Mitleid die gar nicht unbedingt passt – ebenso wie übrigens mit psychischen Krankheiten, oder mit einer Behinderung; der Mechanismus ist ähnlich, wie ich beim Lesen von Raul Krauthausens Artikel begriff:

Ich werde die Vermutung nicht los, dass mancher Blick zwischen Bedauern und Bemitleiden, der mich auf der Straße trifft, etwas mit dem Rollstuhl und meiner Körpergröße zu tun hat. Finden Passant*innen diese Dinge etwa traurig? Mir geht es doch gar nicht schlecht und griesgrämig fahre ich auch nicht umher.
[…] welch ein Zwiespalt sich in den Wahrnehmungen auftut: Auf der einen Seite die Realität eines Lebens mit Behinderung und andererseits der Blick von außen darauf. Der geht nämlich strukturell davon aus, dass mein Leben viel weniger lebenswert wäre, als ich es selbst empfinde.

Raul Krauthausen: Warum wir Amateure im Einschätzen sind: Das Behinderungs-Paradoxon

Noch einmal zurück zu etwas, was ich oben schrieb: Instagrammable Fotos: Seien Sie vorsichtig, was Sie fotografieren:

Eine Deutsche vermietet eine Ferienwohnung. Fotos davon stellt sie online. Im Bildhintergrund pickt Tapete an einer Wand. Auf der Tapete ist unter anderem eine Tulpe aufgemalt. Und das macht die Vermieterin zur Rechtsbrecherin. Denn die Tulpenmalerei ist einem Foto nachgeahmt. Dessen Fotograf hat den Abdruck auf der Tapete zwar genehmigt, nicht aber die Vervielfältigung der Abbildung durch die Ferienwohnungsvermieterin. Für sie wird das richtig teuer.

heise.de: Foto von Fototapete verletzt Urheberrecht des Fototapeten-Fotografen

Sie haben Fragen? Sie wünschen sich ein Thema, über das ich mal bloggen soll?
Schreiben Sie’s auf!

14.3.2023 – hm

Heute dann mal wieder einen Tag krank. Aus heiterem Himmel und abends wieder weg. Nun denn.

13.3.2023 – snippet-time!

Irgendwo in den Harry Potter-Büchern gibt es das Wort zersplintern: „Während ein Teil des Körpers zum Zielort gelangt, bleibt ein anderer Teil zurück.
Dort passiert das beim Apparieren, mir passiert das am Schreibtisch jedesmal, wenn ich mir eines der Puzzlestückchen nehme, die da liegen, beginne damit zu arbeiten und dann in so eine weiche aber unnachgiebige Wand aus Nichts laufe. Jemand ruft nicht zurück, jemand hat nicht getan, was er versprach, eine Firma braucht noch einen Tag länger, eine andere möchte gerne einen Tag eher …
Jedesmal schaue ich also irgendwohin, lenke meine Konzentration darauf, beginne, breche ab. Es strengt an.
Zwischendurch ein Zoom, nein, man arbeitet mit Microsoft und es ist also ein Teams-Meeting und Teams hat meinen Account gekillt, aber es läuft erstaunlicherweise im Firefox auf dem Mac stabiler als ich die App je erlebt habe aber ich gleite ab, aber in diesem Videocall also habe ich die undankbare Rolle desjenigen, der sagt „geht nicht“ und das tue ich eh ungern und heute will niemand hören, warum nicht, aber wir haben am Ende irgendeine Lösung.

Lassen wir das, kommen wir zum Zeugs, das hatten wir lange nicht mehr.

Zeugs

Männer. Muss ich mehr sagen? Haha, ok, na klar: Spektrum.de hat ein paar Gedanken zu fragiler Männlichkeit aufgeschrieben und diesen Begriff, der zum Kampfbegriff verkommen ist, mit etwas Inhalt gefüllt:

Männer sind im Schnitt gewaltbereiter als Frauen. Einer psychologischen Theorie zufolge hängt das damit zusammen, dass Männlichkeit fragil ist: Sie kann einem schnell abgesprochen werden, wenn man schwach wirkt. Um den Status als »echter Kerl« zu bewahren, schlagen manche Männer deshalb im Zweifel lieber zu.

Anton Benz auf spektrum.de:
Männlichkeit in Gefahr

Andrea schreibt über ein Lebensphasen-Modell und nach zwei Monaten mit ungewohnten Einschränkungen habe ich beim Lesen viel darüber nachgedacht, wo ich da stehe:

Zum anderen möchte ich darauf hinweisen, dass noch zwei weitere Phasen auf die Phase der Ernüchterung in der Lebensmitte folgen werden, nämlich Einverständnis und Bescheidung. Auch darauf dürfen wir uns freuen. Denn die Phase des Einverständnisses reicht etwa von Ende 40 bis Mitte/Ende 50. Hier sind wir ganz mit uns im Reinen: wir schließen Frieden mit dem, was uns gelungen ist im Leben, und auch mit dem, was uns nicht gelungen ist. Hierin befinde ich mich gerade und ich muss sagen, ich genieße es sehr, fast gar nicht mehr hadern zu müssen… Die darauffolgende letzte psychologisch belegte Phase ist die der Bescheidung. Dort lernen wir mit unseren Grenzen zu leben und dabei dankbar zu sein für das, was noch möglich ist.

Andrea Schmitt* in ihrem Newsletter
Hast Du Dir schon einmal überlegt, dass die Dinge, wie sie gerade passieren, eng an Deine Lebensphase geknüpft sind?

*) Transparenzdings: Ich arbeite für Andrea, empfehle sie aber unbeauftragt, auch ohne ihr Wissen aber aus Überzeugung


Yoga. Verrenken zu Klangschalen-Ding-Dong und Räucherkerzen? Indischer Esotherik-Kram? Lebensphilosophie? Sophie Barkey von den Krautreportern hat die gesamte Suche zwischen prima Lifestyle-Sport und Angst vor kultureller Aneignung durch:

Maheswar Man Shresta sagte: „Viele aus dem Westen kommen und denken, sie wissen, was Yoga ist. Sie zwingen ihre Glieder in Positionen, die ihnen wehtun, weil sie denken, dass es beeindruckend aussieht. Sie bewegen ihre Körper, aber sie bewegen nicht ihren Geist.“ Maheswar lachte gequält

Sophie Barkey auf krautreporter.de:
Meine Yoga-Krise
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