15.4.2023 – Beifang

Es gibt nicht viel zu erzählen. Wir versuchen zwar, noch so etwas wie freudvolle und entspannende Ferien hin zu bekommen, aber dem stehen Wetter, Gesundheit, Bürokratiekämpfe, eingeschränkte Mobilität und die Weltlage entgegen.
Für schon bald haben wir immerhin eine Nacht am Meer gebucht – drücken Sie uns gern die Daumen, dass wir da ein bis-zum-Meer-Strecken-taugliches Auto und Temperaturen über 7° haben.
Dass ich beim Suchen bei AirBnB den Filter „kostenlos bis 1 Tag vorher stornierbar“ immer als erstes setze, sagt alles.
Kommen wir also zum …

Zeugs

… denn da hat sich ein bisschen was angesammelt.


Sie seufzen doch auch jeden Sonntagabend „ich könnt’ ja noch einen Tag Wochenende mehr gebrauchen“, oder? Oder? Könnten wir alle, könnten wir alle. Macht aber auch Sinn:

Nach sechs Monaten Feldversuch mit 2900 Beschäftigten, wollen 56 von 61 unternehmen die 4-Tage-Woche beibehalten, obwohl sie die selben Löhne zahlen wie zuvor.

Video auf zdf.de

Ich denke da für mich übrigens auch sehr ernsthaft drüber nach. Mein Arbeitgeber (höhö) wäre wohl sofort mit im Boot, aber ich weiß auch: Ein oder zwei Kundinnen würden das vollkommen indiskutabel finden.


Wussten Sie eigentlich, dass das schwedische Fernsehen Jahr für Jahr die Wanderung der Elche live überträgt? Danken Sie mir später – nächste Woche geht’s wieder los:

For several thousand years the moose have walked the same path to get to the rich pastures of summer. Follow the walk live from Kullberg in the north of Sweden.

SVT: Den stora älgvandringen

Ich bin durchaus etwas hin und hergerissen, wenn sich der Rektor eines superteuren Elite-Internats hinsetzt und erklärt, wie Schule besser geht, aber an vielen Stellen hat er halt einfach recht:

Die staatlichen Schulen haben sich von ihren ursprünglichen Idealen entfernt. Aktuell geht es nur darum, ein vorgefertigtes Konzept an eine möglichst große Gruppe zu vermitteln. Man arbeitet auf Prüfungen hin, das heißt dann aber auch, der Prüfungs-Inhalt ist das eigentliche Curriculum. Wir möchten nichts aus einem verstaubten Kursbuch vermitteln. Heutzutage entwickelt sich die Welt so schnell, wir möchten, dass unsere Bildung relevant ist, deswegen schreiben wir auch unsere eigenen Lerninhalte […] Unser Kernpunkt: Wir gehen weg von der Simulation. In traditionellen Schulen ist 99,9 Prozent des Unterrichts eine abstrakte Simulation der Wirklichkeit. […] Der Lehrer im Klassenzimmer ist im Grunde genommen auch ein Unternehmer. Er muss in jeder Situation mit den Schülern agieren können. Sie können sich bei uns nicht an einem Plan oder einem Buch festhalten. Ein Beispiel: Sie besprechen die DNA, also Genetik, dann sagt ein Schüler, Takt und Rhythmus der einzelnen Sequenzen kommt mir bekannt vor, aus dem Musikunterricht. In diesem Moment, in dem ein Schüler interessiert ist, eine wichtige Transferleistung hervorbringt, muss man Pause drücken können und darauf eingehen können.

stern.de: Was normale Schulen von einem 130.000-Euro-Internat lernen können

Erinnern Sie sich noch, als Ihre Eltern fragten: „Und was soll ich jetzt im Internet machen?“, als Sie Ihnen den ersten Router angeschlossen hatten? Und heute scrollen auch wir doch meist nur noch die ach so sozialen Netzwerke runter während auf dem größeren Screen der Tatort läuft. Und deswegen habe ich diesen Instagram-Post sehr geliebt:

Most of us have only scratched the surface of the internet, but behind the scenes lies a treasure trove of pure gold. Check out these websites that can change the way you surf the web.
Here are 10 of the most useful websites in existence

Alex Brogan auf Instagram

Frau Klugscheißer, die uns ja schon öfter mit Insiderwissen aus der Luft erfreut hat, berichtet wieder einmal durchaus überraschendes:

Kürzlich schrieb Frau Novemberregen, dass sie Flugangst hätte. Damit befindet sie sich in guter Gesellschaft. Immer wieder erlebe ich Menschen, die uns beim Einsteigen mit Schweiß auf der Stirn entgegentreten und uns dann über ihre Ängste informieren.

Frau Klugscheißer: Things that I’m afraid of

Gibt es hier jemanden außer mir, die Cookie-Hinweise liest und versucht, wirklich inhaltlich zu entscheiden? Diese ganze Cookie-Geschichte ist einfach komplett kaputt.
Die Mozilla Foundation versucht, dem Problem mal ernsthaft entgegen zu treten – mit einem Ansatz, der sehr, sehr logisch ist:

Total Cookie Protection works by creating a separate “cookie jar” for each website you visit. Instead of allowing trackers to link up your behavior on multiple sites, they just get to see behavior on individual sites. Any time a website, or third-party content embedded in a website, deposits a cookie in your browser, that cookie is confined to the cookie jar assigned to only that website. No other websites can reach into the cookie jars that don’t belong to them and find out what the other websites’ cookies know about you

Mozilla: Firefox rolls out Total Cookie Protection by default to more users worldwide

Haben Sie „Daisy Jones And The Six geschaut? Dass die Band sehr von Fleetwood Mac inspiriert ist, ist ja ein offenes Geheimnis, aber ich fand jetzt ein Video, in dem man auch sehr schön sehen kann, WIE beeinflusst. Sehen Sie also Stevie Nicks And The Six mit dem Lied, wo sie ihre zerbrochene Lieben besingen:

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11.4.2023 – let the holidays begin

Den Tag bei Herrn Doktor HNO begonnen. Der machte wieder einen Hörtest und guckte überrascht auf die Kurven und bestätigte mir ein außergewöhnlich gutes Hören nicht nur für mein Alter. Das bedeutet zum einen, dass die Therapie gut angeschlagen hat und zum anderen, dass er dann heute begriff, dass die Werte beim letzten Mal halt wirklich nicht so gut gewesen waren und mein Verdacht durchaus richtig gewesen war. Aber: Alles gut ausgegangen. Naja, bis auf die Krankenhaus-Episode, aber nun denn, das ist ja irgendwie eine andere Geschichte.

Das obligatorische Fahrstuhlselfie für Franzi.

Auf dem Rückweg wie verlangt im Krankenhaus angerufen und nach meinem Entlassbericht gefragt. Aber warum ich denn anriefe, der könne ja noch gar nicht fertig sein und den würden sie dann schon an den Hausarzt schicken. Schicken? Ja schicken oder faxen, je nachdem. Je nach was? Ja, genau, mal sehen – aber ich solle das dann mit dem Hausarzt dringend besprechen.
Äh ja.
Für Freitag einen Termin bei Frau Hausärztin gemacht. Die baten mich, am Donnerstag nochmal anzurufen – wenn der Bericht bis dahin noch nicht bei Ihnen wäre, würden sie im Krankenhaus noch mal Druck machen. Das war der erste Satz in dieser Episode, der für mich irgendwie vernünftig klang.

Mittags mit der Liebsten Essen gewesen. So richtig auswärts, mit normalem Essen, so als ob wir wirklich Urlaub hätten. Das war toll.
Danach komatös eingeschlafen und danach tatsächlich nochmal rüber zum See und da das erste Eis der Saison gegessen und das war auch toll.

Jetzt gucken wir auf Wunsch einer anwesenden Person „Elvis“ (der mich musikalisch nie interessiert hat) und morgen ist tatsächlich kein Termin für irgendwelche Gesundheits- oder Schulsachen und nur ein Treffen mit Freunden und das muss dann wohl dieser Urlaub sein, von dem manche manchmal sprechen.

Der Linktipp heute mal in eigener Sache: Gestern Abend hab ich noch den ersten Teil meiner Erfahrungen beim Kauf eines EAutos veröffentlicht.

Danke fürs Teilhaben und Dabei-sein. Wenn Sie wollen:
Hier können Sie mir ’ne Mark in die virtuelle Kaffeekasse werfen,
Oder – wenn Ihnen Geld zu unpersönlich ist – hier ist meine Wishlist. Sie finden dort formschöne und Freude-spendende Geschenke für wenige oder auch sehr viele Euro.

9./10.4.2023 – wenn die Glocken läuten in den Klöstern

Spaziert, gesessen, gegessen und feste rekonvalesziert. Mit Freunden getroffen und Abschiede eingeleitet.
Vorstellungen verabschiedet und neue Ideen vorsichtig ausgesprochen.
Den Frühling angeschaut und es uns besser gemacht.
Miteinander gewesen und das super gefunden.

Ich weiß, dass ich im Sommer wieder auf diese Bilder schauen und mich wundern werde, warum ich diese kahlen Stelle fotgrafiert habe, aber mehr is’ halt noch nicht.

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8.4.2023 – Vom Eise befreit

(Status: jede einzelne Pantozol machts besser.)

Heute hatten wir Besuch und das war sehr, sehr schön. Wir haben – je nach aktuellen Fähigkeiten – mittelviel oder sehr viel gegessen und getrunken, alle anwesenden Menschen unter 18 waren irgendwann hocherfreut, dass ich jetzt eine Switch besitze und wir haben über Gott und die Welt gesprochen und alte liebe Freunde sind einfach ein Segen.
Aber was anderes: Möchte jemand 127 Brötchen, 5 kg Käse oder ein Tablett Kuchen haben? Ich kann beim Einkaufen immer so schlecht einschätzen, wie viel Menschen essen.

Mittendrin fuhren die Gästin und ich eine Probe-Runde mit der Liebsten ihrem E-Fiat und ich hab direkt was über das, was Menschen über E-Autos zu wissen glauben gelernt – und gehe jetzt nach nebenan und schreibe weiter an meinem Grundsatzartikel über den erwerb von E-Autos.

Ach ja, danach waren wir noch kurz am anderen See. Dass ichs da drumrum schaffe, hätte ich gestern auch noch nicht gedacht und das ist super.

Haben Sie schöne Ostern!

Sie haben Fragen? Sie wünschen sich ein Thema, über das ich mal bloggen soll?
Schreiben Sie’s auf!

6.4.2023 – IT-Probleme

Krankenhaus-Tagebuch, zweiter und letzter Teil

Erstaunlich gut geschlafen und jedesmal, wenn ich aufwache um mich umzudrehen, denke ich kurz an das große Privileg von den 1.60 x 2.20, die ich sonst für mich alleine habe. Ab halb sechs geht Rabatz los, alle sind immer super freundlich und lieb.
Der Zimmernachbar, btw. ein wirklich feiner älterer Herr, der genau wie ich sehr spontan eine Magenspiegelung gewonnen hat, bekommt Frühstück, weil er gestern schon dran war.

Gegen halb neun kommt ein mir unbekannter Mann rein, stellt sich ans Fußende des Bettes und fragt ohne so Umständlichkeiten wie Begrüßung oder Vorstellung „Sie sind wegen [irgendwas unverständliches mit »Gastro«] hier?“ Diese Eingangsfrage entpuppt sich als die Info und Aufklärung, dass ich noch ein CT dazubekommen habe. Vielleicht klappt das heute, das ist dann sehr prima, vielleicht muss ich das ambulant machen, dann warte ich acht Wochen auf den Termin – aber das macht nix und dann kann ich trotzdem heute nach Haus. Vermutlich. Vielleicht.
Er hält mir einen Bogen hin „in dem alles steht“ und den ich unterschreiben soll. Als ich die drei Seiten erst lesen will, ist er genervt; ich darf aber doch lesen und dann soll ich den Bogen halt der Schwester geben – er geht jetzt nämlich eh nach Hause.
Ich habe das Gefühl, das System zu stören und es tut mir menschlich unendlich leid; andererseits ist das System so kaputt, dass man es automatisch stört, wenn man auch nur eine Nachfrage stellt. Ich weiß, dass die Menschen hier nicht Schuld an der Misere sind – aber wem anders als ihnen selbst soll ich in dem Moment spiegeln, dass das so gerade nicht ok ist?

Ich lese den Zettel und habe Fragen. Zum Glück kommt kurz danach eine Schwester, die einen Moment mehr Zeit hat und sie mir beantworten kann.
Kurz danach kann ich schon rüber zur radiologischen Praxis – die ist ausgegliedert, aber im gleichen Gebäude. An allen Wartenden vorbei darf ich direkt durch, rauf auf die Liege, zwei vor, drei zurück einatmen, Luft anhalten, atmen, anhalten, atmen, danke, das wars.
Zurück ins Zimmer, beziehungsweise auf den Flur davor, denn die Liebste ist inzwischen da, wir sitzen in einer Ecke des Flurs im Sonnenschein und organisieren, dann ruft fröhlich die Schwesternschülerin durch den Flur. Wir haben uns in den letzten 20 Stunden schon so angefreundet, dass wir winkend in Zeitlupe aufeinander zulaufen. Ich bewundere sie sehr – sie ist sichtlich überlastet, hat Beef mit einer Schwester und ist zu Patientinnen der fröhlichste Menschen, den ich mindestens seit Corona getroffen habe.
Sie holt mich zur Spiegelung ab.
Auch da: Alle super, alle nett, die Frau, die mich an die Monitore anschließt ist die dritte, die meine Daten sieht und einen Bezug zum Tagesdatum herstellt und mir gratuliert und allen erzählt, sie wollten extra nett zu mir sein, ich hätte Geburtstag gehabt.
Ich freue mich schon seit dem Aufwachen auf den Moment, wo das Propofol mir langsam von hinten über die Schädeldecke kribbeln und mir die Augen verschließen wird und das ist dann auch exakt so super wie erhofft.

Zurück im Zimmer: Warten.
Irgendwann geht die Liebste mal nachfragen und kommt mit froher Kunde zurück: Man schreibt gerade den Bericht und dann kann ich gehen.
Ca. anderthalb Stunden später kommt eine sehr, sehr verlegene Schwester rein und berichtet: Irgendwo hat irgendjemand im Haus meinen Bericht auf irgendeinem Computer geöffnet und deswegen kann er hier auf dem Rechner nicht geöffnet werden, nicht mal zur Ansicht. Sie haben schon alle Stationen abtelefoniert, aber sie finden nicht raus, wo. Sie sind sich aber alle sicher, dass ich schon gehen kann und nichts Schlimmes entdeckt worden ist und ich soll dann Dienstag mal anrufen und nachfragen. Bis dahin haben ja bestimmt alle ihre Rechner mal ausgemacht.
Für mich gibts Pantozol bis Dienstag.

Ich gehe mit einem großen emotionalen Chaos in mir. Und wenns doch was Schlimmes ist? Was für ein kaputtes Scheiß System! Ach bestimmt hätten sie mich da behalten, wenn es auch nur Verdacht auf was Schlimmes gäbe. Was für scheiß Ärzte! Was für wunderbares Pflegepersonal! Warum hab ich immer noch Bauchweh? Wann kann ich essen (die Schwester wusste es nicht)? Werde ich mit meiner psychischen Vorgeschichte – die, wenn wir ehrlich sind pro Gespräch nur 30 Sekunden mehr Zeit benötigt hätte – jemals nicht der Störfaktor sein? Wieso hab ich Depp keine Zusatzversicherung, die mir die gleichen Leistungen bringen würde wie der Liebsten – dummerweise weiß ich ja, wie Ausstattung und Personaldecke drei Stockwerke weiter oben aussehen. Naja und so weiter.
Sofort die erste Pantozol bewirkt schon erstaunliches, aber ich bin auch heute, einen Tag später noch ganz schön matschig.

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