Gestern Abend hat Michi Beck bei #tvog den perfekten Ausdruck für das gefunden, was mich an typischen Musical-Sängerinnen und Sängern so stört. Er sagte:
Die ist mir so theoretisch.
Perfekt. Danke Herr Beck.
Die Kirchen dürfen bei der Jobvergabe nicht mehr immer eine Konfessionszugehörigkeit vorraussetzen und ich feiere das hart. Diese Extrawürste, die der alte-Herren-Verein sich da mit der mit der supi Begründung „wegen Gott“ heraus nimmt, gehen mir schon lange furchtbar auf den Senkel. Na gut, manchmal begründen sie das auch mit „weil das schon immer so war“. Was natürlich viel besser ist.
Liebe Leserin, ich versuche sehr, Ihren Glauben zu respektieren und mich über niemanden hier lustig zu machen, egal ob ihr höheres Wesen Jahwe, Gott, Allah, Shiva oder Spaghettimonster heißt.
Aber wenn die katholische Kirche als Institution Privilegien weggenommen bekommt, dann geht hier ein Sektfläschchen auf. Ich hoffe sehr, Sie können da differenzieren und fühlen sich nicht persönlich getroffen.
Wollen Sie diese Frau Dico von der ich ständig rede auch mal erleben? Ganz bequem von zu Hause, von der Couch aus? Sonntag Abend um neun wäre eine Gelegenheit dazu.
Eigentlich stand hier ein Absatz zu einer bestimmten Gattung Dienstleister – oder genauer: zu Dienstleistern aus einem bestimmten Sektor. Aber der war erstens schlecht formuliert und zweitens sah ich gerade, dass Sylvia das deutlich besser hinbekommen hat. Scrollen Sie also bitte bis zu wütend und genervt, da steht alles, was hier stehen sollte schon in feinsten Worten zusammengefasst.
Ergänzend sei gesagt: Ich erlebe das im Moment bei 3 (in Worten: drei) Jobs exakt so. Das ist nur so mittel schön.
Wer schon mal mit mir gearbeitet hat weiß, dass ich eher locker formulierte Mails schreibe. Wer schon mal länger mit mir gearbeitet hat weiß vielleicht auch, dass ich – wenn ich mich ärgere – eher förmlicher und vor allem sehr, sehr freundlich werde.
Ich zeigte heute morgen die Mail die ich gestern schrieb der Liebsten und sie sagte: „Ach guck, und wenn Du richtig, richtig genervt bist, dann biste ja auch nicht mehr nett.“
Und ich möchte das nicht. Gar nicht. Es macht mich hilflos, wenn mich eine Situation oder ein Mensch ohne Anlass dazu treibt, nicht mehr freundlich zu sein. Es fühlt sich falsch an.
Noch so viel zu lernen. Ach ja, das sagte Sylvia ja auch schon.
Eine alte Freundin zum Frühstücken getroffen. Mitten im Gespräch gedacht: Wenn wir uns heute erst begegneten – ob wir da Freunde würden?
Weiter gedacht: Ist ja auch egal. Sie ist da und sie ist einer von den Menschen, die Dich schon lange begleiten. Mal näher, mal weiter weg, aber seit über 20 Jahren irgendwie da. Wie schön das ist.
Manchmal schaue ich so zurück auf mein Leben und versuche mir alle die Menschen vorzustellen, die da sind und vor allem die, die da waren. Vom heroinsüchtigen Mitmusiker bis zum katholischen Priester, von der Sozialpädagogin bis zur Tochter aus gutem Hause. Und denke, dass sie alle Begleiter waren für ein Stück meines Weges. Dass sie mir etwas mitgegeben haben von ihrem Leben, ihren Ideen, ihren Werten. Wie schön das erst ist!
Hoffentlich habe ich ihnen damals auch etwas gegeben.
Hätte ich viel Zeit, würde ich sie alle besuchen wollen. Einen Kaffee trinken, ein Stündchen über damals reden, ein Foto von ihnen machen und die Fotos und Geschichten alle in einem Buch sammeln.
Und am Ende vielleicht das Buch anschauen und fürchterlich gespannt daraufhin prüfen, ob das Buch jetzt von mir handelt.
Vielleicht braucht man dafür auch gar nicht viel Zeit, sondern nur Google, ein Auto, ein paar freundliche E-Mails und eine Kamera.
Hm, das ist alles da.