10.9.2023 – big, bigger, Bigge

Status. Gesundheitszustand im Gesicht: Bewegung kehrt in kleinen Schritten zurück; Gesundheitszustand sonst so: Cortison macht wunderliche Dinge zwischen vollkommen geputscht und vollkommen bewegungsunfähig mit meinem Körper; insgesamt aufwärts.
Und deswegen habe ich mich heute an einen Ausflug gewagt. Sie wissen schon: Wir fahren wo raus, machen da was Nettes und trinken Kaffee, bevorzugt mit Ausblick. Aufgrund der Tatsache, dass mir die meisten Tage der letzten Woche die Nahrungsmittelaufnahme nicht ganz leicht viel, war das ein ordentlicher Schritt.

Wir fuhren zur Bigge. Denken Sie sich hier einen kurzen Abschnitt über das „Sauerland, Land der Talsperren“ und unsere seltsame Vorliebe für leicht bad-taste-angehauchte Personenschifffahrt hin und dann können wir auch schon an fünf Bildchen erfreuen, denn sehr viel mehr hab ich heute nicht. Freuen wir uns auch an den kaputten Versionen des ach so fichtenbewachsenen Hänge im Sauerland – das ist schon echt alles nicht so schön, wie wir das kaputt gemacht haben.

Ehrlich gesagt waren wir sonst ein wenig underwhelmed. Aber trotz leicht in die Jahre gekommener Infrastruktur am Rande: Setzen Sie mich auf ein Schiffchen und lassen mich eine Runde übers Wasser gleiten, dann find ich das gut. Es entschleunigt so sehr.

Danach dann viel Herumliegen und ab Tablette Nummer zwei eine durchaus spannende Mischung aus sehr erschöpft und sehr hochpulsig unruhig getrieben. Ich seh’s mal so: Wenn man mal so baobachtet, was Medikamente so nebenbei mit einem Körper machen können, dann kann man auch mal bewundern, was Medikamente so gewollt machen. Muss ich mal sagen, nachdem ich in den letzten zwei Tagen gleich zwei Unterhaltungen führen/hören durfte, wo jemand „ganz toll mit Globuli was wegbekommen hat, also nicht so ganz, ist zwar jetzt seit nem halben Jahr entzündet, aber was die Ärzte tun, das hilft ja nicht“.
Morgen die letzten zwei Tabletten und dann ist das ja auch vorbei.

Zu viel Gesundheits-Content here these days.

Außerdem viel geschrieben, das war produktiv und gut und hat sehr viel Freude gemacht. Ich bereite da was vor #projectmalcolm #makesomebuzz

Wir haben es aufgegeben, im Harry Potter I den letzten paar Punkten hinterher zu jagen – wir waren an dem Punkt angekommen, wo wir mit Hogwarts-Karte auf Device 2 und Walk-Through-Listen auf Device 3 den letzten verschollenen Schüler in Gefahr suchten. Jetzt Harry Potter II und es macht großen Spaß. Wofür waren diese Fernseher nochmal früher gedacht?

Danke fürs Teilhaben und Dabei-sein. Wenn Sie wollen:
Hier können Sie mir ’ne Mark in die virtuelle Kaffeekasse werfen,
Oder – wenn Ihnen Geld zu unpersönlich ist – hier ist meine Wishlist. Sie finden dort formschöne und Freude-spendende Geschenke für wenige oder auch sehr viele Euro.

9.9.2023 – small step, huge steps

Stetige kleine Steigerungen. Frühstück, ohne dass mir etwas aus dem Mund lief, wie schön. Man kann so leicht demütig werden und dankbar.

Gestern Nacht, wachgehalten durch hochpulsige Genervtheit als Reaktion aufs Cortison, seit langem mal wieder ein unterhaltsamer Abend in einem dieser sozialen Netzwerke, so wie das früher war – ich hatte das fast vollkommen vergessen. Mitten drin hielt ich einen Moment zu lange das iPhone an einer bestimmten Stelle fest und lernte – schon geschätzte acht Jahre nachdem mich das Fehlen dieser Funktion nervt – wie man die Homescreens sortieren kann. Erste Reaktion logischerweise: „Oh Gott, ich bin alt“.
Da soziale Netze abends genau für so etwas geschaffen wurden, postete ich mein Elend und bemerkte: Bin gar nicht der letzte. Falls Sie also auch immer einzelne Icons verschieben, um sich darüber langsam eine Ordnung herzustellen: Halten Sie einfach lang auf dem ersten Bildschirm die Leiste mit den Punkten gedrückt. Gern geschehen.

Aber vermutlich nutzen Sie eh keine Screens mehr, sondern die Vorschlagsfunktion von Siri oder die Suche.
Was mich elegant zu diesem bei der Kaltmamsell gefundenen Artikel bringt, der von einem Paradigmenwechsel in der Nutzung von Computern berichtet: Menschen wissen nicht mehr, wo sie etwas gespeichert haben und verlieren darüber das Gefühl dafür, was es ist, etwas zu speichern (aka.: „Datei“.)

She asked each student where they’d saved their project. Could they be on the desktop? Perhaps in the shared drive? But over and over, she was met with confusion. “What are you talking about?” multiple students inquired. Not only did they not know where their files were saved — they didn’t understand the question.

Monica Chin, The verve:
File not found – A generation that grew up with Google is forcing professors to rethink their lesson plans

Und so, wie ich – wie Maximilian

Ansonsten rücke ich in diesen Tagen des Aiwangers schon wieder ein Stück nach links, ohne mich überhaupt bewegt zu haben. Es ist nur das Außen, das sich nach rechts bewegt, das Politiktheater in diesem Land, der Ton in den Medien, auch in manchen Kommentaren, und wenn es so weitergeht, werde ich irgendwann Linksextremist, ohne mich je auf einen Weg gemacht zu haben. Abwarten und Antifa denken, dann geschieht diese Verwandlung ohne weiteres Zutun.

… immer weiter nach links rücke ohne mich groß zu bewegen, rücke ich also so auch immer weiter in die Nerd-Ecke. Nur weil ich weiß, wo meine Dateien gespeichert sind. Es ist eine seltsame Ecke und auf eine verkorkste Weise ist ihre Gemeinsamkeit vielleicht, dass ich dort in dieser Ecke nicht scheißegalig rumsitze, sondern die Dinge gern im Ganzen sehe und Verantwortung nehme.
Na ok, das war jetzt vielleicht ein wenig mutig formuliert und trotzdem habe ich das Gefühl, dahinter steckt eine Haltung, die ich noch nicht zu fassen bekomme.

Und sonst? Natürlich habe ich Dateien von A nach B geschoben, weitere Websites um genau zu sein. Und dann, in einer Upload-Wartepause stieß ich auf Alphatiels Artikel zum Thema „digitales Aufräumen“ und mit über 50 E-Mail-Adressen und auch viel zu vielen Websites, Domains und begonnenen Projekten fühlte ich mich durchaus ertappt inspiriert, dieses Thema auch mal wieder anzugehen.
Außerdem bemerkte ich in dem bereich, in dem begonnene Kundinnen-Projekte liegen, dass da viel zu viel liegt, was begonnen und nicht abgerechnet ist. ich summierte, stutzte, summierte nochmal und ärgerte mich. Montag werde ich ein paar Mails schreiben. Und dann ans Kattegat fahren, jawoll.

Aber – um einen eleganten Bogen zu schließen – hab ich erstmal noch ein Projekt auf- statt zugemacht und freue mich über ein wenig Beachtung meiner kleinen, zauberhaft unmodernen elektronischen Musik.

In diesem Internet und natürlich auch auf Soundcloud und Instagram; AppleMusic, Spotify und Co folgen in den nächsten Wochen.

Sie haben Fragen? Sie wünschen sich ein Thema, über das ich mal bloggen soll?
Schreiben Sie’s auf!

8.9.2023 – Chronistenpflicht

Ja, jetzt ist auch dieses Blog umgezogen. Nur noch acht Websites aus einem Developement-Bereich in den nächsten. „Nur“, genau.
Wenn Sie mal Tipps brauchen, wo Ihre E-Mails sind, nachdem Sie von einem Anbieter zum nächsten gezogen sind – ich kenn mich da jetzt aus. Wenn Sie ein WordPress-Blog oder eine ProcessWire-Site von einem Anbieter zum nächsten Portieren möchten ebenfalls. Ach, das steht ja da schon.

Laune und Bewegungsfähigkeit heute deutlich besser. Dafür lässt mich irgendwas nicht richtig schlafen – aber wer braucht mehr als drei Stunden Schlaf pro Nacht?

Morgen mal sehen, ob das Wochenende vieleicht ein bisschen Normalität schaffen kann.

7.9.2023 – mit Literaturanspielung

Kein so guter Tag heute – genervt von schwierigen Essen, schwierigem Trinken, schwierigem Gucken, heute schwierigem Sprechen. Genervt vom abgesagten Termin beim Doc – na gut, ein Einbruch in seine Praxis ist natürlich ein Argument, aber nun.

Froh macht mich auf eine seltsame Art der neue Kopfhörer, mit dem auf den Ohren ich den ganzen Tag durchs Haus laufe – obwohl ich ja hier doch alleine bin und Musik laufen könnte, wo und wie laut ich’s will. Vielleicht die Sehnsucht, mich noch ein Stückchen weiter abzuschotten?

Noch zwei Domains umziehen. Auf einer davon liegt dieses Blog, auf der anderen alle Kunden-Vorschaubereiche sowie mein Statistik-Tool und der Aufwand macht mir noch etwas Sorge. Da muss ich sehr strukturiert vorgehen und das ist gerade etwas aus.
Immerhin konnte ich da heute früh den Datei-Transfer anschieben und dann eh die nächsten sechs Stunden nichts machen. Da klappt das auch mit der AU viel leichter.


Ich habe eine Bewerbung bekommen. Das kommt gelegentlich vor, obwohl ich eigentlich extra darauf hingewiesen habe, dass ich leider keine Arbeits-, Ausbildungs- oder Praktikums-Stellen anbieten kann – aber nun. Ich antworte dann natürlich höflich und gut ist es. Und wenn ich mein Leben noch einmal aus dem HomeOffice hinaus organisieren sollte, dann werde ich voller Freude auch wieder Praktikantinnen nehmen, denn deren Fragen habe ich immer sehr geliebt:„Und warum machst Du das jetzt so?“ — „Weil äh“.
Aber ich schweife ab: Was mich entgeistert, ist die unterirdische Qualität der Bewerbung – und zwar, weil in Anschreiben und angehängtem PDF extra auf einen begleitenden Studienberater hingewiesen wird, vielleicht um die Seriosität zu unterstreichen?
Die Fehler in der Absender-Adresse – geschenkt, das kann einem Fremden nicht auffallen. Aber „[…] bewerbe ich mich bei Ihrem renommierten Unternehmen. Ihre herausragende Position in der Medienbranche und Ihr Ruf als Innovationsführer haben mich beeindruckt […]“ – das ist doch platteste Platittüde und neben dem Beweis, dass ich da niemand auch nur fünf Minuten mit mir auseinander gesetzt hat, einfach peinlich. Oder?
Ich habe also eine freundliche Absage geschrieben, außerdem angeboten, eine ausführlichere Rückmeldung folgen zu lassen – falls gewünscht. Und dann diesen Studienberater angeschrieben, denn wenn der das aktiv begleitet hätte, dann wäre ich sauer gewesen. War er aber nicht in der Form; er freute sich trotzdem über das Feedback und naja, vielleicht war das dann heute mein kleiner Teil Welt-besser-machen.


Wissen Sie, was mich traurig macht? Nicht die Stammtischgröhler, die ein Bier brauchen, bis die dünne Glasur der Zivilisation abplatzt – von denen bin ich das gewohnt. Traurig machen mich die Menschen, die ich kenne, die ich mag, bei denen ich weiß, dass sie nicht verkehrt sind und die dann plötzlich in der passenden Runde, aus unreflektierter Wut oder auch nur in der richtigen Gesellschaft die alten Sprüche raus hauen. Und ja, da schließe ich mich ein, wenn mir das passiert, dann macht mich das auch traurig.
Zeigt es doch, wie sehr ableistische, mysogyne, rassistische Sprüche in unserer Gesellschaft so normal waren und sind, dass sie einfach rausplatzen, passt man mal einen Moment nicht auf.

Dank dem höherem Wesen, das wir verehren, für Dokufernsehen und dass dieser Tag gleich mal um ist.

Danke fürs Teilhaben und Dabei-sein. Wenn Sie wollen:
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6.9.2023 – Snippets

Ach guck, gestern der erste #wmdedgt ohne mich seit gefühlt einer Dekade. Zu müde, zu wenig sortierbares und erzählenswertes gestern. Muss mich erst in all das reingrooven.

Ach guck. Physios sind also jetzt hier im Umkreis auch so ausgebucht, dass ich keine Chance habe, in angemessener Zeit einen Termin für die mir verschriebenen Einheiten zu bekommen. Denken Sie sich hier bitte ein Bild der bei der WM jubelnden Angela Merkel mit angezogenen Ärmchen hin.

Keine weiteren Verschlechterungen an der Beweglichkeits-Front und ich feiere das sehr. Und in guten Momenten, frisch nach selbst aus dem Web zusammen gesuchten Übungen denke ich sogar, schon kleine Verbesserungen zu spüren.
Voller Übermut in den Testmodus gegangen und ein Kaltgetränk mit Trinkhalm gekauft. Nein, das ist keine Lösung.
Aber eine schöne Situation mit dem Burger-King-Mann gehabt:

  • Habt Ihr Eistee?
  • Jup. Zitrone.
  • Dann einen großen Eistee.
  • Mit alles?
  • Jup.
  • Zweites Fenster bidde!
    – – –
    Hat der „mit alles?“ gefragt??
    Habe ich „Ja“ gesagt???
    – – –
  • Hej! Hast Du mich gerade „Mit alles?“ gefragt?
  • Nein. Ich habe „Mit Eis?“ gefragt, das andere is doch Döner, weissu?
  • Ja, das macht mehr Sinn. Aber Eis ist prima.
  • Ey, Bro, jetzt haben wir Insider!

Ich bin über 50 und er hat mich „Bro“ genannt. Was kann jetzt noch schiefgehen?

Die Arbeit, die wirklich getan werden musste – es gab da Kleinigkeiten – ist getan, seit 10:05 Uhr lebe ich jetzt die AU. Naja, und alle paar Stunden schiebe ich Dateien und Mails und Domains von einem Sever auf den anderen – aber das besteht ja eh hauptsächlich aus Warten.

Im Status-Fenster des Mails-von-A-nach-B-Programms sehe ich die Betreffzeilen aus vielen Jahren E-Mail vorbeihuschen. Viel zu viel der Dinge, die ich meine, aufheben zu müssen (ja, ich hab alle Twitter-Statusmeldungen aus 2007 noch), viel zu viel formeller Scheiß im Ordner „Home-Office“.
Beginnende Freundschaften, auch mal endende Freundschaften, die letzte DM eines Menschen, den ich als Freund betrachtete und die mich immer noch sprachlos hinterlässt; Menschen bei denen ich „ach ja?“ denke, Menschen bei denen ich glücklich bin, dass aus einem ersten förmlichen Anschreiben und seltenen Mails ein steter Strom mit dem üblichen Betreff-Chaos wurde.
Sehr viel Leben.

Aber: Einen der Angstgegner auf dieser Baustelle heute erledigt. Das Umzugschaos lichtet sich und das ist bestimmt gut gegen Stress und weniger Stress ist bestimmt auch für was gut.
Ratschlag: Ziehen Sie nie Domains außerhalb des .de-Kosmos um, wenn Sie nicht nervöse Stunden erleben wollen.

Ich hab das alles nicht gewollt.

In meinen Timelines bei Mastodon und Bluesky freuen sich die Menschen, dass es auf A so supi ist, während es auf B ja nicht so nett ist (oder andersherum) – aber egal wo: Man ist sich einig, dass das beste daran ist, von Plattform X weg zu sein, weil es da ja so toxisch war. Und ich vermisse in den Unterhaltungen das Thema, wie man denn dafür sorgen kann, dass weder A noch B den gleichen Weg wie X gehen? Das Verhalten der Menschen wird selten thematisiert und es ist doch nicht die Plattform, die toxisch ist?*
Und die Empörung, dass es auf A Menschen gibt, die versuchen, etwas besser zu machen steht an Empörung den Empörungswellen auf X nicht nach. Die Häme und Brutalität, mit der eine frühere Konsens-Internet-Gallionsfigur weggehasst wird, auch nicht.

Falls Sie übrigens einen Bluesky-Invite haben möchten: Sagen Sie Bescheid. First come, first served.

*) Ja, natürlich ist mir klar, dass es technische Mechanismen gibt, die schlechtes Verhalten leichter oder schwerer machen, aber das ist doch nicht alles?

Kleinstadt ist auch, wenn Dich Deine Stamm-Physio drei Stunden später nochmal anruft und sagt „Wir können Dich doch nicht alleine lassen!“ Es ist nicht alles schlecht.

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