16.3.2019 – Hoch die Hände, Wo… Wow, es regnet immer noch

(irgendwas mit einem Alptraum, der in einer neuen Liga spielte)

Deswegen reichlich unausgeruht in den Tag gestartet – aber wenn man eh schon schlechte Laune hat, kann man ja auch noch fix ein paar Sachen bei den Kleinanzeigen reinstellen.

Kennen Sie das? Sie lernen jemanden online kennen (also per Blog, Twitter oder so), finden die oder den anderen sympathisch, die oder der andere Sie wohl auch, Sie beginnen, sich mehr zu unterhalten und im Laufe der Zeit bemerken Sie so viele Gemeinsamkeiten, dass es nahezu unheimlich wird?
Ich bin ja grundsätzlich ein großer Freund davon, diese netten online-Menschen auch persönlich zu treffen – das muss ich ja auch nicht mehr erklären, es ist ja nicht mehr 2003. Aber ich muss Ihnen etwas gestehen: Ganz tief in meinem unsicheren Seelchen habe ich jedesmal furchtbare Angst, dass die andere mich dann offline gar nicht mehr nett findet. Eine große Menge an Gemeinsamkeiten macht das nicht besser. Also, ich lasse mich davon nicht abhalten, aber …

Mittags fuhren wir ins Museum, genauer ins Westfälische Schulmuseum, dort gibt es nämlich (noch bis Ende März) eine Ausstellung zum Thema „Die Mutter ist auch für den Vater da“ – vergangene Rollenbilder in Schulbüchern. Meine Herren. Wir wissen ja, es hat sich viel geändert, aber wenn man das so in Schulbüchern zementiert sieht.

„Die Mutter ist auch für den Vater da“, heißt es in einem Aufklärungsheft für Erst- und Zweitklässler aus dem Jahre 1970 aus dem Besitz des Westfälischen Schulmuseums. Wofür die Mutter genau da ist, wenn es um den Vater geht, erfahren die Kleinen auch: „Sie kocht für ihn. Sie wäscht seine Wäsche oder bügelt seinen Anzug.“ Die Mutter ist für andere da: für die Kinder, für den Vater. Auch für sich? Eher nicht – zumindest nicht in den Schulfibeln, mit denen die Kinder der 1950er und 60er Jahre das Lesen lernten.

(Westfälisches Schulmuseum)

Puh. Kann man sich gut mal ansehen; kostet nichts und – naja, Dortmund Marten ist jetzt sonst nicht wirklich eine Reise wert aber man kann zum Beispiel danach noch an den Phoenixsee fahren und dort Sushi essen.

(Und Fotografieren, ich nehme meine Verantwortung gegenüber dem Internet da sehr ernst. Und bin recht angetan von der Kamera des neuen Telefons.)

Wir haben auf dem Rückweg noch überlegt: Die Fibeln dieser Zeit haben – aus heutiger Sicht schreckliche, aber immerhin: Werte vermittelt. Die Liebste meint, das würde heute in der Schule eher nicht mehr passieren. Auf den ersten Blick begrüße ich das, aber dann …
Ich muss nachdenken.

Wir schwenken jetzt vom Tagebuchbloggen zu etwas Tech-Talk. Aber immerhin rund ums Blog.

Noch ein paar Worte zur WordPress und ProcessWire, ich bekam da gestern noch Nachfragen. Ich hatte mich vor fast genau einem Jahr da schon einmal sehr ausführlich zu geäußert – wer also tiefer einsteigen mag, darf gerne rüber gehen ins alte Blog und da lesen.

Wer von Ihnen einfach ein Blog führen will, ohne weiter drüber nachzudenken – die sollte es lieber sein lassen. Eine Website ins Netz stellen ohne zu denken, das geht nicht. (Hihi, das kam unerwartet, nicht wahr?)
Für alle, die aber ein paar Gedanken nicht scheuen: Für ein Blog ist WordPress eine solide, gute Sache. Dafür wurde es konzipiert und dafür taugt es auch. Sollten Sie mit dem Gedanken spielen, ein WP-Blog anzufangen habe ich ein paar Empfehlungen für Sie:

  • WP ist beliebt, ist sehr weit verbreitet und deswegen auch ein beliebtes Angriffsziel für Menschen, die gerne „hacken*“. Deswegen: Installieren Sie sich das PlugIn „Wordfence“, das bietet nach meinen Erfahrungen schon mal eine Menge Schutz vor den gängigen Angriffen.
  • Machen Sie Updates. Wirklich. WordPress erinnert sie daran, Wordfence wird es auch tun und es hat gute Gründe. Tun Sie’s einfach. Und sollte einmal etwas schiefgehen (ist mir in 18 Jahren und bestimmt ~ 50 Installationen noch nicht passiert), dann haben Sie ja ein BackUp, denn …
  • Machen Sie BackUps. Wenn dann mal was passiert, müssen Sie nicht für teures Geld mich beauftragen, „gute“ und „schlechte“ Daten wieder auseinander zu friemeln, sondern spielen das BackUp vom Tag davor ein und sind fertig. Ehrlich: Ich kann das zwar, aber es macht mir keinen Spaß und ich hab eh gerade genug zu tun. Also: Installieren Sie das PlugIn UpdraftPlus und lassen sich jeden Tag ein BackUp in die DropBox (oder irgendwo anders hin) schicken.
  • Anmerkung: Für beides gibt es bestimmt auch andere PlugIns, aber mit denen habe ich gute Erfahrungen gemacht, deswegen erwähne ich sie.
  • Überlegen Sie: Brauche ich dieses oder jenes PlugIn wirklich? Es ist verführerisch, sich mit einem Klick mal eben hier und da und dort noch eine lustige Funktion als PlugIn zu installieren, aber: Je mehr PlugIn, desto instabiler und unsicherer wird das ganze Konstrukt. Und langsamer auch. Und: weniger ist ja eh das neue Schwarz.
  • Installieren Sie sich nur PlugIns und Themes, die im WordPress-Verzeichnis gelistet sind und oft installiert sind und die in jüngster Zeit gewartet wurden. Und den Bewertungssternchen zu vertrauen ist auch keine doofe Idee. Meiden Sie die superduper Funktion von einem Hinterhof-Programmierer aus Kasachstan. Nicht wirklich etwas gegen Kasachstan, ich kenne das Land nicht, aber Sie verstehen was ich meine.
  • Lassen Sie Jetpack aus Ihrem WordPress raus. Ich weiß, da gibt es viele hübsche Funktionen, aber Jetpack ist greedy bis zum gehtnichtmehr und das fühlt sich nicht gut an. Dass ich mir nicht sicher bin, ob man es überhaupt DSGVO-konform einsetzen kann kommt noch dazu.
  • Machen Sie Updates!
  • Machen Sie Backups!
  • Echt!

Und falls Sie mit dem Gedanken spielen, sich eine Website, die nicht ein Blog ist zuzulegen: Tun Sie es nicht mit WordPress. Das geht nur mit vielen PlugIns und riesigen Themes und wenn Sie die Liste oben gelesen haben, dann wissen Sie, wie der Satz zu Ende geht.

Und statt dessen? Jetzt komme ich zu ProcessWire. (Es gibt viele andere CMS, aber das kenne ich halt besonders gut) PW ist super, wenn Sie zufällig Entwickler sind; deswegen liebe ich es. Sie werden hier keine Themes finden, deutlich weniger Erweiterungen aber Sie werden, falls Sie Entwickler sind ungeahnte Freiheiten vorfinden und sprichwörtlich tun, was Sie wollen. Matthias, der mir PW zeigte, sagte damals: „Es ist nie die Frage, ob etwas geht, sondern immer nur, wie am elegantesten“.

Sind Sie zufällig keine Entwickler, dann sind Sie bei ProcessWire vermutlich falsch.

Haben Sie kein Geld, aber Lust zu basteln UND ein Auge für Design UND Ahnung von Informationsarchitektur, dann gehen Sie auch gerne zu Squarespace oder Jimdo oder ähnlichem. Ja wirklich, ich als Webdesigner erwähne das. Bedenken Sie, dass Sie da mit einer Menge Einschränkungen leben werden müssen und Ihre Daten auf einem fremden Server liegen – aber wenn Sie echt gar keine Kohle haben ist das ok für den Anfang.

Und wenn Sie wenigstens ein bisschen Geld ausgeben können, dann melden Sie sich gerne, is’ klar, ne?

*) Ja, ich weiß, „hacken“ ist technically der falsche, aber (leider) der verbreitete Begriff.

15.3.2019 – ach Gottchen

(irgendwas mit wieder um 5 aufgewacht)

Schon gestern kam das neue Handy. Ich finde das etwas spooky, das Dinge mich unter 24 Stunden erreichen – das ist zwar sehr komfortabel, aber ich mag nicht daran glauben, dass das gut ist. Weder für mich noch für irgendjemand innerhalb der Logistikkette.
Es ist ein iPhone 7Plus und natürlich ist das ein schöner Bildschirm und natürlich ist es putzig, wenn es unterm Finger vor sich hinvibriert, aber ich fürchte ich gehöre zu der Generation Menschen, die ein Handy in die Hosentasche stecken und ans Ohr halten möchten und … *geht krückstockfuchtelnd ab*
Aber, das ist doch zu groß, ey!

Tja, und heute? Viel WordPress-Gebastel, ein Kunde einer Agentur möchte unbedingt WordPress, sagt die Agentur. Ich glaube das nicht ganz; ich glaube eher, dass es hier um Gewohnheiten gibt. „Wenn alle WordPress nehmen, dann muss WordPress ja gut sein“ – mit dieser Logik haben wir schon das schlechtere Video-System bekommen. Aber ich reg mich auf und das muss hier ja gar nicht – wer tiefer einsteigen möchte, dem sei dieser nette Artikel ans Herz gelegt. Mein Lieblings-CMS ProcessWire macht das klug und diekutiert einfach selber, wo es besser und wo nicht so geeignet ist wie WordPress:

WordPress is a provincial supermarket, while ProcessWire, a gallery of fine arts.

processwire.com: ProcessWire compared to WordPress

Dummerweise ist sonst quasi nix passiert. Ach ja, der Tag begann noch kurz mit Spaß auf Twitter als wäre es 2008, das war schön.
Und gleich gucken wir „Let’s Dance“ und irgendwann zwischendurch spürte ich Migräne heranziehen.
Mehr war nicht.

14.3.2019 – Wegweisendes

Endlich. Wenn man der Prozent-Anzeige neben dem Batterie-Symbol am Handy zugucken kann, wie sie in sehr anständigem Tempo von „Passt noch“ zu „Wo ist die nächste Steckdose??“ runterzählt, wird es Zeit für was Neues.
Aber davor hatten die Götter wieder mal eine Aufgabe gestellt: Hat Christian einen Secure Code für seine MasterCard?
(Ich: Ja / Internet: Nein / Bank: Vielleicht)

Schon mit wenigen Anrufen, nur einem Besuch bei der Bank und einem über mehrere Tage verteilten wiederholten Besuch einer Website sowie einer Buchung über einen Cent, die meine Steuerberaterin sicher erfreuen wird habe ich jetzt (wieder?) einen und kann wieder online kaufen. Zum Beispiel ein neues Handy.
Ich werde also demnächst auch ein Toastbrot am Ohr haben. Oder endgültig nur noch mit Stöpseln in den Ohren telefonieren.

Nicht falsch verstehen: Ich schätze jedes Bemühen um Sicherheit im Web und vor allem beim Bezahlen sehr. Nur die Kommunikation war mal wieder unter aller Sau.

Aber apropos Stöpsel: Hat jemand Erfahrungen mit Adaptern, die mir die weitere Verwendung meines heißgeliebten weil gut klingenden Sennheiser Headsets ermöglichen – also von Apples Dings auf 3.5-Klinke?

Gestern Abend mal wieder getraut, eine kleine DM loszuschicken und jetzt hab ich ein Fotodate mit netten Musikern. Trauen ist ja auch so ein Ding, was man öfter tun könnte.

Note 2 me: Christian, Du hast nach 2 Minuten eine sehr, sehr nette Antwort gekriegt. Sei nicht so schüchtern.

Viel ist hier aber insgesamt heute nicht los; ich guck einfach mal in meine Pocket-Liste mit Links fürs Blog, leere die jetzt komplett und schicke Sie damit einfach weiter.

Zu guten Nachrichten:

Wer ist das eigentlich, diese Zivilgesellschaft? Weil diese Frage meist unbeantwortet bleibt, wollen wir Engagement sichtbar machen.

Veto-Magazin (via Krautreporter-Newsletter)

Dieser Blog soll gute und konstruktive Nachrichten sammeln, um Auswege aus der scheinbaren hoffnungslosen Lage zu finden.

Konstruktive Nachrichten

Zu einer Beschreibung des Status:

»Frauen dürfen im Film nur mit dem Richtigen schlafen. Männer am besten mit einer, deren Namen sie dann nicht kennen. Das ist dann der Gag.« Die Produzentin, Regisseurin und Drehbuchautorin Anika Decker arbeitet seit 20 Jahren in der Branche und „seit 20 Jahren ändert sich nichts“.

ZDF, FilmFrauen (Video, ~10 Min., via Kaltmamsell)

Zu zwei Möglichkeiten, was zu lernen:

Im Management geht es eigentlich immer nur darum, wohin man will. Und wenn das klar ist (das kommt seltener vor, als Sie denken), dann soll es sofort wahnsinnig schnell gehen! Schnell in eine andere Richtung! „Wir müssen das Steuer energisch herumreißen!“, ruft das Management den Mitarbeitern zu und tut das auch. Das ist die Übersteuerung. Aus der geplanten Kurve oder Wende gibt es erst einmal ein Trudeln und vielleicht einen Stillstand oder einen Kenterversuch.

Gunter Dueck: Übersteuerungsmanagement

Untertitelte Filme sind eine hilfreiche Ressource, um sprachliches Lernen zu ermöglichen – weil die Sprache gesprochen und geschrieben verfügbar ist und in einem filmisch vermittelten Kontext tatsächlich verwendet wird.
Ein kostenloses Chrome-Plugin unterstützt Sprachenlernen mit Netflix.

Philippe Wampfler: Vorstellung: Language Learning with Netflix

Du findest ausgewählte Links auch ganz gut?
Hier kannst Du mir ’ne Mark in die Kaffeekasse werfen!

12.3.2019 – Bloglove

(irgendwas mit so mittelgut geschlafen)

Gestern und heute war ich krank. Wieder so allgemeines undefinierbares Erschöpfungsdings. Und während mir die resultierende Auszeit gestern sehr gut tat, begann heute wieder die Angst als ich merkte: Morgen musste wieder ins Büro.
Ich weiß, was mir das sagen will; danke, Ihr müsst es mir nicht zurückmelden.

Was mir zum Glück im Moment den Kopf komplett leer macht ist, Musik zu machen. Vielleicht habe ich gestern und heute schon wieder ein neues Stück fertig bekommen. Vielleicht ist es aber auch langweilig. Ich lass’ es mal liegen und schau es mir in ein paar Tagen wieder an.

Als gestern begann, dass ein paar Menschen aufschrieben, wo sie sich selbst zwischen all den dämlichen „typisch-weiblich/männlich“-Klischees sehen, da dachte ich an ein Spiel, dass Penny und Sheldon bei TBBT mal gespielt haben. Es ging so:

Sie stellten sich gegenseitig 20 eher persönliche Fragen (oder 25? Egal), beantworteten die möglichst ehrlich, sprachen auch kurz tiefer über die Antwort wenn es sich ergab – und schauten sich dann am Ende zwei Minuten in die Augen. Dahinter stand die Idee, dass man so zwei Menschen dazu bringen kann, sich zu verlieben.
Penny und Sheldon haben sich nicht verliebt, aber sie sind Freunde.

Ich glaube zum einen auch nicht, dass man sich so automatisch verliebt. Was ich aber glaube: Diese für außenstehende vermutlich immer wieder überraschende tiefe Verbundenheit, die manche Bloggerinnen untereinander entwickeln und sie sich manchmal in für außenstehende ebenfalls unverständlichen Herzchenorgien auf facebook oder Twitter äußern – die kann man sich so vielleicht ganz gut erklären. Wir brauchen halt keine 25 Fragen, wir schreiben aus uns selbst heraus persönliches. Und wer den Mut hat, sich darauf einzulassen, die wird halt mit Verbundenheit belohnt.
Hab ich mir mal so ausgedacht.

Ich wäre übrigens relativ neugierig darauf, dieses Spiel mal zu spielen. Nicht um mich zu verlieben, das bin ich ja zum Glück. Aber zum Ausprobieren. Aber ich kann ja auch einfach weiter bloggen, da trifft man ja auch die besten Menschen.

Danke fürs Teilhaben und Dabei-sein. Wenn Sie wollen:
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Oder – wenn Ihnen Geld zu unpersönlich ist – hier ist meine Wishlist. Sie finden dort formschöne und Freude-spendende Geschenke für wenige oder auch sehr viele Euro.

(Artikelbild von Pexels)

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