17.3.2019 – ein Sonntag

(irgendwas mit lang, aber nicht so gut geschlafen)

Eigentlich begann der Tag nachts noch mit „Schlag den Star“, das ich tatsächlich bis zum Ende gegen zwei durchgehalten habe. Im Gegensatz zu früher, als der Gegner noch Stefan Raab hieß, war auf Twitter nicht so viel los dazu, aber ich war neugierig und auch noch lange genug wach genug.
Manchmal würde ich gerne wissen, ob die Verantwortlichen bei Pro7 inzwischen selbst das Gefühl haben, sie hättten Raabs Ausstieg überwudnen oder nicht.

Dann recht lang geschlafen, Brötchen geholt und gefrühstückt. Beim Bäcker fiel mir eine Frau auf, die mit sich selbst redend im Schaufenster hing und halb aufgeregt, halb motzig, halb verzeifelt immer wieder halbe Sätze begann, verzweifelt versuchte den gesamten bereich vor dem kleinen Café zu überblicken und dann endlich, als ihre Familie erschien, mit denen in den Frühstücksraum rüber gehen konnte.
Darüber nachgedacht, wie sehr Menschen die von außen betrachtet einfachsten Alltagsdinge stressen können. Ob sie jetzt ob der katastrophalen Parkplatzsituation, vielleicht einer Verspätung, oder auch einfach nur ob der Tatsache, dass sie sich überhaupt zum Frühstück trafen so angespannt war – man weiß es nicht. Von außen betrachtet gab es keinen Grund.
Aber meine Theorie, dass wir uns insgesamt unser Leben anstrengender gestaltet haben, als wir es eigentlich aushalten, bekam wieder etwas Futter.

Weiter über die Schulausstellung gestern nachgedacht und zu einem Schluss gekommen: Natürlich finde ich es gut, wenn in Fibeln, Mathebüchern und ähnlichem keine Werte vermittelt werden. Werte sind ja immer sehr relativ und auch die Nazis haben Werte in die Fibeltexte gesteckt – ihre Werte halt. Also: Keine Beeinflussung nebenbei. was wir aber dringend brauchen, ist ein Fach, in dem über Werte gesprochen wird. Offen und in der gemeinsamen Diskussion. Religion ist da aus naheliegenden Gründen gänzlich ungeeignet, Philosophie oder Ethik müsste es sein; und nicht erst in der Oberstufe.

Die Musik des Tages kam von Helgi. Helgi, genauer: Helgi Jonsson ist – für alle die da nicht schon genug von mir ins Bild gerückt worden sind – Tina Dicos Ehemann und ein für Popmusik geprägte Ohren vielleicht manchmal etwas ungewöhnlicher Musiker, der wunderschönste Klanggebilde schichtet und in Songs festhält.

Er ist ein ganz wunderbarer Mensch, freundlich und klug, humble und ungeheuer witzig und ein unfassbar kreativer Künstler. Er hat gerade nach langem Warten sein neues Album „Intelligentle“ herausgebracht und es ist so wunderschön, dass ich es nicht in Worte fassen kann. Er spielt eigentlich ungefähr alle Instrumente (glaube ich), produziert inzwisches Tinas Alben, spielt gern als Musiker z.B. bei Sigur Rós, Boy oder auf der Bühne bei Falk Richter, malt nebenher noch und macht faszinierende Videos.

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Und ich bin sehr dankbar, dass ich ihn kennenlernen durfte. Wenn Sie mögen, treffen Sie mich und ihn und seine Musik am 12.4.in Köln in der Kulturkirche; ich werde dort sein und das Konzert fotografieren und freue mich jeden einzelnen Tag darauf vor.

Und ich bin neidisch auf die Wort-Kreation „Intelligentle“, das können Sie sich nicht vorstellen. So hätte dieses Blog heißen sollen.

Spätnachmittags dann Captain Marvel im Lieblingskino geguckt (Yay!) und Abends The Voice Kids. Angst erst ab ca fünf, ich betrachte das also als einen der besseren Sonntage.

16.3.2019 – Hoch die Hände, Wo… Wow, es regnet immer noch

(irgendwas mit einem Alptraum, der in einer neuen Liga spielte)

Deswegen reichlich unausgeruht in den Tag gestartet – aber wenn man eh schon schlechte Laune hat, kann man ja auch noch fix ein paar Sachen bei den Kleinanzeigen reinstellen.

Kennen Sie das? Sie lernen jemanden online kennen (also per Blog, Twitter oder so), finden die oder den anderen sympathisch, die oder der andere Sie wohl auch, Sie beginnen, sich mehr zu unterhalten und im Laufe der Zeit bemerken Sie so viele Gemeinsamkeiten, dass es nahezu unheimlich wird?
Ich bin ja grundsätzlich ein großer Freund davon, diese netten online-Menschen auch persönlich zu treffen – das muss ich ja auch nicht mehr erklären, es ist ja nicht mehr 2003. Aber ich muss Ihnen etwas gestehen: Ganz tief in meinem unsicheren Seelchen habe ich jedesmal furchtbare Angst, dass die andere mich dann offline gar nicht mehr nett findet. Eine große Menge an Gemeinsamkeiten macht das nicht besser. Also, ich lasse mich davon nicht abhalten, aber …

Mittags fuhren wir ins Museum, genauer ins Westfälische Schulmuseum, dort gibt es nämlich (noch bis Ende März) eine Ausstellung zum Thema „Die Mutter ist auch für den Vater da“ – vergangene Rollenbilder in Schulbüchern. Meine Herren. Wir wissen ja, es hat sich viel geändert, aber wenn man das so in Schulbüchern zementiert sieht.

„Die Mutter ist auch für den Vater da“, heißt es in einem Aufklärungsheft für Erst- und Zweitklässler aus dem Jahre 1970 aus dem Besitz des Westfälischen Schulmuseums. Wofür die Mutter genau da ist, wenn es um den Vater geht, erfahren die Kleinen auch: „Sie kocht für ihn. Sie wäscht seine Wäsche oder bügelt seinen Anzug.“ Die Mutter ist für andere da: für die Kinder, für den Vater. Auch für sich? Eher nicht – zumindest nicht in den Schulfibeln, mit denen die Kinder der 1950er und 60er Jahre das Lesen lernten.

(Westfälisches Schulmuseum)

Puh. Kann man sich gut mal ansehen; kostet nichts und – naja, Dortmund Marten ist jetzt sonst nicht wirklich eine Reise wert aber man kann zum Beispiel danach noch an den Phoenixsee fahren und dort Sushi essen.

(Und Fotografieren, ich nehme meine Verantwortung gegenüber dem Internet da sehr ernst. Und bin recht angetan von der Kamera des neuen Telefons.)

Wir haben auf dem Rückweg noch überlegt: Die Fibeln dieser Zeit haben – aus heutiger Sicht schreckliche, aber immerhin: Werte vermittelt. Die Liebste meint, das würde heute in der Schule eher nicht mehr passieren. Auf den ersten Blick begrüße ich das, aber dann …
Ich muss nachdenken.

Wir schwenken jetzt vom Tagebuchbloggen zu etwas Tech-Talk. Aber immerhin rund ums Blog.

Noch ein paar Worte zur WordPress und ProcessWire, ich bekam da gestern noch Nachfragen. Ich hatte mich vor fast genau einem Jahr da schon einmal sehr ausführlich zu geäußert – wer also tiefer einsteigen mag, darf gerne rüber gehen ins alte Blog und da lesen.

Wer von Ihnen einfach ein Blog führen will, ohne weiter drüber nachzudenken – die sollte es lieber sein lassen. Eine Website ins Netz stellen ohne zu denken, das geht nicht. (Hihi, das kam unerwartet, nicht wahr?)
Für alle, die aber ein paar Gedanken nicht scheuen: Für ein Blog ist WordPress eine solide, gute Sache. Dafür wurde es konzipiert und dafür taugt es auch. Sollten Sie mit dem Gedanken spielen, ein WP-Blog anzufangen habe ich ein paar Empfehlungen für Sie:

  • WP ist beliebt, ist sehr weit verbreitet und deswegen auch ein beliebtes Angriffsziel für Menschen, die gerne „hacken*“. Deswegen: Installieren Sie sich das PlugIn „Wordfence“, das bietet nach meinen Erfahrungen schon mal eine Menge Schutz vor den gängigen Angriffen.
  • Machen Sie Updates. Wirklich. WordPress erinnert sie daran, Wordfence wird es auch tun und es hat gute Gründe. Tun Sie’s einfach. Und sollte einmal etwas schiefgehen (ist mir in 18 Jahren und bestimmt ~ 50 Installationen noch nicht passiert), dann haben Sie ja ein BackUp, denn …
  • Machen Sie BackUps. Wenn dann mal was passiert, müssen Sie nicht für teures Geld mich beauftragen, „gute“ und „schlechte“ Daten wieder auseinander zu friemeln, sondern spielen das BackUp vom Tag davor ein und sind fertig. Ehrlich: Ich kann das zwar, aber es macht mir keinen Spaß und ich hab eh gerade genug zu tun. Also: Installieren Sie das PlugIn UpdraftPlus und lassen sich jeden Tag ein BackUp in die DropBox (oder irgendwo anders hin) schicken.
  • Anmerkung: Für beides gibt es bestimmt auch andere PlugIns, aber mit denen habe ich gute Erfahrungen gemacht, deswegen erwähne ich sie.
  • Überlegen Sie: Brauche ich dieses oder jenes PlugIn wirklich? Es ist verführerisch, sich mit einem Klick mal eben hier und da und dort noch eine lustige Funktion als PlugIn zu installieren, aber: Je mehr PlugIn, desto instabiler und unsicherer wird das ganze Konstrukt. Und langsamer auch. Und: weniger ist ja eh das neue Schwarz.
  • Installieren Sie sich nur PlugIns und Themes, die im WordPress-Verzeichnis gelistet sind und oft installiert sind und die in jüngster Zeit gewartet wurden. Und den Bewertungssternchen zu vertrauen ist auch keine doofe Idee. Meiden Sie die superduper Funktion von einem Hinterhof-Programmierer aus Kasachstan. Nicht wirklich etwas gegen Kasachstan, ich kenne das Land nicht, aber Sie verstehen was ich meine.
  • Lassen Sie Jetpack aus Ihrem WordPress raus. Ich weiß, da gibt es viele hübsche Funktionen, aber Jetpack ist greedy bis zum gehtnichtmehr und das fühlt sich nicht gut an. Dass ich mir nicht sicher bin, ob man es überhaupt DSGVO-konform einsetzen kann kommt noch dazu.
  • Machen Sie Updates!
  • Machen Sie Backups!
  • Echt!

Und falls Sie mit dem Gedanken spielen, sich eine Website, die nicht ein Blog ist zuzulegen: Tun Sie es nicht mit WordPress. Das geht nur mit vielen PlugIns und riesigen Themes und wenn Sie die Liste oben gelesen haben, dann wissen Sie, wie der Satz zu Ende geht.

Und statt dessen? Jetzt komme ich zu ProcessWire. (Es gibt viele andere CMS, aber das kenne ich halt besonders gut) PW ist super, wenn Sie zufällig Entwickler sind; deswegen liebe ich es. Sie werden hier keine Themes finden, deutlich weniger Erweiterungen aber Sie werden, falls Sie Entwickler sind ungeahnte Freiheiten vorfinden und sprichwörtlich tun, was Sie wollen. Matthias, der mir PW zeigte, sagte damals: „Es ist nie die Frage, ob etwas geht, sondern immer nur, wie am elegantesten“.

Sind Sie zufällig keine Entwickler, dann sind Sie bei ProcessWire vermutlich falsch.

Haben Sie kein Geld, aber Lust zu basteln UND ein Auge für Design UND Ahnung von Informationsarchitektur, dann gehen Sie auch gerne zu Squarespace oder Jimdo oder ähnlichem. Ja wirklich, ich als Webdesigner erwähne das. Bedenken Sie, dass Sie da mit einer Menge Einschränkungen leben werden müssen und Ihre Daten auf einem fremden Server liegen – aber wenn Sie echt gar keine Kohle haben ist das ok für den Anfang.

Und wenn Sie wenigstens ein bisschen Geld ausgeben können, dann melden Sie sich gerne, is’ klar, ne?

*) Ja, ich weiß, „hacken“ ist technically der falsche, aber (leider) der verbreitete Begriff.

15.3.2019 – ach Gottchen

(irgendwas mit wieder um 5 aufgewacht)

Schon gestern kam das neue Handy. Ich finde das etwas spooky, das Dinge mich unter 24 Stunden erreichen – das ist zwar sehr komfortabel, aber ich mag nicht daran glauben, dass das gut ist. Weder für mich noch für irgendjemand innerhalb der Logistikkette.
Es ist ein iPhone 7Plus und natürlich ist das ein schöner Bildschirm und natürlich ist es putzig, wenn es unterm Finger vor sich hinvibriert, aber ich fürchte ich gehöre zu der Generation Menschen, die ein Handy in die Hosentasche stecken und ans Ohr halten möchten und … *geht krückstockfuchtelnd ab*
Aber, das ist doch zu groß, ey!

Tja, und heute? Viel WordPress-Gebastel, ein Kunde einer Agentur möchte unbedingt WordPress, sagt die Agentur. Ich glaube das nicht ganz; ich glaube eher, dass es hier um Gewohnheiten gibt. „Wenn alle WordPress nehmen, dann muss WordPress ja gut sein“ – mit dieser Logik haben wir schon das schlechtere Video-System bekommen. Aber ich reg mich auf und das muss hier ja gar nicht – wer tiefer einsteigen möchte, dem sei dieser nette Artikel ans Herz gelegt. Mein Lieblings-CMS ProcessWire macht das klug und diekutiert einfach selber, wo es besser und wo nicht so geeignet ist wie WordPress:

WordPress is a provincial supermarket, while ProcessWire, a gallery of fine arts.

processwire.com: ProcessWire compared to WordPress

Dummerweise ist sonst quasi nix passiert. Ach ja, der Tag begann noch kurz mit Spaß auf Twitter als wäre es 2008, das war schön.
Und gleich gucken wir „Let’s Dance“ und irgendwann zwischendurch spürte ich Migräne heranziehen.
Mehr war nicht.

14.3.2019 – Wegweisendes

Endlich. Wenn man der Prozent-Anzeige neben dem Batterie-Symbol am Handy zugucken kann, wie sie in sehr anständigem Tempo von „Passt noch“ zu „Wo ist die nächste Steckdose??“ runterzählt, wird es Zeit für was Neues.
Aber davor hatten die Götter wieder mal eine Aufgabe gestellt: Hat Christian einen Secure Code für seine MasterCard?
(Ich: Ja / Internet: Nein / Bank: Vielleicht)

Schon mit wenigen Anrufen, nur einem Besuch bei der Bank und einem über mehrere Tage verteilten wiederholten Besuch einer Website sowie einer Buchung über einen Cent, die meine Steuerberaterin sicher erfreuen wird habe ich jetzt (wieder?) einen und kann wieder online kaufen. Zum Beispiel ein neues Handy.
Ich werde also demnächst auch ein Toastbrot am Ohr haben. Oder endgültig nur noch mit Stöpseln in den Ohren telefonieren.

Nicht falsch verstehen: Ich schätze jedes Bemühen um Sicherheit im Web und vor allem beim Bezahlen sehr. Nur die Kommunikation war mal wieder unter aller Sau.

Aber apropos Stöpsel: Hat jemand Erfahrungen mit Adaptern, die mir die weitere Verwendung meines heißgeliebten weil gut klingenden Sennheiser Headsets ermöglichen – also von Apples Dings auf 3.5-Klinke?

Gestern Abend mal wieder getraut, eine kleine DM loszuschicken und jetzt hab ich ein Fotodate mit netten Musikern. Trauen ist ja auch so ein Ding, was man öfter tun könnte.

Note 2 me: Christian, Du hast nach 2 Minuten eine sehr, sehr nette Antwort gekriegt. Sei nicht so schüchtern.

Viel ist hier aber insgesamt heute nicht los; ich guck einfach mal in meine Pocket-Liste mit Links fürs Blog, leere die jetzt komplett und schicke Sie damit einfach weiter.

Zu guten Nachrichten:

Wer ist das eigentlich, diese Zivilgesellschaft? Weil diese Frage meist unbeantwortet bleibt, wollen wir Engagement sichtbar machen.

Veto-Magazin (via Krautreporter-Newsletter)

Dieser Blog soll gute und konstruktive Nachrichten sammeln, um Auswege aus der scheinbaren hoffnungslosen Lage zu finden.

Konstruktive Nachrichten

Zu einer Beschreibung des Status:

»Frauen dürfen im Film nur mit dem Richtigen schlafen. Männer am besten mit einer, deren Namen sie dann nicht kennen. Das ist dann der Gag.« Die Produzentin, Regisseurin und Drehbuchautorin Anika Decker arbeitet seit 20 Jahren in der Branche und „seit 20 Jahren ändert sich nichts“.

ZDF, FilmFrauen (Video, ~10 Min., via Kaltmamsell)

Zu zwei Möglichkeiten, was zu lernen:

Im Management geht es eigentlich immer nur darum, wohin man will. Und wenn das klar ist (das kommt seltener vor, als Sie denken), dann soll es sofort wahnsinnig schnell gehen! Schnell in eine andere Richtung! „Wir müssen das Steuer energisch herumreißen!“, ruft das Management den Mitarbeitern zu und tut das auch. Das ist die Übersteuerung. Aus der geplanten Kurve oder Wende gibt es erst einmal ein Trudeln und vielleicht einen Stillstand oder einen Kenterversuch.

Gunter Dueck: Übersteuerungsmanagement

Untertitelte Filme sind eine hilfreiche Ressource, um sprachliches Lernen zu ermöglichen – weil die Sprache gesprochen und geschrieben verfügbar ist und in einem filmisch vermittelten Kontext tatsächlich verwendet wird.
Ein kostenloses Chrome-Plugin unterstützt Sprachenlernen mit Netflix.

Philippe Wampfler: Vorstellung: Language Learning with Netflix

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