23./24.8.2023 – nothing left to say

Wenn Sie schon einmal eine Therapie begonnen haben (oder mit dem Gedanken gespielt haben), dann kennen Sie vermutlich diese Anamnesebögen, in denen vorne abgefragt wird, ob es in der letzten Zeit einschneidene Lebenseregnisse gab. Wenn Sie so sind wie alle, mit denen ich bis jetzt darüber sprach, dann haben Sie vermutlich auch die Liste etwas ängstlich durchgesehen und gehofft, dass sie „genügend“ Kreuzchen machen konnten, damit Ihnen diese Hilfe auch wirklich „zusteht“ – um danach von der Therapeutin gesagt zu bekommen, dass schon eines der Ereignisse in der Denkweise von Therapeutinnen vollkommen „ausreicht“.
Diese Woche hatte bis jetzt jeden Tag ein Kreuzchen und ich bin einfach etwas müde.

Dies ist kein schlecht versteckter Hilferuf, Sie müssen sich nicht sorgen oder nette Worte schicken – ich kann mit all dem umgehen, aber müde macht es nun mal trotzdem.

21./22.8.2023 – Schrödingers Website

Gestern Morgen begann ich den Umzug von einem Webhoster zu einem anderen; es ist der zweite Umzug in zehn Jahren* und den ersten fand ich schon anstrengend. How little did I know.
Pünktlich zu ihrem Todestag wie nur mein Unterbewusstein pünktlich sein kann, hatte ich den Tag eh schon mit einem Alptraum über Joschka begonnen – das half ehrlich gesagt der Laune auch nicht wirklich und als ich dann merkte wie kleinschrittig und Sorgfaltsbedürftig das alles sein würde … puh.

*) Nein, das ist kein Hobby von mir; damals machte der erste Hoster seinen Laden zu und ich muste deshalb wechseln.

Mittendrin habe ich es immerhin noch geschafft, einer Interessentin eine Mail zu schicken und mal aufzuschreiben, was ich alles für sie tun könnte. Wir hatten uns am Telefon nett unterhalten – aber eben noch etwas unstrukturiert, wie es bei einem Erstgespräch eben leicht passiert. Jetzt dürfen Sie mir gern die Daumen drücken, dass meine umfassende Beschreibung ihrer Möglichkeiten bei einem Relaunch ausgleicht, dass ich ihren Zeitplan nicht halten kann. Obwohl: Wer behauptet, jetzt eine Website bis Ende September neu zu konzeptionieren, zu gestalten, zu texten und zu fotografieren, der lügt eh.

Vorsicht: Zahnarzt- und Psycho-Content im nächsten Absatz. Falls Sie da empfindlich sind, springen Sie zum Bild und lesen danach weiter.

Vor ca drei Wochen war ich beim Zahnarzt gewesen. Irgendetwas drückte und ziepte an zwei Stellen im Mund und obwohl Zahnarzt und ich keine Freunde sind, wollte ich nicht warten, bis es schlimmer wurde. Frau Weißkittel guckte, röntgte die eine Stelle, fand nix bedrohliches, drückte mir aber bei der Gelegenheit ein bisschen an allen möglichen Stellen herum und stellte mir dann ein Rezept für CMD aus. Und empfahl mir, mich mal nach einer Schiene umzusehen. Ich sei etwas verspannt. (Ach was) Die andere Stelle, die ich als so kälte-empfindlich ziepend wahrnahm, diagnostizierte sie als „Zahnstein abgesprungen“, ich solle eh mal zur Zahnreinigung.
Nun ist Zahnarzt so sehr nicht mein Lieblings, dass ich es da nur in Begleitung und unter Beruhigungsmitteln hinschaffe und so machte die Liebste gleich einen Termin aus und bekam außerdem die E-Mail-Adresse der nicht-Notdienst-Abteilung genannt („jaja, per Telefon ist das nahezu zwecklos“). Auf die Mail kam keine Antwort, der Reinungstermin letzten Freitag wurde Donnerstag abgesagt. Gestern merkte ich beim Essen, dass am „Zahnstein abgesplittert“-Zahn ein Achtel fehlte. Bestimmt wieder nur Zahnstein, harhar.
Und so verbrachte ich dann die Zeit ab mittags leicht bedröhnt wieder in der Notdienstklinik und bekam am Ende einen schicken Wiederaufbau und ein wenig Retraumatisierung (das hat ja seinen Grund, dass ich da nicht so gern bin). Außerdem gleich zwei weitere Termin. Mal sehen, wie lange die gültig sind.

zusammenhangsloses Bild vom Verfall

Heute morgen dann weiter im lustigen Domain-Umziehen. Immerhin: Die Liebste hat ihre Website schon beim neuen Hoster und ihre 16.000 Mails sind auch schon da. Eine andere Domain hingegen hat sich zu Schrödingers Domain entwickelt – beide Hoster sagen, der jeweils andere müsste mir jetzt eine Mail zu senden, in der meinen Willen zum Umzug noch einmal artikulieren kann. Beide weigern sich, die Mail selbst loszuschicken und ich bin begeistert. Beide sagen, sie haben die Domain (noch) nicht (mehr).
Das alles kostet sehr viel Zeit und sehr viel Konzentration und … naja. Lassen Sie sowas einfach, wenn Sie nicht strikt gezwungen werden. (So sorry, Kiki)

Zwischendurch schreit mich meine Uhr an und will, dass ich mal vom Schreibtischstuhl aufstehe – aber wie soll ich denn bitte?
Schönstes Geräusch des Tages: Das künstlich erzeugte Summen des Elektromotors, als die Liebste spätnachmittags aus der Schule kommt und in den Parkplatz einbiegt. Vielleicht jetzt doch mal aufstehen?!

Zeugs

Finden Sie auch diese Kochrezepte aus dem Internet so lustig, die lautstark ankündigen: „Bestes XY-Rezept!“ – wobei XY etwas eher unbeliebtes ist und das dann durch 1000 andere Dinge und natürlich viel Käse ausgeglichen wird, die man über XY drüber kippt.
Trotzdem fand ich dieses Blumenkohl-Rezept ziemlich spannend.


Am Wochenende hatte ich eine Nachricht von Facebook bekommen, die mich warnte, etwas stimme mit einer der von mir betreuten Seiten nicht. Da ich inzwischen bei einfach allen Nachrichten misstrauisch bin, kontrollierte ich alles, was ich anklickte und merkte dann auch sofort, was ich nicht mehr anklicken durfte. Sein wir ehrlich: das war richtig gut gemacht. Die Mühe, Ihnen das als Warnung aufzuschreiben hatte ich noch nicht begonnen – und jetzt ist es nicht mehr nötig, denn Sascha hats aufgeschrieben und erläutert:

Wie einfach man bei Facebook gehackt werden kann, selbst wenn man sich für schlauer als Hacker hält. Ein Thread in 8 Bildern.

Sascha auf Mastodon

Danke fürs Teilhaben und Dabei-sein. Wenn Sie wollen:
Hier können Sie mir ’ne Mark in die virtuelle Kaffeekasse werfen,
Oder – wenn Ihnen Geld zu unpersönlich ist – hier ist meine Wishlist. Sie finden dort formschöne und Freude-spendende Geschenke für wenige oder auch sehr viele Euro.

20.8.2023 – Menschen, die aufs Wasser gucken.

Ich glaube ja, dass es mit jedem Menschen etwas macht, etwas Gutes sogar macht, wenn sie aufs Wasser guckt.
Deswegen liebe ich es sehr, wenn Städteplaner Orte erlauben, an denen Menschen und Wasser aufeinander treffen können und deswegen begebe ich mich auch gern an diese Orte.

Der Vollständigkeit halber (inzwischen denke ich ja manchmal, ich erlebe manche Dinge nur, damit ich sie Ihnen hier lustig aufschreiben kann): Heute Morgen war die Supportanfrage beantwortet, ich wollte loslegen und bestellte beim neuen Webhoster beherzt ein Paket und … „Herzlichen Dank für Ihre Bestellung. Wir werden uns am Montag sofort darum kümmern

Naja, sonst wären wir nicht an dieses Wasser gefahren und hätten da keinen Kaffee getrunken.

Sie haben Fragen? Sie wünschen sich ein Thema, über das ich mal bloggen soll?
Schreiben Sie’s auf!

19.8.2023 – [ohne Worte]

Eigentlich hatten wir heute nochmal einen Tag ans Meer gewollt. Uneigentlich kränkelt hier jemand und wir fuhren nicht. Sie sehen: Der Tag hatte gleich von Beginn an Potential.

Vor ein paar Wochen teilte mir die DomainFactory, bis dato der Webhoster meiner Wahl, freudig mit, dass sie das Produkt „E-Mail“ signifikant verbessern würden. Bei einem Dienst der älter ist als ich, machte mich das misstrauisch und tatsächlich fand ich im Kleingedruckten hinter den verlinkten FAQ ein paar Punkte, die aus dem Angebot wegfallen – alle für mich leider nicht diskutabel. Für Menschen, die einfach nur eine E-Mail-Adresse haben und die mit einem oder 2 Geräten abrufen, ist das alles vermutlich ok – für mich nicht.
Also: Webhosterwechsel.
Heute wollte ich anfangen. Das Wichtigste zu Beginn ist ja ein guter Plan – vor allem, wenn man keine Daten verlieren und nur so kurz wie möglich offline sein möchte.
Als ich etwa auf der Hälfte der zu planenden Schritte war, Zeile 55 der Liste begann und abschätzte, dass jeder einzelne Schritt in etwa 15 Minuten dauern würde, (excuse my french) kotzte ich im Strahl. Als ich dann merkte, dass ich erst noch eine Supportanfrage stellen musste und das alles heute also nahezu garantiert nichts werden würde, wurde auch nichts besser.

Next try: Bisher hatte ich eine VisaCard, die mir irgendwann mal amazon in Zusammenarbeit mit der LBB angeboten hatte. Ohne in die Einzelheiten zu gehen, hatte ich auch da kürzlich eine kleine Umstellung mitgeteilt bekommen, die einen Anbieterwechsel nötig machten. Zwei Versuche heute liefen auch ins Leere und dann beschloss ich, heute einfach nichts mehr anzufangen.

Decken wir also dem Mantel der Barmherzigkeit über diesen Tag, immerhin gab es Torte. Ich hab hier noch ein bisschen …

Zeugs

Heiko ist in Kopenhagen und es macht viel Spaß, das zu lesen – vor allem, wenn man sich dafür interessiert, wie ein Land seinen Einwohnerinnen mit der Planung und Architektur seiner Städte das Leben besser machen kann. Alle Teile seines Reiseberichts gibts hier zu lesen.
Das in Teil 1 erwähnte Müllheizkraftwerk lernte ich btw schon 2015 kennen, als ich für den Kunden eines Kunden die online-Ausgabe eines Magazins umsetzte und dort das erst Mal davon las, was die Dänen da bauen. Das vor meiner intensiveren Beschäftigung mit dem Land und ich fand das damals sehr beeindruckend.
Außerdem begriff ich bei Heiko einen der Gründe, warum ich in Dänemark immer das Gefühl habe, dass sie dort irgendetwas komplett anders machen:

Einer der Hauptgründe, warum Kopenhagen und andere dänische Städte so sind, wie sie sind […]: Jan Gehl. Der Architekt und Stadtplaner hat seit den 1960ern zuerst damit angefangen Städte neu zu denken und dann neu zu planen. Wobei: so neu waren seine Ideen gar nicht, man hatte es zwischerndurch nur vergessen. Zwischendurch, als man die autogerechte Stadt entlang der Charta von Athen gebaut hat. Architektur, die Jan Gehl Vogelkot-Architektur nennt, weil sie aus der Luft superschön geordnet aussieht, wenn man aber eintaucht und die menschliche Perspektive einnimmt, nicht lebenswert ist.
[…]
Sein Ansatz war und ist: Städte für Menschen. Vom Menschen aus gedacht und geplant. Städte, in denen man im Kleinen alles beieinander hat, was man zum Leben braucht. Arbeit, Freizeit, Geschäfte, Schule. Die 15-Minuten-Stadt, in der niemand Auto fahren muss.
[…]
Kopenhagen hat vor über 30 Jahren damit angefangen, die Stadt umzubauen und neue Prioritäten für Menschen zu setzen. Wenn wir unsere Städte in Deutschland einigermaßen gerecht und an den Klimawandel angepasst gestalten wollen, dann werden wir das auch machen müssen. Experten sind sich da eigentlich größtenteils einig. Ob wir als Gesellschaft so weit sind, muss sich zeigen.

Heiko:
Kopenhagen Tag 2 ••• (alle Tage hier)

Nochmal Stadtplanung: Als ich vor ein paar Wochen in München war, da hatte es mich Dank der Wahl des Hotels in die Messestadt Riem verschlagen und – ich sags mal wie es war: Sobald ich zu Fuß das Hotel verließ, fand ich es dort seltsam. Es wirkte auf mich alles wie ein misslungenes Stadtplanungs-Experiment aus den 80ern, und war froh, dass das Hotel eigentlich nur Bett und Garage für meine Ausflüge boten. Beim Stadtneurotiker fand ich ein paar interessante Einblicke:

In dem Viertel ist städteplanerisch so ziemlich alles falsch gemacht worden, was man nur falsch machen kann. Sinnbildlich steht dafür die Betonwüste mit Einkaufszentrum Willy-Brandt-Platz. Das ist „München für Fortgeschrittene“ und entfaltet seine Blüte an grauen Novembertagen so richtig. Platz, ja sogar öffentlichen Raum, gibt es eigentlich genügend, aber es wird nichts daraus gemacht. Er ist nicht attraktiv. Auf Beton und Stein hält man sich eben auch im öffentlichen Raum ungern auf – im Sommer zu heiß, im Winter zu kalt. Und mangelnde Wertschätzung für eigentlich nicht vorgesehene Nutzende drückt sich auch in Vandalismus aus.
Was die Messestadt rettet, ist der Riemer Park mit See. Ein im Nachhinein gelungenes Ensemble mit Schönheitsfehlern als Abfallprodukt einer erfolglosen, weil typisch für München überambitionierten Bundesgartenschau.

Der Stadtneurotiker:
„Ist das wirklich umsonst?“

Themenwechsel. Oder? Als ich klein war, lernte ich ein Weltbild, welches offensichtlich linear auf die von uns gelebte Kultur ausgerichtet war: Wir (Westeuropa, Amerika) waren die zivilisierte Welt, quasi der Goldstandard, daneben der böse Osten (die anders waren weil sie unterdrückt wurden) und die unzivilisierten Länder – je Süden, desto unzivilisiert. Ja, im Groben so lernte ich es. Zum Schrecken meiner Eltern und Lehrerinnen begann ich ja früh, Dinge zu hinterfragen und auch dieses Konzept fand ich irgendwann seltsam. Nicht nur ich:

Diese Vorstellung von „Zivilisation“ beginnt bei den alten Griechen und Römern, die die Welt ebenfalls in „ziviliserte“ Völker einteilten, deren Gesellschaft ähnlich aufgebaut war, wie ihre eigene, mit der Polis oder Civitas, der Stadt also, als Zentrum… und in unzivilisierte, „barbarische“ Völker, die anders lebten, als die „zivilisierte“ helenistisch-römische Welt.
Diese Definition von „Zivilisation“, nach der ein geringeres Maß an Zentralisierung, Bevölkerungsdichte und -Ballung, Arbeitsteilung, komplexer Verwaltung, Infrastruktur, öffentlichen Großprojekten und Imperialismus nicht einfach als „anders“, sondern als „minderwertiger“, „schlechter“, „weniger zivilisiert“ gesehen wird, hat sich in der Geschichte und im Blick mächtiger „zivilisierter“ Reiche auf andere Kulturen als extrem hartnäckig und schädlich erwiesen.
Manchmal wird statt „weniger zivilisert“ von „weniger fortschrittlich“ oder sogar „weniger weit entwickelt“ gesprochen.
Ein hohes Maß an „Zivilisation“ nach den obigen Maßstäben wird also als der logische Endpunkt einer Entwicklung gesehen, die eigentlich jede Kultur anstreben muss und sollte.

Es ist genau diese Vorstellung von Zivilisation, die in der Vergangenheit zur Rechtfertigung von Absolutismus und Imperialismus („nur so können wir ein höheres Maß an Zivilisation erreichen!“) verwendet wurde, ebenso wie zur Rechtfertigung von Kolonialismus und Sklaverei („Wir bringen diesen Leuten die Zivilisation! Die müssen unter unserer Herrschaft und Führung erstmal lernen, wie man ziviliert ist, bevor wir sie als gleichrangig behandeln können.“).
Und es ist diese Vorstellung von Zivilisation, die heute noch Rassismus befeuert

In Foro – Städtisches Leben um 1300:
Von „zivilisierten“ und „weniger zivilisierten“ Kulturen… und warum wir diese Unterscheidung nicht mehr machen

Aber Segregation – elegante Überleitung, nicht wahr? – ist ja nun mal die Basis unserer Weltanschauung und das führt uns direkt weiter zu dem unangenehmen Fakt, dass wir die Gefahr durch Corona ja nicht medizinisch, sondern durch Umbenennung von „Pandemie“ in „Gott sei Dank Pandemie vorbei“ gelöst haben. Gefährlich ist Corona ja nur für die, für die es gefährlich ist und die können ja schließlich zu Hause bleiben. Aber langsam wird es Herbst, Menschen werden sich wieder eher drinnen als draußen treffen und als Bonus-Leckerchen gibts eine neue Variante (jaja, das sind alles Worte, die wir lange nicht mehr gehört haben):

Die neue Corona­variante Eris ist in Deutschland angekommen. Die Sorge vor einer neuen Welle wächst – dabei ist das Land nicht gut vorbereitet.
[…]
Nicht mehr pandemisch, aber trotzdem noch gefährlich: Meldungen über die neue Variante EG.5.1. scheinen diese Analyse zu bestätigen. EG.5.1. (Eris)
[…] in Großbritannien, China und den USA nimmt der Anteil von Eris stetig zu, in Deutschland weisen Zahlen aus dem Abwassermonitoring darauf hin, dass die Eris-Welle sich aufbaut.
[…]
Akut von der sich aktuell aufbauenden Welle bedroht sind Kliniken. Das betrifft insbesondere Kinderambulanzen, die bereits jetzt am Rand ihrer Belastbarkeit stehen. Florian Hoffmann, Generalsekretär der Deutschen Interdiszi­pli­nären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin, […]: „Die Lage der Kinder­kliniken ist dramatisch und wird sich eher noch verschärfen.
In vielen deutschen Kinderkliniken können auf den Kinderintensivstationen im Schnitt ein Drittel der Betten wegen Personalmangels nicht genutzt werden. In manchen Kliniken ist sogar die Hälfte nicht mehr belegbar.“ Sobald es zu Infektionswellen komme, habe man keine Chance mehr, alle Pa­ti­ent*in­nen zu versorgen.
Jenseits akuter Belastungen wegen der anstehenden Welle stellt sich die Frage nach langfristigen Belastungen. Nach einer Ansteckung mit Delta entwickelten ungefähr 10 Prozent aller Infizierten Long Covid mit Symptomen, die über drei Monate andauern. Ungefähr 50 Prozent der Menschen war so stark eingeschränkt, dass ein Leben wie vor der Infektion nicht mehr möglich war.

Komisch, klingt alles irgendwie bekannt. Und gleichzeitig fühlt es sich so an als hätte jemand versucht, diese Sätze gründlich aus der Öffentlichkeit auszuradieren. Aber weg von Medizin zu Sozialem:

Sozial gesehen bedeutet nach Auslaufen der Schutzmaßnahmen eine neue Welle die Verschärfung der Segregation von Risikogruppen. Das Credo der Eigenverantwortung sorgt für ihre Verdrängung aus öffentlichen Räumen.
[…]
Ein weiterer möglicher Langzeitschaden der Pandemie wurde hingegen noch kaum untersucht: inwiefern dadurch das Vertrauen in die Politik nachgelassen hat. Aber so viel ist bekannt: Im Jahr 2020 waren dem „Deutschlandtrend“ zufolge 60 Prozent der Bevölkerung zufrieden mit der regierenden Großen Koalition. Die jetzige Ampelregierung kommt in der aktuellen Umfrage auf 21 Prozent Zustimmung.

(alle: taz.de:
Coronavariante EG.5.1.: Neue deutsche Welle

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