Stand der Dinge

Liebe Leserin, lieber Leser. Bitte nehmen Sie sich mal eine Stunde Zeit und schauen Sie sich dieses Video an; Sie wissen ja, dass ich es mag in verfahrenen Diskussion-Situationen mal einen Schritt zurück zu gehen. Dieser YouTuber tut es.

Und Sie haben vielleicht auch irgendwie ein Gefühl von „wird schon nicht ganz so schlimm sein“. Ja, das ist ein echter Downer aber wir haben Downer gerade dringend nötig.

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Ps: Bitte sparen Sie sich Kommentare auf dem Niveau von „der hat ja blaue Haare“ oder „der ist ja kein Profi“ oder „ich kann das nicht haben, wenn da Musik ist“.

Sie finden alle Quellen hier.

19.5.2019 – qed

Manchmal, da haben wir einen freien Tag vor uns und nichts, aber auch exakt gar nichts vor. Das ist selten und deswegen scheint es besonders wertvoll.

Was wir dann gut können: Uns mit einem „Wir müssen doch jetzt etwas unternehmen“-Anspruch selbst so überfordern, dass wir am frühen Nachmittag voller Adrenalin und Enttäuschung wieder hier ankommen und nichts anderes möglich scheint, als ins Bett zu fallen und Stunden lang komatös zu schlafen.

Hin und hergerissen zwischen Bauchgefühl, den eigenen Fähig- und Unfähigkeiten und dem, was man so tut ist es manchmal nicht einfach, die einzelnen Teile auseinander zu halten und auf die richtigen zu hören.

Warum es am Rhein so schön ist? Ich kann es Ihnen nicht sagen. Mir waren da zu viele Menschen.

18.5.2019 – it all ended with a soft chord

Der Tag begann mit einer Mail: „Diese neue Folge kann geladen werden: The Big Bang Theory, Season 12 (subtitled)“. Solche Mails bekommt man von Apple, wenn man einen Staffelpass gekauft hat und die entsprechende Folge im deutschen Store verfügbar ist – und wir haben TBBT so gerne, dass ich diesen Mails normalerweise ziemlich entgegen fiebere.
Diesmal war es eher eine bittersweet Freude, denn dies war definitiv für immer die letzte Mail mit diesem Betreff. Denn TBBT ist mit der heutigen Doppelfolge beendet.

Ich höre manche von Ihnen fragen: „Ach das gabs noch?“ und ich verstehe die Frage durchaus irgendwie, denn irgendwie hatte TBBT den shark schon lange gejumped* und viele Bekannte hatten sich schon vor einigen Jahren/Staffeln abgewandt.
Aber – und das ohne zu spoilern falls Sie doch noch neugierig sind: Das Thema der vorletzten Folge ist „Change“. Und ich finde das sehr angemessen für eine Serie, die sich oberflächlich betrachtet so geändert hat: Von „vier Nerds und die blonde, süße Schauspielerin“ zu „sieben Freunde in Pasadena“. Man könnte aber auch sagen, dass es seit der ersten Folge an um Freundschaft ging und der shark nie gejumped wurde.

Sie haben aufgehört, als alle Geschichten erzählt waren und nicht, als die Quoten einbrachen. Und so ist es ein guter Abschluss, es ist ein würdiger Abschluss geworden. Man mag sagen: An manchen Stellen vorhersehbar, aber das bedeutet ja auch nur, dass sich die Figuren konsequent entwickelt haben.

Vermutlich war TBBT die letzte große Blockbuster-Serie, die letzte, die live vor Publikum mit vielen Kameras gleichzeitig gedreht wurde und sie ist vor ein paar Folgen auch noch fix zur längst-laufenden Serie dieser Art geworden.

Danke Sheldon, Leonard, Howard, Raj, danke Bernadette und Amy. Und danke Penny, dass Du es mit dem Nerd versucht hast. Ich weiß aus persönlicher Erfahrung, dass Nerds, die die eigentlich unerreichbare blonde bekommen sehr liebevolle, treue Männer sind und Du es nie bereuen wirst. Er wird Dich immer anbeten.

Nachmittags dann Kultur der anderen Art. Nächste Woche wird hier im Städtchen der zweite große Dinggang verliehen. Der was? Dinggang. Nicht Dingdang, nicht Dingbang. Der große (und der kleine) Dinggang werden verliehen. Es handelt sich um einen Preis für komische Lyrik, der vor zwei Jahren das erste Mal verliehen wurde. Lesen Sie hier mehr.
Und weil ich ja nun nicht genug zu tun habe begleite ich das ganze mit der Kamera und im besten Fall kommt dabei eine Fotoreportage heraus. „Das ganze“ bedeutet aber auch: Nicht nur die Jurysitzung und die Preisverleihung, sondern auch die Vorbereitungen. Also heute Nachmittag das „große Vorbereitungstreffen mit allen“.

Besucht man solch eine Veranstaltung unterschätzt man ja immer die Vorbereitungszeit, deswegen hab ich Ihnen mal einen Screenshot meines Kalenders gemacht. Der Dinggang ist lila und das ist nur diese Woche. Ich muss nicht bei allem dabei sein, kein Mitleid – merken Sie sich lieber was Sie sehen und bedenken es bei Ihrem nächsten Besuch eines Kleinkunsttheaters, das von Amateuren und viel Liebe am Leben erhalten wird.

Kurze Zwischenbemerkung: Sehr geehrte Frau Karrenbauer, wenn ich an diesem Tag Ihren Namen in eine Suchmaschine eingebe bekomme ich dieses Bild und Herrgottnochmal, die Ironie sollte doch selbst Ihnen aufgehen?

Was soll der Scheiß? Ein Kopftuchverbot für Kinder ist verfickte scheiß Symbol-Politik, die den Rechtspopulisten direkt in die Arme spielt. Und man spielt nicht mit Nazis, wissen Sie das etwa nicht? Meine Herren.

Schulligung, musste mal kurz raus.

Gleich ist ESC und kommen Sie doch rüber zu Twitter! Ich hoffe das wird wieder so lustig wie immer, wenn sie die Twitterklasse von 2009 auf ihrem jährlichen Klasentreffen zum gemeinsamen BetrinkenFernsehen-Gucken trifft und Punkte für irrste Bühnenschow, überraschendstes Trickkleid oder unerwarteteste Rückung vergibt.

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17.5.2019 – habt Ihr nichts zu sagen?

Nachdem die Einleitung wieder zu lang wurde – dies sind eigentlich zwei Teile: Einmal meine Geschichte mit der Sendung „Sing meinen Song“ und dann meine Geschichte mit den aktuell so erfolgreichen jungen „Liedermacher“-Männern in den Charts.

Ich komme hier ja überhaupt nicht mehr nach. Dienstag Abend lief „Sing meinen Song“ und ich habe während der Sendung viel nachgedacht und wollte das die ganze Zeit aufschreiben aber dann kam das Kino dazwischen und jetzt kommt eben eine TV-Besprechung drei Tage zu spät, aber ich bin total sicher Ihr schafft das.

Warum ich überhaupt über diese Sendung nachdenke? Nun denn, ich denke Ihr wisst alle, wie wichtig mir mein ganzes Leben lang schon Musik ist. Und so verfolge ich auch seit ich denken kann Musiksendungen, wo immer es geht. Dabei geht es mir gar nicht so sehr darum, einfach Musik zu hören – das geht ohne Bild meist besser. Spannend sind Sendungen, die über das reine Abspielen hinaus gehen:
Andere Versionen (ich erinnere mich heute noch daran, als ich Clapton damals „Layla“ spielen hörte) oder interessante Auseinandersetzung mit Musik und den Personen (es gab mal eine Sendung, in der Smudo, Loretta Stern und Tim Renner eine Playlist bekamen und dann anhand der Songauswahl rieten, wer die Playlist zusammen gestellt hatte).
Ich möchte die Menschen hinter der Musik kennen lernen und möchte wissen, was sie mir mit ihrer Musik sagen wollen.

Sing meinen Song“ wäre also exakt mein Konzept. Die erste Staffel traf mich dann auch mit voller Wucht – die Versionen, die dort auf die kleine Bühne gezaubert wurden, die Liebe, mit der sich die einzelnen Künstlerinnen den Songs der anderen widmeten und auch wie weit sich einzelne dort aus ihrer Komfortzone heraus trauten – das war bislang einzigartig. In den Unterhaltungen auf der Couch kam man den einzelnen deutlich näher als je irgendwo zuvor und oft entstanden Versionen von Songs, die an Tiefe oder Intensität die Originale weit überstrahlten. Den Muskel-Ösi konnte ich ausblenden.

Warum also „wäre“? Staffel zwei krankte meiner Meinung nach dann schon daran, dass Künstler festgestellt hatten, dass die sehr erfolgreiche Sendung eine prima Plattform war, um wieder mal ins Gespräch zu kommen. Oder einfach eine neue Platte zu promoten – man sah ja Sarah Connor, die nach der Sendung, plötzlich wieder mit einem vollkommen neuen Stil, aus der Versenkung hatte auftauchen können.
Also wollte jeder auf die Couch und das nachmachen.
Aber wenn man dann halt nicht Musiker von Herzen ist, sondern eine Band-GmbH betreibt, in der Sänger und Band nicht mehr miteinander sprechen* und die nur noch pures Geschäftsverhältnis ist – dann bleibt man eben auch auf der Couch unsympathisch. Dünnes Eis.
Die nächsten Staffeln hinterließen also im besten Fall zwiegespalten: Ach guck, was ist Frau C. fähiger als ich es dachte! — Mein Gott, Herr E. ist ja wirklich ein pures Stück Unsympathie. — Oh, Herr N. hält sich ja wirklich für Bob Dylan. —Meine Fresse, was steckt denn alles in Rapper S.? — Oh, Frau L. ist wirklich noch uninteressanter als ihre Lieder. — Haha, Herr S. hält sich tatsächlich für einen Rock’n’Roller!
Immer hin und her und teilweise schlecht auszuhalten.

*) Sagt die Nachbarin meiner Schwägerin, die mit dem Keyboarder gelegentlich Musik macht.

Dann kam Staffel vier und flashte mich wieder total. Keine Ausreißer, nur äußerst positive Überraschungen, selbst Mützenmann M. ging erstaunlich gut.
Ihr seht: Viel Erwartungen aber auch viel Sorge, dass sie in der aktuellen Staffel wieder mal enttäuscht würden.

Und jetzt zu den „Liedermachern“

Die ersten beiden Folgen drehten sich um Johannes Oerding und Wincent Weiss; beide gern als Germanistenpopper verschrien. Ich habe gegen die Musik aller dieser neuen deutschen Song-Poeten ein diffuses Ablehnungsgefühl und war skeptisch.
Die Liebste meinte aber, ich solle nicht nur motzen, denn das würde ihr die Sendung versauen und ich schwieg so weit möglich still, nahm mich zusammen und versuchte, mir die Sendung ansehen und mich meinen Vorurteilen zu stellen.

Die beiden blieben diffus unsympathisch, aber nach zwei Sendungen ließ sich mein Gefühl auf eine Frage destillieren: Haben die eigentlich nichts zu sagen?
Da sitzen zwei jungen Männer, beide geben sich verzweifelt eine Rocker- / schweres Leben- / Trinker-Attitüde. Beide Leben in einer Zeit, in der die Welt mit dem ganzen Schwung der letzten Jahre auf den Abgrund zurast – und ich finde davon exakt nichts in ihren Liedern.
Sie drehen um sich selbst, um die guten Tage, die möglichst wie früher sein sollten und manchmal darum, dass der Moment gerade aber mal kräftig zu feiern ist. Ein Hoch auf uns an Tagen wie diesen!
Soweit das eingegrenzte Gefühl.

Im Vergleich erinnere ich mich daran, wie wütend Musik früher sein konnte, was für eine Kraft da mal war. Seit Dekaden war Musik doch immer ein Sprachrohr für die Unzufriedenen – vom Blues über die Protestsänger der Sechziger, über Punk und Grunge …?
Ich wollte ein Experiment wagen. Denn in ehrlichen Momenten fragte ich mich natürlich auch: Ist das wirklich so? Haben die mehr zu sagen gehabt oder war das nur mein zwanzigjähriges, weltschmerziges ich?
Der Standard für „wütender Protest“ ist meiner Meinung nach immer noch das erste Rage Against The Machine-Album – also habe ich folgerichtig zwanzig Texte der beiden und die zehn von RATM jeweils in ein Wordle geworfen.

Fassen wir die Kernaussagen zusammen:Welt ist ich/mich und Du nicht“ gegen „Minds (of) steel take the power back“.

Ich muss gestehen: Ich habe mich zu Dreck gelacht, als ich das Ergebnis sah.
Natürlich: Als ich begann, diesen Artikel zu schreiben hatte ich eine gedachte Stoßrichtung. Es war mir ein Anliegen mich darüber aufzuregen, dass diese jungen Männer nur um sich selbst drehen in ihren Texten – und das mit Worten, die so deep erscheinen, dass es niemandem auffällt.
Ich wollte dagegen daran erinnern, dass es doch mal Musik gab, die sich aufregte, die sich an einer Gesellschaft abarbeitete, die wütend war und mehr zu sagen hatte.
Ich wollte überlegen, ob diese Musik damit nicht das perfekte Abbild unserer Zeit ist, in der sich jeder nur noch um sich selbst dreht und ob das nicht der Grund ist, warum ich damit einfach nichts anfangen kann.

Aber ich dachte: Gib ihnen eine Chnace, vielleicht bist Du ein grumpy old man. Dann kam ich auf die Idee mit dem Wordle und schöner kann man es nicht zeigen was ich meine. Ich muss gar nichts mehr schreiben.

Zur „Methodik“:
Ich habe sehr willkürlich Texte der beiden genommen und hintereinander in ein Dokument kopiert. Refrains, die ja nun naturgemäß für Dopplungen sorgen habe ich nur jeweils einmal aufgenommen. Bei RATMs Texte genau so; dort habe ich noch gängige amerikanische Abkürzungen per Suchen&Ersetzen ausgeschrieben („You’re“ -> „you are“ u.ä.), um für Vereinheitlichung zu sorgen.
Einmal habe ich mich dabei vertippt, deswegen hat „with“ noch ein zweite „H“ am Ende.
Dann habe ich alles in ein Wordle-Programm kopiert.
Beide Wordles haben in der Ausgabe ein Wortlimit von 100 Worten.
FunFact am Rande: Das Programm hat ein Wortlimit in der Eingabe. 20 deutsche Songs zusammen haben das nicht erreicht, 10 Songs von RATM haben es überschritten. Die haben echt nichts zu sagen.

Danke fürs Teilhaben und Dabei-sein. Wenn Sie wollen:
Hier können Sie mir ’ne Mark in die virtuelle Kaffeekasse werfen,
Oder – wenn Ihnen Geld zu unpersönlich ist – hier ist meine Wishlist. Sie finden dort formschöne und Freude-spendende Geschenke für wenige oder auch sehr viele Euro.

Die Kinder der Utopie

Erinnern Sie sich an die Geschichte, als Till Eulenspiegel die Schneider von Rostock zusammenrief, um sie das Schneidern zu lehren? Falls nicht: Sie kamen alle zusammen, er so: guter Faden und guter Stoff und ein Knoten am Ende des Fadens seien wichtig. Sie so leicht angesäuert ob des fehlenden Informationsgehalts, aber er erklärt: Muss man nicht immer wieder an die Grundlagen denken?

Gerade in strittigen Fragen – vor allem wenn sie von Jahre alten Diskussionen so furchtbar zerfasert sind – lohnt es sich meiner Meinung nach immer wieder, sich auf die grundsätzliche Frage zu besinnen. Sonst bauen sich neben-Problematiken auf, die wichtiger scheinen als das Grundproblem, sonst bauen sich Nebenschauplätze auf, die mächtiger erscheinen als der eigentliche Kern und dann scheint es auf einmal wichtiger, dass VW keine Strafe zahlen muss als dass wir Luft zum Atmen haben; aber ich schweife ab.

Ende der etwas lang geratenen Einleitung.

Wo wir bei strittigen, in der Diskussion zerfaserten Fragen sind: Inklusion. Wir waren gestern Abend im Film „Die Kinder der Utopie“, der im Rahmen eines Aktionstages gestern in Kinos lief, in denen sich genügend Interessierte angemeldet hatten. Wir hatten.
Treue Leserinnen wissen, dass ich zur Inklusion eine klare Meinung habe – aber ich schreib ja nicht so eine Einleitung, um dann nicht selbst jetzt hier noch einmal auf die Grundlagen zu kommen.

Was bedeutet also Inklusion? Inklusion hat einen lateinischen Stamm und bedeutet quasi „Enthalten sein“. Die Wikipedia weiß: „Der Begriff ist komplementär zu dem der Exklusion (deutsch: Ausgrenzung); der eine Begriff ist ohne den anderen nicht denkbar“. Und weiter: „Inklusion beschreibt dabei die Gleichwertigkeit eines Individuums, ohne dass dabei Normalität vorausgesetzt wird“.

Die UN hat das dann 2006 im Bezug auf Menschen mit Beeinträchtigungen in der Behindertenrechtskonvention fest gezurrt, es „… geht es nicht mehr um die Integration von “Ausgegrenzten”, sondern darum, von vornherein allen Menschen die uneingeschränkte Teilnahme an allen Aktivitäten möglich zu machen.“ [behindertenrechtskonvention.info]

Ich fasse das zusammen: Entweder Exklusion oder Inklusion. Entweder Menschen ausgrenzen oder nicht. Das ist ein No-Brainer: Ich entscheide mich für Inklusion.

Wenn Sie noch die Chance haben, den Film zu sehen, dann tun sie das. Ich verspreche Ihnen: keine erhobenen Zeigefinger, keine theoretischen Diskussionen. Sie werden sechs junge Erwachsene sehen, die man vor zwölf Jahren bereits in dem Film Klassenleben kennen lernen konnte. Sie waren Schülerinnen und Schüler einer inklusiven Klasse.
Die sechs, jetzt Mitte zwanzig, treffen sich wieder, sie erzählen sich, was sie gerade so tun und wo sie im Leben so stehen. Sie schauen sich den Film von damals und damit sich selbst vor einer Dekade noch einmal an und erinnern sich. Und sie gehen zusammen ans Grab einer Mitschülerin, die gestorben ist.
That’s all.

Meine Meinung dazu: Gerade dadurch, das nichts spektakuläres „passiert“ wird der Film zum bestmöglichen Plädoyer für Inklusion, das man sich vorstellen kann. Kein Mitleid, kein theoretischer Überbau – nur der Beweis: Keiner dieser sechs Menschen hat es verdient ausgegrenzt zu werden. Wie übrigens auch sonst keiner. Und deswegen ist – wie wir oben gelernt haben – ist Inklusion die einzige Lösung.

FunFact am Rande: Es sind nicht automatisch die Behinderten, die gerade schlechter im Leben stehen.

Ich twitterte direkt nach dem Film …
Wir kommen gerade aus diesem Film und er macht mich glücklich und traurig und ganz viel wütend – wütend, dass es Menschen gibt, die »gegen Inklusion sind«
… und dabei bleibt es.
Glücklich über sechs wunderbare Menschen. Alle übrigens viel erwachsener, reflektierter, klüger und mitten im Leben stehend als viele andere gleichen Alters, die ich kenne.
Traurig über die Steine, die „wir“ ihnen in den Weg legen.
Und wütend über Menschen, die sich erheben und eine Normalität definieren, die andere ausschließt.

Noch ein FunFact: Im Film gibts übrigens sehr nebenher ein paar Situationen in denen klar wird, dass jemand diese willkürlichen Grenzen und Definitionen später überschritten habt.

Ja, über die Durchführung, über die praktische Ausgestaltung gibt es viel zu diskutieren. Aber wissen sie warum? Weil die, die für sich beschlossen haben, die Normalität zu definieren, so lange ausgegrenzt haben – und weil der Rückbau jetzt in Einzelfällen natürlich etwas unbequem sein kann.
Das ist aber ein selfmade Problem, das hat nichts, aber auch überhaupt nichts mit den „Behinderten“ zu tun.
Die sind nämlich nicht behindert, die werden behindert.

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