29.9.2018 – Moving day

Ich hatte ja erwähnt, dass wir aus Gründen einen wilden Ringtausch im ersten Stock hatten planen mussten.
Heute war dann moving day: Zwei Räume wechselten komplett, einer halb seine Funktion. Regale wurden geschoben, Betten ab- und aufgebaut, Dinge zum Bringhof gebracht.
Und Dinge wurden wieder gefunden, viele Dinge, so viele Dinge. Ich sag Euch: Man sollte öfter seine Kleiderschränke komplett leeren. Also nicht, weil so viel Spaß macht, sondern … Ihr wisst schon.

Manchmal schaue ich eh auf diese ganzen Dinge, auf das Haus, das Auto, die Computer, die Bücher, das alles und dann fühle ich mich von dem ganzen Zeug eher besessen als dass ich es besitzen würde.

(Ihr müsst mir bitte glauben, dass ich das nicht schrieb, um schon wieder über Tina zu erzählen, sondern dass sich das während des Tippens ganz organic ergab)

Und weil man eine gute Lieblingssängerin daran erkennt, dass sie einem aus der Seele singt, hier das Lied des Tages:

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We are not living like I thought we would
You and I
With all the luxury we bought just ’cause we could
And had too much time
And everything I never thought I’d need
I’m mortified
To see it stacking up around me
On every side

(weiter)

Apropos „organic“. Die beste Nichte von allen und ich unterhielten uns einmal darüber, dass wir beide manchmal keine deutschen Wörter für das finden, was wir sagen wollen; weil die englischen Worte besser passen.
Wir waren beide arg erfreut, dass wir endlich jemanden gefunden hatten, dem es auch so ging und tauschten uns länger über unsere kleine Marotte aus – und auch darüber dass andere das selten nachvollziehen können.
Dann sammelten wir Wörter, bei denen es uns so ging und stellten fest:
Es fühlt sich einfach nicht organic an, ein deutsches Wort für organic zu sagen.
Das ist ein schöner rekursiver Satz und Rekursion finde ich toll.

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28.9.2018

Der Tag heute ist – das müsst Ihr mir jetzt verzeihen – sehr beeinflusst von dem neuen Album, das Tina heute veröffentlicht hat.
Interessanterweise hatte ich mich dieses Mal zwar schon vorgefreut, hatte die vorausgekoppelten Singles angehört und ihre wöchentlichen Videos angeschaut – aber der wahre Kick war noch nicht da.
Wäre ich nicht schon ein par Jahre Fan-erfahren hätte mich das natürlich beunruhigen können: Mag ich ihre Musik nicht mehr? Bleibt das so? Was mach ich dann bloß mit dieser Fanpage?
Aber ich weiss: Das kommt schon wieder. Ich saß sogar schon in Konzerten und war zu Beginn eher mit dem Kopf als mit dem Herzen dabei – und mittendrin dann eine Ton, eine Zeile und die Seele ging auf und sie sang wieder nur für mich.
Das ist dann heute auch wieder passiert; alles also gut.

Mittags klingelte dann das DHL-Männchen mit der „Fastland Box“ (CD & Buch), die sie herausgegeben hat und danach war sowieso alles gut. Ich kann den Punkt „einmal in den Special Thanx erwähnt werden“ jetzt von der Bucketlist streichen.
Mehr gibts zu heute nicht zu sagen.

26.9.2018 – Privat und persönlich

Herr Paul hat sich mit Frau Nessy darüber unterhalten, was privat und was persönlich ist, weil sie diese Unterscheidung dafür benutzen, um zu entscheiden, was sie ins Internet schreiben. Ich selbst würde meine Grenze exakt genau so beschreiben, aber ich denke da auch immer wieder mal drauf rum. Und denke immer wieder, dass die wichtigste Regel ist, dass man diese Grenze für sich entscheidet und nicht von anderen ziehen lässt.
Aber beginnen wir vorne; denn alles begann 2011 mit einem Tweet:

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Schon damals kam ich zu dem Ergebnis, dass Medienkompetenz nicht bedeuten kann zu wissen, was man nicht ins Internet reinschreiben sollte, sondern zu wissen, was man im Internet nicht lesen möchte.
Wer das länger erläutert haben möchte liest am besten einfach in einem der beiden Artikel von damals nach:
Medienkompetenz im Wandel
Medienkompetenz – immer noch im Wandel

Dieser Tage denke ich darüber nach, ob und was die letzten sieben Jahre mit meiner Einstellung gemacht haben und merke: Ich bin in dieser Meinung noch gefestigter geworden. Hintergrund ist überraschenderweise der Backslash, den unsere Gesellschaft gerade durchmacht.

Fangen wir vorne an: Meine Eltern erzogen mich in den 70ern und 80ern noch mit einer deutlichen Vorstellung von „das macht man so“ bzw „das macht man eben nicht“. Genauer erklären, warum man etwas tat oder nicht tat, konnten sie selten.
Jetzt bin ich zwar ein großer Freund der philosophischen Idee des Anarchismus, aber eben keiner der Anomie. Ich glaube also nicht, dass die vollkommene Abwesenheit von Regeln und Normen uns gut täte – ganz im Gegenteil: Ich glaube, dass Werte und Normen uns als Menschen definieren.
Aber: Ich verstehe Regeln gern.
Und deswegen unterscheide ich zwischen
„Du sollst nicht töten, stehlen, ungefragt Deines Nächsten Weib bespringen“ (Grund: Das tut der Gesellschaft nicht gut)
und
„Du solltest nicht ins Internet schreiben, dass Du (was auch immer)“ (Grund: …ääähm, das tut man halt nicht!)

Denn die Frage, die sich stellt ist ja: Wer stellt denn die Regeln dafür auf, was man tut oder nicht; wer dafür, was man ins Web schreibt?

Denn ich fürchte, gerade heute ist diese Frage wieder viel aktueller geworden. Laute Minderheiten sind an vielen Stellen dabei, sich selbst diese Deutungshoheiten wieder zu nehmen. Viele davon argumentieren dabei mit so schwammigen Gründen wie Gott, gesundem Volksempfinden oder „das weiß man doch“.

Aber was weiß man denn? Wer ist man?
Vor 50 Jahren wusste man noch, dass man besser nicht über Homosexualität sprach. In der Folge wurden tausende Homosexuelle krank, wussten nichts davon, dass sie nicht alleine waren, wurden depressiv, entwickelten ein gestörtes Verhältnis zu sich, ihrem Körper, ihrer Sexualität, ihren Mitmenschen.
Und warum? Weil es die nicht-homosexuellen irgendwie schon störte.

Vor 50 Jahren sprach man nicht über Depressionen, nicht über Krankheiten, behinderte Kinder wurden noch versteckt, nicht über Gewalt in der Ehe.
Weil man es nicht tat.

Man könnte auch sagen: Man sprach nicht darüber, wenn jemandem von der Norm abwich, aus dem Rahmen fiel, irgendwie anders war. Mit dem Ergebnis, dass die, die das betraf, sich alleine fühlten, keine Gleichgesinnten, keine auch-Betroffenen kannten.
Man sprach nicht darüber, was man nicht sehen wollte und konnte so prima ausblenden, dass  es Menschen gab, die es nicht so gut hatten, wie man selber.
Und dass man vielleicht sogar Verantwortung daran trug.

Und die Deutungshoheit über die Norm hatte die Mehrheit, hatten die, die sich normal fühlten. Die keine Probleme hatten, die nicht anders waren. Heute wird oft der Begriff „weiße Männer“ dafür benutzt. Und schaut man sich um, dann merkt man: Die, die sich selbst normal finden, wollen wieder mehr ausgrenzen, wollen weiterhin bestimmen, wer zu verstecken ist. Und sie wollen auch bestimmen, wen man nicht hören soll.

Und deswegen bin ich immer noch – wenn nicht noch mehr – der Meinung: Schreibt alles ins Netz. Alles. Wenn Euer Blogartikel irgendwo auch nur einem einzigen Menschen irgendwo auf der Welt hilft, sich nicht alleine zu fühlen, nicht zu verzweifeln, sich nicht umzubringen, dann hat Euer kleiner Blogartikel schon Großes bewirkt.

Wenn Ihr hingegen auf etws stoßt, was Ihr nicht lesen mögt – und glaubt mir: ich kennen das natürlich auch – klickt weiter oder zurück, schließt das Browserfenster oder das Laptop.
Aber bitte, bitte denkt nicht: So was schreibt man doch nicht ins Internet.

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25.9.2018

Zweimal im Jahr passiert etwas auf Twitter, was ich persönlich nicht verstehe: Zweimal im Jahr wird nämlich die „Zeit umgestellt“ und die eine Hälfte meiner Filterbubble präsentiert kleine Merksätze, die zweite Hälfte flucht und  – nicht zu vergessen – die dritte Hälfte lästert über die, die über die Uhrenumstellung twittern..
Und dann gab es auf einmal eine EU-weite Abstimmung und Twitter atmete auf: Endlich immer Sommerzeit. Nee, Winterzeit! Nee, Sommer… egal, endlich alles besser.

Ist das so? Peter Spork weiß: Vorsicht bei der Zeitzonenwahl.

Ein solcher Entschluss bedeutet, dass unsere Uhren ganzjährig die Osteuropäische Zeit, OEZ, anzeigen, die eigentlich für die Ukraine oder Bulgarien gedacht ist. Da wir uns gleichzeitig aber nicht in diesen Ländern befinden, drohen vielfältige Nachteile. „Es wird riesige Probleme geben“, warnt der renommierte Münchner Chronobiologe Till Roenneberg.

Etwas länger aber sehr lesenswert; es geht um Schulen, Arbeitszeit, schlecht gelaunte Kinder und Sicherheit im Straßenverkehr:
riffreporter.de: Ganzjährige Sommerzeit wäre der „Cloxit“

Man könnte also auf Wissenschaftler hören.
Oder alternativ glauben, dass sich das ganze Jahr dann bestimmt so mediteran anfühlen wird wie die sieben lauen Abende vor Fienzes Pizzeria im Juli.
Ersteres wäre vernünftig, zweiteres fühlt sich aber irgendwie supi an, wir nehmen also (Überraschung!) B.

Erzähl mir bloß noch einer davon, dass wir ja aufhören müssen der Wissenschaft zu glauben … (I’m looking at you, GrüneBS)

Na, wer erinnert sich auch noch an diese Serie? Hab ich gerade günstig auf amazon geschossen.

Damals hab sie nie ganz gesehen und jetzt hab ich die ganze Serie gefunden. Und bin sehr gespannt wie es weiter geht.
Großartig.

Den ganzen Tag busy, busy. Ich habe ein vorsichtiges Gefühl, als sähe ich etwas Licht über dem Berg, der da seit Wochen vor mir liegt.
Und da selbst ein Bär von gerimgem Verstand von einer Bärin mit hohem Verstand lernen kann, waren wir noch am See. So perfekt getimed, dass wir exakt mit dem letzten Sonnenstrahl wieder am Auto ankamen. Und das Schrittziel ist auch mal wieder voll.

Und noch ein Videotipp:

Trotz meiner Grünen-Schelte: Schauen Sie doch mal hier rein, der Herr Rether bringt da einiges auf den Punkt. Und auch, wenn Sie Stimme, Frise oder sonstwas nicht gut ertragen – man kann ja der Wahrheit nicht aus dem Weg gehen, nur weil der Bote schlecht frisiert ist. Oder weil sie so pastoral vorgetragen wird.

https://www.youtube.com/watch?v=w4hRsmJozqY&feature=share

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24.9.2018

Ich verstehe es nicht. In etwa so hörte ich es heute Morgen in den Nachrichten:

Vertreter der Industrie und der Regierung trafen sich, um die Folgen der Dieselaffäre zu besprechen. Für die Vertreter der Industrie kommt es weiterhin nicht in Frage, Hardware nachzurüsten, sie möchten lieber saubere Neuwagen verkaufen.

Ich tausche mal wenige Wörter in diesen beiden Sätzen aus, um zu verdeutlichen, was ich nicht verstehe.

Vertreter der Schülerschaft und der Schulleitung trafen sich, um die Folgen des Abi-Klausurenhandels auf dem Schulhof zu besprechen. Für die Vertreter der Schüler kommt es weiterhin nicht in Frage, damit aufzuhören, sie möchten lieber zusätzlich auch Mittelstufenklausuren verkaufen.

Ich verstehe es einfach nicht.

Heute morgen erstmal ins Ruhrgebiet gefahren und ein neues Bett gekauft. Es wird schon nächste Woche geliefert und es kann ja auch mal was glatt gehen, wenn der Anlass schon so mistig ist.
Die neue Matratze kommt von online, denn 100 Tage Rückgaberecht sind ja nun ein gutes Argument.

Mit einem Kunden telefoniert und unglaublich gute Rückmeldug bekommen. Vor allem: Nicht dafür, dass ich so schön die Pixel schiebe und so schönes PHP schreibe, sondern dass ich so aufmerksam mitdenke und so kluge Fragen stelle. Das freut mich wirklich ungemein, denn zum einen ist mir das wichtig, zum anderen ist das etwas, worauf man eher selten Rückmeldungen bekommt.

Es mag sein, dass ich den ersten Dominostein des Jahres aß.

Wussten Sie schon?

Die NSU-Morde tauchen nicht in der Statistik für politisch motiviete Straftaten auf.
Weil: Straftaten nach dem Eingangsverdacht eingeordnet werden und ein Verschieben in eine andere Kategorie nicht vorgesehen ist. Und da die Polizei ja erst davon ausging, es handle sich um Morde zwischen Gruppen mit Migrationshintergrund … tja.
Lesen Sie auch so gern die Polizeimeldungen in der Lokalzeitung und wissen dann, was am Wochenende so los war in der Stadt?
Es könnte sein, dass Sie es dann nicht wissen, denn die Polizeimeldungen sind gefiltert. Auch wenn man das unbewusst irgendwie annahm: Nicht alles, was passiert steht da auch drin.
Was lernt uns das?* Eine politisch eher konservative Polizei könnte also den Eindruck erwecken, in Deutschland gäbe es vor allem linke oder von „Ausländern“ begangene Straftaten, eine eher links-liberal eingestellte Polize könnte uns Angst machen vor vor allem rechts-motivierten Straftaten.

Danke an Giardino, der dazu etwas schrieb und auch gleich noch eine Einschätzung eines Kriminalsoziologen fand. Gehen Sie ruhig rüber und lesen da weiter, ich bin eh durch für heute.

*) Das sagt man im Sauerland so. Wirklich.

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