3.10.2019 – looking back in doubt

Ich muss gestehen, der Feiertag kam jetzt nicht ungelegen. Denn: An Feiertagen ruft niemand an und legt noch etwas drauf auf den Berg, den man gerade abarbeiten möchte.

Zum Feiertag selbst … nun ja. Schon damals, als mein damaliger Lieblingsfeind Kohl siegestrunken durch die Medien stolzierte und sich darin sonnte, dass er alleine die Mauer geöffnet hatte – also bevor Klaus Meine und David Hasselhof ihren Anteil forderten – guckte ich mir das alles an und war mir nicht sicher, ob es gut sei.
Also, um das klarzustellen: dass Deutschland wieder ein Land sein könnte wenn es denn wollte, das fand ich eine gute Sache. Aber das Wie, aber das Wie.

Ich konnte mir damals nicht vorstellen, dass in dieser DDR jetzt vierzig Jahre lang Menschen gelebt hatten, die den Tag für Tag, Woche für Woche, Monat für Monat jahrelang nichts anderes im Kopf hatten als zu denken: Ich möchte exakt so leben wie die im Westen. Und die nicht in der Zwischenzeit auch eigene Ideen, Gewohnheiten, Lebensweisen aufbauten in all den Jahren.
Und ich konnte mir auch nicht vorstellen, dass es gut sein konnte für ein Land, wenn innerhalb einer knappen Jahresfrist alles aufgekauft, abgewickelt, umgepflügt und vor allem: Den bisherigen Besitzern weggenommen wird.
Jaja, *gähn*, das haben wir alle schon tausendmal gehört und langsam ist es ja auch mal gut, aber nehmen Sie sich doch mal den Moment eine halbe Stunde Zeit und lesen Sie hier weiter, wie das zum Beispiel mit der Treuhand war:

Die Treuhand hat 80 Prozent aller Betriebe der DDR an Westdeutsche verkauft. 15 Prozent an Ausländer.

krautreporter.de: Die Treuhand, verständlich erklärt

Wenn Sie dann nochmal 6 Stunden Zeit haben, dann ist auch dieser Podcast mit Jana Hensel sehr interessant. Ja, ich weiß, ich hatte das alles schon mal, aber es passt so schön zum Tag.

Ich hab also heute Morgen ein bisschen was vom Berg weggearbeitet und dann etwas getan, was mir der gestern schon erwähnte Stefan Schäfer in seinem neusten Video empfahl: Ich hab mal durch meine alten Fotos geguckt – ob da nicht vielleicht wa Schönes dabei sein könnte. Putzigerweise meint er mit „alt“ 2016, während ich rein theoretisch im Lightroom bis 2001 zurück gehen könnte.
Ich hab mir also selber eine Regel ausgedacht und mal geschaut, was diesen Monat vor zehn Jahren so los war. Wer weiß, vielleicht mach ich das ja sogar regelmäßig?

Vor zehn Jahren also hatten – ich erinnere mich noch genau – unsere Nachbarn Spinnen in der Hecke sitzen. Und deren Netze hingen voller Tau. Sah gar nicht so blöd aus.

Nebenbei habe ich noch CDs digitalisiert und andere Musik, die auf irgendwelchen Festplatten rumliegt gesichtet und geordnet. Ich schaffe im Schnitt etwa 20 Alben am Tag, bin also zuversichtlich, das ich bis Ende des Jahres halbwegs fertig bin.

Ein lustiger Nebeneffekt: Die deutsche Wikipedia, die ich – seit ich bei neuen Themen zuerst immer die Diskussionseiten lese – ja eh schon sehr verachte, verliert noch weiter an Ansehen. In der englischen gibt es zu nahezu jedem Album, was irgendwann in den letzten 50 Jahen herausgekommen ist einen eigenen Eintrag. Warum auch nicht – Speicherplatz ist ja nun nicht das Problem. Die Deutschen jammern aber irgendwas über „mangelnde Relevanz“ und tun das einfach nicht. Naja, warum sollte man Popkultur auch ernstnehmen?

Apropos „Popkultur“: Warum auch immer stieß ich letztens auf dieses Video von Mark Ronson beim TED – wo er darüber spricht, dass und warum Samplen heute Teil der Kultur ist. Wir haben doch heute alle Zeit, da können wir doch nochmal ein Viertelstündchen erübrigen, oder?
Wenn nicht, nehmen Sie wenigstens die ersten drei Minuten mit – Mark beginnt den Vortrag nämlich mit einer aus Samples zusammengesetzten Collage aus bisherigen Talks und das ist recht beeindruckend.

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Gleich kommt Besuch, sie hat sich „was veganes“ gewünscht und ich bin sehr zuversichtlich, dass wir einen netten offline-Abend vor uns haben.
Ladi dadi wie Slick Rick – Mag ich die Party doch ich nenn‘ sie Picknick.

2.10.2019 – Mitmachweb

Das Bild von gestern hat – schaue ich mir die Likes und Kommentare an – den meisten von Euch offensichtlich recht gut gefallen. Das freut mich natürlich erstmal sehr.
Gestern zeigte ich der Liebsten das Ausgangsbild, das mit dem iPhone am Straßenrand entstanden war und sie meinte: „Oh. Wie langweilig.“
Jetzt verschweige ich ja nicht, dass ich meine Bilder im Lightroom* nachbearbeite aber mir kam der Gedanke: Interessiert Euch so ein Vergleich auch? Interessiert Euch die Gegenüberstellung und der Weg, was ich mit diesem (oder anderen) Bildern gemacht habe?
Ich selbst bin ja großer Fan von Stefan Schäfer und seinen YouTube-Tutorials, vor allem die 5-Minuten-Challenges, in denen er in 5 Minuten fremde Bilder bearbeitet finde ich immer sehr spannend.

Also? Leave me a comment! wie es so schön heißt.

*) Allerdings nicht in Photoshop. Ich bearbeite die RAW-Dateien und hole raus, was geht. Die Bilder sind aber nicht „gephotoshoppt“

Und sonst? Ich bin immer noch nicht richtig gesund. Und entsprechend genervt. Hangle mich durch liegen gebliebene Mails, schiebe nebenbei immer wieder neue CDs ins Laufwerk, freue mich, das morgen vermutlich nichts neues auf dem Brg tropfen wird und so richtig erzählenswert ist das alles nicht.

1.10.2019

Der eine Supportfall ist gelöst. Leider nicht durch den Support-Menschen, sondern durch mich, der ich noch einmal gründlich nachgedacht habe.
Nett wie ich bin, habe ich die Lösung dann noch in den Supoport-Chat geschrieben, doof, wie (sorry) der Support war hat er gesagt, dass so etwas nicht sein kann und garantiert nicht von ihrer Software stammt (ähm, doch).
Naja, meine private Cloud läuft wieder und das ist ja prima.
Wenn ich jetzt noch bitte wieder Netflix haben könnte?

Beim Weg durchs Städtchen gedacht, dass Laubbläser (ja, ich weiß, über Laubblöser haben wir eigentlich alle schon genug gelästert, aber ich will ja gar nicht über Laubbläser lästern) – dass Laubbläser also eigentlich die deutscheste aller Erfindungen sind: Sie lösen mit einer technischen Erfindung ein Problem, produzieren dabei unfassbares Getöse und befördern das Problem exakt bis an die Grenze des eigenen Grundstücks. Dort ist es dann aus den Augen aus dem Sinn.

Unfassbare Motivationsprobleme. Als sie zu des Tages Mühen aufbrach, sprach ich zur Liebsten: „Eigentlich möchte ich heute nur hier sitzen und über das Leben sinnen.“ (Vermutlich eine Folge der gestrigen Seelenmassage)
Sie: „Und wenn Du es tust und statt dessen am Donnerstag arbeitest?
Und dann habe ich gelacht. Als ob ich am Donnerstag nicht eh arbeite.

Und dann hab ich noch eines der Bilder von gestern Abend bearbeitet. Aber dann fang ich bestimmt an!

30.9.2019 – Muuuh

Schlecht geschlafen.

Morgens zwei Angebote rausgeschickt, beide eigentlich vorher schon so besprochen, dass der Rest des Jahres jetzt ziemlich abgesichert sein müsste.
Aber ich feier’ nicht, bevor nicht zwei Unterschriften hier liegen.

Mittags Seelenmassage. Anstrengend. Gut. Sehr gut sogar.

Danach lang mit der Liebsten zusammen gesessen, die hatte viel zu erzählen und auf einmal ging es um die großen Dinge. Wo komm ich her? Wo geh ich hin?
Sehr den Luxus genosen, dass wir das einfach so an einem normalen Montag nachmittags tun können.

Abends noch einmal zum Einkaufen los und irgendein Gefühl sagte mir: Fahr mal ’ne Ecke weiter, der Himmel sieht ganz geil aus, die Sonne verschwindet gerade und mit ein bisschen Glück liegt da Bodennebel auf den Wiesen.
Und richtig. Und als ich über den Hügel kam, da standen da sogar noch ein paar jungen Ochsen im Nebel. Und kamen neugierig angelaufen, als ich mich an den Zaun stellte.
Manchmal hat das hier doch seine hübschen Seiten.

29.9.2019 – Chronistenpflicht

Erst hatte ich Migräne und als die besser wurde, hab ich noch ein bisschen CDs digitalisiert und Mediatheken bereinigt.
Dabei auf die CD gestoßen, bei der Joschka verlässlich kräftig gegen das Saxophon ansang. Traurig gewesen. Hatte ich seitdem nicht mehr gehört.

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