Der echte 8.10.2019

… war sehr belanglos.

Er: … und dann bitte noch das Foto austauschen, da soll das Foto mit den neuen aus dem Vertrieb hin.
Ich: Ich kenne Ihre Mitarbeiter leider nicht – sagen Sie mir, welches Foto Sie meinen?!
Er: Das wo Müller und Schmitt drauf sind.
Ich: Sorry, ich kenne Herrn Müller und Herrn Schmitt nicht. Welches Foto? Sagen Sie mir doch bitte den Dateinamen!
Er: Das mit den neuen aus dem Vertrieb!

Sonst ist nichts passiert.

Ach doch: (TechTalk ahead)
Falls Sie jemals eine Website eines Kunden bei der DomainFactory hosten und die Mails aus einem Kontaktformular vom Mailserver nicht versandt werden, weil er keine Mails von (zB) GMX annehmen darf – dann kann es daran liegen, dass in den Kontaktdaten Ihres Kunden eine (zB) GMX-Adresse eingetragen ist. Die nimmt der kluge Server nämlich intern als Absender.
Ja, so hab ich auch geguckt.
Lösen lässt sich das recht fix (außer mit dem Austausch der E-Mail-Adresse), indem Sie für die betroffene Website ein Quota einrichten. Einem Quota kann man nämlich eine Mail-Adresse zuordnen.

Falls Sie jetzt kurz komplett ausgestiegen sind: Das ist absurd. Das ist, als könne ein in England gekauftes Auto nur auf der linken Seite fahren. Weil die Bedienungsanleitung ja in englischer Sprache geschrieben ist.

Aber ich habe damit ein Problem vom großen Berg der ungelösten Probleme lösen können und das ist, was zählt. Nur noch 16 offene Tasks im Projektmanagement.

Abends hatte ich das Bedürfnis rauszugehen, wenigstens einmal kurz am Flüsschen auf und ab und ich werte das als Gesundungszeichen.

Nein, ich habe heute kein Foto für Euch. Ach, das geht ja nicht – ich hab dann mal im Lightroom geguckt, was heute vor x Jahren so war und vor 13 Jahren war ich offensichtlich am Meer.

8.10.2019 – alles neu

Und Christian, was hast Du heute so gemacht? Um elf, als ich beim Frühstück durchs frisch eingetroffene Computerfachmagazin blätterte sah ich bei den Software-Tests ein Tool namens MacUpdater. Das klang sinnvoll.
Und den Rest des Tages …

Nein, gar nicht wahr, da war noch mehr.
Die vorgestern begonnene erneute Großoffensive gegen die Lebensformen, die sich da in meinem Hals und den Bronchien einnisten wollten, hat offensichtlich endlich etwas gebracht. Ich bin zwar heiser, bekomme aber deutlich beser Luft und bin vor allem nicht mehr so schlapp. Richtig feiern werd ich das zwar erst nach dem ersten Husten-freien Tag, aber der Weg ist ja auch ein Ziel. Oder wie war das noch?

Nachmittags eine Rechnung zum Briefkasten gebracht und dabei über Autofahren an sich und die aktuelle Stimmung in meinem Internet nachgedacht. Ich komme hier nicht mal zu einem Briefkasten ohne dafür den Wagen zu starten. Und ich fahre richtig gerne Auto. Aber ich bin (inzwischen) voll für ein Tempolimit. Und gucke mir mit wachsender Sorge die Radikalisierung auf beiden Seiten an.
Ich verstehe einfach Menschen nicht, die meinen, man könnte jemanden dadurch überzegen, dass man ihn beleidigt. Selbst wenn man faktisch Recht hat.

Sonst war das ein bemerkenswert belangloser Tag, an dem ich eine Menge geschafft habe und mich sehr über die Worte „Herr Fischer, die Homepage wird SO schön“ freute.

Ach ja, heute morgen ging die Sonne auf. Und da ich seit kurzem Besitzer eine Polarisationsfilters bin kann ich sagen: #nofilter
Was ja wiederum Dank des Polfilters nicht stimmt, aber #nofilter heißt ja irgendwie, dass kein Computerfilter drüber gelaufen ist und … ach, Sie wissen schon.

6.10.2019 – Music was my first love

In den fünfziger Jahren gab ein Großteil der Bundesbürger an, ihre liebste Freizeitbeschäftigung wäre „aus dem Fenster schauen“. Wobei da noch eine sechs-Tage-Woche üblich war, Hausarbeiten noch aufwändiger waren als heute und so – zieht man noch das vermutlich dringend nötige Ausschlafen ab – deutlich weniger Freizeit vorhanden war als heute.
Die verfügbare Freizeit wurde aber immer mehr und gleichzeitig entstand langsam eine Industrie darum, eine Freizeitindustrie. Und in den Siebzigern standen zum ersten mal Medien – Lesen, Radio & Fernsehen auf Platz eins der liebsten Beschäftigungen*.

Warum ich das hier erzähle: Während ich mich so beim Digitalisieren durch meine Musiksammlung arbeite, komme ich arg ins Denken. Zuerst fiel mir auf – Plex kann Musik nach Jahren oder Jahrzehnten sortieren – dass der Großteil meiner Alben(!) aus den Neunzigern stammt. Und dass nahezu jede CD noch ein Gefühl hervorruft. Dass ich mich erinnere, wann und wo ich sie gekauft oder von wem bekommen habe. Dass ich weiß, was ich damals gemacht habe und wie meine voherrschende Stimmung zu der Zeit war.

Anfang der Zweitausender wurde es dann plötzlich einfacher, an Musik zu kommen. Aus der Zeit habe ich unfassbar viele einzelne Stücke – man hört ja davon, dass man damals MP3s einfach so im Internet fand und eventuell mag das zusammenhängen.
Aber: Je später in den „Nullerjahren“ es wird, desto weiter weg ist die Musik von mir – also emotional. Aus den ersten Jahren erinnere ich mich noch etwas, ich weiß auch, dass ich da erst noch Cassetten fürs Auto gemacht habe. Spätestens bei Musik ab 2005 – keine Ahnung mehr. Und kein Gefühl, keine Erinnerung.

Anfang der 2010er begannen dann die Musk-Streamingdienste ihre Arbeit, außerdem gab es mit iTunes Match eine Möglichkeit, die ganzen verstreuten MP3s zu taggen, sortieren und zu „quasi legalisieren“.
Ich erinnere mich, dass ich vollkommen begeistert über die neuen Möglichkeiten zuerst mal alle alten Schallplatten gesucht habe, um „alle meine Musik“ wieder verfügbar zu haben. Und dann bei geliebten Bands oder Musikerinnen auch großzügig sofort die gesamte Diskografie in die Bibliotheken aufgenommen zu haben.

Ergebnis: Gerade schaue ich das alles durch und habe vermutlich 75% davon noch nie gehört.
Sitze ich vor meinem aktuell bevorzugten Musik-Bibliothek-Verwaltungsprogramm wähle ich in 80% der Fälle irgendwas altes, irgendwas, was ich kenne und mag.
Und das geht mir in 80% der Fälle dann total schnell auf den Senkel.

Woran liegt das? Weniger Freizeit? Mehr Ablenkung? Habe ich einfach keine Zeit mehr, mich wirklich mit Musik zu beschäftigen?
Schaue ich mir an, wie viel Zeit ich gerade investiere, glaube ich das nicht.

Ist die Zeit, in der Musik mich emotional berührte vorbei?
Schaue ich mir an, wie mich Tina Dico immer wieder trifft, glaube ich das eigentlich nicht.

Ist es einfach die Musik selbst? Bin ich das, was in meiner Jugend die waren, die nur 70er-Jahre-Rock hörten? Glaube nicht, mir gefällt auch noch viel aktuelles richtig gut.

Ist es der fehlende Austausch, weil die Menschen, denen Musik wirklich genug bedeutet, um darüber fachzusimpeln verschwinden? Mein Geschmack war schon immer seltsam, das glaube ich auch nicht wirklich.

Ist es all das irgendwie zusammen?

Mal sehen – Wie issen das bei dem neuen Frezeit-Super-Dings, den Serien? Ähnlich. Die letzte TV-Serie, die ich geliebt, also wirklich geliebt und nicht nur gemocht habe war TBBT. Die begann knapp vor Netflix, wir haben da noch Staffel-DVD-Boxen im Regal stehen. Davor Friends.
Überfordert mich das Überangebot?
Wie oft lese ich auf Twitter etwas wie (sinngemäß) „Habe auf Prime und Netflix nichts gefunden und höre jetzt wieder ???“
Ich denke gerade ernsthaft darüber nach, ob es wirklich nötig ist, Netflix wieder ans Laufen zu bekommen. Ich kann eh nicht gucken, was da alles läuft.

Auf jeden Fall sortiere ich gerade Musik aus. Digitalisiere nicht alles, was im Regal steht. Kopiere nicht alles, was auf irgendeiner Festplatte liegt auf den Server.
Feels good.

I wanna be a hunter again, nicht ein Sammler.

*) Diese Statistiken hatte ich alle schon mal irgendwo gehört und jetzt schön zusammengefasst hier in diesem Word-Dokument gefunden.

Ach ja, dies ist ja ein Tagebuchblog. Ich habe heute Musik digitalisiert und sortiert. Das war schön.
Habe mich darüber selbst reflektiert. Das mag ich.
Ich bin wieder schlapper und huste mehr. Das ist nicht schön.
Werde den Tattoo-Termin absagen müssen; niemand will während einer Tattoo-Sitzung ständig überraschend husten müssen. („Ups“, spricht der Tätowierer und guckt erschrocken). Das saugt.

5.10.2019 – the one where we went to school again

Ich werd einfach nicht richtig gesund und bin entsprechend genervt.

Gestern fuhren hier im Städtchen ca 900 Schülerinnen und Schüler mit 100 Begleitpersonen ab, um eine Woche ihres Lebens in großer Gemeinschaft auf einem Campingplatz in Rom zu verbringen. Inklusive Audienz beim Papst, jaja.
Das war meine alte Schule und die feiert so ihren hundertsten Geburtstag. Und es hinterlässt mich etwas zwiegespalten.
Also zum einen: Wie geil ist das bitte? Die bekommen es wirklich hin, 1000 Leute zu organisieren, sie über eine Woche zu transportieren, abzufüttern und zu bespaßen?
Hammer.
Aber: Wieso kann das bitte nur eine Privatschule? Die Frage splittet sich eigentlich auf in zwei: Warum andere nicht? und Warum ausgerechnet ein christlicher Laden mit Schulgeld?

Da läuft was falsch.

Gedanklicher Nebenschauplatz. Als wir gestern über diese Fahrt sprachen, überlegten wir: Es muss ja irgendwie eine Versorgung geben für die, die nicht mit kommen. Auffangunterricht.
Und dann stellten wir uns vor, wie diese – grob geschätzt dreißig – armen Wesen in der riesigen, leeren Schule rumschleichen. (Stellen Sie sich bitte hier irgendein Horror-Film-Gif vor)

Apropos Schule: Aus Gründen war ich letzte Woche mal wieder in einer Schule, die ich noch nicht kannte. Tun Sie das ruhig mal. Schauen Sie sich ruhig mal an, was unserem Land die Bildung unserer Kinder so wert ist, man kann das ja schon schön am Zustand der Gebäude sehen. Wenn Sie mehr wissen wollen, fragen Sie nach, ob die Putzkräfte alles schaffen, was nötig ist. Wann das letzte Mal renoviert oder auch nur gestrichen wurde. Wer gestrichen hat – ob da vielleicht Eltern beteiligt waren?

Aber wir der Staat hat doch kein Geld! Nein? Lesen Sie hier mal kurz eine Theorie, warum der Staat kein Geld hat – bzw das behauptet.

Staatsschulden sind was völlig anderes als private Schulden. Ein Staatshaushalt funktioniert völlig anders als ein privater Haushalt. Die Analogie ist völlig falsch, aber leider naheliegend und m.E. auch gewollt, denn sie sorgt für die Zustimmung der Menschen, die am meisten unter den Auswirkungen der Politik leiden, die mit der „schwarzen Null“ begründet wird. Diese Politik sorgt nämlich vor allem zu immer neuen Einschränkungen in sozialen Bereichen von Nothilfe über Bildung zu Gesundheit und Rente.

Jens Scholz: Der Strohmann Schwarze Null

Ich merke, ich mäandere hier gedanklich sehr wirr rum und das will ich Ihnen jetzt auch nicht länger zumuten. Bin halt immer noch oder wieder krank und darüber sehr genervt.
Und damit hat dieser Artikel hier immerhin eine schöne Klammer.

4.10.2019 – the one withe the curry cooking recipe

Als kurzen Nachtrag zu gestern empfehle ich das Tagebuch Ostdeutschland Verstehen – Tour der Völkerfreundschaft, Folge 1 bei den Krautreportern.

Der Tag war ereignislos: Ein bisschen Berg abarbeiten, ein bisschen Musk digitalisieren.
Abends waren wir im Kino und schauten uns Gemini Man an. Joah. Viel weniger Ballerfilm als gedacht, ein paar ganz originelle MartialArts-Teile und für einen Film dieser Art eine sehr ok-e Story. Sehr solide sieben von zehn.

Gestern Abend hatte sich unser Besuch – wie erwähnt – etwas veganes gewünscht und als veganes Essen für Besucher hat sich ein großer Wok mit Curry bewährt, den wir gerne mal kochen. Hat für Besuch den Vorteil, dass er nicht auf den Punkt fertig sein muss, sondern eher besser als schlechter wird, wenn er noch auf dem Herd steht.

Während des Kochens habe ich aus Jux ein paar Instagram-Stories gemacht, was sofort dazu führte, dass Nessy gern das Rezept haben wollte. Und so passiert es jetzt in (heute exakt) achtzehneinhalb Jahren meiner Bloggeschichte das erste Mal, dass ich ein Rezept verblogge:

What we need:
Für zwei Portionen und am nächsten Tag nach dem Heimkommen noch ein Schüsselchen nehmen wir…:

  • 1 Dose Kokosmilch
  • Currypaste. Wir haben da etwas gesucht, bis wir was hatten, was uns schmeckte. Und nehmen gerne rote Paste, das kommt auch der Farbe des Gerichts zugute.
  • 200 Gramm Tofu. Als wir das Rezept fanden, war das noch Hühnchen, aber nee.
    Bestimmt gehen auch Eure Lieblings-Convenience-Fleischersatze, wenn Ihr wollt.
  • 1 Paprika. Wir nehmen wegen des Geschmacks rote. Und finden das auch farblich am schönsten im fertigen Gericht.
  • 1 Stange Porre oder eine entsprechende Menge Lauchzwiebeln.
  • 200g Cashews
  • Sojasauce
  • Agavendicksaft (oder Honig, aber nee)
  • Basilikum
  • Ach ja, und: Genug Reis für alle hungrigen Personen

What we do:

(Schneidbrett)
Tofu in angenehme Stücke schneiden. Vielleicht etwa ~1x1x 1cm.
Paprika längs in ~3mm Streifen schneiden. Die Streifen noch einmal halbieren.
Lauch in ~1cm Scheiben schneiden.
(Die Längenangaben sollten zu Euren Löffeln und Mündern passen. Das ganze sollte sich halt später gut löffeln lassen.)

(Pfanne)
Zuerst den Tofu in etwas Sojasauce so lange anbraten, bis sich ein bisschen Bissfestigkeit eingestellt hat. Zur Seite stellen.

Gestern hab ich zum ersten Mal die Cashews vorher in Agavendicksaft kandiert, das hat aber außer einer ganz hübschen Optik erstaunlich wenig fürs Gericht getan.
Zur Seite stellen.

(Wok, aber bestimmt auch ziemlich große Pfanne)
Kokosmilch heiß machen.

Currypaste in die heiße Kokosmilch unterrühren. Wir haben schmerzhaft gelernt, dass weniger da … naja weniger halt ist. Ein gestrichener Teelöffel rote Paste ist schon ok – aber das hängt natürlich von der Currypaste und dem eigenen „Wie scharf mag ichs denn“ ab. Grüne oder gelbe Paste ist meist weniger scharf – aber ja auch anders im Geschmack. Also lieber erst wenig unterrühren und probieren. Ich sag ja nur.

Paprika in die heiße Soße werfen und rühren. Rühren, rühren rühren. Ich weiß nicht, wie sehr das wichtig ist, aber dazu hat man doch einen Wok, oder?

Ich halte das ganze so auf Temperatur, dass es quasi die ganze Zeit fast kocht.

Wenn die Paprikastreifen auf dem halben Weg zur Lieblings-Bissfestigkeit sind, den Lauch hinterher werfen.

Jetzt kann man auch gut den Reis aufsetzen.

Ein bischen rühren und Tofu und Cashews dazu.

Wenn alles so gar und bissfest/biss-un-fest ist, dass man es essen möchte, mit Sojasauce „salzen“ und abschmecken. Wer mag, gibt noch einen Schuß Agavendicksaft dazu, dann hat das Curry was überraschend süßes. As u like – das muss nicht. Ganz zum Schluss das klein geschnittene Basilikum unterrühren.

Wenn der Reis noch nicht fertig oder der Gast noch nicht da ist: Einfach die Temperatur runter. Das Curry steht da jetzt auch gut eine ganze Zeit lang, ohne dass sich großartig was ändert.

Danke fürs Teilhaben und Dabei-sein. Wenn Sie wollen:
Hier können Sie mir ’ne Mark in die virtuelle Kaffeekasse werfen,
Oder – wenn Ihnen Geld zu unpersönlich ist – hier ist meine Wishlist. Sie finden dort formschöne und Freude-spendende Geschenke für wenige oder auch sehr viele Euro.

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