27.10.2019 – Times are a-changing

Fun-Fact: Wenn der Körper jeden Morgen um sechs aufwacht und man die Uhrzeit verschiebt, dann wacht der Körper eben um fünf auf.
Falls Sie mehr Gerante über die sog. „Zeitumstellung“ lesen möchten, dann muss ich Sie enttäuschen; gehen Sie dann doch zu Twitter, da wird sich was finden lassen.

Die Zeit genutzt und begonnen, meine Playlists auf dem neuen Medienserver wieder zusammenzustellen. Falls Sie jemals in die Verlegenheit kommen, auf dem Mac viele MP3s (oder eben Flacs) zu taggen bzw die Tags zu bearbeiten, dann ist der Tag Editor ein ziemlich perfektes Werkzeug.

Außerdem habe ich aus Gründen etwas gearbeitet. Ein bisschen. So bis elf, als mir auffiel, dass ja a) Sonntag ist und wir b) doch eigentlich mal frühstücken gehen könnten.
Und das taten wir dann.

Während des Frühstücks erzählte die Liebste, dass in der Nachbarstadt eine der 70er Bausünden abgerissen würde und vollkommen logischerweise fuhren wir nach dem Frühstück einmal übern Berg, um uns das anzusehen. Wie so alte Männer.

Wieder zu Hause meldete mein Körper das Schlafdefizit, nach dem Schlafen meldete er dann ein allgemeines Unzufriedenheitsgefühl und ich versuch ja gerade mal was neues: Ich bewege mich dann, statt in panische Starre zu verfallen.
Also eine halbe Stunde treadmill. Mit erstaunlichem Ergebnis.

Abends guckten wir ein paar FolgenWhat makes this song great?“ und lernten, das „You oughta know“ ein wirklich guter Song ist. Ich stieß recht zu fällig auf diese Reihe und bin schwer begeistert davon.
Nehmen Sie sich ruhig ein Viertelstündchen – das ist echt spannend, so ein altes Ding mal so dekonstruiert und besprochen zu hören. Und wenn es Alanis nicht ist, da gibts auch zwischen Tool und Beatles jede Menge andere Stücke.

Hier klicken, um den Inhalt von YouTube anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von YouTube.

26.10.2019 – changing plans

Das war anders gedacht. Geplant hatten wir eigentlich für heute, nach Schloss Moyland zu fahren. Weil es da schön aussieht, weil da viel Beuys hängtstehtliegt, weil das Wetter nochmal so sommerlich aussah und weil ich die leise Hoffnung hegte, kurz über die Grenze zu kommen, um ein bisschen Tee zu kaufen.
Tee?
Ja, Tee.

Hier klicken, um den Inhalt von Twitter anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von Twitter.

Hier klicken, um den Inhalt von Twitter anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von Twitter.

Soweit der Plan. Die Wirklichkeit sah dann so aus, dass mein Kopf mir mit einer kleinen und feinen Migräne eine Auszeit nahm.

Immerhin waren wir noch kurz am Teich, wenigstens einmal Luft schnappen und Herbst gucken.

Und Enten beim Badetag zuschauen.

Sehr entspannend, das.
Aber gedacht war das alles anders.

25.10.2019

Ich kann tun, was ich will: Um sechs bin ich wach und unruhig und es zieht mich an den Schreibtisch. Ich kompensiere das durch eine ausführliche Mittagspause und nenne es mediteranen Lebensstil.

Vormittags tat ich Dinge. Der Berg ist fast bei Null angekommen und ich habe den Kopf frei für die beiden Projekte, die mich bis zum Jahresende begleiten werden. Sonst: Keine erzählenswerten Ereignisse.

Im Sommer hatte ich mich ja von einem Leuchtturm verabschiedet. Am Dienstag ist der Turm umgezogen. Also: Umgezogen worden. Also: Wenn ich mir das Video ansehe sogar eher geschoben worden. Auf jeden Fall steht er jetzt wieder safe und Meermond hat berichtet und die Dänen haben ein hübsches 97-Sekunden Zeitraffer-Video gemacht.

Da stehen wirklich viele Menschen und es ist erst ein bisschen seltsam, wenn etwas, was man so für sich alleine entdeckt hat plötzlich so vielen gehört. Aber eigentlich ist das ja auch schön.

Lieblingssatz: „Wenn wir ruhig herumstehen, ist alles gut. Wenn wir hektisch herumlaufen, dann wirf deine Kamera weg und renn.
Danke an Meermond, die uns Turm-Fans in den letzten Monaten so gut mit Infos versorgt haben!

Um Cookies zu sparen, wollte eine Kundin gerne die allgegenwärtige GoogleMap rauswerfen und eine selbstgezeichnete Variante haben. Ich habe es immer geliebt, Karten zu zeichnen und kann mich da beinah-meditativ drin versenken und dann war der Nachmittag auch schon rum.

Ich merke, dass die Woche lange genug war, um jetzt rechtschaffen müde zu sein und ich hebe die Hände nur noch halb, aber: Es ist Wochenende.

24.10.2019

Gestern machte mein Internet Witze über Eigentumswohnnungen. Oder es regte sich auf über Eigentumswohnungen. Oder über Menschen, die eine solche haben oder die eine solche haben wollen. Über Menschen, die sich Sorgen machen, weil sie die, die sie haben nicht mehr so vermieten können, wie sie möchten.
Angefangen hatte das mit einem Tweet bzw einem Thread und ich bin mir nicht mal sicher, ob der echt ist. Aber jeder hatte dazu was zu sagen und ich dachte an Sascha Lobo, der beschreibt, dass man Teil eines Shitstorms sein kann, ohne es zu wissen – weil man selbst ja nur einen einzelnen Spruch gemacht hat.
Aber weil alle es tun, steht irgendjemand im Sturm und ich weiß doch auch nicht.

Nachmittags mit einem Kunden am See in der Sonne gesessen. Wenn man seit 20 Jahren immer gerne zusammenarbeitet, dann kann man das auch mal machen.

Abends eine dieser Unterhaltungen in den Twitter-DMs geführt die mich daran erinnert haben, warum ich hier bin. Man muss sich nur die richtigen Menschen suchen.

Heute erst den Kleinkram-Berg fast auf Size Zero geschrumpft, dann Pause auf dem anderen See. Ich schätze, wir haben damit jetzt fast die erste und fast die letzte Fahrt der Saison mitgemacht und auch wenn diese Fahrten irgendwie einen hohen Trashfaktor haben – hey, da laufen Welthits des Rock auf der Panflöte – Wasser ist Wasser und eine Stunde Nichtstun ist eine Stunde Nichtstun und Entspannung ist Entspannung.

Vor der Fahrt auf dem See bekam ich noch Einblick in eine Website auf Basis von WordPress. Und falls mir noch Argumente dafür gefehlt hätten, dass WordPress kein CMS ist, was man jeder an die Hand geben kann, dann wäre die Liste heute morgen voll geworden.

Heute Abend habe ich auf der treadmill wie immer einen TED-Talk geguckt und ebenfalls wie immer zufällig rausgepickt, was interessant klang und das war heute Monica Lewinski. Und ich dachte wieder an einen Tag auf Twitter, an dem es um Eigentumswohnungen ging.

Hier klicken, um den Inhalt von YouTube anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von YouTube.

Dann haben wir ein bisschen Herrn Lobo im Fernsehen zugeguckt und da erklärt gerade eine Psychologin: Beim Schreiben im Netz, während man so eigentlich passiv vor seinem Bildschirm sitzt, sei man so weit weg ist von echtem körperlichem Handeln, dass eine große Distanz zu sich selbst entsteht. Und zu den Angegangenen eh.
Die Distanz führt dann dazu, dass man sein eigenes Handeln nicht mehr richtig einschätzt. Und nicht mehr merkt, dass man selbst auch gerade gar nicht mehr so moralisch unterwegs ist. Und ich dachte an einen Tag auf Twitter.

Gleich kommt #tvog. Das macht mich froh.

21.10 / 22.10.2019

(Montag) Ein Tag, der bei der Manualtherapeutin beginnt, der kann kein schlechter Tag werden. An guten Tagen setze ich mich nach so einer Behandlung ins Auto und muss den Rückspiegel 2cm höher stellen.
Rockt.

Tagsüber Dinge am Schreibtisch getan. Nichts, was irgendwie hängen geblieben ist.

Nachmittags los gefahren nach Köln. Ich erzählte ja letztens, wie zufällig dieses Konzert von Jan Garbarek in mein Blickfeld geriet und wir hatten uns seitdem furchtbar vorgefreut.
Die Fahrt war – und ich fahre wirklich gern Auto – ziemlich anstrengend. Niemand sollte gegen fünf die A1 runter nach Köln fahren aber alle tun es und genau da liegt das Problem.
Trotzdem mag ich die Fahrt an sich. Sie ist Teil eines leicht ritualisierten Konzertabends, denn wir fahren ja öfter in die Kölner Philharmonie und alles zusammen gehört irgendwie dazu: Die Fahrt durchs Bergische, dann über den Rhein und in die Innenstadt bis unter die Hohezollernbrücke und dann in das enge Parkhaus hinab. Die meisten Dinge sind mit schönen Erinnerungen besetzt und das erhöht dann die Vorfreude nochmal und schafft viele „Weißt Du noch…?“-Momente.

Auch die Philharmonie selbst ist vertrautes Terrain; it feels a bit like coming home. Vor allem, seit wir auch hinter der Bühne in den Katakomben waren. Es ist ein schönes Gefühl.

Ich hatte, ich erwähnte es bestimmt gelegentlich, erwartet, dass Herr Garbarek – wie immer!! – getragenes, atmosphärisches Zeug spielt. Melodien, die einen an seine skadinavische Heimat denken lassen und fort tragen können.
Herr Garbarek waren meine Erwartungen recht wumpe und er spielte wenig melodiös und eher freie– sowohl in Ton als auch in Rhythmus.
Für zweiteren hatte er Trilok Gurtu dabei, einen indischen Perkussionisten mit verflixt schnellen Händen und einem Hang zur Rampensauigkeit. Man munkelt, gemesen an den Anteilen im Scheinwerferlicht, hätte es auch ein Trilok Gurtu-Konzert sein können.
Normalerweise halte ich mich für recht fit, was Rhythmen und Songstrukturen angeht aber die meiste Zeit war ich vollkommen lost – einfach toll!
Ich musste mich also erst etwas umgewöhnen und die Erwartungen über Bord werfen – aber meine Fresse, das war ein schöner Abend.

Der Besuch des Burger Kings in Holweide gehört inzwischen auch zum festen Köln-Ritual und dann sagte das Navi mir, wir wären um 0:09 zu Hause. Ich hatte a) keine Lust, „morgen“ nach Hause zu kommen und wollte eigentlich b) beweisen, dass man bei knapp über einer Stunde Fahrtstrecke eh keine 10 Minuten „aufholen“ kann. Und schaute mal, was der kleine Audi auf freier Autobahn in einer klaren, trockenen Nacht so kann; jedenfalls auf den wenigen Kilometern nicht geschwindigkeitsbegrenzter Strecke. Auf den anderen fuhr ich die 15km drüber, die alle drüber fahren.
Wir waren um 23:59 zu Hause und das ist natürlich irgendwie blöd gelaufen. Aber nur auf den ersten Blick, ich bin weiterhin inzwischen für ein Tempolimit auch wenn mein persönliches Vergnügen dann „leidet“.


(Dienstag) Ich bin zu alt für den Scheiß. Egal, wie lange ich wach war – um fünf wache ich einmal auf und um sechs bin ich so wach, dass ich aufstehen muss. Die Müdigkeit wich den ganzen Tag nicht aus den Knochen.

Morgens tat ich Dinge am Schreibtisch. Interessante Dinge, denn $kundin und ich versuchen gerade, Google davon zu überzeugen, dass die Veranstaltungen die sie anbietet, auch in Googles Sinne Veranstaltungen – und deswegen in den Suchergebnissen entsprechend anzuzeigen sind.
Mit passenden Ergänzungen am Code kann man das Big G vermitteln und jetzt warten wir gespannt aufs Ergebnis.

Das ist ein Teil meines Jobs, der so viel Spaß macht – es ist eben nicht wie viele denken reines Programmieren, sondern ändert sich ständig; es gibt laufend neue Möglichkeiten, die ich in die Arbeit einfließen lassen und/oder meinen Kundinnen anbieten kann.

Dann hatte ich einen Termin beim Optiker. Nachdem ich letztens beim Löten nur noch geraten hatte und die Datumsanzeige meiner Uhr eh nur noch ein schmückendes Element ohne Nutzen ist, fand ich es an der Zeit. Und nachts bei Regen im Auto – sprechen wir nicht davon.

Ich berichtete, er maß, ich guckte, links und rechts, nah und fern, las Buchstaben und sah Kreuzchen wandern und er freute sich. Freute sich etwas unangemesen, fand ich erst, aber er erklärte: Es wäre so schön, wenn ein Kunde so klar beschreiben könne, was los wäre und dann die Ergebnisse dann so gut passen würden.
Außerdem habe er das erste mal seit langem seine 1/8-Dioptrie-Linsen verwenden können – normalerweise sei dafür niemand sensibel genug.
Na hurra.

Auf jeden Fall habe er eine Lösung für mich und zwar … – ich deutete auf die Keule, die ich neben mir stehen hatte und erinnerte kurz daran, dass niemand im Raum das Wort „Gleitsichtbrille“ aussprechen würde. Und so beschlossen wir, dass es wohl eine Brille, deren Namen nie genannt werden soll werden wird.
Eine mit zusätzlichem Filter für die fiesen Lichtwellenlängen, die moderne Xenon- und LED-Scheinwerfer so abgeben. Das klingt super für mich.
Dann lachten wir kurz beide bitter, als ich wenigstens pro forma fragte, ob meine Krankenkasse wohl etwas dazu geben würde. Vielleicht verkaufen wir das E-Piano.
Möchte jemand ein E-Piano kaufen? (Ernsthaft?)

Und dann gingen wir Gestelle anschauen.
Drei kamen in die engere Auswahl, der obligatorische Test in den Instagram-Stories ergab ein klares Meinungsbild und gleich gehts wieder zum Optiker.

Nachmittags telefonierte ich noch mit jemandem, die das Gespräch so eröffnete: „ich bin jetzt im Vorteil, ich folg Dir seit Jahren auf Twitter und Du mir nicht“ und wäre mir das das erste Mal passiert, wäre ich wohl schreiend weggelaufen.
Aber auch das gehört wohl zur modernen Medienkompetenz: Damit umzugehen, wenn ein Verhältnis erst einmal so anymmetrisch wirkt. Wenn beide das gut können, dann ist das schließlich kein Problem.
Und wenn derjenige, der schon lange liest und kennt das ausnutzt, dann liegt das eh an seinem Charakter und nicht am Medium Internet.

Abends trafen wir eine Freundin, aßen dabei in Reis und Algen eingewickeltes Gemüse und das war sehr schön.

Die Website setzt 1 notwendiges Cookie. Ich nutze Matomo, um zu sehen, welche Artikel Sie interessieren. Matomo ist lokal installiert es werden keine Cookies gesetzt, so dass Sie dort vollkommen anonym bleiben. Externe Dienste werden erst auf Ihre Anforderung genutzt.