Lang, aber wirr geschlafen.
Mich vormittags in der Kunst der Reduzierung geübt. Wenn man erstmal versucht, eine Website so reduziert und klar und logisch zu machen wie zum Beispiel Google, dann merkt man, wie viel wirklich gutes Handwerk dahinter steckt.
Mittendrin erwischte mich einer dieser „Mönsch, nu stellt Euch doch nicht so an und freut Euch Weihnachten mal an Eurer Familie“-Typen so sehr, dass ich mich ernsthaft mit ihm streiten wollte. Er nicht, was vermutlich insgesamt besser war.
Ich glaube, dass an so einer Geschichte einige unsere heutigen Dilemmas schön anschaulich werden:
Es gibt eine Gewohnheit, sie fühlt sich an wie allgemeiner Konsens.
Dann kommt jemand und sagt: Schaut mal, das ist nicht so ganz hundertprozentig für alle richtig so.
Die, die kein Problem haben, fühlen sich davon angegriffen und reagieren erstmal mit der Forderung, dass die anderen sich aber mal nicht so anstellen sollen. Vielleicht, je nach Charakter auch damit, dass sie jetzt erst recht so weitermachen. Vielleicht sogar etwas demonstrativer als bisher.
Die mit Problem müssen alo etwas lauter auf das Problem hinweisen und schon gehts los.
Das Muster ist immer gleich, ob es nun um SUV-Fahren oder Steaks, um Weihnachten oder [insert whatever u want] geht.
Dabei ist es nachvollziehbar, dass man nicht erfreut darauf reagiert, wenn man hört, dass das eigene Verhalten nicht so supi ist. Gerade in einem Land wo Fehlerkultur so ausgeprägt ist wie bei uns und wo Kritik gern gegen die Person und nicht gegen das Verhalten geht – vollkommen logisch.
Dass dann aber wiederum, die einen Miss-Stand erwähnen ihre Energie erhöhen, um Gehör zu finden – auch logisch.
Schnell meint dann jeder, der jeweils „anderen Seite“ alles an den Kopf werfen zu dürfen und so schaukelt sich das Ganze hoch und wenn Sie nicht wissen, was ich meine, dann machen Sie einfach Twitter auf.
Außerdem lesen Sie ruhig auch Saschas Realitätsschock, das handelt nämlich genau davon: Wie wir alle auf einmal damit konfrontiert werden, dass viele der Dinge, die wir bisher ganz normal fanden eben nicht so hundertprozentig für alle richtig so sind.
In guter Weihnachtstradition fuhren wir dann mittags ins Kino und wissen jetzt auch, wie die Star Wars-Saga zu Ende geht. Ich muss loben, es war nicht schwer, in den letzten Tagen nicht gespoilert zu werden. Sehr löblich von Ihnen allen.
Zum Film sage ich nichts; ich will ja schließlich auch nicht spoilern.
Aus irgendeinem Grund hatten wir dieses Jahr beide ein Geschenk für die andere, so dass wir nach dem Kino erstmal auspacken und konfigurieren mussten; danach gabs Kötbullar und Knödel und jetzt gucken wir „Kevin allein zu Haus“. Weil wir Dummchen „Die hard“ ja letztens schon geschaut hatten.