So richtig sauer auf all die da draußen aufgewacht. Als Coping direkt in eine eifrige Betriebssamkeit eingestiegen und ne Menge wegerledigt. Zwischendurch immer mal wieder den Bass genommen. Mir das Video mit dem Basslauf und den Tabs heruntergeladen und im VLC-Player langsamer gedreht – eine Methode, die es eigentlich ziemlich leicht macht auch abgedrehteren Kram nachvollziehen zu können.
Gearbeitet, geübt, gearbeitet, geübt, einen Zoom-Call gehabt, geübt, gearbeitet.
Der Postmann brachte mir ein Buch über Fotografie. Es stand schon länger auf meiner Wishlist und als ich jetzt eine Miles Davis-DVD bestellte, schlug das große A mir das Buch vor und ich dachte: „Ach was solls?“ Und so ca ab der dritten Seite hatte ich so eine Art Life … nee: Hobby-changing-moment. In dem Buch steht alles, was ich mich beim Fotografieren immer gefragt hatte. Da steht drin, wie das geht, was ich – ohne es zu wissen – immer gewollt habe. Ich bin echt happy.
Irgendwann durch das Stück durchgekommen, so einmal fehlerlos und im akuten Größenwahn beschlossen: jetzt die Kamera anwerfen! Dann – natürlich – erst ein paar Durchläufe wieder verkackt und dann einmal durchgekommen. Die Aufnahme in der DAW angehört, einen Kompressor drübergelegt, nochmal angehört und dann mal ehrlich zu mir gewesen: Das war nix. Und da heute Abend Abgabeschluss ist, hab ich dann meine Teilnahme am Bohemian Rhapsody-Gruppengesang zurück gezogen. „Nur durchkommen“ reicht mir nicht.
Zum See gefahren. Irgendwas zwischen stolz, den Punkt zum Abbrechen bemerkt zu haben und frustriert, dass ich früher echt mal schneller darin war, mir ein Stück draufzuschaffen.
Heute beschlossen, den ausgefallenen Wochenend-Tag nachzuholen. Nur morgens ein paar Mails geschrieben und dann das Mailprogramm ausgemacht. Aus Gründen der Liebsten ein Playback für Bohemian Rhapsody zusammen gebastelt und sie dann zum Üben geschickt. Selbst weiter am Bass geübt. Gemerkt: Uh, lange nicht mehr gespielt; vor allem nicht so, dass es sich hinterher auf einer Aufnahme anhört.
Nachmittags (Achtung, das war ein Zeitsprung, aber das bekommen Sie schon hin) dann ein hochprofessionelles Video- und Audio-Aufnahme-Setup aufgebaut …
… und schon mal ihren Gesang aufgenommen. I liked.
Support your local Händler. Ja, das Prinzip verstehe ich und finde es auch gut und ich habs versucht als ich etwas Bürokram brauchte.
Der Vergleich:
Donnerstag: Händler-Website aufgerufen. Shop gesucht. Produkt gesucht und schnell gefnden. Keine Preisangaben. Ah, erst Account anlegen. Account angelegt. Eine Mail bekommen, meine Registrierungsdaten kämen bald. Pause. Ein Anruf, unbekannte Nummer, leider auf dem AB gelandet, keine Nachricht. Kein zweiter Versuch. Freitag: Ich komme erst jetzt zum Zurückrufen. Ah, das war der Händler, er hat eine Rückfrage zur Registrierung, ach so, hm ja, ach so, ja dann, kommt gleich, danke, auf Wiederhören. Mail mit Passwort kommt, Registrierung abgeschlossen, zurück in den Shop, drei Produkte in den Warenkorb, zur Kasse, alles super. 7,95€ Servicegebühr. Whuut? Freitag Abend: Die Rechnung ist da und bereits abgebucht. Montag Abend: Noch keine Lieferung da.
Alternativ:
Donnerstag: Amazon aufgerufen. Produkt gesucht und schnell gefunden und in den Warenkorb gelegt. Zahlmethode ausgesucht, Dank Prime (im Monat billiger als eine Servicegebühr beim Händler und mit ca 537 weitere Vorteilen gefüllt) keine Versandkosten und 24h-Garantie. Freitag: Die Lieferung ist da.
Ich bin wirklich gerne bereit, den lokalen Handel zu unterstützen, aber es ist nicht immer einfach.
Zeitsprung zurück: Mittags mussten wir etwas zur Post bringen und setzten uns deswegen ins Auto und fuhren gen Nachbarstadt. Gemessen an Verkehrsdichte und Verhalten der Menschen hat sich diese seltsame Virus also gestern Abend, Punkt zwölf in Luft aufgelöst und endlich, endlich, endlich kann der Konsum weiter gehen. Auch die Radiowerbung feiert – im Ernst: Die haben Spots mit der Aussage: „Endlich wieder ins Möbelhaus!“ – die feiert also, dass es weitergehen kann und ich lerne: Einen Scheißdreck verändert sich die Gesellschaft „danach“. Nicht einen Milimeter.
Und ich wünsche niemandem etwas böses, aber wenn in drei Wochen unser Gesundheitssystem zusammenbrechen sollte, dann hoffe ich, dass die Menschen klug genug sind, das Herrn Laschet zuzurechnen.
Aber auf die Klugheit der Menschen im Allgemeinen zu bauen … – ich konnte das nicht gut aushalten heute.
So gegen fünf nach zwölf (nachts, is’ klar, ’ne?) aufgewacht, so gegen vier wieder eingeschlafen. In der Zeit Mission Impossible und Türkisch für Anfänger geguckt. Gegen halb acht wieder wach gewesen und ich denke, es verwundert niemanden, dass ich heute wirklich üble Laune gehabt habe.
Morgens waren wir spazieren, mal weder am See noch am Teich, sondern am Wehr. Da dort ein teil der Wege Privatwege sind mussten wir quer durchs Feld abbiegen und das triggerte arg meine Dorf-Vergangenheit. Ich hasse das Dorf.
Nachmittags aus Gründen begonnen, den Bass von Bohemian Rhapsody zu lernen. Ich fang ja gern auf den letzten Drücker an.
Gestern Abend hatte die Liebste bei irgendeinem Immo-Portal nach Häusern in Dänemark geguckt und eins gefunden, was bis auf wenige Kleinigkeiten perfekt war. Und so preiswert, dass wir immer noch den Haken suchen. Das war … irgendwie überraschend und hat mich den ganzen Tag grübeln lassen. Lad os se.
Dann nochmal rausgefahren, diesmal zum großen See, aber da waren alle Parkplätze abgesperrt. Aus Lust am Cruisen einmal ganz drumrum gefahren und ganz hinten Siri gebeten, einen Weg nach Hause zu finden – so entdeckt man ja manchmal die hübschesten Gegenden. Siri wollte über die Autobahn, die war leer und so habe ich nur entdeckt, dass der Audi fast 235 läuft, wenn er etwas Platz hat.
Auf dem Rückweg Pizza mitgebracht, aber trotzdem: Das war ein doofer Tag.
Den Tag begonnen mit einer Runde ums Vorbecken. Immer wieder paarweise Gänse am Himmel, sich eifrig unterhaltend. Neidisch auf ihre Freiheit gewesen. Trotzdem Ruhe gefunden.
Andreas Rant (in ihrer Instagram-Story und daher jetzt nicht mehr online) über die aktuelle Schulsituation gesehen und viel nachgedacht. Zuerst: Ja. Sie hat recht. Dann gemerkt: Für ganz vieles, was sie bemängelt weiß ich einen Grund. Dann gemerkt: Das macht für sie und alle anderen Eltern nichts besser.
Das beweist nur – wie an vielen anderen Stellen auch – dass das System „Schule“ schon vorher nicht wegen eines guten Konzeptes sondern trotz eines schlechten Konzeptes lief. Kleines Beispiel: Andrea bemängelt, dass die Infos von der Lehrerin nur über die Pflegschaftsvorsitzende kommen. Ich kenne es so: Eltern organisieren sich in WhatsApp-Gruppen und da dürfen Lehrer:innen nicht rein – daher dieser etablierte Weg. Kann man akzeptieren – getreu dem Motto „Wieso? Läuft doch? Man kann aber auch merken: Schulen werden seit Jahren damit allein gelassen, dass es keinen funktionierenden, zeitgemäßen Weg mehr gibt, mit dem die Lehrer:innen die Eltern erreichen. That sux.
Überlegt: Die Lehrer:innen sind da auch nicht drauf vorbereitet gewesen. Weiter überlegt: Ja, auf Corona nicht, aber eine zeitgemäße Schule verschludert man seit Jahren. Und auf Corona war die Regierung auch vorbereitet, da hätte man … Wütend geworden.
Mittags Buchhaltung gemacht, Buchhaltung ist mein Endgegner. Schlechte Laune für den Rest des Tages.
Nachmittags eine inHouse-Zoom-Schulung gemacht. Wenn die Lehrerinnen allein gelassen werden, müssen sie sich eben selbst helfen.
Gelesen:Like waves in the ocean. Tagebuch einer jungen Frau* mit Borderline- Persönlichkeitsstörung. Dafür liebe ich dieses Internet – dass Menschen nach draußen gehen, die sich noch vor wenigen Jahren verschämt hinter einem Tabu hätten verstecken sollen.
Offenlegung: Wir haben schon viel Zeit in einem lokalen Theater zusammen verbracht und ich hab ihr gestern per Zoom-Session die grundlegensten Begriffe von WordPress erklärt.
Nachdem ich gestern Abend um zehn meinen letzten Termin begann (sic), charakterisierte ich mein Aufstehgefühl heute morgen mit „überfordert, ratlos und erschöpft“ und das positivste, was ich damit tun konnte war, es anzunehmen.
Ich mach den Job seit über 20 Jahren, habe in der Zeit auch lange als Reseller gearbeitet – also für meine Kundinnenen als Webhoster – aber was der ehemalige Kollege (siehe gestern) da noch alles aus dem Hut zieht, selbst nachdem wir denken, wir sind komplett von ihm weg, das ist echt unfassbar. Wobei mir ein Vögelchen gezwitschert hat, dass sein Verhalten dazu führt, dass sich sein Geschäftsmodell auch außerhalb dieser einen Geschäftsbeziehung gerade auflöst. Karma is manchmal eben doch eine gute.
Mich hat diese Geschichte jetzt wieder ein paar Tage gekostet, in denen ich diverses in der Inbox liegen ließ, was längst bearbeitet hätte sein wollen. Ich hasse es arg, unzuverlässig zu sein und so ein unerledigter Stapel, der belastet mich schon ziemlich.
Nachdem mir MailChimp ein Template 5 Minuten vor fertig komplett gekillt hat, sind wir wenigstens kurz an den Teich und haben den Schildkröten beim Sonnen zugesehen. Ich kann das nur empfehlen, das ist unfassbar meditativ. Es gibt Tage, da wäre ich gern eine Schildkröte am Teich. Heute zum Beispiel, da wäre ich gern eine Schildkröte am Teich gewesen. Ich hätte auch den Kopf possierlich in die Höhe gestreckt. Ehrlich!
Als ich so gegen vier beginnen wollte, den Beifang für Sie hier zusammenzustellen, merkte ich, dass ich gegen elf schon einen Artikel für heute begonnen hatte. Also: gemerkt beim zweiten Beifang, der kam mir irgendwie bekannt vor. Gut, das war jetzt nicht viel zu copy-pasten, aber es geht ums Prinzip. Und ich glaube, das will mir was sagen, dieses Prinzip.
Gelesen:Wer genau braucht diese Abschluss-Prüfungen? Bent Freiwald von den Krautreportern begründet ziemlich schlüssig, dass die Abiprüfungen, die jetzt verzweifelt durchgedrückt werden, gar nicht nötig sind. Also: Nicht sachlich nötig, sondern eher nur, weil …: „Diese Angst verrät viel über die deutsche Leistungsgesellschaft: Hier bekommt niemand was geschenkt, egal, wie die Umstände sind!“
Gelesen:Vier Fragen einer einzelnen Frau Hinter diesem etwas sperrigen Titel verbirgt sich ein wirklich guter Artikel, denn diese vier Fragen fassen eine Menge zusammen, was im Moment in unseren Köpfen herum gehen könnte. Besonders interessant finde ich Frage vier: „Welche Normalität wünschen wir uns eigentlich?“ Mein Social Web quillt zwar gerade über von den Utopien derer, die meinen, „danach“ würde „alles besser“. Und den Dystopien derjenigen, die das auch – nur anders – glauben.
Ich habe aber schmerzhaft lernen müssen, dass „alles besser“ sich sehr unterscheiden kann, wenn es mehrere Menschen gleichzeitig sagen. Auch, wenn sie alle auf den ersten Blick ähnliche oder sogar gleiche Worte benutzen. In meiner engeren Twitterblase sehen die einen mehr Freiheiten und die anderen mehr Strenge als logische Konsequenz aus diesen Tagen und ich freue mich sehr auf den Beef, wenn es eines Tages „danach“ ist und die beiden aneinander rasseln – wo sie doch vorher noch so einträchtig darauf das Glas hoben, dass „danach alles besser“ wird.
Es wäre also gut, wenn die Utopien mal wenigstens im Ansatz ausformuliert würden. Denn wir können sicher sein: Wer so milliardenschwer ist, dass er während Corona durchsetzen kann, Milliarden an Subventionen zu bekommen – der wird auch danach Gewinne privatisieren und Verluste sozialisieren.
Gelesen:Rückkehr in die Schule : „Wie sollen Grundschüler die Abstandsregeln einhalten?“ Der folgende kleine Auschnitt sagt Ihnen alles was Sie wissen müssen über deutsche Bildungspolitik: ZEIT ONLINE: „Nun heißt es, die Schulen sollen am 4. Mai wieder schrittweise geöffnet werden. Was muss bis dahin geschehen?“ [Lehrerin]: „Die Basisausstattung fürs Händewaschen muss gegeben sein: warmes Wasser, Seife und Handtücher.“
Gelesen:BSI bringt Kompendium für sichere Videokonferenz-Systeme Das Kompmedium ist dann auch interessant und sicher für ITler interesant zu lesen. Und für bessere ITler vermutlich auch nur eine Zusammenfassung von Grundwissen. Es hat aber nichts, also exakt: gar nichts damit zu tun, was wir hier in den letzten Wochen aus dem Boden stampfen, um unsere Familien oder auch unsere Kunden irgendwie an die Videokamera zu bekommen. Ich bin mir nicht sicher, für oder gegen wen das spricht, aber es ist wieder ein Symptom für zwei auseinanderdriftenden IT-Systeme.
Und so steht in meinem Kalender am Wochenende ein Termin namens „Zoom-Schulung“ und da kommen doch sehr schön die beiden Aspekte „mangelhafte Ausrüstung in Schulen“ und „IT-Sicherheit“ zusammen, die hier so oft ihren Platz finden.
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