11.3.2025 – Technik? Ja, klar.

(Nichts bloggenswertes passiert. Nicht mal Alltag. Daher eine Blogparade und weiter unten etwas Zeugs)

Bei Thomas Gigold lag ein Link auf so ein Blog-Dings herum; ich erinnere mich nicht mehr, ob es ein Stöckchen oder eine Parade ist, hab aber einfach mal mitgemacht.
Vorsicht: Der Link auf das englische Original lässt zumindest meinen Virenschutz anschlagen.

Wann hast Du Dich zum ers­ten Mal für Tech­nik interessiert?
Das liegt außerhalb meiner Erinnerungsreichweite, es fühlt sich an wie „immer“. In einer Generation, in der sich Jungs „natürlich“ für Technik interessierten und wo ein Familienmitglied sich selbst Erfinder nennt, ist das vermutlich logisch. Ich erinnere mich dunkel, dass ich ein Bilderbuch über ein rotes Feuerwehrauto hatte, dort die Technik des Autos erklärt wurde und das mein Lieblingsbuch war.
Als später zur Kommunion alle Digitaluhren bekamen wollte ich un-bed-dingt auch eine, denn das war damals das hochtechnisierteste Stück Hardware was man haben konnte.

Was ist Dein liebs­tes Stück Tech­no­lo­gie überhaupt?
Ich vermute, das ist das Internet. Also: Wirklich das Internet und nicht das WWW, geschweige denn das sog. Social Web. Also: Die dezentrale Infrastruktur, alles zu vernetzen.

Was ist momen­tan Dein liebs­tes Stück Technologie?
Aktuell vermutlich die DAW, die mir erlaubt Musik auf einen (technischen) Level zu machen, wie es selbst für PinkFloyd unvorstellbar war, als ich begann, Musik zu machen.

Nenne ein neues cooles Stück Technologie, das wir in 25 Jahren haben werden!
Das ist keine ganz einfache Frage in einem so technologiefeindliche Land wie diesem. Ich vermute irgendwann wird sich jemand darum kümmern, diese Hardware aus dem Weg zu räumen, die wir heute noch brauchen, um auf Daten zuzugreifen und irgendein Implantat anbieten. Ich würde es gleichzeitig als Idee feiern und die Benutzung bekämpfen wie nix gutes, weil ich keine Standleitung von meinem Hirn zu Meta wollte.

Ich hoffe allerdings auf kluge Energiegewinnungsmethoden und coole medizinische Fortschritte. Krebszellen- oder Viren-fressende Nanobots fände ich ganz cool.

Zeugs

Ich hatte ja auch schon mit ChatGPT herum gespielt – nach dem Motto „frag zu einem Thema wo Du Dich auskennt und bewerte danach die Qualität aller Antworten“ – und dabei beschlossen, mich nie darauf zu verlassen. Thomas Gigold hat jetzt ähnliches getan. Spoiler: Mit ähnlichem Ergebnis aber einem spannenden Twist am Ende:

Claude korrigierte daraufhin nicht etwa die Liste, sondern erfand eine Dokumentation mit dem Titel des sechsten Films. Ich korrigierte Claude und fragte, ob es die Dokumentation denn gebe. Die KI verneinte und schrieb: Sorry, habe ich „erfunden“ – ja, in Anführungszeichen.

Thomas Gigold
Warum du ChatGPT nicht als Suche nutzen solltest

Wenn Sie schon nerdig genug für Mastodon sind, können Sie doch auch nerdig genug sein, sich hier auf dieser Fediverse-Karte einzutragen. Natürlich nicht exakt mit Ihrem echten Standort, aber vielleicht in der Gegend. Ich zB sitze jetzt für immer – oder bis ich mich austrage – in der Eisdiele und die Idee gefällt mir.

Die Fedikarte ist eine Karte der User*innen im Fediverse. Alle können sich selbst ein und austragen.

www.fedikarte.de

Und wenn Sie nerdig genug sind, um eine erweiterte Zwischenablage nützlich zu finden, habe ich für den Mac, iPhone und iPad die bisher schönste und in vielen Bereichen auch bisher beste gefunden:

Paste is a new way to keep, search, and organize everything you copy on your Mac, iPhone, and iPad.

Paste

Sie mögen das, wenn ich auch mal aus dem täglichen Alltags-Einerlei ausbreche und über Gott und die Welt nachdenke und möchten diese Arbeit unterstützen? Hier steht eine virtuelle Kaffeekasse!
Oder – wenn Ihnen Geld zu unpersönlich ist – hier ist meine Wishlist.

10.3.2025 – from zero to …

Beim Lesen des heutigen Spiegel-Online-Tagesbeginn-Launerverschlechterers „Die Lage am Morgen“ bleibt ich an dieser Zeile aus den Sondierungsverhandlungen der C*U & SPD hängen:

… aus dem Sondierungspapier: »Bei Menschen, die arbeiten können und wiederholt zumutbare Arbeit verweigern, wird ein vollständiger Leistungsentzug vorgenommen.«

Spiegel:
Die Lage am Morgen

In den folgenden Zeilen geht es dann darum, ob und wie und wie weit denn so ein sogenannter „vollständiger Leistungsentzug“ praktisch aussehen kann. Überlegungen, die schon dadurch dass sie gedacht werden, meines Erachtens hautptsächlich zeigen, wie weit auch dieser Diskurs in Richtung unmenschlich gerutscht ist – denn wenn wir das mal auseinander dröseln, dann steht in diesem kleinen Halbsatz:
Wenn wir* finden, diejenige könnte arbeiten und sie das verweigert, dann nehmen wir ihr die Grundlage zum Leben.**

*) Wer bestimmt denn, was „zumutbar“ ist? Jemand, die meine jahrelange Geschichte kennt? Meine Ärztin? Ein Gesundheitsamt? Eine Amtsärztin? Eine Gutachterin, die sich auf Gutachten vom Amt spezialisiert ist und deswegen finanziell davon abhängig ist, dass die Gutachten beim Amt auch gut ankommen?
Möchte ich – um das mal auf Personen herunter zu brechen – mit meiner angeschlagenen Gesundheit, dem ein blöder Abend im Kino drei Tage eingeschränkte Leistungsfähigkeit kosten kann, mich mit Herrn Lindner mit seiner Kombination aus offensichtlich hohen Leistungsfähigkeit und ebenso offenbar geringer Empathie darüber unterhalten, was „zumutbar“ ist?

**) Denn wenn man das Wort „Existenzminimum“ einfach mal nicht als Hülse nimmt, sondern im Wortsinne, dann bedeutet es, dass man ohne diese Summe in unserem Land nicht existieren kann. Also stirbt.

Wie gesagt: Launeverschlechterer schon am frühen Morgen also.
Aber draußen war super Sonne, die Liebste hatte am Wochenende den Garten frühlingsfein gemacht, schon nach drei Jahren Anlauf hatte ich am Samstag zum richtigen Zeitpunkt im Jahr daran gedacht, dass ich so gern ein Pampasgras vorn an der Terrassenecke stehen haben wollte und wir wollen doch auch nicht immer so negativ sein.
Eine Leserinnenzuschrift empfahl mir einen Ersatz für das in einem Nebensatz erwähnte arg fehlende Caramac und ich bin so gerührt überrascht, dass so ein Halbsatz von mir Ihnen eine kleine Mail wert ist und denke, dass doch noch nicht alles verloren ist.

Und trotzdem: Der Tag sonst so übrigens doof, obwohl wir angeeist haben.

Vi ses. Hoffentlich.

Danke fürs Teilhaben und Dabei-sein. Wenn Sie wollen:
Hier können Sie mir ’ne Mark in die virtuelle Kaffeekasse werfen,
Oder – wenn Ihnen Geld zu unpersönlich ist – hier ist meine Wishlist. Sie finden dort formschöne und Freude-spendende Geschenke für wenige oder auch sehr viele Euro.

7.3.2025 Pt. II – ein wunderschöner Abend

Ein Kinoabend mit Freunden und Freunden von Freunden also, so wie damals – was für eine schöne Idee. Gut, dass die Freundin zuerst „Ist Christian sicher, dass er ALS MANN in DEN Film mit kommen will?“ schrieb, das war etwas hmpf, aber mein Gott, wir sind ja keine 14 mehr und es ist 2025, die „Männer in Frauenfilmen“-Sprüche werden schon aufhören. Also mindestens doch, nachdem alle weiblichen Mitglieder der kleinen Reisegruppe ihn einmal in den Gruppenchat geworfen haben, oder?

Aber sonst wie früher, das wird toll. Gut, ein bisschen etwas hat sich schon geändert: Wir haben eine Pandemie hinter uns, in den letzten Wochen ging und geht eine der unangenehmeren Wellen mit grippalen Infekten um; Infekte die alle immer gleich mehrere Wochen raushauen und da nimmt man da halt heute Rücksicht drauf und eine Maske für den Kinoraum mit. Dachte ich.
Boah nee *hust* jetzt langts *hust* auch, nach zwei Wochen auf der Couch *hust* muss ich heute mal raus“ sprach sie, als sie ins Auto einstieg.

Gefolgt von „na, da wird Christian ja DER EINZIGE MANN sein *hust* heut Abend – weißt Du, was Du Dir da angetan hast mit Frauen in einen Frauenfilm gehen?
Ich erwähnte, dass mir Teil eins sehr gut gefallen hat, ich Frau Herfurths Arbeit voller Bewunderung sehr auf dem Schirm habe und ich die Dreharbeiten in den sozialen Medien quasi live begleitet hatte; und dass ich mich sehr vorfreute.
(kurze Pause) „Na ja, Du bist ja auch ’n Lieber, wenn Du Deine Frau begleitest“.
Äh.

Zwischenspiel – ohne wirklich in die Details zu gehen, weil es zu absurd ist: Im Kino stritt ich dann mir der fremden Sitznachbarin über die Armlehne weil ihr mein Vorschlag, sie könne ja aufhören mir ihren Ellbogen in die Rippen zu stecken und wir könnten uns die Lehne zeitlich oder räumlich teilen, zu aggro war. Sie wurde sofort justiziabel beleidigend, erklärte ihrer staunend zuhörenden ca 13-jährigen Tochter, man könne schon an der dummen (FFP)-Maske sehen, dass ich vollkommen bescheuert und von minderer charakterlicher Qualität sei und ich habe das dann nicht eskaliert. Der klügere gibt ja nach, nicht wahr? Und vielleicht wollte sie ihrer Tochter ja auch zeigen, was eine starke Frau so macht.
Auf Basis der an ihr beobachteten Reaktionen zwischen Langeweile-Handy und schenkelklopfender Freude jedoch hat sie den Film dann über Strecken nicht verstanden, fand aber die Szene, als jemand ins Wasser fiel, sehr, sehr lustig.

Der Film selbst: Wie zu erwarten phantastisch, fand ich. Wer sich einigermaßen mit der tief strukturell verankerten Misogynie in unserer Gesellschaft auseinander setzt, kann von keiner einzel-Geschichte überrascht sein. Jede Geschichte, jede Situation war genau so klein, nebenbei oder so groß, allumfassend wie sie tagtäglich passieren und in ihrer brutalen „Ist halt so“-Realität schmerzhaft zum nicht-aushalten sind. Wenn man hin schaut.

Mein Gott, das war eine ganz normale Prostituierte

Was ich sehr, sehr mochte: wie die einzelnen Paare an der ungeheuren Arbeit zu kämpfen hatten, die es mit sich bringt, wenn eine als einzelner daran etwas ändern möchte und nicht nur sofort an die äußeren Strukturen, sondern auch an die eigenen Prägungen stößt. Wie viel Mühe es kostet, wie hoffnungslos es scheint, nach überall hin zu kämpfen – gegen Männer, gegen Frauen, gegen Strukturen und Gewohnheiten. Gegen „Ist halt so“.

Wir sind hier im Team wie eine Familie und hier wird niemand angezeigt! Der hat dir doch nichts getan, der hat dich geküsst, der wollte dir den Einstieg im Team erleichtern! Mein Gott, diese ganze »mee too« Scheiße kann ich nicht mehr ertragen. Kannst ja gehen

Aber auch am Ende, als alle sehr müde auf dem Boden liegen:

Ich bin da nicht gut, ich muss das üben

Und das finde ich einen schönen, ehrlichen Satz eines Mannes; einen Satz der eigene Schwäche akzeptiert und gleichzeitig viel Wille und eine Perspektive aufmacht und ich bin Frau Herfurth dankbar, dass sie den Männern im Film die Chance gab, ihn zu sagen und damit angenommen zu werden.

Als der Film zu Ende war, beschwerte sich die Freundin, der Film sei aber schon jetzt nicht so lustig gewesen wie der erste. Das sei doch etwas schade gewesen und man müsse ja nicht immer so auf die Probleme gucken und ihr Freund sage auch immer, sie sei so wenig fröhlich. Und nach so einem lustigen ersten Teil sei das doch überraschend und vielleicht sogar unfair auch, so vong Erwartungshaltung her. Ich erwähnte, ich habe vorher gelesen und von Plot und Deepness gewusst und keines der Themen sei mir fremd und dann wechselte sie das Thema.

Von einem weiteren Mitglied unserer kleinen Gruppe, mit der ich gestern nach ein paar mal Winken durch Autofenster das erste Mal ein Wort wechselte, hab ich mir dann auf dem Weg nach draußen noch angehört, mein Auto sei scheiße, sie warte lieber auf eine moderne Technologie, so wie Wasserstoff; ach übrigens, sie sei ja Sabine, schön, dass wir auch mal ein Wort sprächen. Wie es mir als Mann in einem Frauenfilm denn jetzt so gegangen sei?

Aber ich hab die Anpassungsstörung, jaja.

(Ergänzung: Die Liebste als Fachfrau und daher im täglichen Einsatz würde gern wissen, ob jemand sich mit aktuellen Konzepten der Jungenarbeit auskennt. Sie fand das im Film etwas mau* und hätte gern mehr wissen)
*) Obwohl ich Frau Herfurth da gute Recherche unterstelle.

Danke fürs Teilhaben und Dabei-sein. Wenn Sie wollen:
Hier können Sie mir ’ne Mark in die virtuelle Kaffeekasse werfen,
Oder – wenn Ihnen Geld zu unpersönlich ist – hier ist meine Wishlist. Sie finden dort formschöne und Freude-spendende Geschenke für wenige oder auch sehr viele Euro.

7.3.2025 – keine Sorge!

Wissen Sie, ich sehe das so: Ich arbeite professionell mit meinem Computer, daher bin ich bereit, auch gutes Geld für meine Hard- und Software auszugeben. Im Umkehrschluss möchte ich auch gerne, dass die dann funktioniert – also wenn ich mir zB eine Maus für über 100,- kaufe, statt für 10,-.
Seit dem letzten OS-Update funktionierte die Software zur Maus nicht mehr. Ich kann nämlich eigentlich pro gerade laufendem Programm bestimmte Funktionen auf die sechs Tasten und zwei Räder der Maus legen und ehrlich gesagt möchte ich nicht mehr ohne. War jetzt aber ohne.
Heute morgen war der Leidensdruck hoch genug, um den Support-Chat zu öffnen. Ich sprach kurz mit dem Roboter und dann kam Rashi M.

Ich glaube, es war R.E.D. – Älter. Härter. Besser. wo Frank Sarah erklärt, sie solle nie in das Auto steigen, wenn die Männer in den mittelgut sitzenden Anzügen sie zum Auto führen und dabei „Wir verstehen Sie; machen Sie sich keine Sorgen“ sagen und deswegen musste ich sehr lachen.
Völlig untypisch für dieses kleine Blog passierte danach aber nur Gutes, die Software für die Maus läuft wieder, ich kann im Zoom wieder mit einer Taste das Mikro ausmachen und im Lightroom oder Photoshop die Pinselgröße mit dem Mausrad ändern und ich liebe es sehr. Beim Download sah ich, dass das letzte Update der Software vom 4.3. war und vielleicht war ja gar nicht mein Leidensdruck verantwortlich, sondern das Universum. Haha, nur Spaß.

Wirklich genervt bin ich allerdings von einem Webhoster, der seine gesamte Mail-Infrastruktur umgestellt hat; bezahlen tun dafür die Kundinnen, denen in irgendeiner FAQ lapidar mitgeteilt wird, dass die alten Konten vermutlich nicht mehr funktionieren und sie halt alles einmal frisch einrichten sollen. Und ich kann nichts weiter tun, als die Menschen, die hier anrufen an den Support dort weiter verweisen und das finden wir alle ein wenig unzufriedenstellend.

Gleich gehts ins Kino. Gerüchten zufolge soll noch ein weiterer Mann anwesend sein.

Zeugs

Eine Lehrerin auf IG liest einen Artikel darüber, dass Arbeitgeber ihre Angestellten kontrollieren und nach Leistung aussieben und hat Fragen. Und Recht.
tantekante auf Insta


Dass Mehmet und Çan häufiger und ausführlicher als Täter in den Medien auftauchen als Markus oder Jörg ist uns allen ja nun aufgefallen – dass das aber nicht daran liegt, dass „Ausländer“ halt prinzipiell gewaltbereiter sind, dass verstehen leider nicht alle. Die Verantwortung der Presse hat ein Medienwissenschaftler untersucht und vielleicht kann man dieses Interview ja mal brauchen.
Ausschnitte bei Insta, Menschen mit Zeit-Abo lesen hier das ganze Interview.

Die Website setzt 1 notwendiges Cookie. Ich nutze Matomo, um zu sehen, welche Artikel Sie interessieren. Matomo ist lokal installiert es werden keine Cookies gesetzt, so dass Sie dort vollkommen anonym bleiben. Externe Dienste werden erst auf Ihre Anforderung genutzt.