Medienkonsum I 2025 (Pt II)

🎧 Tina Dico: The Road
Vinyl. Kein neues Album in dem Sinne, dass dort neue Musik drauf wäre, aber (in Vinyl-Einheiten gerechnet) ein Doppelalbum mit den Songs, mit denen Helgi und Tina Anfang des Jahres ein paar Konzerte gespielt haben und während denen sie die Geschichte ihres Kennenlernens und zueinander-Findens erzählten. Alles fein in den Versionen zu zweit neu aufgenommen, in denen sie die Songs auch auf den Konzerten gespielt haben und das ist – unterstützt vom Sound – sehr, sehr nah dran an den beiden. Als säßen sie Dir auf dem Schoß teilweise. Und sehr schön ist es auch. Ich tät mich trotzdem mal über ein neues Album freuen, aber dafür sind Sie hier ja nicht zuständig.

📺 Phil Collins Face Value (Classic Album)
Dokumentation, auf prime geguckt. Doku über Phil Collins’ erstes 1981er Soloalbum „Face value“ von 2002. Ja nun. Herr Collins ist nunmal einmal der geniale Drummer von Genesis, andererseits aber auch nur der zweitbeste Sänger der Band. Er ist auch der Drummer mit DEM Drum-Break, was wirklich jeder Mensch auf der Welt kennt, aber auch der Komponist von einer Menge übler Disney-Songs.
Folgerichtig fühlte ich mich also auch beim Schauen dieser Doku etwas ambivalent. Sagen wir’s so: Wenn Sie seine Musik mögen oder aber eh – ohne Ansehen des portraitierten Künstlers Musik- / nicht so Gossip-orientierte – Musik-Dokus mögen, dann ruhig mal rein gucken; diese Reihe ist schon nicht verkehrt.

📺 Back In Action
Film, auf netflix geguckt. Cameron Diaz und Jamie Fox sind zwei ehemalige Agenten, die inzwischen ein normales Familienleben führen. Dummerweise haben sie 15 Jahre vorher nicht regulär mit goldener Uhr und Abschiedsfeier gekündigt, sondern sind untergetaucht und jetzt haben ihre damaligen Feinde sie gefunden. Immer im verzweifelten Bemühen, ihren Kindern diese Vergangenheit weiterhin zu verschweigen, schießen und prügeln sich die beiden durch die halbe Welt, um den damals verstecken DINGS* zu besorgen, hinter dem alle her waren und sind. Die Mischung aus Baller-Agentenfilm und Boomer-Eltern vs Gen-Z-Teenie-Kids ist an den meisten Stellen ziemlich unterhaltsam und an manchen aber auch ganz schön cringe. Aber immerhin hat sich Cameron nach zehn Jahren als Wieder-in-Hollywood-Einstiegs-Rolle aus ihren drei Schubladen/Grundkompetenzen eine Rolle mit Draufhauen und nicht eine mit Po-Wackeln ausgesucht. Ich hätte auch einen Schauspiel-Film von ihr gemocht, aber mich hat ja wieder keine gefragt.

*) Sie wissen schon: das vollkommen austauschbar, inhaltlich total egale Dings, um das es in Agentenfilmen immer geht. Gabs da nicht einen Fachbegriff für?

🎧 Bye Bye Brenda: Landmarks
Beim Streaming-Anbieter Ihres Vertrauens. Auf Bye Bye Brenda brachte mich eine IG-Story der Schlagzeugerin Marianne Lewandowski aus Tinas Band und ich weiß von den beiden Frauen exakt gar nichts. Außer dass sie ein unfassbar zeitlos schönes Album mit tollem Songwriting herausgebracht haben, was ich wirklich gut und wirklich lange hören kann. Ein bisschen in der Ecke Anna Ternheim oder First Aid Kit.

🎧 Larkin Poe: Bloom
Beim Streaming Anbieter Ihres Vertrauens. Ich kann nicht genau bestimmen, wann es passiert ist, aber entweder hat sich Country-Musik zu mir bewegt oder ich mich zu Country. Ja, mich hat das genau so überrascht wie Sie. Die beiden Frauen von Larkin Poe liefern auf jeden Fall auch auf ihrem zehntem Album wieder gut ab, irgendwo in der Gitarren-Schnittmenge aus solidem Rock, Country und Blues. Sehr gut hörbar für alle alten weißen Männer, die Clapton damals schon „Tears in Heaven“ übel genommen haben.

📺 Sie hat es verdient
Film, in der ARD-Mediathek geguckt. Eine wütende, kaputte Jugendliche mit ihrem Freund und einer weiteren Mitläuferin entführen eine Mitschülerin, weil es so wirkt, als habe die das perfekte Leben, was ihnen verwehrt ist. Der Film ist in vielen Zeitebenen durcheinander geschnitten und man springt von der Mutter des Mädchens, die die Jugendliche im Gefängnis besucht direkt in ein verstörendes Familien-Abendessen bei der Jugendlichen, von einer geschwänzten Schulstunde der Gang direkt auf den Dachboden, auf dem die drei ihre Mitschülerin gefangen halten und foltern. Die Vorgeschichten kommen nach und nach in Tagebucheinträgen der Jugendlichen ans Licht
Weil sie es verdient hat“ sagt die Jugendliche, als die Mutter sie im Gefängnis nach dem Grund für die Tat fragt.
Das ist alles sehr dicht und alles unfassbar schwer aushaltbar, weil es so gut gefilmt und so gut gespielt ist.
Nichts für Zwischendurch; gut, es gesehen zu haben.

📺 37° Leben: Tradwifes
Doku in der Reihe 37° Leben über Tradwifes, in der ZDF Mediathek. Es kommen zu Wort eine Tradwife-Influencerin, eine weitere Tradwife und eine Feministin, die erklärt, was an dem „Trend“ gefährlich ist. Die eine hat Fakten und Untersuchungen und Studien, die beiden anderen so ein Gefühl, alles steht unkommentiert nebeneinander. Womit ich nichts gegen Frauen gesagt habe, die gern „zu Hause bleiben wollen und sich für ihren Mann schön machen“, wie sie es selbst nennen – die sollen ihre Fehler mal selbst machen. Was mich aufregt ist, dass beide mit einem riesigen Strohmann argumentieren, warum sie „halt traditionell“ leben mögen und dem einfach nichts enggegen steht. Keine Nachfrage, keine Einordnung, nichts und ich frage ich, was für einen Auftrag Medien eigentlich noch so für sich sehen.

Sie suchen noch mehr kurzweilige Unterhaltung? Hier finden Sie alle Film-und Serienbesprechungen.

30.1.2025 – mind the gap

(Tag 10)

Mies geschlafen. Mag daran liegen, dass ich gestern Abend eine lange und unerfreuliche Geschichte darüber gehört habe, wie schnell durch man-weiss-es-nicht während einer geplanten OP aus einem prinzipiell gesunden Menschen ein ziemlich in der Lebensqualität eingeschränkter Mensch werden kann. Und daran, dass ich nebenbei natürlich wie immer im Januar ibes gucken, wo lustige OPs zur vermeintlichen Verschönerung an der Tagesordnung sind. Und daran, dass durch die von mir am Rande beobachtete Tattoo-Szene vor ein paar Tagen der tragische Fall eines Menschen ging, der unbedingt ein großes Rücken-Tattoo wollte, aber Angst vor den Schmerzen hatte. Tja, „dann lass es“ funktioniert für mich als einzige logische Reaktion, aber er wählte die vom Studio fahrlässigerweise angebotene Vollnarkose und jetzt hat er zwar ein halbes Rückentattoo aber ist tot.
Da ist ein Fehler im System, den ich nicht gut übersehen kann; geschweige denn kitten.

Aber aproposFehler im System“: Aus zufälligen Gründen mit der Liebsten über den riesigen Gap gegblickt, der zwischen der neurodivergenten „Community“ und deren Erkenntnisstand und dem Erkenntnisstand der meisten Ärztinnen und dem der meisten Lehrerinnen klafft.
Dabei auf diesen (gar nicht so) lustigen Gedanken gekommen: Die meisten neurodivergenten Menschen, die ich kenne, stecken viel Energie darein zu verstehen, wie die Welt funktioniert. Aufgabe einer Lehrkraft ist es, neurodivergenten Kindern das Leben zusamen mit anderen Menschen leichter möglich zu machen – in dem sie ihnen zB die Regeln erklären (und auf das Einhalten pochen).
Ja, alles etwas vereinfacht, aber sie verstehen, was ich meine.
Klingt nach einer supi Situation (die eine will lernen, die andere beibringen) – also wo ist das Problem? Idee: Da, wo die neurotypischen sich nicht an ihre eigenen Regeln halten?
Der Gedanke ist ziemlich rough formuliert und garantiert nicht neu, aber vielleicht könnte man daraus einen Argumentationstrang entwickeln, der Lehrerinnen schult. Naja, oder vielleicht auch nicht, denn er würde ja Reflexion und Selbstkritik benötigen.
*Geht seufzend ab*

Heute viel Schreibtisch mit ein paar Telefonaten; wir stellten in einem davon fest, dass das Jahr jetzt arbeitstechnisch wohl richtig losgeht. Bei uns beiden melden sich jetzt Menschen und werfen mit Arbeit und das ist ja auch fein so.

(Werbung für Werbung) Drüben im Fotoblog habe ich über das letztens erwähnte Fotobuch geschrieben – die Kurzfassung ist: Schon sehr geil. Und die Langfassung mit Bildern von den Bildern gibts drüben.

Zeugs

Heute überwies mir jemand unbekanntes unverlangt 100,- auf PayPal („für eine Wasserpumpe“). Ich kannte sie nicht, ich habe keine Wasserpumpe verkauft – also hab ich kurz gegoogelt:

Bei PayPal hat eine unbekannte Person Geld gezahlt und bittet um Rückzahlung per „Freunde und Familie“? Achtung: Das könnte ein Betrugsversuch sein. Nutzen Sie stattdessen die Option „Rückzahlung senden“. Wir erklären warum und wie das geht.

verbraucherzentrale.de:
Geld von Unbekannt bei PayPal erhalten? Möglicher Betrugsversuch!

Frau Meike schreibt über Männer und wie sie sich (wir uns) haben einlullen lassen vom Versprechen auf unbeschränkten Erfolg (oder wenigstens das Eckbüro und den Parkplatz in der ersten Reihe), und deswegen Feminismus bekämpfen während Vernunft, Logik und Beobachtung doch zeigen, dass disen Erfolg nur ganz, ganz wenige erreichen werden und alle anderen darunter böse leiden.
Und sie fragt, vollkommen zu Recht: Warum?
Gehen Sie doch fix rüber und lesen …

Warum kämpfen so viele Männer lieber gegen den Feminismus als gegen ein menschenfeindliches System, unter dem sie selbst leiden?
[…]
Die Zivilisation, in der wir leben, ist besitzzentriert, […] Das Streben nach Leistung und Wohlstand wird zum wichtigsten Lebensinhalt. […] Dummerweise ist dieser Zivilisation inhärent, dass Reichtum und Macht gar nicht für einen größeren Anteil Menschen vorgesehen sind. Im Gegenteil. Wie in allen steilhierarchischen Systemen liegt die Macht in den Händen einer winzig kleinen Zahl von Menschen,

Meike Stoverock:
Der Mann ist dem Mann ein Wolf

… und dann ergänze ich zwei in my humble opinion nicht unwichtige Punkte:
Gewohnheiten sind mächtig und können fast nur durchbrochen werden, wenn man eine Idee eines „Danachs“ hat.
Und in der Zwischenzeit kriegt man als Mann vom Maskulinismus kräftig aufs Maul – da kann Mann schon mal Angst vor haben.

Danke fürs Teilhaben und Dabei-sein. Wenn Sie wollen:
Hier können Sie mir ’ne Mark in die virtuelle Kaffeekasse werfen,
Oder – wenn Ihnen Geld zu unpersönlich ist – hier ist meine Wishlist. Sie finden dort formschöne und Freude-spendende Geschenke für wenige oder auch sehr viele Euro.

29.1.2025 – Oppa parkt

(Tag 9)

Liebe Kinder, früher, da konnte man sein Auto auf einen Parkplatz stellen. Am Rande des Parkplatzes, da stand eine Maschine, da warf man Geld rein und es kam ein Zettel raus, den man hinter die Windschutzscheibe legte und damit hatte man das Parken bezahlt. Das war schon sehr modern, denn ganz früher, da stand an jedem Stellplatz eine Säule mit einem Dings aus sehr schönem Stahl obendrauf und da steckte man eine Münze rein und dann zählte das Dings die Zeit runter.
Überschritt man die so gebuchte Parkzeit, dann kam eine sogenannte Politesse vorbei und notierte das Kennzeichen und schickte einem ein sogenanntes Knöllchen über fünf oder auch zehn Mark.

Ich weiß, Ihr seid das heute anders gewohnt und findet es normal, dass Ihr mit dem Befahren des Parkplatzes automatisch einen Vertrag eingeht, der es einem externen Anbieter – der sicher nur die besten Absichten bei der Erstellung von individuellen Parkraumkonzepten hat – erlaubt, von Euch bei Überschreiten der Parkzeit eine Vertragsstrafe von 35 Euro zu fordern.
Ich aber war heute kurz wütend. Dass ein Mitbewerber am Markt sich „Fair Parken“ nennt, machte es nicht besser und beim Suchen schlug Google mir als erstes die Ergänzung „Widerspruch“ vor. Ich klickte beherzt mal drauf und für den Fall, dass Sie auch interessiert sind, stieß ich hier drauf. War mir alles klar, was da stand – aber ich war trotzdem kurz wütend.

Mir ist übrigens vollkommen klar, dass ich hier gerade unzulässig Äpfel mit Birnen und öffentlichen Parkraum mit einem Supermarktparkplatz vergleiche, aber heute fühle ich mich alt und muss mit dem Krückstock fuchteln.


Was anderes: Ich habe in meinem Leben sicher schon mal doof, aber noch nie taktisch gewählt. Aktuell habe ich aber das Gefühl, ich müsste das überdenken – wusste aber bis gestern noch nicht so richtig, wie. Die Krautreporter haben mir da geholfen und einen Ratgeber mit Zahlenspielchen und Wahrscheinlichkeiten zusammengestellt:

Lea Schönborn auf krautreporter.de: Das musst du wählen, um Merz als Kanzler zu verhindern

Darüber hinaus waren wir heute seit Beginn der Magenschmerzen vor diversen Wochen das erste mal mittags essen und ich habe mehr als einen Tee zu mir genommen und prima vertragen. Ich bin sehr happy darob.
Außerdem haben wir da eine alte Freundin getroffen, die mich direkt ansprach, die gefürchtete Frage nach „was kostet denn eigentlich eine Homepage, Christian?“ fragte und sich melden will. Und wird, da bin ich sicher, und das macht mich auch sehr froh.

Vi ses. Hoffentlich.

Haben Sie Fragen?

Sie haben Fragen? Sie wünschen sich ein Thema, über das ich mal bloggen soll?
Schreiben Sie’s auf!

Alle bisherigen Antworten finden Sie übrigens hier.

28.1.2025 – remembrance day 26.1.

(Tag 8)

Heute ist der 28. aber ich muss noch etwas nachholen, denn zwischen dem 25. und heute war ja der 26.1. und der ist auf eine seltsame Art ein Tag, an dem in meinem Leben viel geschah. Zum Beispiel war es der 26.1. vor 37 Jahren, an dem mir S. einen Korb gab – den ersten meines Lebens, direkt folgend auf den ersten Anbahnungsversuch meines Lebens.
Was mich dazu nötigte, das erste Mal in meinem Leben eine Strategie für den Umgang mit dieser Zurückweisung zu suchen. Zum Glück wurde ich später am Abend noch abgeholt und die Party, auf der das alles geschah, war eh recht unter Beobachtung und so war Alkohol keine Lösung und im lächelnden Rückblick-Moment dieses Jahr habe ich gedacht: Vielleicht habe ich einfach im Gegensatz zu vielen Männern meines Alters unfassbar Glück gehabt, dass ich schon beim ersten mal einen anderen Umgang finden musste und weder in Aggression noch in Suff gleiten konnte und stattdessen a) meine Trauer spürte und b) aushielt.
Und c) später zu Hause Rocky guckte und deswegen für immer in meinem Kopf „Eye Of The Tiger“ mit Liebeskummer verknüpft ist – aber das ist vermutlich höchstens anekdotisch amüsant.

S. und ich waren übrigens später Freunde und ich lernte ein ernst gemeintes c), nämlich, dass es sich lohnt, sich gut zu benehmen und ein guter Freund zu sein, auch wenn jemand nicht „mit einem gehen“ will.

Zwei Jahre später – im gleichen Partykeller übrigens, fünf Meter weiter auf der Treppe und nicht auf dem Sofa – knutschte ich das erste Mal mit H. Eigentlich war schon vorher alles klar gewesen, sogar das Wort Liebe war gefallen, aber wir hatten etwas gebraucht, weil wir eigentlich den gesamten Kennenlern- und Anbahnungsverlauf über Zettelchen im Geschichtsunterricht hinter uns gebracht hatten – und da hatte unser Abstand ja immer ein paar Meter betragen, so dass wir dann erst vorsichtig zur Nähe überzugehen üben mussten. Damals war ja auch noch niemand aus online-Beziehungen geübt.

Noch ein Jahr später stand ich – immerhin auf einer anderen Party in einem anderen Raum – das erste mal knutschend mit B. mitten auf der Tanzfläche und bevor ich total abgleite, wissen Sie jetzt zumindest, wieso ich vor etwas mehr als einem Jahr grinsend beschloss, dass der 26.1. doch ein prima Veröffentlichungsdatum für mein erstes veröffentlichtes Album Dance & Trance Music wäre.
Ein Jahr also ist das her; ein Jahr, in dem ich dann eher ungeplant viel über mich und vollkommen ungeplant und unerwartet wieder mal etwas über Menschen lernte. Zum Beispiel über Internetdienste und ihre vollkommen unreflektierte Benutzung, selbst wenn sie der letzte Dreck sind aber shiny genug glänzen – und wo die Schwellen liegen, bis diese eigene Bequemlichkeit überwunden werden kann.
Zum Beispiel über die Schwierigkeiten, die Menschen haben, etwas anzuerkennen, wenn es ein bisschen neben der Norm ist – wer auch immer diese Norm definiert. Oder die Schwierigkeiten, die Menschen haben, zB über Musik zu sprechen, wenn sie ihnen nicht gefällt (niemand muss meine seltsames elektronisches Geblubber gefallen, aber es nimmt einen so großen Teil meines Lebens ein, dass ich bei einem Kaffeetrinken davon zumindest gern mal erzählen würde, ohne dass mein Gegenüber hektisch das Thema wechselt)

Mary Spender – eine britische Künstlerin, die sehr offen über ihre Arbeit als Musikerin in dieser modernen Zeit und dabei auch über den Struggle, den sie so erlebt, auf YT berichtet – hat in einem ihrer Videos mal sinngemäß sowas gesagt wie: Du brauchst als Künstlerin drei Schichten von Leuten um Dich herum: Freunde, Fans und Zuhörer. Zuhörer sind random und kommen und gehen, Fans sind super, aber unter Umständen auch sehr kritisch, aber Freunde, die sind direkt um Dich herum. Und deren forkin’ Job ist es, bedingungslos alles zu feiern was Du tust – weil sie die Arbeit feiern und nicht das Produkt und Dich dabei empowern und schützen vor der Kritik die eh gnadenlos wie nichts bei Dir ankommen wird. Und weil sie dich damit am Laufen halten und Dir den Raum zum Atmen geben, in dem Du überhaupt Künstlerin sein kannst.
Diese Freunde zu finden ist am schwersten, hat sie in meiner Erinnerung auch gesagt – aber vielleicht erinnere ich mich da falsch und das ist nur meine eigene Ergänzung nach einem Jahr.

Eigentlich hatte ich übrigens geplant, den Nachfolger Circle & Square auch wieder am 26.1. zu veröffentlichen, aber das hat nicht ganz geklappt. Aber Sie wissen jetzt schon mal es aussehen wird.

Vi ses. Hoffentlich.


Ach ja: Spätestens beim dritten mal fand ich das auch wirklich seltsam, dass es schon wieder an diesem Datum geschah. Danach habe ich aber auch andere Daten als geeignet zum ersten Knutschen kennen gelernt.

Sie lesen abseits des üblichen Tagebuchblog-Betriebs auch gern mal so eine Geschichte? Sie möchten sich bedanken? Hier steht die Kaffeekasse und wenn Sie finden, Geld riecht unangenehm, dann freue ich mich auch über Überraschungspost von der Wishlist.

25.1.2025

(Tag 5)

Alltag und so
Ohne Magenschmerzen aufgewacht, das erste mal seit Wochen. An der Weltlage kanns kaum liegen, oder?
Danke Ihnen by the way für viele Rückmeldungen der verschiedensten Art und auf den verschiedensten Kanälen zum Artikel gestern.

Den Tag über an dem Punkt angekommen, wo ich nur noch einen kleinen Text schreiben und die Site resposive machen muss und dann kann sie endlich online, meine neue Website. Abgesehen davon, dass es mehr Arbeit war als ich gedacht hatte und ich dummerweise wenig anderes denken kann, hat mir diese kleine Retrospektive einen sehr angenehmen kleinen Selbstbewusstseins-Schub gegeben. Ich glaube, die neue Site kommt ziemlich bold daher und ich mag das.

Überlegt, ob ich nochmal ein paar Menschen anch ein paar netten Worten frage. Ich hasse es inbrünstig, das tun zu müssen, aber es hilft meinem SEO-Plan leider doch ein Stückchen. Aber es fühlt sich immer an wie „Und? Wie war ich, Schatz? »Gut«, will ich hören!

Sonst: Die Boxen wieder mal eingemessen – erstens sind sie inzwischen eine gute Anzahl an Stunden gelaufen und zweitens hatte ich die Spikes wieder gefunden, die ich irgendwann mal bestellt hatte. Und drunter geschraubt.
Sieht mindestens schon mal viel nerdiger aus. Aber: Wir befinden uns eindeutig im esotherisch-musikalischen Spektrum, aber ich finde, sie klingen noch besser.

Nachmittags lang im Café Polestar lang über die Welt im allgemeinen gesprochen und darüber was jetzt so unser Platz darin ist – und wie wir an diesen Platz kommen können.

Der KI gesagt, ich hätte gern ein Bild aus der Froschperspektive. Wie gesagt: Keine Angst vor KI, nur vor Menschen.


Falsch verstandene Digitalisierung:
Ich bekam eine E-Mail, die mich erinnerte, dass ich am Montag einen Arzt-Termin habe. So weit so gut. Leider kein einziger Hinweis darauf, bei welchem Arzt und nur mal angenommen, ich wäre bei mehreren Ärztinnen in Behandlung, dann verlöre die Mail damit schon etwas an Wert.
In der Mail ein Button, um DEN TERMIN ZU BEARBEITEN ODER ZU LÖSCHEN oder (in sehr-Kleinschrift) „Details anzusehen“. Die Formulierung und Formatierung ungeschickt gefunden, trotzdem beherzt drauf gedrückt. Als Legitimation mein Geburtsdatum eingeben müssen. Hahaha, das kennt ja nun wirklich niemand.


Corona ist ja nun wirklich vorbei, Christian

Chronische Müdigkeit und Belastungsintoleranz, kognitive Beschwerden und eine erhebliche Einschränkung von Arbeitsfähigkeit und Lebensqualität: Zwei Drittel der am Post Covid-Syndrom leidenden Patient*innen haben sich im zweiten Jahr ihrer Erkrankung kaum erholt. Das sind die Befunde einer groß angelegten, baden-württembergischen Langzeitstudie über das Leiden nach einer Corona-Infektion.

Uniklinik Freiburg
auf IG

In der Studie wurde deutlich, dass sich mehr als zwei Drittel der Patient*innen im zweiten Jahr nach ihrer Erkrankung kaum erholt hatten und sie weiterhin in ihrer gesundheitsbezogenen Lebensqualität und ihrer Arbeitsfähigkeit eingeschränkt sind. Im Vergleich zu Kontrollpersonen waren funktionelle Parameter verschlechtert, also zum Beispiel die Handgreifkraft, der maximale Sauerstoffverbrauch bei Belastung und die Atemeffizienz sowie Ergebnisse bei neurokognitiven Testreihen. […] Trotz dieser objektiven Anzeichen von verminderter körperlicher Leistungsfähigkeit und kognitiven Defiziten zeigten beinahe alle Laboruntersuchungen der klinischen Routine keine pathologischen Befunde. […] Dies sei ein weiteres wichtiges Ergebnis der Untersuchung, betonen die Autorinnen und Autoren. Für eine fundierte medizinische Beurteilung seien Belastungstests im Bereich Herz-Lunge, Muskel- und Nervensystem erforderlich. […]„Die Diskrepanz zwischen den funktionellen Testergebnissen, dem subjektiven Leiden der Patienten und den vielen unauffälligen Routine-Laborparametern legen nahe, dass wir in einer anderen Richtung nach den pathophysiologischen Ursachen suchen müssen“, bemerkt Erstautor Dr. Raphael Peter vom Institut für Epidemiologie und Medizinische Biometrie der Universität Ulm

Aus der Pressemeldung zur Studie

Haben Sie (endlich mal) eigentlich Fragen?
Vi ses. Hoffentlich.

Sie haben Fragen? Sie wünschen sich ein Thema, über das ich mal bloggen soll?
Schreiben Sie’s auf!

Alle bisherigen Antworten finden Sie übrigens hier.

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