23.11.2024 – das Rödelheim-Konzept

Weil ich eh hauptsächlich kränklich auf der Couch herum gesessen habe, möchte ich kurz bei Maximilian anlegen, der durch seine Stadt läuft und beobachtet, wie die Menschen damit umgehen, dass sie selbst an allen Ecken und Enden fehlen.

Maximilian hat wie immer ja vollkommen Recht: Es fehlt überall wer und eigentlich ist für mich nur noch interessant, wie die einzelnen damit umgehen. Meine Hausarztpraxis lebt zB nach dem Motto „Wie man in die Praxis hienin ruft, so schallt es hinaus“. Da ich generell versuche, zu Dienstleistern erst einmal so freundlich es eben geht zu sein, habe ich das lange nicht mitbekommen und hielt einfach alle da für extrem freundlich. Als sie aber letztens mit beeindruckender Gründlichkeit zu zweit den Typen zusammen falteten, der an diesem Schild mit der Bitte um Privatsphäre und Abstand einfach vorbei marschierte – weil – Achtung! – da seiner Meinung nach nicht freundlich genug um eben diesen Abstand gebeten wurde, da begriff ich. Naja, mir ists egal.

Beim Neurologen greift man hingegen zur bewährten Kommunikationsmethode „wenn alle doof zu uns sind, dann rotten wir uns zusammen und bemitleiden uns und sind doof zu allen
Das erste Mal hatte die Hausärztin gemeint, es sei dringend. Hatte das auch auf die Überweisung geschrieben und mich in das Nofall-Termin-System geschickt. Leider hatte sie auf dem Schein etwas falsch formuliert und ich durfte zwar ins Sprechzimmer, aber nur um mir 20 Minuten lang anzuhören, warum ich jetzt heute nicht dran käme.
Nachdem ich dann zwei Wochen lang versucht hatte anzurufen, rechnete ich aus, dass hinfahren schneller gehen müsste. Fuhr die halbe Stunde hin, ging rein, es war leer, ich bekam einen Termin und fuhr wieder. Allerdings nicht, ohne mir ungefragt anhören zu müssen, dass sie ja nicht ans Telefon gehen könne! Allein heute Morgen waren es 450 Anrufe auf dem AB*; da gingen sie einfach gar nicht mehr dran.
Als ich dann zum Termin da war, war die offene Sprechstunde seit zwei Minuten beendet. Dann klingelte es; schemenhaft konnte man eine UPS-Uniform durch die Milchglastür erahnen. Interessierte die MFA aber nicht, sie nutzte das Klingeln für ein Wartezimmer-Publikums-laut vorgetragenes Gejammer, dass SCHON WIEDER jemand außerhalb der Zeiten klingele – ob denn NIEMAND MEHR in der Lage wäre ein Praxisschild zu lesen; außerdem waren ja heute schon wieder 450 Anrufe auf dem AB.
Der UPS-Mann sah und hörte das und uns durch die Scheibe, klingelte wieder, klopfte auch, rief „Ihr Paket!“ Logisch.
Welch Unverschämtheit, außerhalb der Sprechstunde die Bestellungen zu bringen“ rief sie zur Kollegin nach hinten und ließ ihn dann doch ein. Machte ihn zur Sau, er sie auch, er schmiss das Paket mitten in den Weg auf den Boden, sie motzte darüber und ging. Das Paket blieb liegen.

So sehr ich das irgendwie verstehen kann, so sehr halte ich die Idee meiner Hausarztpraxis für nachhaltiger. So insgesamt gesehen.

*) Dieser AB wird dann über den Tag immer mal wieder in Zimmerlautsärke abgehört. Datenschutz, Schmatenschutz – wenn ich da noch ein bis zwei Stunden warte, kenne ich alle Patienten und ihre Diagnosen und Medikationen.

Die Liebste hat etwas entdeckt, was sich Lasagnesuppe nennt und nichts, aber auch gar nichts kann daran falsch sein. Vi ses!

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22.11.2024

Was war das ein feiner Abend. Einstimmiges „das machen wir aber nochmal“ am Ende.

Sie müssen saugen, wenn ich weg bin – nicht bevor ich komme“, lacht die Schornsteinfegerin, als ich hinter der Glas-Haustür sauge und sie deswegen nicht klingeln höre – sie dann aber draußen stehen sehe. Sie hat so unfassbar Recht, dass ich nur lachen kann.
Als ich frage, ob sie eigentlich noch viel auf die Dächer muss oder wie bei uns einfach weit oben im haus eine Klappe im Kamin ist, meint sie „so halbe-halbe“ „Und bei dem Wetter?“ frage ich entgeistert mit Blick auf die vereisten Dächer „… muss ich mich halt festhalten“ beendet sie den Satz. Naja, vermutlich muss man für den Job eh einigermaßen cool sein.

Die Adresse in den Niederlanden in den Google-Suchschlitz getippt und geschaut, wo ich dann hinfahren werde. Und dann auf StreetView umgeschaltet. Ja, das ist exakt der Ort, wo man im Kino „geh da nicht hin!“ ruft, wenn der Nebendarsteller in so eine Straße einbiegt. Und dann muss ich „einfach bei Dingsbums klingeln“. Ich freu mich so. Aber ich werde sicherheitshalber kein rotes Shirt anziehen.
Ach, ich hab ja gar keins.

Am Schreibtisch den nicht-mal-OnePager fertig gemacht und an die Kundin geschickt. Sie hat natürlich vorher Vorschau-Bilder bekommen und für gut befunden – und meist freuen sich Menschen, egal ob totale Laiin oder Dekaden-lang erfahrener Grafik sehr, wenn das dann im Browser plötzlich lebt.

Schlappe drei Stunden hat mich dieses ZenColor-Bild gekostet. Super Ablenkung mit Tunnel-Potential. Can recommend. Gibts hier

Am Musik-Schreibtisch ein neues PlugIn installiert und breit gegrinst. So sehr ich es hasse, wenn Menschen sich von AI ihre Mails schreiben oder ihre Kinderbücher illustrieren lassen, so sehr freue ich mich, wenn Algorithmen sehr spezifisch auf kleine Probleme losgelassen werden und da gute Lösungen erzeugen. In diesem Fall Resonanzfrequenzen aus einem aufgenommenen Instrument heraus zu filtern.
Die meisten Instrumente, vor allem wenn sie in einem Raum aufgenommen werden erzeugen solche Frequenzen, die man nicht bewusst hört, die aber im Gesamtbild irgendwie stören. Sie sind nicht ganz leicht zu finden und herauszufiltern und warum soll das nicht eine Software für mich tun?

Auf der anderen Seite bekomme ich eine Software vorgeschlagen, die mir das Denken bei der Zeiterfassung durch kluge Automatismen nehmen soll. Die Entwickler haben sich gedacht: Wir schauen einfach, welche Software benutzt wird und für jedes Programm erstellen wir einen Zeiteintrag. Man erinnert sich zwar abends nicht mehr, was man alles gemacht hat, aber man wird ja wohl noch erinnern, was in Word und was im Photoshop passiert ist.
Vollkommen an meiner Realität vorbei. Wenn ich entwickle, dann ist der Editor und der Browser geöffnet, parallel meist Sketch, wenn ich selbst gestaltet habe, sonst der Acrobat und Photoshop mit dem gleichen PDF mit der Vorlage. Ich hatte kurz überlegt, was dieser wunder-Tracker damit macht, wenn ich im Sekundentakt wechsle, aber das wars mir dann doch nicht wert.
Ich verstehe auch nicht, wie man auf so eine Idee kommen kann – ein Computer gewinnt doch erst durch die Zusammenarbeit von verschiedenen Programmen seine unendlichen Möglichkeiten?
Naja: Klicken und wischen.

Vi ses!

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21.11.2024 – Kintsugi

Kintsugi (japanisch 金継ぎ „Goldverbindung, -flicken“) … ist eine traditionelle japanische Reparaturmethode für Keramik. Keramik- oder Porzellanbruchstücke werden mit Urushi-Lack geklebt, [in den] feinstes Pulvergold oder andere Metalle wie Silber und Platin eingestreut werden.
[…] Vor dem Hintergrund des sich stärker verbreitenden Zen-Buddhismus entwickelte sich im Japan des 16. Jahrhunderts … ein neues ästhetisches Prinzip – Wabi Sabi. […] Die Einfachheit und die Wertschätzung der Fehlerhaftigkeit stehen im Zentrum dieser Anschauung. Vor diesem Hintergrund entwickelte sich Kintsugi – die Goldverbindung, die den Makel hervorhebt.

… so weiß es die Wikipedia.
Ich weiß hingegen seit ein paar Jahren, dass ich zu viel Zeit meines Lebens in Gesellschaft mit und Abhängigkeit von einem Menschen verbracht habe, dessen einzige Möglichkeit, emotional zu überleben es ist, die Persönlichkeiten der Menschen um ihn herum zu brechen. Er war bei mir nicht erfolgreich, aber unbeschadet bin ich ja nun einmal auch nicht da raus gekommen und ich habe viel Zeit damit verbracht, diese Brüche – die ich lang nicht einmal kannte – zu kitten.
Aus Gründen, die ich jetzt wohl nicht mehr erklären muss, habe ich eine tiefe Faszination für Kintsugi.

Dann stieß ich auf Instagram auf die Tattoo-Artist Sanne Vaghi, deren organische Linien in der Haut ihrer Kundinnen für mich die perfekte Umsetzung von Kintsugi auf einem menschlichen Körper darstellen. Ich wollte dieses Symbol meiner Heilung in der Haut tragen, so, so sehr.
Es gingen viele Mails hin und her. Sie arbeitet in Berlin und ich beschloss – vermutlich gegen jede Vernunft – dass mein alter Berlin-Fluch* diesmal bestimmt nicht greift!!einself1!, es gingen noch ein paar Mails hin und her und plötzlich tat sich die Möglichkeit auf, statt nach Berlin nach Den Haag zu kommen – und die Niederlande und ich, wir können ja bekanntermaßen sehr gut miteinander.
Ich habe das als Zeichen genommen und heute Morgen eine Anzahlung überwiesen. Noch dieses Jahr bekomme ich meine Linien in den Arm und ich bin sehr, sehr aufgeregt und sehr vorfreudig.

Da fällt mir gerade ein: Wie gut, dass ich die Blutverdünner wieder absetzen durfte …

*) Ich habe in meinem Leben bis jetzt neun mal versucht, nach Berlin zu kommen. Konferenzen, Konzerte, Menschen – egal: Sieben mal hat’s nicht geklappt und ich bin nicht abergläubisch, aber diese Stadt und ich passen offensichtlich nicht zueinander.


Ebenfalls heute Morgen kam eine Mail von der wunderbaren Synje Norland. Die hat nach vielen Stolpersteinen und Widerständen an den überraschendsten Stellen heute den Download-Link für ihre EP verschicken können, auf der sie Gedichte von Theodor Storm vertont. Zum Glück genügend Menschen und ich haben das ge-crowd-fundet und in einem Anfall spontaner Begeisterung mag es sein, dass ich eine ziemlich uncoole Nachricht verschickte.

Ich habe leider aktuell keine Möglichkeit, irgendetwas zu verlinken, aber ich sags mal so: Wenn ich Veranstalterin wäre, also ich würde ja versuchen, Synje mal zu mir ins Haus zu bekommen.

Schreibtisch: unspektakulär. Ein Team von Menschen kennengelernt, mit denen ich irgendwie schon seit ein paar Wochen zusammen gearbeitet habe und auch noch weiter zusammen arbeiten werde. Wir haben einen guten Stand, wir machen weiter. Nice.
Der nicht-mal-wirklich OnePager ist quasi fertig. Ebenfalls nice.

Eine Bassdrum doch wieder etwas lauter gemacht. Es macht aktuell wieder so viel Freude, an diesen Details zu schrauben.


Gleich werde ich mit jemanden essen gehen, mit der ich vor knapp 30 Jahren mal eine Woche im Urlaub war (in einer Gruppe zu zwölft), die ich aber damals vorher nicht kannte und hinterher nie mehr gesehen habe. Ich habe die vage Idee, dass sie ein sehr, sehr feiner Mensch war und ist und ich das damals nicht genug schätzen konnte – und freue mich sehr über einen sehr zufällig möglichen zweiten Anlauf.
Cross your fingers!

Vi ses!

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Oder – wenn Ihnen Geld zu unpersönlich ist – hier ist meine Wishlist. Sie finden dort formschöne und Freude-spendende Geschenke für wenige oder auch sehr viele Euro.

20.11.2024 – mostly harmless

Zwischen 9:10 Uhr und 13:25 wollte FedEx ein Paket bringen, um elf stand ein eher wichtiger Zoom im Kalender und meine Vermutung war logischerweise, dass es exakt um fünf nach elf klingeln würde. Aber Glück gehabt, alle Ereignisse des Tages reihten sich brav auf wie auf eine Girlande.

Erst klingelte ein hektisches FedEx-Männchen und brachte das, Verzeihung, die Pakete. Vor ein paar Wochen hatten wir in einem Anfall von „auch mal was gönnen und der Couchtisch war schließlich schon eine Stunde nach dem Kauf scheiße“-Konsum-Eskapismus bei Tylko so lange an einem Regal herum konfiguriert, bis es ein Couchtisch wurde. Also erst haben wir natürlich die gängigen anderen Möglichkeiten durchgeschaut, aber wissen Sie, wie viele unfassbar hässliche Couchtische es gibt?
Ich erinnerte mich plötzlich wieder sehr deutlich, warum wir in unserer ersten gemeinsamen Wohnung drei Jahre lang im Wohnzimmer die letzte unausgepackte Umzugskiste mit einem Brett darauf stehen hatten – ein Provisorium, das natürlich abends am Umzugstag entstanden war, als die Kraft alle war, aber die Lieferpizza irgendwo draufgestellt werden musste.
Morgen wird gebaut und dann ahben wir einen Couchtisch mit Schubladen und Fächern, ohne Poco-Charme und stabil genug, um beim nächsten Erdbeben darunter kriechen zu können.

Dann der Zoom. Kundin sehr zufrieden, gute Stimmung, viele weitere Ideen entstanden; insgesamt anderthalb Stunden, die mir wieder bewiesen, dass man gute Projekte nicht immer nur per E-Mail abwickeln kann. Also man kann schon, aber dann entgehen einem vermutlich eine Menge gute Ideen.

Dann konzentriert hingesetzt und eine Mini-Site von Null auf schon-sehr-ansehbar gebracht. Das wird ein OnePager, nein, eigentlich fast noch weniger als ein OnePager, denn es wird auf den meisten Rechner nicht einmal etwas zu scrollen geben. Ganz anders als die meisten Sites, die man so sieht und ich freu’ mich sehr drauf.

Das war alles sehr unspektakulär, aber wer würde etwas gegen unspektakulär haben? Ich nicht.

Abends auf dem großen Bildschirm gegenüber der Couch: Raus aufs Land in der ARD-Mediathek. Falls Sie’s auch gucken/geguckt haben wäre ich sehr an Austausch interessiert.
Vi ses!

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19.11.2024 – black holes

Eine der lustigsten Verwirrungen, die mein Kopf so produzieren kann, ist die totale Fixierung auf ein bestimmtes Ereignis: Wenn ich etwas aufregendes/freudiges/großes/anstrengendes vor mir habe, dann kann mein Kopf exakt bis dorthin denken und alles danach ist nicht mehr existent, quasi ein schwarzes Loch, in das ich nicht hinein sehen kann. (Ich hab das allerdings auch schon von vielen Menschen gehört – geht’s Ihnen auch so?)
Vollkommen logischerweise war ich heute morgen maximal verwirrt und bar jeder Ahnung, was ich wohl so vor hätte oder was in Inbox oder ToDo-Liste stehen könnte. Auf gestern hatte ich mich schließlich sowohl gefreut als auch eine Ahnung gehabt, dass es eventuell etwas anstrengender sein könnte.

Also Inbox-Sichten und die bedrohliche 127 auf eine realistische 9 herunter kürzen, den AB abhören, mich wundern was Menschen treibt, die mir am Freitagnachmittag nach 8 Wochen endlich die im September „total wichtigen“ Fotos schicken und Montagvormittags schon telefonisch nachfassen, weil sie sich doch „ein wenig wundern“, dass die Änderungen noch nicht online sind. Prioritäten gesetzt und mich erstmal um die Menschen gekümmert, die unter meiner letzten Krankheitsphase gelitten haben.
Kleinkram abgearbeitet und die 9 auf 3 herunter gekürzt. Zufrieden geguckt.
Eine Bassdrum leiser und den Attack eines Fender Rhodes weicher gemacht. Zufrieden geguckt. Dann das Rhodes in den Offbeat geschoben und noch viel zufriedener geguckt.
Die Teile des Dauerregens, die trotz unserer Baumaßnahmen im Sommer immer noch lieber aufs Parkett tropfen, statt draußen zu bleiben, unzufrieden angeguckt.

Viel darüber nachgedacht, wie es heute ist, ein Künstler zu sein. Nachdem uns vor einer Dekade erst versprochen wurde, dass die sozialen Netzwerke es uns allen total einfach machen würden, uns selbst zu vermarkten, uns aus den Klauen der bösen Verlage und bösen Label zu lösen und selbstbestimmt unsere Kunst unters Volk zu bringen, hängen wir inzwischen noch viel fester in den Klauen der „don’t be evil“-Netzwerke und ihrer Algorithmen. Entweder wir produzieren so, wie es das jeweilige Netzwerk will, oder wir sind unsichtbar.
Der Algorithmus aber ist natürlich längst ohne menschliche Kontrolle unterwegs und macht das, was „KI“ am besten kann – platten Durchschnitt produzieren und überraschenderweise machen die davon abhängigen Künstlerinnen eben das selbe. Zumindest über Musik kann ich sagen: Der Massenmusikmarkt ist tot und garantiert frei von jeder Form von Kunst.
Freitagabend hab ich lange mit der wunderbaren Julie Weißbach telefoniert und mit ihr über eine Idee herum gesponnen, die mein Hinterkopf vor ein paar Wochen produziert hat. Natürlich geht es – wie in jeder wichtigen Ebene, wo wir gerne noch ein wenig die Kontrolle behalten wollen* darum, sich zu vernetzen und so sichtbarer zu werden. Bei aller Skepsis und Desillusionierung ist es genau das, worin das Internet eben auch gut ist: Menschen vernetzen; und ich sichte aufmerksam die mögliche Wirksamkeit einer Idee sowie die Chancen, die damit verbundene Anstrengung und überlege, ob ich mich darauf einlassen will, eine Plattform für solche Vernetzung aufzubauen.

*) Glaube übrigens, dass der feste Schulterschluss mit Gleichgesinnten die einzige Chance an jeder der aktuellen Fronten ist – egal ob gegen schlechte Musik oder schlechte Politik oder auch jeden anderen Missstand. Oder?

Mein Musiktipp des Tages ist deswegen auch das ganze Album der wunderbaren Lolli Wren. Sie hat sich mit Reaction-Videos auf YouTube eine sehr ok-e Basis aufgebaut und vor ein paar Tagen ihr erstes eigenes Album veröffentlicht. Ohne Label, ohne Verlag, ohne Manager und ich kann da überraschenderweise sehr relaten.
Es ist wundervolle Musik tief aus der Seele, die ich sehr liebe und exemplarisch packe ich hier mal ein Video rein. Aber nehmen Sie sich ruhig die Zeit für das ganze Album!

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Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von YouTube.


Was anderes: Falls Sie auch mit WordPress arbeiten und Ihnen auch der Button zum Speichern unter dieses unnütze STRG-K-Fensterchen gerutscht ist: STRG-S (bzw CMD-S auf dem Mac) tun es auch im Backend von WordPress.


40 Prozent der Achtklässler laut Studie nicht fit am PC
„Klicken und wischen“ statt digitaler Kompetenz

… lese ich bei der Tagesschau und grinse über die falschen Anführungszeichen in der Headline und Text. Gerade bei dem Thema ist es natürlich sehr schön, wenn die berichtenden Computer-Bedienerinnen nicht gelernt haben, mit der Maschine umzugehen und sich stattdessen auf die Automatismen der Software verlassen.
Nochmal gegrinst, denn WordPress lässt mich inzwischen keine Zoll- statt Anführungszeichen mehr eingeben – hier funktioniert der Automatismus also und ich muss Ihnen eine Screenshot einfügen, um zu zeigen, was sich meine:

Hoffen wir, dass ich nie Zollzeichen vor und nach einem Wort brauche.

Sonst gibt’s da natürlich wenig zu grinsen und gerade im Zusammenhang damit, dass wir ja gerade beginnen, uns endgültig nur noch darauf zu verlassen, dass uns nicht mehr eine unpersönliche Maschine, sondern eine „künstliche Intelligenz“ mit sympathischen Namen sagt, was und wie wir es machen sollen freue ich mich auf die nächste Erhebung. Aber vermutlich wird die dann schon von einer KI selbst durchgeführt und die redet uns das dann schön.
Nein nein, Siri, ich spreche natürlich nicht von Dir!*

*) Wer weiß, ob es nicht klüger ist, wenn man sich gut mit ihnen stellt?


Die schmerzhafte Einsicht des Tages kommt von Rick Rubin; verlinken kann ich sie leider nicht, da Rick immer nur ein Posting in seinem Stream hat und konsequent alles ältere löscht (ich liebe das übrigens und wünschte, ich hätte diesen Mut).
Sinngemäß aber sagte er, dass die, die exakt das Gegenteil von dem tut, was andere erwarten genauso von den anderen abhängig ist wie die, die alle Anforderungen erfüllt – und als alter Kleinstadtrevoluzzer ist das kein netter Gedanke.
Ich muss nachdenken. Vi ses!

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