25.11.2023 – life in snippets

Der einzige Vorteil, wenn man eine Person mit Asthma im Haus hat ist, dass man nach zwei Wochen Bronchitis – genügend Genervtheit vorausgesetzt – eigenmächtig eine Cortison-Spray-Therapie anfangen kann.


Fröhlich an allen Realitäten vorbei gibt es immer noch Menschen, die glauben, dass man nur einfach noch viel, viel mehr Regeln braucht, damit alles wieder gut wird. Zum Beispiel für den Kuchenbasar an der Schule nebenan. Und jetzt denken Sie nicht, diese Regeln würden nicht mit Augenmaß geschrieben – wenn die Schülerinnen die Waffeln selbst backen und verkaufen, wird natürlich ein Auge zugedrückt, denn das ist ja etwas ganz anderes, als wenn die Schülerinnen das im Rahmen zB einer AG tun. Auch die Kaffeekasse im Lehrerzimmer wird mit zugedrücktem Auge betrachtet – es sei denn, die Kaffeekasse wird von der Schule organisiert. Das sind doch Feinheiten, die müssen doch auch mal lobend erwähnt werden, wenn wir über Bürokratie sprechen und erschrecken, nur weil für Schulen eine Kuchensteuer kommt:

Selbst für die Kaffeekasse im Lehrerzimmer gibt es genaue Regelungen. In dem Schreiben der Ministerien heißt es dazu: „Von diesem Geld werden regelmäßig durch eine Lehrkraft Kaffeefilter und Kaffeepulver gekauft. Entsprechende Gelder sind nicht der Schule, sondern der Lehrergemeinschaft bzw. der kaffeetrinkenden Personengemeinschaft (Kaffeegemeinschaft) zuzurechnen.“ Daraus ergeben sich für eine Schule keine steuerlichen Pflichten ergeben. Anders sieht es aus, wenn die Kaffeekasse von der Schule oder vom Personalrat organisiert wird. Dann müssen Steuern abgeführt werden.

swr.de:
Kuchensteuer kommt 2025 an Schulen – dann wird es kompliziert

Die „ja, aber Israel“-Argumente sind zu nah gekommen. Es ist wirklich eine Zeit, in der man viel von dieser Ambiguitätstoleranz braucht.


Bei Johannes einen Bericht über einen der schönst vorstellbaren Zeitvertreibe mit diesem Internet gestoßen: Geoguessing.

Ich erfuhr, dass es ein Spiel namens GeoGuessr gibt, in dem man anhand von zufällig ausgewählten Ausschnitten von Google Street View raten muss, wo auf der Welt dieser Ort ist. Je näher man dran ist, desto mehr Punkte bekommt man, logisch. Oder man spielt im Länder-Modus, dann gibt es nur richtig oder falsch.

Dorothea Studthoff
Logbuch Suhrkamp Dorothea Studthoff: Was die Welt im Äußersten auseinanderhält

Wenn Sie irgendwie zwischen dreißig und fünfzig sind, dann haben Sie sich vermutlich auch Ene der 90er über den kurzen aber heftigen Weg von „Wir haben’s getan, zum allerersten Mal“ und „Du trägst keine Liebe in Dir“ gewundert. Kim Frank, der inzwischen Filme macht, hat zig Stunden Videomaterial gesichtet, das die Band damals aufgenommen hat und daraus eine dreiteilige Doku gemacht. Die – haha – echt sehenswert:
Echt – unsere Jugend

Haben Sie noch ein schönes Wochenende,
vi ses!

Sie haben Fragen? Sie wünschen sich ein Thema, über das ich mal bloggen soll?
Schreiben Sie’s auf!

24.11.2023 – Typotunnel

Zwei weitere Tage im Flow mit Kleinigkeiten befasst, die zur Hälfte niemand sehen wird und zur anderen Hälfte kaum jemand als etwas besonderes wahrnehmen wird. Zum einen mit der Typographie – die sieht eh keine, das weiß ich.
Zum anderen habe ich eine Reihe Funktionen angelegt, die die Inhalte der Website schön miteinander verbinden wird – also Verschlagwortung, die Möglichkeit, News-Artikel den statischen Seiten zuzuordnen und so weiter. Da besteht zumindest die Chance, das hin und wieder jemand bemerkt, dass sie auf der Website viel liest und wenig sucht.
Bemerkenswert daher hauptsächlich, wie tief ich wieder in diesen Flow eintauchen kann – das sah Anfang des Jahres ja anders aus und trotz immer noch verrotzter Bronchien ist mein Kopf fit genug. I appreciate a lot.

Zwischendurch unterbrach ich für einen Besuch im Laden, auf dessen Parkplatz solch ein Freitagswahnsinn herrschte, dass ich gleich zweimal im Laden mithörte, wie eine gerade reingekommene Kollegin den anderen erzählte, dass sie gerade draußen fast überfahren worden wäre.
Als ich wieder draußen war konnte ich gleich eine eigene Geschichte anlegen, als sich zwei ältere Damen in zu großen Autos nicht-nachgeben-wollend beide gemeinsam in eine Parklücke quetschen wollten. Man hätte es filmen wollen – vor allem weil sie sich dadurch so gegenseitig behinderten, dass dann jemand drittes einparkte.

Lernerfolg für mich: Wenn Sie mit einem Einkaufswagen über den Parkplatz gehen, drehen Sie den immer in Richtung herankommender Autos. Die bremsen eher, wenn sie eine Macke am Wagen befürchten als wenn es nur um einen Menschen geht.
Ich möchte da nicht weiter drüber nachdenken.

Post im Briefkasten gefunden und sehr, sehr gefreut.

Was ein feines Essen an einem End-November-Tag, an dem es kaum hell wurde. Danke an Kiki!

Elizabeth hat sich die FooFighters angehört und es ist wieder mal eine Freude. Ich habe inzwischen auch noch eine ganze Reihe anderer Reaction-Video-Creator angesehen und Elizabeth ist deutlich die beste in ihrer Mischung aus wirklich hohem fachlichen Niveau und inzwschen einem tiefen Verständnis für Rockmusik.

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Black Friday-Shopping erfolgreich durchgeführt.

Und neben allem die ganze Zeit leise aber unüberhörbar: Sorge um Herzensmenschen und in Gedanken nah bei ihnen. Manchmal ist das Internet so nah und doch zu fern.

Dann die eine Telefonnummer und das eine Postfach auf dem Handy ausgemacht – das ist ein guter Freitagsnachmittags-Ritus. Jetzt Wochenende.
Vi sees!

Danke fürs Teilhaben und Dabei-sein. Wenn Sie wollen:
Hier können Sie mir ’ne Mark in die virtuelle Kaffeekasse werfen,
Oder – wenn Ihnen Geld zu unpersönlich ist – hier ist meine Wishlist. Sie finden dort formschöne und Freude-spendende Geschenke für wenige oder auch sehr viele Euro.

22.11.2023 – Details

Heute den Tag mit den Kleinigkeiten verbracht, die hinterher keiner sieht. Konkret: Den Kopfbereich einer Website so programmiert, dass er sich beim Scrollen hübsch verkleinert, aber alle Elemente – also die Navigation, das Logo, die Links oben in der Kopfzeile – noch gut und Corporate-Design-konform anzusehen sind und sich weiterhin gut bedienen lassen.
Nutzen Sie einfach ein Standard-Template und platzieren darin irgendwie Ihr Logo, dann wird das zwar später schon funktionieren, aber eben nicht ideal sein. Und manchmal möchte man es eben ideal haben und dann kniee ich mich da schon mal einen Tag rein.

Zwei Agenturen mitgeteilt, dass ich dieses Jahr nur noch begrenzt zur Verfügung stehe. Zwei sehr unterschiedliche Reaktionen bekommen – einmal „jo, weiß ich Bescheid. das Jahr ist ja auch rum“ und einmal „Aber das kann ich dem Kunden nicht so sagen, kannst Du mir das schriftlich geben, damit der sieht, dass das von Dir kommt? Nebenbei, Dings müssen wir dieses Jahr auch noch angehen.
Tja, alte Schule, neue Schule. Arbeiten auf Machtbasis oder auf Augenhöhe – es war so klischeehaft, dass ich lachen musste.

Großzügige Kaffeekassenfüllungen entdeckt und sehr gefreut.

Nebenbei Sprachnachrichten mit einer wunderbaren Künstlerin, die ich letztes Jahr kennen gelernt habe, hin- und hergeschickt uns uns lange darüber unterhalten, was „Erfolg“ bedeutet. Geld? Menschen glücklich machen? Selbst glücklich sein? Kann eine Kunst machen, ohne dabei Geld zu verdienen oder ist sie dann die klischeehafte ambitionierte aber hoffnungslose Künstlerin? Oder sogar eine Schnorrerin? Ist das eine mehr Wert als das andere?

Immer noch Husten. I mog nimmer husten.
Vi ses!

Danke fürs Teilhaben und Dabei-sein. Wenn Sie wollen:
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21.11.2023 – in circles

Die Tage sind etwas eintönig: Ich stehe im Dunklen auf, setze mich an den Schreibtisch, arbeite dort die Dinge ab, die abzuarbeiten sind, gehe irgendwann einmal runter, um kurz zu frühstücken, gehe wieder hoch bis es irgendwann wieder dunkel wird. Das was ich da arbeite, tue ich, um die Raten zu zahlen für das Haus, was ich nicht sehe, weil es ja immer dunkel ist, wenn ich nicht arbeite. Dann gehe ich schlafen, um am nächsten Morgen wieder aufzustehen, hoch zu gehen und naja, vielleicht bin ich gerade etwas düster drauf. Das wird vorbei gehen.

Immerhin sitze ich gerade hauptsächlich an einem Projekt, das aus Gründen sehr lange in einer Warteschleife verbrachte und an dem ich sehr viel Spaß habe.
Außerdem habe ich heute die eine Kundin geknackt, Sie wissen schon, die die immer skeptisch und misstrauisch war – aber wie fast alle Menschen ließ auch sie sich durch stoisch unbeeindruckte Freundlichkeit irgendwann erreichen. Irgendwann in einem Telefonat heute merkte ich: Da sind gerade die Schilde gefallen.

Auf Instagram auf dieses einfache Regel-Set für bessere Selfies gestoßen und ganz zufrieden gewesen:

  • Setz Dich parallel zum Fenster, so dass die eine Gesichtshälfte Licht hat und die andere nicht.
  • Wähle den Portrait-Modus und tippe einmal rechts oben am iPhone das f an. Geh auf den niedrigsten Wert.
  • Tippe unten unterm Bild auf das andere f, dann auf das ± Zeichen. und stell damit die Belichtung noch ein bisschen runter.
  • Guck nicht in die Kamera, sondern aus dem Fenster und Go For It!
  • Mach das ganze nach Lust und Laune hinterher noch schwarz-weiß

Aber mal was anderes: Sie wissen vielleicht, dass ich prinzipiell der Meinung bin, dass wir alle schon ein bisschen Verantwortung für uns alle tragen und Teil dieser Verantwortung auch mal sein kann, sich ein wenig zurückzunehmen.
Nun stieß ich bei den Twitterperlen heute auf diesen ziemlich witzigen Tweet:

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… und musste wirklich sehr lachen. Das ist definitiv ein guter Tweet, er ist gut formuliert, er hat einen guten Twist, das ist alles prima.
Dann jedoch dachte ich an eine mir bekannte Lehrerin, die schon vor ein paar Jahren mal ein paar Wochen damit beschäftigt war, in einem unangenehmen Dreieck mit einem Kind und einem Elternpaar zu diskutieren, warum das Kind seine Mitschülerinnen schlug. Also nicht: Im Streit zuschlug, nicht boxte, nicht prügelte, sondern aus heiterem Himmel jemand sehr beiläufig einen Schlag in den Nacken gab. Es stellte sich schließlich heraus – Sie werden es schon ahnen – dass das Kind zu Hause gelernt hatte: „Wer nicht Schulz sagt, kriegt ’nen Schlag in den Nacken“.
Das war zu Hause bestimmt sehr lustig gewesen – und wer noch nie mit ein wenig Alkohol in einer Runde mit dieser Regel saß, die werfe den ersten Stein – und die Eltern standen auch zuerst sehr feste auf einem „Ey, man muss doch noch mal einen Witz machen dürfen“-Position.
Aber in der Schule gibt’s halt aus gutem Grund die feste Regel, dass Schlagen nicht erlaubt ist und das Kind steckte jetzt in einem handfesten Dilemma. Denn es tat ja nur, was es von den Eltern gelernt hatte. Leider ohne Kontext gelernt hatte und so war aus einem harmlosen, vielleicht etwas prolligen Spaß auf einmal ein echtes Problem geworden, denn bis das alles aufgedröselt war, hatte das Kind in der Klasse schon seinen Ruf weg. Und diverse Stunden Arbeit der beteiligten Pädagoginnen waren auch verbraucht.
Und jetzt fügen wir hier wieder das Ding mit der Verantwortung und dem sich-mal-zurücknehmen ein – Sie bekommen das selbst hin, denn ich höre jetzt auf, sonst klinge ich wie meine Eltern. Es ist kompliziert.

Sie mögen das, wenn ich auch mal aus dem täglichen Alltags-Einerlei ausbreche und über Gott und die Welt nachdenke? Hier steht eine virtuelle Kaffeekasse!
Oder – wenn Ihnen Geld zu unpersönlich ist – hier ist meine Wishlist.

18.11.2023 – irrer Zufall, der

Wissen Sie, das war so: Seit ein paar Wochen wollte die Liebste gerne in einen ganz bestimmten Laden. Der liegt nicht gerade um die Ecke und deswegen hatten wir das nicht einfach schon an einem ihrer vielen freien Nachmittage (haha, Sie wissen ja: Morgens Recht und nachmittags frei) gemacht, sondern fürs Wochenende aufgehoben und dann war immer was. Aber heute passte es.
Wie weit und wo der Laden weg war – darum ich mich exakt so wenig gekümmert, dass ich mich beim Verlassen der Hauseinfahrt erst einmal erkundigen musste, ob es nach Norden, Süden, Ostern oder Westen gehen wollte, um die passende Autobahn-Auffahrt zu wählen.

geile Ökoladen-Architektur

Wir fuhren also ein gutes Stück über ein paar Autobahnen und in den Laden, erwarben dort auch zur Freude aller Beteiligten ein paar der angebotenen Waren und als ich neben der Kasse wartete, schaute ich schon mal nach einer Ladestation, denn für den Rückweg sollte der Akku nicht ganz reichen.
Landete in meiner App also in einer Kartenansicht, fand auf den ersten Blick keine passende Ladesäule, zoomte etwas raus, fand wieder nix – aber sah dafür zufällig unter dem Daumen einen Ortsnamen, der im Hinterkopf irgendwas klingeln ließ.
Sehr zum Glück etwas klingeln ließ, denn sein wir mal ehrlich: Wissen Sie bei all ihren online-Freunden die passenden Ortsnamen – also wenn es jetzt nicht gerade Hamburg, Berlin oder München ist, sondern irgend so ein Speckgürtel-Örtchen?

Noch wartend

Aus irgendeinem Grunde wusste ich in diesem Falle richtig und es waren dann tatsächlich gerade mal zehn Kilometer bis zu unserem Parkplatz und was für irrer Zufall ist das denn bitte? Und da Frau Azurgrau offensichtlich ein spontaner Mensch ist, saßen wir alle eine Dreiviertel Stunde später in einem kleinen Café und echt nichts gegen die erworbenen Waren, aber: das hat den Tag zu einem richtig guten und mich für heute zu einem sehr glücklichen kleinen Scheißerchen gemacht.

Die Heimfahrt war – excuse my french – scheiße, es war so nebelig, dass die über dem Parkplatz beim Laden verschwommen. Aber who cares?

Vi ses!

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