11.6.2020 – das alte und das neue Blog

Kiki fragt sich, warum ich das alte jawl zu- und dieses Blog hier aufgemacht habe und das ist eine interessante Frage – vor allem, weil sie keinen Unterschied sieht. Und ich schon.
Ich versuch mal, Worte zu finden.
An dem Tag als ich beschloss alles zuzumachen, war das jawl knappe 17 Jahre alt. In diesen 17 Jahren hatte ich befunden, diese Blogs wären vielleicht interessant, war von den ersten 50 Bloggern freundlich und allerschärftens willkommen geheißen worden, hatte so vor mich hingeschrieben, hatte plötzlich viele Leserinnen, sah die Blogosphäre wachsen, war nicht auf der Blogmich, hatte weniger Leserinnen. Schrieb allerlei wofür wir später Twitter oder Facebook bekamen, schrieb dadaistisches Zeug, über Popstars, über die Blogosphäre, Kurzgeschichten und meinen ersten Rant, und bloggte lange so vor mich hin. Davon abgesehen, dass ich natürlich keine Ahnung mehr habe, was ich da wirklich so alles getrieben habe, hatte ich vor allem das Gefühl, dass ich dabei immer ernsthafter wurde, immer wichtiger schreiben wollte – und deswegen immer seltener und seltener schrieb.
Und seit ichs hier Tagebuchbloggen nenne, darf ich so gehaltlos sein, wie ich will. Ist ja nur Alltag.
Und das ist sehr befreiend.
Judith Holofernes hat zum Ende von Wir sind Helden mal sinngemäß gesagt: Das Ding war wie ein Tanker, zu groß, zu schwer, zu unbeweglich.
Ich kann das exakt so auch sagen.

Und wissen Sie was? Jetzt hab ich schon einen fetten ersten Absatz voll und weil heute nix passiert ist, ist das super so.

Naja, gar nix nun auch nicht, wir waren heute Morgen am See und sind nicht nur bis zur Hälfte und zurück, sondern ganz rum.
Auf dem Rückweg Brötchen mitgenommen, gefrühstückt und dann ganz dringend nochmal geschlafen. Der ganze Ärger und vor allem die permanente Traurigkeit sind so unfassbar erschöpfend, Sie glaubens nicht.
Den Rest des Tages immer mal – wenn die Konzentration es zuließ – ein bisschen gearbeitet. Das klappte heute sogar erstaunlich gut; ich nehme an, weil hier ja heute Feiertag ist und ich sicher sein konnte, dass mich niemand anrufen oder mir schreiben würde und ich meine Konzentration nicht würde teilen müssen.

In der Liebsten Ihrem Arbeitszimmer noch kurz was geräumt und dann mal kurz in Upload reingeschaut. Das ist erstaunlich belanglos lustig bis jetzt.

Danke fürs Teilhaben und Dabei-sein. Wenn Sie wollen:
Hier können Sie mir ’ne Mark in die virtuelle Kaffeekasse werfen,
Oder – wenn Ihnen Geld zu unpersönlich ist – hier ist meine Wishlist. Sie finden dort formschöne und Freude-spendende Geschenke für wenige oder auch sehr viele Euro.

10.6.2020 – miscellaneous

Hier passiert ja nix. Die Tage beginnen früh, mit einem leichten Unwohlsein darüber, wie denn jetzt dieser Tag wohl ablaufen wird und enden dann mit einem leichten Unwohlsein daüber, ob ich denn wohl schlafen können werde.
Und dazwischen ist vollkommen unspektkulärer Alltag und der ist für mich gerade das Beste, was passieren kann – aber natürlich strunzlangweilig zu lesen.

Gestern war ich bei der Steuerberaterin und fragte, ob sie mir genauer erklären könne, was ich denn jetzt mit dem Krisenzuschuss tun könne, den ich vom Land auf mein Konto überwiesen bekommen hatte. Erst hieß es ja, der wäre nicht zweckgebunden, dann durfte man davon Ausgaben, aber sich selbst nichts zu essen kaufen, dann Mitarbeiter bezahlen, dann nicht und ich erhoffte mir Klarheit – vor allem darüber, wie ich viel ich denn jetzt oder später würde zurückzahlen müssen. Tja, da waren wir uns dann leider einig im Wunsch nach Klarheit – sie wusste nämlich auch nix.
Aber ihres Wissens nach würde das Ende des Jahres über die Einkommenssteur geregelt.
Or, in other words: Da hat die Soloselbstständige – die nicht so wie ich durch eine Beamtin im Haus abgesichert ist – also 9000,- überwiesen bekommen. Überwiesen bekommen von Menschen, für die das ein Monatseinkommen ist, während bei manchen von uns diese Summe über zwei Drittel des Jahres reichen muss. Und dann darf sie davon nichts zu essen kaufen, sondern nur ihre (durch Arbeit im HomeOffice und die Abwesenheit von Maschinen, Mitarbeitern oder eines Autos eh soweit wie möglich reduzierten Betriebsausgaben) decken. Und dann muss sie den Rest auf ihrem Konto unangetastet lassen und evtl acht Monate später davon eine unbekannte Summe zurückzahlen?
Das ist wieder sehr an der Lebensrealität vieler Selbstständiger vorbei, liebe Leute.
Aber Hauptsache Alessio der Lufthansa gehts gut.

Und als ich abends die Pizza abholte sah ich: Offensichtlich ist Corona vorbei. Außer bei den beiden hinterm Pizzaofen und mir sah ich keine Maske.

Heute morgen war die Stadt weg. Das war schön, aber leider nicht von Dauer.

Mittags saß ich dann bemaskt im Autohaus und kaufte mein Auto. Der Leasingvertrag läuft aus und ich möchte den Wagen gern noch behalten. E-Auto ist leider gerade – Zuschuss hin oder her – nicht drin und einen sparsamen Benziner weiter zu fahren, scheint mir da gerade die beste Alternative. Schaut man darauf, was Autos so an negativer Energiebilanz mitbringen bevor sie den ersten Kilometer gefahren sind, ist das umweltfreundlichste was man tun kann, ja eh jeden Wagen so lange wie möglich zu fahren. Also, wenn man nicht ganz drauf verzichten kann.
Es ist kompliziert.

Schauen wir doch mal, was sich noch im Beifang-Ordner im OneNote findet.
(Aha, erstmal ein Sychronisierungsproblem, wie schön)

Gerne gelesen habe ich einen Artikel von Stefan Münz. Den älteren von uns wird der noch bekannt sein – der hat die Website geschrieben und betrieben, mit der wir alle angefangen haben, nämlich SelfHTML. Zu 25. Geburtstag eben dieser Website denkt er ein bisschen darüber nach, was in dieser Zeit alles passiert ist und für diejenige, die einem Gedankenspiel zwischen Philosophie und Technik nicht abgeneigt ist, ist das spannend zu lesen:

Wer nun den großen Bogen zur Vierteljahrhundert-Geschichte der Web-Technologien erwartet, den muss ich allerdings enttäuschen […]. Stattdessen bleibe ich ‒ was an dieser Stelle vielleicht etwas gewagt erscheint ‒ erst mal bei Greta Thunberg.

Zusammenhänge schaffen ‒ SELFHTML wird 25

Auch nachhaltig spannend fand ich diesen Artikel eines Rhetorik-Trainers über seine Erkenntnisse aus der Corona-Krise. Vor allem mochte ich den langen Abschnitt über das, was ich im negativen im Social Web so beobachte, nämlich diese strikte schwarz-weiß-Denke, die es inzwischen allen erlaubt, über alle Stränge zu schlagen, weil der Gegnerandere natürlich nichts anderes als selbstschuld und doof und Satan persönlich sein kann:

Wir alle bringen derzeit unsere Werte zum Ausdruck, wenn wir uns äußern – vielleicht so offen und ehrlich wie nie zuvor. Unsere Werte steuern, was wir sagen. Vor allem wirken sie sich darauf aus, wie wir es sagen.
Diese Erkenntnis hat große Bedeutung dafür, ob Debatten gelingen oder nicht. Sie erleichtert es uns, anderslautende Meinungen zu akzeptieren – und das wiederum ermöglicht uns einen respektvollen Umgang miteinander in schwierigen Debatten. Ich kann mich noch gut an ein Streitgespräch zwischen zwei Studenten der Politischen Wissenschaft in Bonn erinnern: Der eine war besonders strikt gegen die amerikanische Intervention, der andere besonders vehement dafür. Entsprechend kontrovers fiel der Schlagabtausch aus. Doch dann kam das Gespräch schlagartig an einen Wendepunkt: Als die beiden Kontrahenten feststellten, dass sie mit ihren komplett konträren Argumenten eigentlich dieselben Ziele verfolgten. Beiden ging es vor allem um die Wahrung der Menschenrechte und die Rettung möglichst vieler Menschenleben. Sie waren nur von unterschiedlichen Wegen zu diesem Ziel überzeugt. Als ihnen das klar wurde, sprachen sie plötzlich ganz anders miteinander

Communico – Es gibt keine rhetorische Herdenimmunität

Apropos „Twitter und verschiedene Meinungen“: Kiki hat da in ihrer unnachahmlichen Art auch gerade drüber geschrieben und ich mag jedes Wort so teilen. Auch ich bin entsetzt, dass (auch Menschen, die ich lange und gerne ins „wir“ gepackt hätte) jedes Maß verlierenverloren haben und ihr schlechtes Verhalten damit begründen, dass sie ja aber doch Recht haben.
Tja, surprise – das denken andere auch.

Es sind übrigens fast immer Leute, die sich von jedem nichtigen Anlass getriggert fühlen und sich gegenseitig versichern, wie wichtig ihnen das Thema mental health ist. Also, bei ihnen selbst natürlich. Wer hingegen Opfer ihrer Jagd wurde und fortan eventuell deshalb gar in Psychotherapie muss, sich nicht mehr aus der Wohnung traut, den Arbeitsplatz verloren hat und dessen Name für eventuelle künftige Arbeitgeber oder Vermieter oder Kunden auf ewig verbrannt ist, weil Google nichts vergisst, sofern man nicht gerade Joe Miller oder Sandy Jones heißt … tja, das ist natürlich bedauerlich, so schade, aber kannste nix machen, es is’ ja wie’s is, freedom of speech FTW!

Kiki: Sesselfurzer Warriors

Frau Brüllen schreibt wiederum kurz über Gemüsebrühe und biegt darüber ab zum Qualitätssicherungsprozess bei Medikamenten und das finde ich immer so faszinierend wie beruhigend, wenn sie zwischendurch mal aus ihrem beruflichen Nähkästchen plaudert.
Ähnlich wie die Gespräche mit den Ärzten während des #m4mvscovid-Projektes tut es einfach gut, wenn Menschen an so wichtigen Stellen zwischendurch mal klar machen, was alles an Expertise hinter der hübschen Oberfläche steckt, die wir von außen so sehen; der Oberfläche, die uns zur Selbsttäuschung verführt, das wir das alles ja auch und vor allem auch besser könnten.
Zum Schluss ein beruhigendes Fazit:

Falls das jetzt etwas arg flapsig klang: wann immer Ihnen etwas an einem Medikament seltsam vorkommt oder Sie das Gefühl haben, es stimmt was nicht, oder eine Nebenwirkung beobachten, rufen Sie an, immer. Die Nummer steht auf dem Beipackzettel, die Leute am anderen Ende sind immer nett und höflich und kümmern sich drum. IMMER. Das ist ihr und unser Job und Herzensanliegen.

Frau Brüllen: 090620 Mfg

Apropos: Ich habe mir übrigens vorgenommen dem ersten Menschen, der mit gegenüber im Face2Face-Gespräch wissenschaftliche Fakten leugnet und mir sagt: „Das ist halt Deine Meinung, und ich habe halt eine andere“ direkt seine Cola in den Schoss zu kippen. Und wenn er sich beschwert, zu sagen: „Du, das ist Deine Meinung, dass ich das getan habe – ich hab da eine andere.

Danke fürs Teilhaben und Dabei-sein. Wenn Sie wollen:
Hier können Sie mir ’ne Mark in die virtuelle Kaffeekasse werfen,
Oder – wenn Ihnen Geld zu unpersönlich ist – hier ist meine Wishlist. Sie finden dort formschöne und Freude-spendende Geschenke für wenige oder auch sehr viele Euro.

9.6.2020 – veratmen

Gestern nicht gebloggt, denn gestern bekam ich wieder mal einen dieser Briefe, die man nicht haben will. Seien Sie froh, wenn Sie sich mit Ihrer Familie verstehen, ich sags Ihnen.
Also: Veratmen.

Heute dann wieder Konzentrationsstörungen from hell und dem entsprechend wenig und sehr zähe Arbeit.

Mittags kamen die Gärtner, um sich noch einmal den Garten anzusehen, bevor sie ihn nächste Woche niederreißen und wieder neu zusammen setzen werden. Das wird noch spannend, wenn im Moment ertrage ich eh kaum fremde Menschen und wenn dann sogar welche im Haus sind …

Nachmittags, als die Konzentration am Schribtisch dann auf Null war, nahm ich mir die neue Oberfräse, die auch gestern gekommen war und versuchte mich an einer ersten Testfräsung. Wow. Das ist exakt das Werkzeug, das mir immer gefehlt hat.
Ich muss damit üben, aber: wow.
Das war schön.

Abends Pizza und weiter James Bond. Alles ziemlich belanglos heute.

7.6.2020 – Bloggen auf Bestellung

Ich hatte da einige Anfragen und arbeite die mal ab. Erwarten Sie also bitte krasse Themensprünge.

Gestern Abend erzählte ich auf Twitter eine kleine Anekdote über meine kleine Stadt …

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… und wurde aufgefordert, darüber mehr zu erzählen.

Ich muss vorwegschicken: Meine kleine Stadt ist nicht immer besonders innovativ und manchmal etwas eigenartig. Und macht die Dinge gerne betont anders als die anderen. Ich erinnere mich zB gerne an die Landesgartenschau im Nachbarstädtchen, zu der mir ein Ratsmitglied erklärte, damit wolle man nichts zu tun haben (die anderen Städte im Umkreis richteten extra Buslinien und koordinierte Gastgeberverzeichnisse ein und erfreuten sich an den Touristen)
Oder die Initiative für (sic!) die Autobahn, die das Stadtgebiet zerschneiden soll.
Oder die Wirtschaftsförderungsgesellschaft, die mir im Jahr 2019 eine Mail schickt und dafür wirbt, dass ich in ihrem leerstehenden Gewerbezentrum einziehen soll – man habe da nämlich eine Sekretärin, einen Farbkopierer und auch einen Internetzugang.

Naja.

Pfingsten ist auf jeden Fall immer Kirmes und diese Kirmes ist schon recht groß und bekannt – und außerdem kommen zu Pfingsten immer alle wieder heim ins Städtchen, denn auch die Ehemaligentreffen der Schulen sind zu Pfingsten und Dienstags abends betrinkt man sich am KJG-Stand, manchmal spielt da auch eine Coverband und um zwanzig nach zehn ist das jährliche Feuerwerk und überhaupt ist die Kirmes wichtig.
Sogar einen echten Skandal hatten wir mal, als die Frau, die die Standplätze auf der Kirmes vergab, den Schaustellern im Nebenerwerb Reinungsmittel verkaufte und einige Schausteller gegenüber der Lokalzeitung meinten, sie sähen sich unter Druck, jetzt dort ihre Putzmittel zu kaufen. Das Verfahren wurde aber eingestellt.
Ich find die Kirmes super.

Tja, und dieses Jahr nun Kirmes und Corona. Watt nu?

Verkehrsprobleme hin, Klimawandel her: Die Stadt war findig und erinnerte sich, dass man ja schließlich beim Mäcces auch in-driven durfte und ersann eine Drive-In-Kirmes. Quasi ein Fahrgeschäft, haha.
Wir haben also einen Platz voll mit Fressbuden, die an Auto-breiten Gassen stehen und an denen man sich seine gebrannten Mandeln für den Zucker- und die Schokobananen für den Vitamin-Haushalt abholen kann. Und dann aber nicht im Umkreis von 50m verzehren darf.
Vermutlich dachten sie dabei mehr an die Schausteller als an die mögliche Außenwirkung in Fragen des Klimawandels und nur weil Greta Thunberg auf die Frage „Was muss sich denn ändern?“ mit „Alles“ antwortete, kann man ja schließlich nicht auf alle Rücksicht nehmen und bis das Meer bis ins Sauerland gestiegen ist, vergeht ja auch noch viel Zeit.
Hauptsache Alessio gehts gut die Leute haben Spass.

Wenn Sie mich nach meiner Meinung fragen, dann lässt sich das Problem unserer Zeit kaum schöner illustrieren.


Vor einiger Zeit hatte ich erwähnt, dass ich mir ein Buch über Fotografie gekauft hatte und darin quasi meiner persönliche Erleuchtung gefunden hatte. Und wollte darüber noch berichten, wenn meine Begisterung mehr als drei Tage anhalten sollte.
Erstens hält sie und zweitens wurde ich heute morgen freundlich erinnert – also los:

Hier muss ich vorausschicken: Ähnlich wie meine Stadt bin ich kein Bär von besonders großem Verstand. Ich fotografiere ja schon länger mit einem gewissen eigenen Anspruch an mich selbst und habe ja sogar irgendwann dafür ein Fotoblog eingerichtet.
Gucke ich mir Bilder anderer Fotografen an, dann mag ich zum einen gute Portraits und zu anderen „Bilder auf denen wenig drauf ist“. Ich habe das irgendwie auch immer wieder mal versucht, manchmal auch mit Ergebnissen, die ich dann schon auch mochte. Aber was mir immer fehlte, das war die Heransgehensweise – also zB die Frage: Warum will ich das jetzt hier fotografieren, warum soll da sonst nix drauf sein auf dem Bild?
Und vor allem: Wie kann ich das reproduzieren?
Irgendwann beim Stöbern beim bösen großen A fiel mir ein Buch namens „Minimalistische Fotografie“ auf und ich packte es auf meine Wishlist. Und dann, im April, hatte ich Lust mir was zu gönnen und ich kaufte es.
Bang. In dem Buch fand ich die Antworten auf meine Fragen. In dem Buch steht, mit was für einer Haltung man zu minimalistischen Fotos kommen kann. Was für Fragen an mich selbst sinnvoll sind, wenn ich mich einem Motiv nähere. Wie ich Motive erkennen kann. Weil ich jetzt eine Haltung dazu habe bekomme.
Ich liebe das Buch dafür und mag auch durchaus jetzt schon, was dabei rauskommt. Und freue mich wie bekloppt drauf, daran weiter zu feilen.

Ach ja, Tagebuch: Nothing special. Viel zu früh aufgewacht, weit rausgefahren und in die Gegend und in den Sonnenaufgang geguckt. Zusammen gefrühstückt, dann beide irgendwie Kleinkram gerödelt, nachmittags unsere nach Jörgs Vorbild* begonnene James Bond-Reihe fortgesetzt, dabei von einem akuten Schlafanfall unterbrochen worden, abends weiter geguckt.

*) Wir haben allerdings nicht sein Trinkspiel übernommen und trinken nicht jedesmal was, wenn wir auf eine sexistische Situation vom Kaliber „Puh“ stoßen.

6.6.2020 – Was schön war in der Zwischenzeit

Fragmentarische Notizen aus der letzten Zeit. Nur die schönen Sachen. We have got to hold on to these.

Als wir einmal vom See kamen, sahen wir beim Abbiegen an der einen Kreuzung, dass dort gerade ein Unfall passiert war. Autoteile zwischen Spiegel und abgerissener Vorderachse lagen noch quer über die Fahrbahnen, aber es stand noch niemand erkennbar bei den Fahrzeugen – also hielten wir an.
Zuerst: Beiden Parteien war nichts passiert. Und unglaublich schön fand ich, dass sich innerhalb von Sekunden weitere Menschen fanden um zu helfen. Die meisten aus der Straße den Hang hoch, die hatten nämlich den Knall gehört. Holten Wasser und Campingstühle, um die geschockten Fahrerinnen in den Schatten zu setzen und kümmerten sich mit uns.
Das war echt toll.
Dass darüber hinaus immer wieder noch jemand dazu kam – und aber auch ohne zu gaffen oder zu stören wieder verschwand, wenn sie merkte, dass alles safe und versorgt war, das auch.

In unserem aktuellen Ordungs-und-Renovierungs-Programm haben wir die Garage aufgeräumt. Die war uns in der letzten Zeit etwas entglitten aber jedesmal, wenn wir ein, durch ein Kallax abgelöstes, altes Regal runter brachten beschloss ich: Nee, das brauchen wir hier. Und der Plan ging auf. Wenn man viel rumstehen hat, dann ist Regalfläche zum ordnen keine doofe Sache und auf einmal wars alles ordentlich.
Auf dem Weg dahin gemerkt, dass auch vieles weg konnte. Ballast abwerfen ist toll.
Braucht jemand 327 Ikea Inbus-Schlüssel?

Irgendwann, es war seltsamerweise nachts um vier merken, dass ich wieder Lust hatte, die Dinge aufzuschreiben.

Freitagsmorgens war die Nichte da. Sie war in der Stadt und kam zum Frühstücken vorbei und ich erwähnte es glaube ich schon einmal: So ein kluger, warmherziger, toller Mensch. Eine von den denen, die ich gerne nach der Apokalypse bei mir hätte…oh, wir haben ja Apokalypse.

Irgendwann in der aufgeräumten Garage gestanden und gemerkt: Ich könnte wirklich mal endlich diesen Bass weiter bauen. Ok, den Hals hab ich einmal vermurkst, aber soo teuer ist ein Ersatzhals nu auch nicht und schön wärs ja schon …
Und dann einen Hals bestellt. Und endlich eine Oberfräse.

Look, Ma, I’m on the interwebs!

Ach ja, Tagebuchdings: Wir waren heute am See und ich habe viel geschlafen; dieser Psychoscheiß macht müde.

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