11.8.2020 – thoughtrain or no throughtrain. That should be no question

Schlecht geschlafen. Zu heiß. (Ach was).
Aber im Ernst, das sind jetzt die Temperaturen bei denen mein Körper zum Ausdruck bringt, dass er an den Grenzen seiner Betriebstoleranzen unterwegs ist.

Den Tag begonnen mit der Erinnerung an heute vor dreiundzwanzig Jahren. Also: An den Abend, heute vor dreiundzwanzig Jahren. Ein Abend mit den allerbesten Folgen, die ich mir je hätte ausmalen können.
Dummerweise ist es sogar zu heiß für irgendeine Form von angemessenem Feiern. Oder sogar unangemessen kleinem Feiern. Vielleicht holen wir uns ein Eis?

Mit einer Kundin telefoniert und in einem freundlichen Gespräch ohne jeden Ratschlag die Folgen des gekippten Privacy-Shield-Abkommens besprochen. Ratlosigkeit auf beiden Seiten.
Mit dem Anwalt des Vertrauens telefoniert und Detailfragen geklärt. Und nochmal nachgefragt, ob ich richtig verstehe, dass im Endeffekt das halbe Internet wie wir es kennen abgestellt werden müsste, wenn wir uns nicht alle in Grauzonen bewegen wollen.

Pixel geschoben. Ich hatte ja letztens mit Farben gespielt und jetzt entsteht daraus gerade ein Layout und das macht viel Freude. Bei der Gelegenheit bemerkt, dass der Betrieb von Websites und dem was dranhängt inzwischen so umfangreich geworden ist, dass ich meine Zeit teilweise nur mit dem Beantworten von Nachfragen und Detailänderungen verbringen könnte – ohne richtig mal einen Block Zeit für das Entwickeln neuer Projekte zu finden. Was sich aber weder lohnt noch Spaß macht. Ich muss nachdenken.


Den gestrigen Abend Revue passieren lassen. Für diejenigen, die mir nicht auf Twitter folgen – es geschah folgendes:
Ich schrieb, schon vor ein paar Tagen, dass ich trotz Hitze gerade auf einem Wärmekissen liege, da mein Nacken im Auto Zug bekommen hatte. Nein, „im Auto“ hatte ich nicht erwähnt – ist ja auch egal, macht die folgende Geschichte aber irgendwie noch seltsamer.
Dann bemerkte ich, dass jemand mir unbekanntes (für mich sinnlos) antwortete und dabei einen uns allen bekannten Wetterexperten mit einer Mention erwähnte. Und dass dieser Wetterexperte sich tatsächlich auch einmischte und einen Artikel verlinkte, den er mal irgendwo veröffentlicht hatte und in dem er die Existenz von Durchzug bezweifelt.

Zwischenstand.
Halten wir fest: Irgendwer (ich) benutzt, während er erwähnt, dass es ihm gerade nicht so dolle geht, das Wort „Zug“. Ein vollkommen unbekannter random dude sieht das und weist einen (erfolgreichen Unternehmer mit nahezu Promi-Status aber ebenso random) darauf hin und der ruft tatsächlich, mit Link auf einen eigenen Artikel als Beweis: „Du hast nicht Recht!“
Tut mir leid, das kann ich keinem Menschen außerhalb von Twitter erklären.
Zwischenstand Ende.

Ich bedankte mich also – für Menschen mit funktionierendem Sarkasmus-Detektor – etwas zu überschwenglich für die Belehrung und erwähnte, ich würde es meinem Auto ausrichten, dass es bei offenem Fenster keinen Zug im Auto produzieren dürfe, da es den ja nicht gäbe.
Mr Wetterman antwortete etwas, dessen Sinn sich mir nicht erschloss.
Ich fragte nach, ob diese Unterhaltung gerade wirklich stattfinde und Mr Wetterman antwortete etwas, was manche meiner Bekannten als Beleidigung deuteten.
Ich verabschiedete mich höflich, blockte Mr Wettermann und seine Follower und schrieb einen launigen Tweet über die Absurdität dieser Situation und dass ich sie irgendwie für symptomatisch für Twitter halte.
Das hätte ich nicht tun sollen, denn jetzt wurden andere darauf aufmerksam. Sie sprangen mir bei oder mich an, Wetterman wurde immer herablassender und beleidigender (hab ich mir sagen lassen, ich seh ihn ja nicht mehr). Wieder andere erklärten, dass es Zug doch gibt / dass es wirklich keinen Zug gibt oder berichteten von ihren hervorragenden / schlechten Erfahrungen im Zug. Oder vor Ventilatoren und jetzt mal im Ernst: What. The. Fuck.
Das kann ich endgültig keinem Menschen mehr erklären.

Mich interessieren ja bei allem was Menschen tun die Beweggründe.
Was bringt also einen random dude* dazu, den Tweet eines ihm unbekannten an den Entwickler und Verfechter der „Durchzug ist ein deutsches Myth“-These zu „melden“?
Was bringt einen Unternehmer dazu, bei einem random dude* die ungeheuer wichtige Wahrheit darüber, dass es keinen Durchzug gibt, zu teilen und angepisst zu reagieren wenn sein Wissen nicht auf 100%ige Zustimmung stößt?

Ich fang mal vorne an: Wenn jemand erwähnt, dass es ihm nicht toll geht gibt es imho exakt eine Möglichkeit der Reaktion: „Oh, das tut mir leid. Ich wünsche Dir, dass es besser wird
Online ist es noch praktischer: Man kann einfach schweigen, vor allem, wenn man diejenige gar nicht so richtig kennt.

Zweitens: Wenn ich mitbekomme, dass jemand irgendwo irgendwas sagt – dann kann(!) ich das als Anlass nehmen, in ein Gespräch einzusteigen. Höflich und respektvoll, so wie wir alle gern behandelt werden möchten. Vielleicht mit so einem Intro wie: „Entschuldigen Sie, wenn ich mich einmische, ich kam nicht umhin Ihr Gespräch zu hören …
Es gibt auch sicher Formulierungen, gerade in 280 Zeichen, die von sich aus nach Rückmeldung fragen, aber hey, wir sprechen über eine steifen Nacken und Durchzug???

Nennt mich altmodisch, aber so lange nicht jemand dazu aufruft, zu morden und zu brandschatzen oder jemanden beleidigt oder persönlich angreift, sehe ich keinen Grund, eine Überzeugungsdiskussion zu starten. Und was zum Teufel bringt es, sich vor jemanden zu stellen und zu rufen „Du hast aber nicht Recht“? Ich verstehe es nicht.

Ich meine: Ja, es gibt ein paar Themen, die nicht diskutierbar sind, wenn wir als Menschen zusammen leben wollen.
Aber bei den gängigen drölfzig Millionen Alltagsthemen kann die Welt doch gut damit leben, dass die einen mit Apple, die anderen mit Android, die einen mit Star Wars, die anderen mit Star Trek und die einem mit und die anderen ohne Durchzug leben.

Irgendwo sah ich mal eine Liste mit Fragen, die man sich selbst stellen könnte, bevor man auf „Antworten“ klickt, und es waren so Fragen wie „Hilft es dem ursprünglichen Autor?“ oder „Ist es allgemein nützlich?

Während ich tippe, erinnere ich mich daran, dass ich eine solche Diskussion aus Interesse mal bis zum Ende durchgezogen habe. Meine „Gesprächspartnerin“ fand, wie sich herausstellte, nicht mal meine Meinung sonderlich falsch, sondern befand, dass ich nichts zu einem Thema sagen dürfe – also als nicht betroffener (falsche Annahme) und als Mann (wohl richtig).
Sie beleidigte mich als erstes, holte mit einem zu dem Zeitpunkt hochgradig umkämpften Hashtag erstmal Beobachterinnen und potentielle Untersützung in die Diskussion – und ich wollte gerne einmal ausprobieren, ob Mann eine so aufgeladene Unterhaltung gesund überleben kann, wenn man auf die Provokationen nicht eingeht, sondern einfach konsequent freundlich bleibt und offene, interessierte Fragen stellt.
Nach ca. zwei nicht immer einfachen Stunden kamen wir zu einem friedlichen Ende und ich fragte sie abschließend, ob sie auch außerhalb von Twitter so Unterhaltungen beginne. Sie sagte sinngemäß: „Klar, Twitter ist wie eine Straßenbahn. Man setzt sich mal zueinander, streitet ein bischen und dann geht man wieder auseinander
Gut, ich bin länger keine Straßenbahn mehr gefahren aber kurz vorher hatte ich noch bei Twitter gelernt, was für eine unfassbare Unverschämtheit ist, jemand Fremdes im öffentlichen Raum überhaupt anzusprechen – und so war ich leicht verwundet. Aber nun.

An dieser Stelle ist jetzt ein schöner Punkt, um einen Schnitt zu machen. Ich werde die Beweggründe und das, was sich Menschen von so einem Verhalten erhoffen wohl nicht mehr verstehen.

Aber ich möchte noch drei Dinge mit in diesem Zusammenhang erwähnen:

  • Zum einen die Überlegung ob das, was „Coronakritiker“, neue Rechte, Pegida und alle anderen Ausprägungen der Wutbürgerschaft auf der Straße tun nicht exakt das selbe ist: Der unbedingte Glaube daran, dass mein! Wille! und meine Meinung! jetzt! sofort! nicht nur wahrgenommen, sondern auch umgesetzt! gehört!
  • Zweitens diesen Artikel heute bei Kiki – vor allem der Teil so ab dem siebten Absatz – der eigentlich das gleiche Problem und nur ein anderes Symptom beschreibt.
  • Und drittens die Erzählungen der Liebsten aus der Schule davon, wie sie alle vier Jahre den neuen Erstklässlerinnen beibringen muss, dass man z.B. mal auf andere warten muss. Dass sie morgen wieder kommen müssen, auch wenn sie es heute nicht so dolle fanden. Dass sie die Klasse nicht verlassen dürfen, auch wenn es gerade langweilig ist. Dass die andere auch ein Recht hat auszureden. Dass es überhaupt andere Menschen als sich selbst gibt und die nicht nur dazu da sind, sofort die eigenen Bedürfnisse zu stillen.
    Das hätten viele wohl vorher nicht gewusst und sie sagt, es werden jedes Jahr mehr.

Ach ja, mir ist die Ironie natürlich bewusst, dass ich random dude* meine Meinung hier ungefragt ins Internet schreibe.

*) „random dude“ ist übrigens ein Ausdruck von Rezo, der sich damit (kurzgefasst) emotional Hater vom Gemüt hält.

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11.8.2020 – 23

(Aus Gründen wiederhole ich mich. Ich glaub, ich mach das jetzt jedes Jahr)

Sie so: Den Film hab ich ja auch noch nie gesehen.
Er so: Den hab ich auf Video, den liebe ich sehr, lass uns den gucken.

Die beiden kennen sich schon ewig vom Sehen, wie man sich in der Kleinstadt so kennt, ein bisschen mehr, seit sie einmal im Jahr zusammen arbeiten, ganz gut, seit sie einen Abend mit Alkohol und gemeinsamem Weltleid verbracht haben. Und richtig gut, seit sie sich vor circa einem Jahr angefreundet haben. Und richtig, richtig gut, seit …, aber das wissen sie noch gar nicht.
Sie Single, er in den Endwehen einer mehrjährigen Beziehung.
Sie strebsam und geradeaus unterwegs, er verläuft sich gerade in den Windungen des Lebens.

Im Film geht es um zwei gute Freunde; sie strebsam, er verläuft sich gerade in den Windungen des Lebens und natürlich begreifen beide am Ende, wie sehr sie sich lieben, schließlich ist das hier Hollywood und kein kleines Häppchen Realität.

Vor dem Fernseher sitzen zwei Freunde, die beide ohne den geringsten Argwohn in den Kinogenuss eingestiegen sind und während des Guckens irgendwie merken dass die beiden in dem Film da … nun ja.

Und dann ist der Film zu Ende, der Fernseher schwarz und beide gucken möglichst unbeteiligt in entgegengesetzte Ecken des Raums und sie fragt: „Kneipe?“ und er sagt „Auf jeden Fall“ und beide rennen in die Stadt weil sie beide absolut nicht ready sind for this sort of thing.

Und in der Kneipe will er ihr unbedingt immer diese eine Strähne wieder hinters Ohr schieben und dann laufen sie noch bis nachts um zwei durch die Straßen und dann fährt er irgendwann nach Hause in die Nachbarstadt.

Den nächsten Tag macht er eine Cassette, das machen Jungs damals noch.

„These seconds when I’m shakin’
Leave me shudderin’ for days” She says
And I’m not ready for this sort of thing

… sagt das Eröffnungslied. Nicht wirklich eine Liebes-Cassette also.

Heute ist das 23 Jahre her und ich sag Euch: Damals wars genau so fuckin heiß, aber wir habens noch besser vertragen.

9.8.2020 – Sommertag

Früh genug an den kleinen See gefahren, immerhin ein Viertel rum und zurück geschafft bevor die Sonne sich dann doch hinter den Wolken hervorgearbeitet hatte.
Rumgelegen.
Schon in diesem ersten Satz beim Tippen sieben Vertipper eingebaut.

Mich auf einen (mir) neuen Künstler gefreut, den ich entdeckt hatte und dessen Gesamtwerk ich in den Medienserver importiert hatte zu importieren ich vorgehabt hatte. Hatte aber fein alles ausgewählt und dann den letzten Klick vergessen.

Mir die Fotos angeschaut, die ich auf dem Rückweg vom See gemacht hatte. Beim Fotografieren vergessen, dass die Kamera von gestern noch auf eher ungewöhnliche Einstellungen eingestellt war und alle Bilder beim Import in Lightroom als vollkommen unbrauchbar vorgefunden.

Ich denke, es ist meinem Hirn zu heiß. Morgen wieder arbeiten wird super.

dann gibts halt einen outtake

Sign o’ the times gehört. Die einzig wahre Sommerplatte seit 1987.

Mich sehr über dieses Video gefreut.

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Hübsch auch dazu diese Screenshots aus facebook, die illustrieren, wie anstrengend es sein kann zu denken, wenn man so sehr fühlt.
Und ich hoffe verzweifelt, dass ich jetzt alle Satire-Ebenen richtig dekodiert habe.

Einen gewissen Spaß damit gehabt, wie dieser Tweet aus dem Ruder lief. Nicht wegen des Themas oder der beteiligten Personen, sondern auf der Metaebene: Haben wir bei Twitter erst einmal eine gewisse Followerschaft, gehen wir davon aus, dass wir mit diesen Menschen ein paar Dinge teilen. Das ist meines Wissens evolutionär so angelegt und erleichtert das Zusammensein was damals in der Höhle oder auf der Steppe viel Schutz bot.
Und wenn wir erregt sind, dann gehen wir davon aus, dass das Thema was uns gerade erregt auch allen bekannt ist. In 280 zeichen kann man ja auch nicht immer die ganzen Vorgeschichten erklären und bei aktuellen Themen – ja, mein Gott, die sind ja nun auch bekannt?
In diesem Tweet sind jetzt aber offensichtlich mehrere Themen mit Erregungspotential versteckt und das ist lustig anzuschauen. Also so von außen.

Ein bisschen aufgeregt hingegen über diesen kurzen Ausschnitt aus der aktuellen Stunde, in der ein Sprecher des Ärzteverbandes Marburger Bund unwidersprochen sagen kann, das Masken im Unterricht Blödsinn sind, weil (Achtung!) die Kinder ja weit genug auseinander sitzen und alle eh geradeaus nach vorne schauen.
Der gute Mann war vermutlich länger nicht mehr in einer Schule und weiß nicht, dass dort herumgelaufen und in Gruppen beieinander gesessen wird, dass die Gruppen sich auch mal durchmischen und dass in den unteren Jahrgängen nur allerseltenst die Tische so stehen wie vor hundert Jahre im strengen Frontalunterricht. Dieses Unwissen ist an sich ja auch nicht schlimm – nur in diesem Fall gibt er als Sprecher einer renommierten Ärztevertretung da Empfehlungen raus, die ganz klar Leben und Gesundheit vieler gefährden können.
Und das erschrickt mich. Haben die immer noch nicht begriffen, dass sie an dieser Geschichte zusammen arbeiten müssen, statt sich jeder für sich alleine durch knackige Staements zu profilieren?
Mann oh Mann.

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8.8.2020 – Schule analogisieren

Früh aufgewacht und erstmal raus ins Feld, wo die Heuballen noch lange Schatten warfen.

Eingekauft. Keinerlei Maskenvorkomnisse, ich bin sehr erfreut. Auf dem Parkplatz meine alte Beobachtung wieder bestätigt bekommen, dass Menschen im Auto deutlich langsamer auf einen zuschießen, wenn man dem herankommenden Auto lässig den Einkaufswagen entgegendreht. Macht ja auch mehr Beule als ein menschliches Knie.

Rumgelegen und versucht, mich möglichst wenig zu bewegen. So gegen eins stießen die Liebste und ich, aus verschiedenen Richtungen kommend, im Wohnzimmer aufeinander und erzählten uns gegenseitig, wie langweilig uns gerade wäre. Das war dann genug Anlass, noch einmal in die Schule zu fahren und … – nein, haha! Nicht noch einmal zu streichen! – … sondern noch ein paar kleine Dinge anzuschrauben. Aber genauso analog wie Streichen. Hätten wir vorher nicht noch kurz in den Baumarkt und hinterher aus dem kühlen Kellerraum wieder raus gemusst, wäre das eine glatte 5-Sterne-jederzeit-gerne-wieder-Beschäftigung gewesen. Ach, eigentlich wars aber immer noch super.

Auf dem Rückweg gabs den gestern angekündigten größten Schokobecher der Welt. Naja, fast. Sie glauben gar nicht, wie ich mich freue, wenn es in der Kaffeekasse klingelt – das wollte ich auch noch einmal sagen! Das ist schon wirklich, wirklich toll.

Da der Rasen uns zu Hause vorwurfsvoll mit leicht hängenden Köpfen anschaute und gemäht werden wollte, danach aber wieder betontes nicht-bewegen bis die Sonne aus dem Garten verschwunden war.
Dann Rasen mähen. Uff.

Ein bisschen Beifang:

Ein neues Wort gelernt: Conspirituality. Es setzt sich aus den englischen Worten „Conspiracy“ (Verschwörung) und „Spirituality“ (Spiritualität ) zusammen und erklärt, warum Lifestyle-Spiritualität und Verschwörungserzählungen zusammenpassen, warum Yogaschnatzen friedlich neben Nazis demonstrieren können und dabei plötzlich eben genau das Gegenteil von friedlich sind.
Mehr bei den Krautreporten. Theresa Bäuerlein beschreibt, wie Spiritualität und Verschwörungsmythen zusammenpassen


Eine andere, mir sehr sehr plausibel erscheinende Erklärung hat Bernd Ulrich in der Zeit gefunden. Er verknüpft quasi Sascha Lobos Realitätsschock mit den aktuellen Demos und wenn ich mir dazu noch Menschen in meiner Umgebung ansehe, wie die sich weigern, Änderungen überhaupt und erst Recht welche, die sie betreffen anzuerkennen – das passt schon ganz gut zusammen alles.
Zeit.de: Corona-Proteste: Agenten unserer Angst


Schön passend dazu noch eine Erklärung, warum Menschen sich weigern, Fakten anzuerkennen. Jaja, das fragen wir uns alle und wir erklären uns das gern damit, dass diese Menschen halt dumm sind. Überraschender Fakt: Je gebildeter Menschen sind, desto eher neigen sie dazu, Fakten so zu deuten, dass sie in die eigene Weltsicht passen.
Adrian Bardon (bei den Kraustreporten): Warum Menschen faktenresistent sind


Nachdem wir jetzt schon leicht verunsichert sind, finde ich, dass das letzte Video von Mai Thi Nguyen-Kim hier jetzt gut passt. Wenn Sie nicht unter einem Stein gelebt haben, dann wissen Sie, dass man Dieter Nuhr nicht mehr mag, weil er boomermäßig gegen „Klima- und Coronahysterie“ spottet. Oder so. Trotzdem hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft ihn als Testimonial gewählt und das musste natürlich geshitstormt werden und dann nahm die DFG den Text offline und dann war er empört und dann war der Text wieder online und ach, ach, ach.
Mai Thi Nguyen-Kim hat sich das ganze auf ihrem Kanal maiLab mal aus wissenschaftlicher Sicht angeschaut und das ist durchaus sehenswert. Gerade, wenn man – wie ich – Herrn Nuhr nur schlecht erträgt.
maiLab: Dieter Nuhr & die DFG | Ein Drama in 5 Akten (Video, 21:45 Min.)

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7.8.2020 – huiiiiiiii

Irgendjemand hatte heute Morgen um neun einen Termin gemacht und ich fürchte, es waren wir selbst. Doof natürlich. Weniger doof war hingegen, dass es ein Termin für eine Probefahrt mit einem Renault Zoe war. Irgendwann in den letzten Tagen war hier die Idee entstanden, sich mal E-Autos anzusehen und vielleicht mittelfristig einen der beiden Verbrenner loszuwerden. Noch nicht echt konkret, aber man muss ja irgendwo anfangen und eine Probefahrt ist als Anfang ja nicht doof – vor allem, wo wir beide noch nie selbst E gefahren waren.

Tja, was soll ich sagen? Ich persönlich finde dieses Auto von außen relativ hässlich – was schon was gutes ist, denn die meisten modernen Kleinwagen finde ich nicht relativ, sondern abgrundtief hässlich. Innen ok und ok gut verarbeitet*. Man sitzt sehr hoch (was nicht meins ist, aber die Liebste mag es). Die Knöpfe fühlen sich gut an, das Menu auf dem Screen ist logisch bedienbar, die Ausstattung war ziemlich gut. Aber das ist sie ja bei Testwagen immer; was man dann hinterher davon (bezahlen) will, zeigt sich ja später.
Und er fährt sich im positivsten Sinne wie ein Auto halt. Wenn man von einem Schaltwagen kommt, muss man sich vielleicht etwas umstellen, aber ich fahr ja schon seit Jahren Automatik.
Und die Beschleunigung von E-Autos kickt schon. Der Blick auf die Restkilometer und wie sie bei der Rekuperation wieder steigen, auch.
Gut. Schon gut.

*) Man muss vielleicht dazu sagen: Ich fahre seit Jahren das, was man so schön als „deutsche Oberklasse“ kennt und bin vielleicht etwas verwöhnt.

Danach haben wir uns noch vor das nächste Café gesetzt und einen Kaffee getrunken und überlegt. Ich halte Sie auf dem Laufenden.
Dann noch eine Runde um den anderen See, so lange es von der Temperatur noch ging.

Dabei unterhielten wir uns über das Phänomen Bubu und Bubu. Und ob Influencer eigentlich auch Verantwortung tragen, wenn ihre Abonenntenzahlen steigen.
Ich finde ja und erinnere mich noch mit Erschrecken an eine YouTuberin, die ihren 1,5 Millionen Abonennten erzählte, sie habe „die schlimmste Form von Depression“ gehabt und ihr Arzt habe ihr auch Medikamente verschrieben aber „die habe sie weggeworfen, denn man bekäme das auch mit Sport und guter Ernährung weg“.

Über den Rest des Tages ist nicht viel zu sagen: Ich kann die Hitze auch weiter nicht gut ab und habe viel Zeit im kühlsten Raum der Wohnung verbracht.

Abends wollten wir eigentlich endlich den Schreibtisch aufbauen, mussten aber feststellen, dass die Schrauben wohl, aber die gekauften Unterlegscheiben nicht passten. nachdem der Erwerb der Unterlegscheiben im örtlichen Baumarkt schon nicht einfach gewesen war, suchte ich dann doch mal online. Siehe da: Ein Unterlegscheiben-Shop mit netten Filtermöglichkeiten für Innendurchmesser, Außendurchmesser, Dicke, Material usw usw. Bei sowas sind Online-Shops dem muffigen „müssense selbst suchen“-Mitarbeiter einfach vollkommen überlegen. Support your locals hin oder her.

(vollkommen zusammenhangsloses Bild vom letzten Strandbesuch)

Dümmster Satz des Tages:Drinnen können Sie die Masken auch ablassen, Sie sind ja nicht vom Ordnungsamt, höhö.“ Ich ärger mich jetzt noch, dass ich nicht spontan das Handy rausgeholt und kurz mich selbst angerufen habe. Mit einem Satz wie „Dieter – kommt ihr mal hier rüber? Hier ist jemand, der gern mal kontrolliert werden möchte“ zum Anrufbeantworter hätte ich bestimmt jemanden kurz aber gründlich nervös gemacht.
Ich muss mir da echt noch Sätze zurecht legen.

Ein riesiger Dank geht raus an eine edle Kaffeekassen-Spenderin. Die Liebste meinte, ich solle mir davon „was unvernünftiges“ kaufen und ich denke, ich werde versuchen, das morgen in das größte Schokoladeneis der Welt zu investieren. Auf das Gesicht des Eismanns freue ich mich schon sehr.

Heute mal Beifang zum Thema Sicherheit

Die beliebten Themes Divi und Extra von Elegant Themes sowie deren Divi Builder enthielten kritische Sicherheitslücken.
Updates stehen bereit.

Aktuell greifen Kriminelle viel mehr Home-Router an als je zuvor.
Gerade, wenn Sie einen Router von Ihrem Zugangsprovider bekommen haben können Sie da aber dummerweise quasi gar nichts tun

Auf dem Mac fühlt man sich ja immer so sicher, aber eine erhebliche Zunahme von Angriffen mit macOS-spezifischer Makro-Malware hat Sicherheitsforscher Patrick Wardle beobachtet.
Also auch auf dem Mac endgültig verinnerlichen: Keine Anhänge öffnen, bei denen man nicht sicher ist, dass man sie bekommen sollte, Makros in Office abstellen.

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