15.8.2020 – Hoch die Hände

Der Regen hatte ja die Luft gut gekühlt, das Haus hatte das aber leider nicht mitbekommen und bleib warm. Und ich habe nicht den Hauch einer Ahnung, wie ich das Schlafdefizit jemals wieder reinbekommen soll. Naja.

Wir hatten uns schon gestern Abend verabredet, heute morgen so sofort wie möglich an den See zu fahren und freuten uns auf eine Runde in der Kühle. Leider hatte das tiefere Sauerland nicht mitbekommen, dass es inzwischen nicht mehr regnete und wir drehten. Nun denn, drei Runden um den Teich sind ja auch ganz schön.
Der Teich war vom Regen noch aufgewühlt, morastig und grün, die Enten suchten alle in den wenigen klaren Zentimetern am Rand nach einem Frühstück und überhaupt: Es war eine seltsame Stimmung.

Nachmittags kam eine Freundin vorbei und setzte sich an die weit entfernte andere Seite des Tisches. Das war schön.
Überhaupt bekomme ich das gerade ganz gut hin, dieses Ding mit dem „nicht an die Arbeit denken“ – und das ist mal so richtig gut!

Hilli und ich sind wieder jung, denn Alanis Morisette hat ein neues Album herausgebracht. Und ich erinnere mich, wie ich damals im favorisierten Club das erste mal „You oughta know“ hörte und ziemlich abging. Und nach dem Song Richtung DJ marschierte um zu fragen – und er mich gar nicht ausreden lies, sondern grinsend auf den Zettel zeigte, den er gerade geschrieben und an die Wand gepinnt hatte. Ich war wohl nicht die einzige, die fragte.
Hallo Uwe, was auch immer Du heute tust: Danke für viele, viele Abende gute Musik und viele Inspirationen!

Nachdem an drei Computern hier im Haus die Warnungen nicht mehr aufhörten, dass das BackUp-Volume nicht erreichbar sei, schweren Herzens ein neues NAS bestellt. Ab Dienstag stehen hier dann also drei von den Dingern. Eins für meine Firma, eins für Medien und eins für BackUps. Hat einem ja auch niemand gesagt, was so alles mit dem Erwachsenwerden einher kommt.
BackUps? Pfff. Als ich jung war, brauchte ich keine BackUps.

Abends waren wir dann doch noch am See, jawoll. danach gabs Baguette und Käse und ein gemeinsames Ersthören des neusten Albums von Miles Davis, was irgendwer in irgendeinem Keller ausgegraben hat, wenn ich das richtig verstanden habe.
Wie bei so alten Säcken.

Hurra. Beifang!

Ich weiß, Sie können das Thema „Schule / Schulöffnungen“ nicht mehr hören. Sorry. geht ja nicht weg; geht mir genauso. Bent Freiwald hat mal aufgeschrieben, wie der aktuelle Stand bei den Schulöffnungen in Deutschland so ist. nein, eigentlich tut er das nicht, er verweist auf die Übersicht in der Zeit und stellt das fest, was mich mit zwei Riskikogruppen* im Haus eben auch so umtreibt:

Jedes Bundesland entscheidet im Detail etwas anders, und jedes Bundesland beteuert, sich dabei ganz genau an die empfohlenen Regeln und wissenschaftlichen Erkenntnisse zu halten. Mein Tipp: Wenn alle behaupten, richtig zu liegen, liegt irgendjemand falsch. Es ist ein Experiment.**

Bent Freiwald bei den Krautreporten: Die sehr komplizierten Schulöffnungen im Herbst 2020, einfach erklärt

*) Gut, man hat Asthmatiker ja irgendwann per Bestimmung zur nicht-mehr-Riskikogruppe gemacht, dafür haben ältere Männer mit Übergewicht die größte Chance an Covid zu versterben. Ich finde, das addiert sich zusammen auf zwei Risikogruppen hier im Haus.
**) Die im Artikel am Ende erwähnten Dienstlaptops werden meines Wissens auch mancherorts schon zu „Tablets plus Tastatur“ geändert. Ich freu mich so sehr auf die Gesichter der Betroffenen, wenn sie dann das erste mal das CD-Laufwerk suchen. Zum Beispiel für die CDs, die zB bei einem Schulbuchverlag das Angebot „digital und flexibel für die Anforderungen des neuen Unterrichts“ machen.

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14.8.2020 – jetzt aber!

Eigentlich wollte ich heute morgen schön noch ein paar Pixel zu Ende schieben und dann verschicken. Dann …

… rief die Steuerberaterin an. Sie hätte jetzt festgestellt, dass ich ein paar Mark Fünfzig (wirklich kaum etwas) aus dem aktuellen Unterstützungstopf bekommen dürfe. Ich müsse nur das Formular X an den Stellen Y und Z ankreuzen und unterschreiben, sie würde mir das schicken. Außerdem brauche sie noch das Bewilligungsschreibem vom Land für die Soforthilfe im April.
Ich schickte ihr zweiteres zuerst, dann wollte ich das Zip mit den Formularen öffnen und dafür brauchte es ein Passwort und das hatte ich nicht und als ich anrief war sie gerade im Gespräch und es dauerte alles etwas und das war auch ganz gut so, denn während die eine Bürohälfte bei ihr das Passwort suchte, fand die andere Bürohälfte heraus, dass die Soforthilfe als Einnahme angerechnet wird. Hätte ich damals einen Tag eher – also konkret am ersten Tag, da als der Server down war, Glück gehabt und schon da beantragt, dann würde die Soforthilfe für diese Monate jetzt nicht angerechnet, aber so …
Finanziell ist es mir egal, es waren wirklich nur ein paar Mark Fünfzig. Da aber gleichzeitig immer noch nicht klar ist, wofür ich denn diese Soforthilfe hatte ausgeben dürfen und wie viel davon ich zurückzahlen muss (und wann?) könnte ich das schon wieder ein bisschen shaize finden. Im Extremfall muss ich sie komplett zurückzahlen, habe dann aber trotzdem wegen ihr keine weitere Unterstützung?
Ich ärgere mich.
Nicht weils angerechnet wird. Nicht, weil die Hilfe zweckgebunden ist.
Sondern wegen der unfassbar schlechten Kommunikation.

Ich erinnere auch gern an dieser Stelle noch einmal daran, dass es in meinem und artverwandten Berufen Menschen gibt, die von durchschnittlich 14.500,- im Jahr leben. Für die ist Unsicherheit darüber, wie viel von den 9000,- denn zurückgezahlt werden müssen schnell eine existenzielle Frage.

Nun aber endlich Pixel schieben.

Fast. Erst noch – und ich las später im timehop, dass ich da schon vor einem Jahr drüber geschrieben habe – die Zertifikate erneuern, mit denen ich meine E-Mails signiere.
Dieser Vorgang ist das exakte Gegenteil von intuitiv und es kostete mich ca eine Stunde.

Endlich Pixel schieb…

Nein. Erst noch ein Telefonat mit einer Agentur, die eine Anfrage bekommen hatte und wissen wollte, ob das technisch möglich sei, was da in der Anfrage stehe. Dummerweise war die Anfrage an jeder Stelle wo es technisch wurde beeindruckend unpräzise: „Wir könnten uns zB vorstellen, dass an dieser Stelle eine Funktion XY ist, aber muss noch besprochen werden … Eventuell sollen sich die User hier einloggen … wir müssen noch besprechen, ob die Dokumente dann zum Download bereit stehen oder automatisch per Mail verschickt werden …“
Was die Agentur nicht im geringsten davon abhielt, mich nach einem Preis zu fragen. Als ich eine Spanne zwischen mittlerms dreistelligen und oberem vierstelligem Preissegment nannte begriffen sie aber, dass sie nochmal nachhaken müssten.

So. Jetzt Pixel schieben.

Nein, leider war es inzwischen zu heiß unterm Dach und der Mensch muss ja auch mal frühstücken und eventuell habe ich auch ein Viertelstündchen in einer fast kalten Wanne verbracht.

Dann aber Pixel schieben!
Genau! Das überrascht Sie jetzt, hm? Dann die letzten Pixel schieben, nochmal über alles drüber schauen und in ein angenehm anzusehendes PDF packen und verschicken.
Dann einen blöden Vertipper finden. (Die Reihenfolge ist wichtig: Erst verschicken, dann Vertipper finden, sonst kann man sich nicht richtig ärgern)

Nachmittags haben wir dann endlich den Schreibtisch der Liebsten fertig gemacht, denn die passenden Unterlegscheiben waren in der Post.

Manchmal ist dieses Online-Shopping-Dings ja schon lustig: ich habe Unterlegscheiben für 2,95 bestellt. Dazu gabs eine Bestätigungsmail, eine „Wir habens verpackt-“ & eine „Wir habens verschickt“-Mail, dann eine mit der Rechnung, eine mit dem Lieferschein und heute kam eine, die mich fragte, wie denn meine shopping experience so gewesen wäre und dass sie selbstverständlich für Rückfragen quasi rund um die Uhr zur Verfügung stehen.
Natürlich finde ich das insgesamt super und natürlich ist das alles automatisiert, aber bei so einem winzigen Einkauf wirkt das schon alles etwas wie mit Kanonen auf Spatzen.

Regen. Richtiger Regen. So schön.

A date to remember: Am 14.8.2020 hörte ich das erste Mal in deutschen Nachrichten von einem Streit eines internationalen Konzerns mit den Bewohnern vor Ort um das Recht, Grundwasser zu besitzen – und nicht irgendwo, wo man es nett verdrängen kann, sondern in Deutschland.

Gleich Halloumi-Tomaten-Sandwhich und Promi Big Brother. Sie sehen: Ich bleibe da dran, ich halte für Sie den Kontakt zum linearen fernsehen, den B-, C- und D-Promis und dem Rest der Welt. Zählen Sie ruhig auf mich.

Gerne gelesen und klug gefunden …

… habe ich heute den Artikel bei Franzi, die darüber nachdenkt, dass unser immerwährendes Vergleichen des jetzigen Zustandes mit vorherTM uns auch den Blick versperrt auf alles, was jetzt prima läuft.

Bewusst oder unbewusst lenkte die Direktorin also die Aufmerksamkeit auf all die von ihr empfundenen Defizite, weil sie es so in den vergangenen Jahren so gemacht hatte und ungewohnt war. Für mich allerdings und ich denke für viele andere und vor allem für die Kinder war dieser Moment ein besonderer. Wir saßen auf dem Schulhof unter dicken Bäumen, die Schatten spendeten, wir erlebten einen feierlichen Moment, in dem unsere Kinder voller Stolz ihre Schultüten hielten […] Für mich passte das alles ganz wunderbar und ich fand es sogar besser als in der überfüllten Kirche zu sitzen. Die Situation hatte also sogar Vorteile!

franziskript: Das neue Normal – wie lange noch?

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13.8.2020 – keiner da

Heute so richtig begriffen, dass die Liebste nun wieder in der Schule ist. Gestern war sie zwar auch schon, aber nur für zwei Stunden – und das ist ja kaum länger als ein durchschnittliches Kaffeetrinken bei Freunden im Garten zu Coronazeiten und deswegen hab ichs kaum bemerkt.
Heute aber ist sie weg wie davorTM und ich merke: Kaum haben wir mal fünf Monate gemeinsam hier im Haus verbracht, da will ich das für immer so haben.

Vormittags Pixel geschoben. Seit langen Tagen im Büro mal wieder geatmet und nicht nur durch das bloße Sitzen in Schweißbächen zerflossen. Beides war super.
Nach der Mittagspause wars dann schon wieder zu war – also Siesta und abends nochmal an den Schreibtisch – man soll die Privilegien des selbstständigen Arbeitns ja nutzen wo es geht.

Frühabends außerdem dann eine Runde um den kleinen See.

Sie wissen, ich lästere ja hier gelegentlich über das Städtchen in dem ich lebe. Aber wissen Sie, man macht es mir auch einfach zu einfach:

Ich meine: Hallo? Ein Kaff, das nicht mal genug Leute für nebenan.de zusammen bekommt, weil alle damit beschäftigt sind, sich in der Facebookgruppe „Du bist Mendener wenn …“ gegenseitig anzupöbeln? Das ist schon erbärmlich.

Kommen wir zum Beifang:

Jürn Kruse schreibt einen Artikel über ein Radio-Interview mit einem der Organisatoren der sog. „Coronademos“. Der Artikel trägt den Titel „Oder soll man es lassen? Ja.“ und beschreibt ganz hervorrangend, warum Interviews (und auch TV-Talk-Runden oer Podiumsdiskussionen) der vollkommen falsche Ort sind, um sich mit Menschen mit solchen Weltbildern auseinander zu setzen. Denn – Überraschung! – sie gewinnen in jedem Fall. Gilt übrigens auch für jede andere Form von Wutbürgern und allen, die die Bereitschaft zur Diskussion zu Gunsten von krudem „Geheimwissen“ oder „alternativen Fakten“ aus ihrem Verhaltensrepertoire gestrichen haben.
Jürn Kuse bei uebermedien.de: Oder soll man es lassen? Ja.

Frank Köhntrop schreibt einen Thread darüber, wie man sich das mit der Schule jetzt mal hätte wünschen können. Also gesetzt den Fall, Schülerinnen hätten eine Lobby. ich bin zwar immer noch der Meinung: Wenn Du auf Twitter einen Thread beginnst, dann bist Du im falschen Medium, aber vieleicht bin ich ja auch nur ein Krückstock-fuchtelnder alter Mann. Also:
Frank Köhntrop: Was ich mir nach 5+ Monaten Corona als Fortschritt für den Schulbetrieb vorgestellt hätte

12.8.2020 – last sunrise

Als Kind hatte ich ein Buch mit „den besten Science Fiction Geschichten“. Das war eine Sammlung mit Kurzgeschichten und herausgerissenen Kapiteln aus anderen Büchern und eine Geschichte ging so: Forschungs-Satelliten hatten entdeckt, dass es in der Tiefe des Alls noch eine Sonne gab, die wir bis jetzt nicht hatten sehen können, weil ihr Licht einfach noch nicht bei uns war. Erst waren alle noch aufgeregt aber dann bemerkte man, dass diese Sonne um ein zig- zig-faches größer war als alles was man bis dahin kannte und dass ihre Strahlen einfach alles verbrannten.

Die Geschichte beschreibt also die letzten zwei, drei Tage der Menschheit. Sie begleitet ein paar Menschen und endet bei einem Pärchen, die sich auf der schon fast verbrannten Erde eine Nacht lang irgendwo versteckt hatten und jetzt am Horizont ein leichtes rotes Glühen bemerken. Der letzte Satz lautet: „Sie setzten sich zusammen und beobachteten den letzten Sonnenaufgang der Menschheit.

Üüüüüberhaupt keine Ahnung, warum ich ausgerechnet in diesen Tagen dauernd daran denken muss.
Die Nacht war übrigens zu heiß, aber dafür hatte das Städtchen den Sonnenaufgang mal wieder sehr hübsch.

Ich begann den Tag bei Frau Doktor, die mir meine wöchentliche Ladung Vitamin-Cocktail verabreichte und die ich bei der Gelegenheit fragte, ob die Liebste wohl demnächst mal kommen könne. Deren Ärztin testet nämlich nicht. Und Lehrerinnen dürfensollenkönnenmüssen jetzt demnächst regelmäßig getestet werden.

Denn: Heute beginnt die Schule in NRW wieder und ich muss gestehen: Ich habe große Angst um die Liebste. Die Konzepte wirken nicht ausgereift und sicher für mich – denn ich weiß halt auch, wie die Wirklichkeiten hinter den schönen Worten aussehen. Dass man gerne mal Fenster in Schulen nicht öffnen kann. Und auch, wie Waschbecken ohne warmes Wasser irgendwo in der Klassenecke aussehen. Und was amchen wir eigentlich, wenn es mal kühler wird? Garantiert nicht dauerlüften, das gibt ja Durchzug (Verzeihung).
Dazu kommt: Menschen ohne den Hauch einer Ahnung, wie Schule heute ist, dürfen öffentlich erzählen, man brauche doch keine Masken. Und nicht zu vergessen der Effekt, den Gruppen auf einzelne haben: Wenn ein Kollegium das alles weniger ernst nimmt, dann ist es schwer, als einzige dagegen zu stehen.

Verzeihen Sie also den etwas monothematischen Beifang:

Im Techniktagebuch erzählt Alan Smithee*, der an einer Schule gearbeitet hat, die – als „EDV-Schule“ – schon seit Jahren viel digitaler arbeitet als die meisten anderen.

Haben sich andere Schulen dann eigentlich von euch beraten lassen? Weil das klingt ja so, als müsstet ihr ungefähr zehn Jahre Vorsprung haben.

Das stimmt, das sind auch mindestens zehn Jahre Vorsprung, aber die anderen Schulen, die machen das nicht. […] Und was an der EDV-Schule halt der große Vorteil ist: dass da ein hauptamtlicher Administrator da ist […] das hat der Landkreis damals beschlossen, als die Schule gegründet wurde, 1983.
[…] so ein Administrator ist nicht billig.
[… den] bräuchten eigentlich andere Schulen auch, aber da macht man’s halt einfach mit so Verfügungsstunden, und das wird nie was. Wenn das jemand nebenbei machen muss und kriegt nichts dafür außer mal zwei Stunden Ermäßigung oder vielleicht auch drei oder vier, ist ja wurscht. Das ist nie dasselbe, als wenn ein Hauptamtlicher da ist, der sonst nichts macht.

Techniktagebuch: Bei uns war das schon immer so

Eine andere Sache, die mir irgendwann aufging: Bei allen Diskussionen, wie Schule denn jetzt weiter gehen soll, haben meist alle über Schule, über Lehrende und erst Recht über Schüler:innen gesprochen. Letztere stellen ja nun logischerweise die größte Masse der betroffenen – aber während die Lehrenden immerhin noch Gewerkschaften haben, werden die Schüler:innen gar nicht gefragt, wie sie sich jetzt fühlen.
Dabei ist das – ok, die Überleitung wirkt vielleicht ein wenig mutig – gar nicht dumm mal zu fragen, wie sich Schüler:innen Schule vorstellen.
Das Klischee, dass „die ja eh nichts lernen wollen“ ist erstens eh ein erschreckendes mit viel Aussage über das System an sich und zweitens gar nicht wahr.
Bent Freiwald hat eine eigene kleine Umfrage darüber gemacht, was sich Schüler:innen – abseits von Corona – von der Schule wünschen und natürlich auch abseits seiner Umfrage recherchiert.

Dabei würden sie gern bei ganz anderen Themen mitreden, sie dürfen es nur nicht. Ein Beispiel: 62 Teilnehmer:innen würden gerne bei der Auswahl der Themen im Unterricht mitentscheiden. Und zwar nicht nur, womit sie sich beschäftigen, sondern auch wann.

Aber sie dürfen nicht. Warum nicht?

die Schüler:innen stellen Abläufe infrage, die sich seit Jahrzehnten in den Schulen festgesetzt haben und sich seitdem kaum verändern.
[…]
Bennet (9) fragt zum Beispiel: „Warum soll ich nach der Schule zuhause weiter Aufgaben lösen, die ich bereits in der Schule verstanden habe?“ Und Adrian (10) möchte Hausaufgaben ganz abschaffen: „Keine Hausaufgaben! Stattdessen täglich lieber eine Schulstunde mehr.“
[…]
Tabea (14) fragt: „Warum werden wir so selten gefragt, welche Note wir uns selbst geben würden? Warum gibt es Noten überhaupt noch?“ Anna (15) sagt: „Lehrer sollten uns Projekte oder andere Möglichkeiten geben, eine gute Note zu bekommen, statt Tests und Abfragen.“ Und Paul (12) fragt: „Warum kann ich nicht selbst entscheiden, wann ich bereit bin für eine Prüfung?“
[…]
Viele dieser Ideen sind nicht neu: Wer genau braucht diese Abschlussprüfungen?, habe ich im April gefragt. Das Magazin Quarks schreibt: Noten sind weder aussagekräftig noch objektiv. Und dem Redaktionsnetzwerk Deutschland erklärt die Wissenschaftlerin Natalie Fischer, warum Schule auch ohne Hausaufgaben funktionieren kann.

Krautreporter: Wie Schule aussähe, wenn Schüler:innen entscheiden dürften

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